hack_meck
Lounge .&. Backstage
Songbirds Collection - Chattanooga
Glen Miller hat 1941 den Ort Chattanooga durch seinen Song Chattanooga Choo Choo berühmt gemacht. Er beschreibt die Reise eines Musikers, der auf dem Weg zu seiner Freundin dort zwangsweise vorbei kommt. Chattanooga war DAS Eisenbahndrehkreuz an dem sich West-Ost und Nord-Süd Linien trafen. Choo Choo - na klar, das Geräusch der Steam Engines der vergangenen Tage. Allerdings kannten die Musiker den Ort nicht nur aus dem Song, sondern auch praktisch von jeder Reise die sie selbst zu Konzerten unternommen haben.
Die Choo Choo ist im Düsenzeitalter Vergangenheit, der große Bahnhof ein ziemlich cooles Hotel und die Nebengebäude eine interessante Event Location. Ausserdem hat dort die Songbirds Gitarren Ausstellung ihre Heimat. Bei der Anzahl der ausgestellten Gitarren könnte man fast glauben, dass jeder zweite Musiker beim Umsteigen sein Instrument vergessen haben muss. 30 Gibson Burst, 70 Custom Color Firebirds, Fender Prototypen die noch Werkzeugspuren von Leo Fender besitzen, Broadcasters, Nocasters, ES ...
Das Museum ist aufgeteilt in einen Hauptraum - sagen wir Stufe 1 - in dem man für 15 $ schon praktisch alles zu sehen bekommt, was im amerikanischen Gitarrenbau Rang und Namen hat. Toppen kann man dies mit dem Vault, in dem Gitarren gezeigt werden, bei der jede eine sehr eigene Geschichte hat. Im Vault wird man geführt - und hat man das Glück wie ich und ist alleine, so öffnet sich auch mal die ein oder andere Vitrine. Auf diese Weise konnte ich die Gibson Explorer von 1958 in die Hand nehmen, die für mein Bauprojekt als Vorlage diente.
In der Stufe 3 kann man einen Termin ausmachen um 2-5 Gitarren auch tatsächlich zu spielen. Keine der Gitarren im Museum hat eine Karriere hinter Glas verdient - alle dürfen gespielt werden. Und die Explorer in meiner Hand hat immerhin einen Schätzwert von +/- 2 Millionen $. Genau kann es keiner sagen, denn die 17 (?) aus 1958 sind seit Jahren in den gleichen Händen und nicht nicht am Markt.
Starten wir also einen Rundgang durch das Museum. Leider nur mit iPhone bewaffnet (und daher ohne Polfilter), sind immer Reflektionen mit auf dem Bild. Ich denke aber, ihr könnt das ab ...
Stellen wir mal ein paar Exoten vorne an - denn Gibson und Fender liegen in Summe weit vorne.
Mosrite:
Epiphone:
Gibson Banjos:
Unserem hauseigenen Banjo Spezialisten hat es ein wenig den Sabber in die Mundwinkel getrieben.
Und er hat diesen Link beigesteuert: http://www.earnestbanjo.com/gibson_banjo_rb-4_mastertone_9703-1.htm
Fender Telecaster:
... bei dieser konnte man toll den Stoff/Strukturtapete des Paisley unter dem Lack erkennen ...
... hier eine Smuggler-Caster. Fender hat versucht das Gewicht zu reduzieren, als ihnen das gute Holz ausging. Die Fächer waren allerdings oft genug gut gefüllt, wenn die Musiker auf Tour waren. Später ist man dann zum F-Hole übergegangen.
Leder als Verkleidung für Gitarren hatte auch mal Hochkonjunktur. Eine verpackte A-Gitarre gab es noch - und in einem Video habe ich mal die Firebird von Clarence Gatemouth Brown gesehen, die auch einen Kondom besitzt.
... für das Bigsby musste eine eigene Grundplatte geschaffen werden. Diese baut mehr auf , als der normale Steg PU. Folgerichtig steht der Hals etwas höher über die PickGuard. Mit dieser hat man recht früh geübt, die Blaue war dann mit auf der NAMM. Grade Gitarren für die NAMM hatten früher oftmals einen komplett lackierten Hals. Die Bj 1962 Strat von Gerd Vogel hat das auch (nur noch an der Kopfplatte)
... Rosewood Tele ...
... unter der Regie von Leo ein absolutes Einzelstück. Als er davon erfuhr, hat er es untersagt. Diese Tele ist aus einem "Pärchen" welches für Country Sänger Geschwister (1 x links, 1x rechts) gebaut wurde. Während die Linkshänderin zufrieden war mit ihrer, konnte die Rechtshänderin - wohl mit etwas mehr Vorbau bedacht - mit der "scharfen Kante" der Tele nichts anfangen. Sie bekam dann den ersten Contour Schnitt in einer Tele. Der Sammler hat grade für diese recht lange gebraucht, um sie für das Museum zu gewinnen. In letzter Konsequenz hat er sie allerdings kostenlos bekommen, als klar war, dass die Gitarren für jedermann sichtbar sein werden. Dadurch kann ihre Geschichte erzählt werden, was der Tochter des Besitzers eine Herzensangelegenheit war.
Und dann hätten wir noch dieses Stück Holz, bei dem es sich um eine der ersten 5 Prototypen handelt. Dieser wurde im Werk als Basis für Lackierversuche weiter verwendet. Nicht schön, aber maximal selten ...
Fender Stratocaster:
... die schon recht früh, recht bunt geworden ist ....
... wenn man euch gefragt hätte ... Dessert Sand in 1954? ...
... mit Rosewood Hals ...
... wenn ich es richtig im Kopf habe - Walnuss aus 2 Teilen ...
... die wäre mein Traum ...
... 6 Wege Schalter ...
... frühes Möbelpolitur Experiment ...
Gruß
Martin
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