[Effekt] Beetronics - Overhive & Octahive - Eindrücke

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Beetronics Custom Effects
Bee Yourself
Beetronics ist eine kleine Schmiede für Effekt-Pedale. Sie selbst beschreiben ihren Mitarbeiterstamm als - ein Gitarrist, ein Drummer, ein Journalist, ein Architekt und ein Hund. Alle Pedale sind in Kalifornien von Hand geschnitzt. Da sie oft auch einige Gebrauchsspuren aufweisen, gibt es keine 2 Pedale die identisch sind (also aussen :) ). Wenn man die "Kunst am Objekt" so betrachtet, dann geht das Firmenmotto "BEE YOURSELF" selbst da schon auf. Nur es endet nicht damit. Auch innen gibt es einige Individualisierungen zu entdecken.

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Unkonventionell sind sie auch beim Format der Pedale und bei der Anordnung der Regler und Schalter. Besonders die seitlich am Gerät, haben zwar den Vorteil für "aus versehen Schaltvorgänge" aus dem Weg zu sein, sie beanspruchen aber auf dem Board auch ein wenig Platz. Dies in Verbindung mit dem eh schon - im Vergleich zu Tubescreamer, Boss und Co. - etwas größeren Footprint, kann ein wenig Kopfzerbrechen bewirken. Die Höhe eines 2 Schienen Pedal Board, wird komplett benötigt. Trotzdem muss ich sagen, dass die komplette Serie wirklich ein Hingucker ist :great:.

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P.S. ich spiele meinen Amp recht Clean, daher sind bei den LowGain Pedalen die Regler recht hoch gestellt.

Bei Beetronics sind Pedale und Regler immer in dem Bee (Bienen) Thema verhaftet. Der Drive ist folgerichtig das Honey (Honig).


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Overhive - ist ein Low bis Mid Gain Pedal. Das Overhive greift dabei wenig in das Frequenzband ein, da primär der Gitarren und Amp Tone erhalten bleiben soll. Natürlich ist aber - wie bei jedem OD Pedal - eine Anhebung der Mitten am Start, sonst funktioniert es nicht. Das Signal wird aber nicht ausschließlich auf die Mitten eingedampft. Neben dem Gain, bringt es zusätzliche Dynamik. Dadurch wird ein "härterer Anschlag", mit deutlich kräftigerem Gain belohnt. Da hatte ich mich am Anfang etwas erschrocken, denn es fühlte sich an, als könnte ich das Gain nicht kontrollieren. Meine rechte Hand musste da noch ein wenig "Feinmotorik" dazu lernen :redface: und dies, obwohl ich sowieso gerne über den Anschlag den Drive kontrolliere. Offensichtlich ein Player's Pedal :D, aber ich lerne ...

Teil des Dynamik Gefühls - oder auch Punch - ist sicher auch die hervorragende Saitentrennung, besonders wenn man die Regler in der jeweils "tighteren" Position hat. Kippschalter für Hive und Body nach unten.

- Tone und VOL sind eindeutig und man muss auch nicht viel dran rumschrauben - daher ist das kleine Format völlig in Ordnung.
- Der Honey Regler kümmert sich um den Drive, in Menge und Dynamik. Für mein Gefühl kommt "aufgedreht" auch noch mehr Empfindlichkeit für den Anschlag dazu.
- Hive (die Waben) sorgen für ein härteres Clipping. Der Sound bricht etwas weiter (kaputter) auf.
- Body (die Biene) packt einen größeren Bass Anteil zum Signal. Der Sound wird unten fetter, so ein wenig wie eine 52er tiefe E-Saite im 10-46 Satz.

Wie ihr oben im SetUp sehen könnt, ist der Overhive bei mir vorne in der Kette. Der Sweet Honey ist dabei für die Clean Töne mit zurück gedrehtem Gitarren VOL zuständig. Drehe ich das VOL der Gitarre dann hoch, lande ich bei County Lead Tones. Also kräftig - fast clean - durch den Mix "blasen". Rechts daneben der Overhive,
liefert einen trockenen und knarzigen Crunch Rhythmus Sound, der bei mir die Basis für Blues Shuffle ist. Auch hier spiele ich Rhythmus mit zurück gedrehtem VOL der Gitarre. Der Sound hat "trockene rockige Kante", ist aber aufgeräumt. Drehe ich das Vol der Gitarre auf, wird der Sound etwas "fetter und weicher" - Zeit um auf den Steg PickUp zu wechseln um wieder etwas Kante reinzubekommen. Soll mein Sound zusätzlich "Singen", schalte ich den Sweet Honey hinzu - und der Ton wird singend, aber "schärfer" (crisp). Ganz links ist der Plexi OD auch für singenden Töne (mit dem Sweet Honey) zuständig, allerdings in der "fetten aufgebrochenen Version" - eher auf der Rock, als der Blues Seite. Sweet Honey ==> Plexi deutlich mehr Sustain und fett, als Overhive ==> Sweet Honey.

Mit dieser Kombi komme ich durch die Eckpfeiler unserer Setlist ...

Clean wie ein Peter Green bei Sittin' in the Rain.

Code:
https://youtu.be/5pWJ5FWe2l0

Ein wenig weinerlich wie Eric Clapton in der E-Version von Nobody Knows You ...

Code:
https://youtu.be/S0vVSzr1ee4

Mit Biss wie ein Fogerty in der Rock Variante von Lodi (die Solo/Slide Gitarre).

Code:
https://youtu.be/po9_BSa3Rsk

Oder knackig Rock, wie in Spandau Ballet's Cross The Line

Code:
https://youtu.be/ocVZydQTTps

Oder den "fetten Rock Lead Sounds" von Whitesnake's Ain't No Love ...

Code:
https://youtu.be/MA3DNlBMNL0

Und natürlich die Blues Suppe von ZZ Top's Over You ...

Code:
https://youtu.be/MOxMMNyIxCE


P.S. der Laney Secret Path ist für mich die Reverb Entdeckung der Saison. Klingt richtig gut - und kann auch sehr erstaunliche Sounds, wenn man mal auf der zweiten Ebene experimentieren möchte.

Neben der Größe sollte man beim Overhive auch erwähnen, dass es mit dem Stromanschluss auf der Seite auch um das Pedal herum etwas Platz braucht. Dafür steht oben nichts mehr raus und es passt problemlos auf ein 2 Schienen Pedal Board (Pedal Train Nano).

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Auch die Positionierung der Kontrollleuchte ist etwas unkonventionell, aber sehr gut (in rot) und blendfrei zu sehen ...


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Das Beetronics Overhive hat sich einen Platz auf meinem Pedal Board (ja, ich wechsele - wie ihr - auch immer mal ein wenig) redlich verdient. Andy von Reverb hat aus meiner Sicht ein gutes Sound-Review auf YouTube hinterlegt.








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Octahive -
ist das zweite Pedal, welches ich mir zur Auswahl habe kommen lassen. Angelockt, im Sinne von "neugierig", war ich durch dieses Video - äh, nein ... nicht durch das für meinen Geschmack zu "kaputte" Intro.




Einige Sounds konnte ich so auch "Nachstellen", habe aber für mich selbst festgestellt, dass ich in dieser Soundwelt einfach nicht zuhause bin - und vor allem diese Sounds nicht für meine Musik brauche. Daher habe ich das Pedal wieder zurück geschickt und den Versuch als "not for me" abgelegt. Da es allerdings ja trotzdem was für euch sein könnte, gibt es hier für euch das Video und ein paar Shoots auf das Pedal.


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Interessant ist der Schalter auf der rechten Gehäuseseite. Er macht aus dem Overdrive das Octahive. Nur wenn er eingeschaltet ist, kommt die Oktave dazu. Beim Overhive liegt sie über dem Grundton. Es gibt bei Beetronics auch ein Pedal, um die Oktave unter dem Grundton abzubilden (WHOCTAHELL). Der reine Overdrive klingt gut, ist aber nicht identisch mit dem Overhive. Er besitzt aber eine ähnlich gute Dynamik.

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Interessant wäre zu wissen, ob hier jemand einen Octahive nutzt - und wie (Musik)?. Vielleicht bin ich ja nicht an der "richtigen Stelle" vorbei gekommen. Allerdings kenne ich auch ein Aussage von den Jungs aus Kalifornien: "Not for everybody - you love or hate it" - nun ja,

Gruß
Martin

 
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Zunächst: Wieder mal schön von Dir in Szene gesetzt, Martin :great:.

Aber Custom, Relic & Co. mal in allen Ehren: Die wollen doch jetzt nicht wirklich für eine solche -sorry- "malträtierte Blechkiste" weit über 200 Ocken haben (z.B.) :eek: ?

LG Lenny
 
Gibt es eigentlich auch schon Relic-Amps, Relic-Kabel, Relic-Pleks und vor allem: Relic-Saiten? ;)

Ich bin ja auch kein Relicfan und bei den Tretern geht‘s mir dann auch zu weit ...

Aber: interessantes Review, Martin :great:
 
Ich glaube sie selbst würden es als „ihr Design“ bezeichnen. Auf der Webseite wird jetzt nicht explizit das Relic - alter Ton/gebrauchte Optik - thematisiert, um damit "noch näher am Original" auf Kundenfang zu gehen. Außerdem müsste man dann ja den historischen Vorlagen von Tubescreamer und Rangemaster hinterher laufen :).

In diesem Fall also eher eine Sache die so ist, weil es ihnen gefällt. Vielleicht stehen sie auf Batik und Wischtechnik ;).

Eigenständige Anordnung haben sie bei fast allen Pedalen (Thomann hat 7 davon) ... zerkratzt sind jedoch nicht alle.


Gruß
Martin
 
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also ich finde, die Teile sehen rattenscharf aus.
 
...„ihr Design“...wird jetzt nicht explizit das Relic - alter Ton/gebrauchte Optik - thematisiert, um damit "noch näher am Original" auf Kundenfang zu gehen.
Na ja, bei entsprechender Optik muss man ja nicht überflüssigerweise auf ihre dem aktuellen Hype zumindest nahekommende Eigenschaft hinweisen :evil:.
Vielleicht war aber meine Nachfrage auch etwas "harsch" formuliert :gruebel:? Keineswegs sollte diese aber auf bestimmte Produktpräferenzen ab (beachte neben Relic auch mein "Custom....&Co." im Beitrag!!!) abzielen, die jeder für sich nunmal so oder so setzt; das muss/darf/kann jeder für sich selbst entscheiden und sollte von anderen toleriert werden. Mir ging's tatsächlich um den Preis, der für Funktionalität, Bauteile, Hirnschmalz und Arbeitsschweiss aufgerufen wird. Zugegeben lösen die Innereien von "ähnlichen" Geräten anderer Hersteller hier und da gleiche Grübeleien bei mir aus. Klar auch -> es handelt sich um eine kleine Manufaktur, die man nicht mit der Fliessbandkonkurrenz vergleichen kann ;).

LG Lenny
 
Ich liebe die Optik der Beetronics-Pedale und irgendwann kralle ich mir das WHOCTAHELL. Vielen Dank für diesen Bericht. Ich bin kein großer Pedalsammler, aber die treffen optisch und klanglich einen Nerv. Ganz schlimmes GAS.

Würden die jemals einen Amp bauen, könnte der vermutlich sogar furchtbar klingen, das ist dann Deko.

Ich würde mir wünschen, sie würden Plugin-Oberflächen designen...:D
 
Obwohl ich jetzt nicht unbedingt der Relic-Fan bin, finde ich diesen "Industrial-Look" für Pedale recht gut.
Das Design innen ist schon auch sehr originell.
Mir wären die Teile aber zu groß auf dem Board. Low Gain Overdrives gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer,
und z.B. zeigt J. Rockett Audio, daß es auch schön klein bei exquisitem Klang geht (z.B. Archer, Caliber.45, Dude, Touch).
 
Moin,

Ich benutze einen OctaHive als "normales" OctaFuzz auf meinem Board. Nutze den Effekt eben gerne für Soli oder wenns zur Musik passt.
Ich fahre das Ding mit relativ wenig Drive damit die Oktave besser rauskommt. Ich finde das Teil genial.

Achja und die Optik.....SAUGEIL!!!
 

Interessant wäre zu wissen, ob hier jemand einen Octahive nutzt - und wie (Musik)?. Vielleicht bin ich ja nicht an der "richtigen Stelle" vorbei gekommen. Allerdings kenne ich auch ein Aussage von den Jungs aus Kalifornien: "Not for everybody - you love or hate it" - nun ja,

Gruß
Martin


Ariel Posen nutzt ihn in seinem Board. Hier erklärt er auch genau wofür (Ab ca 3:45):)

Viel Spaß!

 
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Ich stehe ja nicht auf diesen "Vintage" oder "Relic" bzw Optischen Kaputt-Mach-Kram. Aber hier gefällt es mir echt gut, warum auch immer.
 
Ich muss bei der Optik an Wall-E denken.:)

3de3e180569a4793d166f90285ba1f3b1c3cb8c4.jpeg


Tolles Pedal, speziell im Kontext mit Ariel Posens Stil klingt das richtig gut.
 
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Ich benutze einen OctaHive als "normales" OctaFuzz auf meinem Board. !

Hast Du zufällig ein Bild Deines Boards? Mich würde mal interessieren, in welchem Kontext das Pedal zu Deinen anderen Pedalen "einsortiert" ist:)
 
Super Review mit tollen Bildern. Ich hatte das Octahive beim Aufbau meines neuen Pedalboards im Blick, mich dann aber doch für ein anderes Fuzz entschieden.
Dafür ist das Beetronics Whoctahell eingezogen... Die Optik ist natürlich Geschmacksache aber ich find's geil. (und die Form der Leiterplatten... :great::D)

https://www.effekt-boutique.de/beetronics-whoctahell.html

Es hat zwar nur einen Zerrsound, aber der ist (mMn) richtig gut und der (Sub-)Octaver macht auch Spaß. Es ist aber etwas sensibel, was die Stromversorgung angeht und hat sich bei mir mit dem Carl Martin Pro Power V2 nicht vertragen.
 
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