Knopfler goes Kemper

Für meine Ohren war es der typische Knopflersound. Und das auch bei allen Gitarren, die er gespielt hat.
Den typischen Knopflersound habe ich in München vermisst, zumal er ja vieles mit der LesPaul gespielt hat. Gerade diese filigranen Strat-Sounds und sein Fingerpicking gingen meiner Meinung nach weitgehend unter. Das Programm war mir außerdem zu balladen-lastig. Trotz der viel zu brachialen Lautstärke fehlten mir die rockigen Elemente (kein "Sultans of Swing", kein "Heavy Fuel" ... na gut: "Money for Nothing" als Zugabe).
 
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Ich war auch in München und behaupte, dass es sehr wohl der typische Knopflersound war, eben aus den verschiedenen Phasen seines Schaffens. Dass der Sound unterging, hätte ich nicht festgestellt. Fakt ist, dass er seiner Band wesentlich mehr Luft und Freiheit gegeben hat als früher, wo das doch oftmals eine One-Man-Show war. Die Songs standen im Vordergrund, nicht das gitarristische Spiel von Hr. Knopfler.

Wenn er allerdings dann auch mal intensiver soliert hat, klang das für mich eindeutig nach Knopfler mit LP oder Strat. Ich fand, den Kemper hat man dabei nicht gemerkt in dem Sinne, dass es anders als mit einem normalen Amp geklungen hat.
 
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Ich glaube, die Sultans spielt er nicht mehr live.
Die physischen Anforderungen gekoppelt mit dem eigenen hohen Anspruch könnten dies mit steigendem Alter verhindern.
Sollte ich mich täuschen, dann behaupte ich natürlich das Gegenteil :D
 
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In den am Threadanfang geposteten Links sollte man allerdings nicht überlesen, dass MK und sein Guitar-Tech sechs Monate gebastelt und profiled haben, bis MKs Soundansprüche dann auch aus dem Kemper kamen. Und der Guitartech sagt im Artikel auch nicht "war alles ganz toll und easy" sondern "So eine Umstellung ist nichts für Nervenschwache". Das ist eine ziemlich deutliche Ansage.

Als Amateur muss man ja zudem die Ausfallsituation im Auge behalten. Bei MK steht eben noch ein zweiter, identisch programmierter Kemper daneben und im Bus ist sicher noch ein weiterer ... Unsereins tut sich da finanziell schon schwerer mit dem teuren Backup und packt lieber z.B. den bezahlbaren kleinen Pro Junior für Notfälle ins Auto.

Warum macht MK das dann? Kann nur INteresse am technischen Fortschritt sein. Denn schleppen und aufbauen muss er ja eh nix - wenn er zehn Amps mit 20 Mics auf der Bühne haben will, dann stehen die da eben, wenn er zum Soundcheck erscheint ... Und die Kohle, die Kemper ihm für Endorsement zahlen könnte, ist für einen schwerreichen Mann ganz sicher keine Motiviation für diesen für ihn eigentlich unnnötigen Umstellungsaufwand.
 
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Denn schleppen und aufbauen muss er ja eh nix

Aber er muss Leute bezahlen, die schleppen und aufbauen und für den Transport bezahlen muss er auch im Endeffekt.


dass MK und sein Guitar-Tech sechs Monate gebastelt und profiled haben, bis MKs Soundansprüche dann auch aus dem Kemper kamen. Und der Guitartech sagt im Artikel auch nicht "war alles ganz toll und easy" sondern "So eine Umstellung ist nichts für Nervenschwache". Das ist eine ziemlich deutliche Ansage.

Das wurde vermutlich auch nur so exzessiv betrieben, weil ers halt kann und wollte ;)
Hätte er einfach den Livesound der letzten Tor kopieren wollen hätte er ja nur die gleichen Amps mit den gleichen Settings und Mikrofonen profilen müssen. Wahrscheinlich hätte er auch mit echten Amps ewig rumgebastelt für die Tour.
 
Es steht allerdings nirgendwo wie viel Zeit bzw. wie viele Stunden/Tage tatsächlich ins Profiling und Tuning gesteckt wurde. Nur, dass nach 6 Monaten ein fertiges Profil vorhanden war, womit MK zufrieden war.
Ich glaube schon, dass es etwas aufwendiger war für ihn Profile zu erstellen und die kleinsten Details zu tunen als für uns Normalsterbliche. Aber 6 Monate fast jeden Tag tüfteln bis es passt, glaube ich nicht.
 
Ich bin sicher, dass monetäre Gründe, in welcher Richtung auch immer, keine Rolle spielen.
 
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Warum macht MK das dann? Kann nur INteresse am technischen Fortschritt sein. Denn schleppen und aufbauen muss er ja eh nix - wenn er zehn Amps mit 20 Mics auf der Bühne haben will, dann stehen die da eben, wenn er zum Soundcheck erscheint ... .
Kostenfrage bei der Logistik und der geringere Aufwand beim Soundcheck würde mir da einfallen.
Vielleicht auch die Tatsache, dass er seine ( vielleicht in die Tage gekommenen ) Amps nicht mehr durch die Welt schicken will, aber findet, dass sie so speziell klingen, dass ein gemieteter Amp dem nicht nahe genug kommt ...
 
Ich bin sicher, dass monetäre Gründe, in welcher Richtung auch immer, keine Rolle spielen.

Ich bin sicher, dass doch. Für Kemper spricht: Wartungsfrei, immer der gleiche Sound (orts- und Verschleißunabhängig), weltweit austauschbar, Transportabel (keine Boing für das Equipment), Tonmannfreundlich, schneller Aufbau und Abbau, Flexibilität.
Die monetären Nachteile diverse Soldanos, Fenders, Marshalls usw. auf die Welttournee mitzunehmen brauchen wohl nciht erwähnt werden.
 
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Kemper wegen "Gewinnmaximierung" ist bei Leuten wie Knopfler ganz sicher die abwegigste aller Ideen. Da sind einigen hier wohl die Dimensionen, in denen solche Leute ticken, nicht ganz klar ;) Heißt:

Jemand, der ein ungefähres Vermögen von 100 Mio. Euro besitzt und von jeder Tour eine weitere Mio. mitbringt, beschäftigt sich garantiert nicht deshalb ausgiebig mit Kemper, um ein paar Tausender für ein oder zwei Stagehands einzusparen :D.
 
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Bei einer Tournee verlässt sich ein Künstler oder eine Band in der Regel auf das Management. MK wird da selbst nicht alles duchrechnen, aber er ist ja bestimmt kein Dummer, die Sturm- und Drangphase ist weit hinter ihm und er weiß um die Vorteile von Kostenersparniss, zumal ihm dadurch keine Nachteile entstehen, was den Klage angeht, eher Vorteile, wie ich vorher geschrieben hatte.
Damit eine Tour Gewinn macht, muss man schon rechnen. Und mehr ist mehr.
 
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Jemand, der ein ungefähres Vermögen von 100 Mio. Euro besitzt und von jeder Tour eine weitere Mio. mitbringt, beschäftigt sich garantiert nicht deshalb ausgiebig mit Kemper, um ein paar Tausender für ein oder zwei Stagehands einzusparen :D.

Sowas denke ich bei Großkonzernen auch immer. Es werden aber trotzdem immer Entscheidungen getroffen, die nur "ein paar Tausender" einsparen und erstmals keinen Sinn ergeben. So ist es halt.

Im Endeffekt ist so ein Musiker wie MK auch wie ein gewinnorientiertes Unternehmen mit Management und allem drum und dran.
Von daher bin ich sicher, dass die paar Tausender immer eine Rolle spielen. Ob MK die Touren aus Spaß macht oder um Geld zu verdienen, weiß ich auch nicht.
 
Als Amateur muss man ja zudem die Ausfallsituation im Auge behalten. Bei MK steht eben noch ein zweiter, identisch programmierter Kemper daneben und im Bus ist sicher noch ein weiterer ... Unsereins tut sich da finanziell schon schwerer mit dem teuren Backup und packt lieber z.B. den bezahlbaren kleinen Pro Junior für Notfälle ins Auto.
Finde ich persönlich kein starkes Argument. Ich habe schon alles ausfallen sehen, Amps, Boxen, digitales Zeug, Funksysteme, Kabel, Gitarren und was weiß ich nicht. Was man redundant gestalten kann sollte man auch tun. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein AxeFx, Kemper, Helix auf der Bühne ausfällt ist genau so groß wie, dass bei einem Amp die Sicherung fliegt, ne Röhre beschädigt wird oder mal wieder ein Netztrafo die Grätsche macht. Ausfallsicherheit bei nicht digitalen Setups ist meiner Ansicht nach mit deutlich mehr Aufwand verbunden je nach Setup. Aber mein 5153 Stack mal eben zu doppeln wäre schon ne Ansage. Natürlich kann man sich dann einen kleinen Mini Amp mitnehmen, aber als Nutzer von digitalen Systemen kann man sich auch als Backup irgendeine kleine Alternative hinstellen.
 
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Ob MK die Touren aus Spaß macht oder um Geld zu verdienen, weiß ich auch nicht.
Wissen kann ich das natürlich auch nicht, aber jemand, der auf 100 Mios geschätzt wird, macht wahrscheinlich im Alter von 70 Jahren keine anstrengende Tournee, um noch 3 oder 5 Mios (oder was-weiss-ich, wie hoch der Nettoerlös für MK ist) oben drauf legen zu können.
 
Der große Vorteil der Kemper-Idee ist, dass es die Original-SetUps der Künstler abbilden kann!

Mark Knopfler hat sicherlich seine TonIngs die ihm das machen: Sie bauen sein Original-SetUp im Studio auf, stellen ein Mikro davor und profilen es dann mit einem Kemper. Einfach gesagt, wird ein kpl. IRs, eine kpl. "Hüllkurve" des Original-SetUps erstellt und im Kemper "hinterlegt" > es wird ein Preset profilt.

Wenn also Mark Knopfler mit einem Kemper spielt, dann hat er da seine original Soldanos (z.B.) drinne.

Ich habe es letzten Mittwoch bei Roger Hodgson (Supertramp) in der Kieler Ostseehalle gesehen und gehört: Alle E-Gitarren Parts klangen wie im Original von den alten Platten und er hatte auch einen Kemper auf der Bühne stehen.

Why not! Ist doch genial: Nicht mehr die ganzen Kilos mit sich rum schleppen, sondern nur noch den Kemper.

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Ich persönlich bin auch weg von über 80 kg Stereo-Rack. Ich spiele seit dem Januar ein Helix und bereue diesen Schritt nicht!
 
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Auch wenn es schon über ein Jahr her ist, so ist einer der Gründe warum MK auf Kemper umgestiegen ist, dass hervorragende Monitoring - ganz ohne einstreuende Mikros auskommen zu können. Dieses tägliche Reproduzierbare dürfte ebenso ein Grund sein. Obwohl ich selber den Kemper spiele, gefallen mir die Sounds (z.B. in den YT-Videos) nicht mehr so wie früher. Es ist natürlich Jammern auf höchstem Niveau, aber es fehlt mir ein wenig der Charackter. War damals in Köln restlos begeistert von der Band und dem Großmeister...

Für meine Zwecke (Cover) kann es kaum was besseres geben. Leicht, extrem vielfältig, mega-livetauglich bis ins allerkleinste Detail, und kaumvom Original zu unterscheiden.
Aber jetzt merke ich, das es an anderer Stelle doch massiv fehlt... Was man sich aber wohl leider nicht einfach so kaufen kann! ;)
 
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*edit*

Ich gebe dir in beiden Punkten Recht! Ich hatte Mark letztes Jahr 2x live gesehen und war vor Ort recht begeistert von den Sounds, da klang keineswegs irgendetwas digital oder steril, auch im Bandgefüge alles top! Höre ich mir ein Jahr später allerdings die Aufnahmen der Konzerte an, die es auf seiner Website zu kaufen gibt, denke ich etwas anders darüber. Es fehlt mir auch der Charakter und für mich hören sich alle Sounds fast identisch an. Das kenne ich so von Knopfler eigentlich nicht. Es tut der Freude aber keinen Abbruch, ich höre ihm trotzdem gerne zu. Den Großteil meiner Lieblingssounds hat er aber mit dem Soldano SLO geschaffen ;)

Wäre ich öfter live unterwegs, egal auf welchem Level, würde ich aber wahrscheinlich auch auf einen Kemper setzen. Der Toaster wiegt nix, ist schnell aufgebaut und bietet für den Preis + Formfaktor geniale Sounds und den Unterschied zu einem guten Röhrenamp hört im Publikum sicher niemand ;)

Übrigens: Bei MK's Kemper-Amps waren auch noch einige Pedale im Signalweg, u. a. Jan Ray Vemuram, Boss BD2w, Boss CE2, Strymon El Capistan, Analogman King Of Tone, usw.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Interessant. Ich gebe zu, ich habe mir die Aufnahmen in der Kemper-Ära noch nicht angehört. Die Sounds, die er vorher mit den Komets und Reinhardt Amps gezaubert hat, sind über jeden Zweifel erhaben.
 

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