Digitales Piano für Einsteiger (bis 800€)

... könnte man natürlich auch zu den echten Stagepianos greifen, wie z.B. Kawai MP-7 SE, Roland FP-90 oder Yamaha P-515.
Pardon, aber das (m.E. sehr gute) Roland FP-90 ist eben kein "echtes Stage-Piano" und das Yamaha P-515 auch nicht.

Der Begriff Stage Piano hat in den letzten Jahren einen Bedeutungswandel erlebt, weil die Händler damit werben wollen.
Also wird jetzt jedes tragbare Digitalpiano (= compact oder portable digital piano) als "Stage Piano" bezeichnet. Das ist aber unsinnig, weil die notwendigen Funktionen und Klänge eines Stage Pianos gar nicht oder nur rudimentär vorhanden sind.

Stage Pianos haben eben keine eingebauten Lautsprecher und u.a. symmetrische Audio-Ausgänge.
Kawai mp11.jpg


Außerdem gibt es Spielhilfen/Controller wie Pitch Bend und Modulation Wheel und außerdem natürlich einige weitere Detailmerkmale.

Beim Kawai MP-7 fielen die symmetrischen Ausgänge allerdings dem Rotstift zum Opfer, es kostet "nur" rund 1.300 EUR, ein Roland RD 2000 derzeit rund 2.000 EUR, ein Korg Grandstage rund 2.000 EUR, ein Yamha CP88 rund 2.300 EUR, nur bei Nord ist die Lage komplizierter, mit Hammermechanik je nach Modell rund 2.200 bis (jetzt noch) 3.500 EUR.
Das MP-11 hat natürlichh symm. Line Outs, aber aufgrund der außergewöhnlich "flügelähnlich" spielbaren Hammermechanik sinnvollerweise keine Orgelklänge.

"Echte" Stage Pianos sind aktuell die oben erwähnten Roland RD-2000, Yamaha CP88/CP73, Korg Grandstage und diverse Modelle von Nord.

Das Roland FP-90 ist m.E. ein guter Kauftip, das Yamaha P-515 mit leider nur halb so vielen Top-Samples auch, aber beide sind "Portables", keine vollen Stage Pianos - auch wenn Händler etwas anderes erzählen.

Gruß Claus
 
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Zum Thema Digital Pianos ist mir jetzt noch eingefallen, dass das Thema Splits und Layers für den einen oder anderen interessant sein könnte, und manche Instrumente bieten das, andere wiederum nicht oder sehr eingeschränkt.

Splits: Z.B. die linke Hand spielt einen Kontrabass-Sound, vielleicht sogar gelayert mit einem Hi-Hat, und die rechte Hand spielt einen Piano-Klang.

Layers: Z.B. Piano-Klang geschichtet mit einem Streicher-Klang.

Ich schichte z.B. gerne Piano-Klänge mit Pad-Klängen. Und jetzt bitte nicht hauen: weder Digitalpiano noch 88er Tastatur, aber hier klimpere ich Piano-Klänge geschichtet mit Pad-Klängen – damit hätten wir auch mal eine Aufnahme von mir ;):


 

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@Claus stimmt, Asche auf mein Haupt :mad:
 
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Kein Ding, ist von mir nur wegen evtl. mitlesender Newbies angesprochen worden.

Gruß Claus
 
Aber ist ja doch auch nicht relevant, Tom hat sich ja eigentlich schon für die 600 Euro-Klasse entschieden und als Anfänger ist er da ja auch bestens aufgehoben. Nach ein paar Jahren kann er dann auch viel besser entscheiden, welche Features in der gehobenen Klasse er dann wirklich will und braucht.
 
Deshalb schrieb ich, die Tastatur wäre mir am wichtigsten. Alles andere kann man extern nachrüsten, wenn man keinen Bock hat das komplette Instrument zu tauschen. Klar ist es besser, wenn auch der Klang super ist usw. Aber eine gute Tastatur wäre mir halt am wichtigsten. Aber als Anfänger kann man selber wahrscheinlich schlecht beurteilen, welche Tastatur für einen gut ist. Vielleicht aber doch, wenn man Instrumente selber im Laden ausprobiert und sich nach Gefühl entscheidet.
 
Aber als Anfänger kann man selber wahrscheinlich schlecht beurteilen, welche Tastatur für einen gut ist. Vielleicht aber doch, wenn man Instrumente selber im Laden ausprobiert und sich nach Gefühl entscheidet.

Meistens kalibriert sich das Gefühl erst beim zweiten, dritten, vierten Probe-Spielen. So viel Geduld haben die meisten Käufer nicht.
 
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Meistens kalibriert sich das Gefühl erst beim zweiten, dritten, vierten Probe-Spielen. So viel Geduld haben die meisten Käufer nicht.

Nicht nur das, auch mit steigendem Lernfortschritt und/ oder Erfahrungsschatz können sich im Laufe der Zeit die Tastaturvorlieben mehrmals änden, insbesondere auch wenn man verschiedene Tasteninstrumente spielt und sich die Gewichtung je nach aktuellem musikalischen Projekt verschiebt.
So zumindest meine Erfahrung...

Gruß

Michael
 
und sich die Gewichtung je nach aktuellem musikalischen Projekt verschiebt.
Also schon mal Platz für mehrere Instrumente machen. :D
Nee, es stimmt schon, dass je nach musikalischer Ausrichtung verschiedene Instrumente präferiert werden können. Für Zuhause entscheidet man sich dann evtl. für einen Kompromiss.
Zumal digitale Instrumente zumindest verschiedenen Klänge erzeugen können, auch wenn die Tastatur dieselbe bleibt. :cool:
 
Stage Pianos haben eben keine eingebauten Lautsprecher und u.a. symmetrische Audio-Ausgänge.
Danach wäre das Kawai MP7 aber auch kein Stage Piano, obwohl die Klangvielfalt und Steuerungsmöglichkeiten (Masterkeyboard Funktionen wie Splits usw) vorhanden sind.

Sind wohl fließende Übergänge zwischen den unterschiedlichen Kategorien, ähnlich wie bei Workstations und Synthesizern..
 
Ohne eine ausreichende Funktionalität würde ich nicht von Stage Pianos sprechen, weil die Kategorie sonst keinen Sinn haben soll.
Wenn man normale Maßstäbe anlegt statt "es muss irgendwie gehen", dann fehlen dem Roland FP-90 nun einmal Pitch Bend und Modulationsrad und dem Yamaha P-515 fehlt es außerdem auch an Klangausstattung für ein Stage Piano.
Geht man zu den hier besprochenen Einsteiger-Digitalpianos, dann wird die Mängelliste entsprechend länger.

Man kann das zwar Vieles mit zusätzlichem Aufwand kompensieren (Pedale/MIDI, Tablet), aber richtige Stage Pianos bringen neben der stabileren Bauweise auch technisch eben gleich mit, was man braucht.

Das MP-7 zähle ich schon zu den Stage Pianos, nur halt nicht in Vollausstattung.

Gruß Claus
 
Pitch Bend und Modulation sollte ein universelles Master-Keyboard schon haben, aber nicht unbedingt ein Stage Piano.
Es kommt dann halt auf die Einzel-Bedürfnisse an.
Möchte man eine Tastatur für möglichst alles, inkl. z.B. mal eine Fretless-Bass-Emulation mit Pitch Bend spielen (oder z.B. Slapbass wie bei Seinfeld :D), dann sollte diese Tastatur natürlich Pitch Bend haben. :) Und wo Pitch Bend ist – da ist auch oft Modulation nicht weit. ;)
Gehört jetzt zwar nicht zu den Kernkompetenzen eines Pianos. Wenn man aber eine möglichst universelle Tastatur haben möchte ... Orgel-Waterfall wäre dann wiederum eine neue Anforderung. Auch auf einer Waterfall-Tastatur kann man Piano-Sounds spielen. Es ist halt die Frage von Prioritäten, wenn man sich für EINE Tastatur entscheiden möchte.
 
Pitch Bend und Modulation sollte ein universelles Master-Keyboard schon haben, aber nicht unbedingt ein Stage Piano.
Bis jetzt hat noch jedes unzweifelhafte Stage Piano diese Controller, sogar das Kawai MP-11, eben weil eine (begrenzte) Masterkeyboard-Funktion beim Stage Piano dazu gehört.
 
Bis jetzt hat noch jedes unzweifelhafte Stage Piano diese Controller, sogar das Kawai MP-11, eben weil eine (begrenzte) Masterkeyboard-Funktion beim Stage Piano dazu gehört.
Sind Pitch Bend und Modulation integriert, so ist die Tastatur / das Instrument universeller einsetzbar als nur für Piano-Sounds, insb. wenn Klänge integriert sind, die gern mit Pitch Bend und/oder Modulation gespielt werden. Ein Klavier oder ein E-Piano braucht KEIN Pitch Bend, außer es wird auf einem DX7 von George Duke gespielt. ;)

KEIN Pitch Bend und Modulation:

https://www.thomann.de/de/clavia_nord_piano_4.htm
https://www.thomann.de/de/clavia_nord_grand.htm
https://www.thomann.de/de/korg_sv1_88_black.htm

Nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Eben weil diese Controller NICHT zum Piano gehören.

Aber ich finde es auch besser, wenn sie integriert sind.
Nur nicht jeder braucht sie, insb. PIANISTEN brauchen das nicht. Bzw. Piano-Sounds brauchen das nicht.
 
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Hält man sich an den Mainstream von gut 20 Jahren, dann bedeutet Stage Piano eben nicht allein: Piano.
Wesentlich ist, dass - eingeschränkte - Orgel, Synth und Masterkeyboard-Funktionen dabei sind und voll beabsichtigt häufig auch Kompromiss-Tastaturen zur Verfügung stehen.
Jedenfalls stehen den angeführten spezialisierten Instrumenten deutlich mehr Mainstrem Stage Piano Modelle entgegen und auch bei Clavia Nord sind das Nord Electro und das Nord Stage die Topseller-Modelle.

Ausgerechnet das Kawai MP11 als das Stage Piano mit der konsequentest entwickelten Klaviatur und dem entsprechend höchsten Piano-Spielgefühl würde ebenfalls nicht in die Aufzählung der "ein paar Beispiele" passen.
Dabei hatte man bei dem schon zu recht die Orgelsection zugunsten der Spezialisierung weggelassen.


Ich selbst finde es übrigens gut, wenn das aktuelle Angebot persönliche Vorlieben besser als in früheren Jahren bedienen kann und ein Stage Piano nicht wie nach DIN gebaut daherkommt.

Ich selbst würde mir ein Roland FP-90 mit Pitch Bend und Mod. Wheel, ohne oder zumindest mit passender platziertem D-Beam sowie ohne Lautsprecher und dadurch noch ein paar Kilo leichter wünschen.

Weil ich aber nicht weiß, ob auch Roland in diese Richtung denkt, habe ich für meinen nächsten Thomann-Besuch einen Yamaha MODX8 ins Auge gefasst, dann werde ich mich halt an seine GHS-Tastatur gewöhnen.
Hinsichtlich Klängen und als Spielwiese finde ich den MODX sehr beeindruckend, er ist sowohl für mein Hobby zu Hause und als Stage Piano einsetzbar - auch wenn er nicht so vermarktet wird.

Gruß Claus
 
Ich habe den Vorgänger MOXF8 auf der Messe angespielt und fand das Spielgefühl für die Preisklasse überraschend gut.
Interessanterweise war die Umsetzung der Dynamik der Werk-Sounds in meiner Wahrnehmung besser als beim MOXF6, der oben drüber stand.
Selber habe ich einen MOX6 und finde ihn klanglich gar nicht gut. Habe ihn 2012 aus zweiter Hand im neuwertigen Zustand zum 2/3 des Neu-Preises gekauft. Der bleibt aber noch u.a. wegen den 4 MIDI-Zonen, die ich manchmal gebrauchen kann. Aber der MODX ist zwei Generationen weiter und hat zusätzlich FM-X. Bei dem Preis wird da schon viel geboten. Muss jeder für sich schauen, wie ihm das Gebotene passt.
Mir persönlich gefallen die Tastaturen von KAWAI besser alleine schon wegen der Form der Tasten. Weniger scharfkantig als bei Yamaha und KORG. Die von KAWAI sind gerundeter. Klanglich haben KAWAI's in der Breite natürlich weniger zu bieten als Yamaha MODX8. Reduziert auf die gebotenen Klänge könnte man natürlich genauer hinhören und vergleichen.
 
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