Tiger13
Registrierter Benutzer
[Zubehör] Harley Benton SpaceShip 50C, Power Plant jr. und CPT20
etwas süsses, was zum spielen und eine Überraschung
Aufbau eines Pedalboards “to go”
Foto (Cover)
Ich bin ein Gewinner! Wirklich! Ich hab gewonnen.
...ehrlich gesagt, nicht das erste mal im Leben. Im Lotto habe ich auch schon mal abgestaubt. Nicht gerade el gordo aber immerhin hat es für den Dachausbau unserer aus Sicht von wohlhabenderen Leuten bescheiden zu nennenden Behausung gereicht.
Nur... unterm Dach Juchheeee wohnt jetzt meine Tochter (...die beste Tochter von allen) und so hatte ich von meinem Lottogewinn mal so eben gar nix!
Meine Frau hat damals sogar noch nen Brilli abgestaubt. Nur ich ging leer aus. Der käufliche Erwerb einer masterbuild Custom Shop Strat war meiner Frau (...der besten Ehefrau von allen) beim besten Willen nicht zu vermitteln.
Auch das Argument “Umschichtung des Vermögens” hat da nicht gezogen. Und glaubt mir, ich habe es wirklich versucht.
Dieses mal ist aber alles anders...
Aus einer Laune heraus (und damit mich unsere Board-Platzhirsche mit den grossen Kekssammlungen und Orden an der Brust endlich nicht mehr wie einen Lehrjungen im ersten Ausbildungsjahr behandeln) schrieb ich ein Review zum Fender 65 deluxe reverb.
Das hat einen Heidenspass gemacht und mir ging das Schreiben sehr leicht von der Hand.
(es hat WIRKLICH Spass gemacht und ich habe meine Worte oftmals mit stillem Grinsen gewählt, verworfen und oft mit noch schrägeren Formulierungen ersetzt)
Nach diesem Review habe ich genau aus diesem Grund einen weiteren, wohl noch schrägeren Bericht nachgelegt.
Dieses Review wurde dann sogar als Coverstory des MB ausgewählt und kratzt mittlerweile an der 2000er Lesermarke. (ich bin so megastolz... was für eine Ehre). Bei google Deutschland erscheint dieser Beitrag auf Platz 4 - nach 3 Werbeschaltungen. Wenn das nix ist.
Ich freue mich auch deswegen, weil diese Platzierungen weiteren Traffic auf das Musiker-Board (...dem besten Musikerboard von allen) bringt.
Um die Gänsehaut zu einer ausgewachsenen Hautkrankheit mutieren zu lassen, bekam ich dann von Johannes Hoffmann die Nachricht, dass dieses Review in der monatlichen Verlosung des Musikerboards einen Gutschein gewonnen hat.
hands down... you made my day guys!
So da steht die arme Gitarristenseele... man soll was einkaufen, obwohl man gar kein GAS hat (das IST schräg!).
Dass ich ein weiteres Review über die weitere Verwendung des Gutscheins schreiben muss, ist Ehrensache.
Es soll ja interessant sein für die Community (...die beste Community von allen), dazu für mein setup sinnvoll und bitteschön mein Budget nicht übermässig zusätzlich belasten.
Schon klar, man kriegt auch für 50 Euro einen bunten Treter, ein feines Kabel etc. - aber das wäre ja so laaaangweilig.
Ok, ich wollte dann nicht knauserig sein und habe das Budget (...nicht meiner Frau erzählen, der besten... na Ihr wisst schon... ) kurzerhand verdoppelt.
Das ist immer noch kein Vermögen aber erweitert die Auswahl doch erheblich.
Im Ring standen Compressoren (u.a. ein Carl Martin gerade im Abverkauf), Chorus, Phaser und weitere Zerrer. Interessant wäre beispielsweise gewesen, den Nobels ODR1 vs. den lightspeed zu setzen. Fight! (da hätte ich dann eine Art Box-Reportage draus gemacht)
Auch richtig angefixt bin ich auf das Fender Pugilist - Distortion. Das hat mächtig viele Knöppe, leuchtet wie der Hamburger Hafen während der blue nights. Da wäre mir bestimmt auch was zu eingefallen. (...auf der Reeperbahn nachts um....[singmodus:AUS])
Dann dachte ich mir... Vovox, da war doch was... aber mit etwas (mehr) Glück gewinne ich ja noch eines dieser Wunder-Kabel.
Während ich also, die Tele in der Hand, klimpernd vor meinen neuen Errungenschaften über ein interessantes Review nachdenke und vor mich auf den Holzboden starre, fällt es mir wie ein Plektrum aus der Hand! Das ist die Idee!
Vor dem Blackface liegen nämlich das lightspeed, der Zen sowie ein Boss looper auf dem Parkett. Dazu jede Menge Menge Kabel. Das ist dann genau so, wie ich mir das nämlich nicht vorgestellt hatte (je älter ich werde, desto mehr verabscheue ich Unordnung) als mein Plan reifte, mich zu minimieren.
(gerne nochmal nachlesen im Fender Deluxe Reverb Review).
Kurzform: weniger schleppen, kleinerer und leichterer Amp, der dann auch so klingt wie ich das mag und möglichst wenige (keine hab ich mir ganz schnell abschminken müssen ) Pedale - plug in and play!
Das Board resp. Flightcase, welches ich mit dem Engl benutzt hatte, ist für dieses Vorhaben einfach überdimensioniert und würde mein eigentliches Vorhaben konterkarieren.
Zudem ist es so verkabelt (viiiiele Kabel...), dass Modulation und Zeiteffekte im Einschleifweg liegen.
Holy Grail und Twin Tube benötigen zudem ein eigenes Netzteil.
[Bild altes Board mit vielen Kabeln, 40 kg Verstärker]
Alsooooo... tataaaa, Rock’n Roll meine lieben Leser! Wir bauen dem Tiger ein Pedalboard to go.
Auspacken, an den Strom mit EINEM Netzstecker, ein Kabel in den Amp, das andere an die Gitarre und dann Pogo folks!
Auf dieses Board soll, natürlich, das Greer lightspeed.
Ein weiterer Verzerrer soll gewährleisten, dass man auch mal bis eleven kommt. Tuner (mit so nem Plastikdingens am Headstock sitzt doch wohl niemand auf die Bühne oder? ... echt jetzt? Ernsthaft?), ein Delay wäre auch noch fein... und wenn’s denn passt, ein Compressor.
Mal durchzählen...1,2,3,4,5... argh, das könnte schon eng werden.
Wenn ich den Strom nicht irgendwie unter das Board bekomme, WIRD es eng.
Den Looper muss ich eh außen vor lassen aber den benötige ich auch nur, wenn ich mit mir selbst spiele
(hier hätte ich auch deutlich drastischer formulieren können aber wir haben ja auch minderjährige an Bo(a)rd). Ahoi!
Ich habe mich nämlich entschieden, die kleinste mögliche Lösung zu wählen, auch wenn ich dafür Kompromisse eingehen muss.
(ansonsten lautet meine Devise ja eher...”nimm nie mehr, als Du auch tragen kannst”)
Flugs den alten Warenkorb gelöscht (...ähm, ich hab das Zeugs natürlich nur auf die Wunschliste verfrachtet... nicht meiner Frau... Ihr kennt das...) und dann die folgende Bestellung getätigt:
Harley Benton Space Ship 50C - Mini Pedalboard
Harley Benton Power Plant jr. - Strom, AC/DC und so...
Harley Benton CPT 20 - soll für gute Stimmung sorgen
Soweit die Grundausstattung für schmale 82 achtzig.
Gutschein abgezogen, verbleiben 32,80.
Mein altes Board möchte ich derzeit so belassen, wie es ist. Lediglich der Zen, einen alten DOD Compressor (der bisher für sehr interessante Ergebnisse im Einschleifweg des Engels sorgte) und mein T-Rex Reptile Delay plane ich umzusiedeln.
Fein wäre natürlich, den Looper auch mit auf das Board zu bekommen aber das wird eng.
Ein paar Patch Kabel liegen hier noch. Hier der Plan, die ggfls. mit anderen zu ersetzen und der nächsten “Saiten”- Bestellung beizufügen.
“[flöt] Schatziiii, hier ist ein Paket für Dich vom Thomann. Was ist denn da drinnen?” [aufpassen! das ist ernst]
Hier ist die einzig richtige Antwort: “ach, ich brauchte nur neue Saiten. Die haben halt nur Standard Kartons und deswegen ist das so gross. Was für eine Verschwendung!” Wie mit dem Paket dann zu verfahren ist, erfährt man im DLRRI Review. Geduld!
Im folgenden werde ich die drei bestellten Gadgets in Form eines Reviews gebrauchstechnisch und qualitativ bewerten.
Zusätzlich werde ich im zweiten Teil dieses Reviews meine Gedanken zur Planung und dann die Umsetzung meiner Pläne schildern.
Wer also müde ist und nicht weiterlesen mag (Du Mädchen Du...), kann das Review nach der Hälfte also abbrechen und hat alle Infos, die zu den vorgestellten Gerätschaften nötig sind parat.
Im zweiten Teil versuche ich dann praxisgerecht (im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten) zu schildern, auf welche Fallstricke man achten sollte, wenn man ein derartiges Projekt umsetzt. Wahrscheinlich wird das nicht ganz so einfach, wie gedacht.
(...mir schwant was, sagte der Gänserich, als der Hals seines jüngsten Kükens immer länger wurde...)
Ein Spass erwartet mich bereits: das Power Plant wird definitiv nicht unter das Board passen. Und schön eng wird´s auch
Ab hier folgt jetzt der dröge (norddeutsch für trocken) Teil. Das Paket meines Dealers (das mit den Saiten drin...) ist nach einem (!) Tag Lieferzeit angekommen.
Ich glaube ja eigentlich nicht an Hexerei aber so schnell... das ist Magie!
Und somit beginnen wir mit dem Unboxing.
V
ersand- und Umkartons lasse ich mal aussen vor.
Jeder von uns, der mal in Treppendorf bestellt hat, weiss dass die Verpackung einwandfrei ist.
Als zahlendes Greenpeace Mitglied freue ich mich sehr über etwas weniger Plastik (Scheisszeugs, Moby Dick und seinen geschuppten Freunden wird davon speiübel...) als Füllmaterial.
(Bild Thomann Verpackung)
Das Harley Benton Space Ship 50 C
Die Pedalboards bei HB laufen unter dem Familiennamen Space Ship. Erhältlich sind die Boards in 4 Grössen und 6 Ausführungen.
Ausserdem finden sich recht interessante bundles, die ein flightcase beinhalten.
Alle Ausführungen werden mit einem gepolsterten Gigbag, Klettband und Gummis geliefert.
Bei der Recherche wird man feststellen, dass diese Produkte im Vergleich zum Wettbewerb konkurrenzlos günstig sind.
Meine Wahl fiel auf die einfachste Variante, das 50c.
Dieses besteht aus einem schwarzen Pulver beschichteten Leichtmetall-Rahmen. Die Pulverbeschichtung befindet sich auch auf den unterseitigen Streben, ist somit komplett deckend ausgeführt.
Rechts und links ist großflächig das Label aufgebracht (ist heutzutage wirklich keine Schande mehr, mit Zeugs von HB in den Proberaum zu marschieren; die Produkte finden aufgrund bewiesener Qualität mittlerweile eine breite Akzeptanz).
Die Trägerschienen sind auf der Oberseite bereits mit einem schwarzen Filz beklebt. Die Oberseiten der Seitenteile haben Rillen.
Auf den 4 Ecken des unteren Rahmens befinden sich angeschraubte Gummifüsse.
(merke jedoch: wo eine kurze Schraube drin steckt, kann auch ein längeres Gewinde Verwendung finden... dafür sind die Zusatzschrauben gedacht).
Die Schrauben der Füsse halten die gesamte Konstruktion, welche aus 4 Profilen besteht, zusammen.
Auf der Unterseite sind zwei L-Stücke angenietet, die ein Netzteil mittels beigelegten Gummis befestigen sollen.
Dieses Netzteil darf ohne Umbau der Füße jedoch nicht höher als 3,5 cm sein.
(Bild Board Details und Füße)
Das Power Plant jr. misst in der Höhe jedoch... Prima, denkt der angehende Pedalbauer... machste einfach die längeren Schrauben drunter.
Bamm!... von der Höhe her sollte das Power Plant Jr. passen! (tut es aber nicht... das Board, bzw. die Aufnahmerinne ist zu schmal. In meinem Ärger könnt Ihr Euch im zweiten Teil ordentlich suhlen.)
Thomann weist in einem Begleitzettel darauf hin, dass sie Gummifüße aufgrund der verwendeten Weichmacher Holzfußböden angreifen können.
Das Ding wiegt netto (abzüglich meines Gewichts, dass nicht verraten wird...) auf meiner Körperfettwaage 0,67 kg.
nutzbare Fläche: 46 x 14 cm
Aussenmasse: 50 x 14 cm
Im Karton befindet sich das Board (wieder verpackt in einer Platikfolie), anderthalb Meter Klettband, 4 starke Gummis, zwei Päckchen mit Schrauben, Scheiben und Muttern (zur Höhenverstellung - also doch) und ein Inbusschlüssel. Na klar... und die superduper Tasche zum Teil!
Die Tüten für das Zubehör sind verschliessbar, also wieder zu verwenden - gut!
((Bild Board Verpackung)
(Bild Tasche)
Die Konstruktion wirkt außerordentlich stabil... ich bin geneigt, meinen zugegebenermaßen massigen Körper drauf zu stellen... aber nee, besser nicht, ich finde Rücksendungen peinlich und viel zu anstrengend.
Außerdem muss irgendeine Arme Seele einen Truck mit dem Gerümpel hinten drin durch die Gegend steuern und dieselt vor sich hin - der Mensch könnte die Zeit doch besser mit seiner Familie oder Freunden verbringen - oder Musik machen oder... na, ich schweife ab.
Pro:
Recht gut finde ich die gepolsterte Tasche.
Äußerst ärgerlich jedoch, dass hier nicht zu Ende gedacht wurde. Einstiegsklasse... ja, toll, jemand der Einstiegsklasse kauft, wird auch ein Netzteil der Einstiegsklasse wählen.
Warum passt das dann also nicht zusammen? Haben die Lack gesoffen?
Wie zum Hohn liegen sogar 4 Schrauben nebst Muttern bei, mit denen man die Höhe des Boards verändern kann.
Das Power Plant jr. würde damit sogar in der Höhe drunter passen - es passt aber trotzdem nicht!
Sorry, das ist ne glatte 6! Thomann Produktmanagement, Ihr könnt Euch nicht um alles kümmern und Ihr seid auch voll im Stress und so... aber lest wenigstens die Bewertungen in Eurem Shop!
Das Harley Benton Power Plant jr.
Auf meinem Trittbrett für grosse Jungs befindet sich das blaue, grössere und etwas teurere Power Plant.
Dieses verrichtete über Jahre gute Dienste, ist jedoch nicht ganz perfekt.
Letztendlich geht es ja eigentlich nur darum, Strom ausreichend an die Pedale zu liefern. Ganz so einfach ist das in der Praxis allerdings nicht.
Ich erzähle nun wirklich nichts neues, wenn ich behaupte, dass man sich ne fette Hummel in seine Effektkette einfangen kann, wenn man z.B. digitale und analoge Effekte gemeinsam an einem Stromlieferanten betreibt, dessen Ausgänge nicht getrennt sind. (gerne kann hier durch Board-Pros eine technische Erklärung beigefügt werden).
Das kann man bestimmt auch googeln aber ich muss grad ein Review verfassen.
Diese Noise Pollution kann derartig ausarten, dass man meint, man habe durch Zufall einen ganz neuen Effekt entdeckt.
So eine Brummschleife hat auch mir den Spaß so übel vermiest, dass ich meinen Zen und auch den Tuner per Batterie betrieben habe. (was ziemlich blöd ist, weil nach einem oder vier Bier vergisst man garantiert, die Stecker zu ziehen. Ich hab damit gelebt und meiner Saitenbestellung oftmals 9V Blöcke beigefügt. ;’
Die Lösung zumindest dieses Problems liegt nun in Form des Power Plant jr. vor mir. Dieser hat “galvanisch getrennte” Ausgänge. What the hell... wir werden sehen, wie sich das auswirkt, da zumindest mein verwendetes Reptile Delay ein digitales ist.
Das Netzteil wird in einem quadratischen Karton geliefert. Bedruckung und Kartonstärke wirken alles andere als billig.
Innen ein Kartonteiler, der das Gerät vom üppigen Zubehör trennt. Gerät, Zubehör (Kabelset (5x 60 cm / 5x 30 cm /1 x Y / 1x Daisy Chain, 100 cm)) und auch die Bedienungsanleitung (!) sind leider wieder in Plastik verpackt.
Ich kann verstehen, dass eine lackierte Oberfläche ohne Kratzer beim Kunden ankommen soll aber was bringt es, die Bedienungsanleitung in einen Plastiksack zu stecken?
(Bild Power Plant unboxing)
Das Gerät selbst sieht sehr wertig aus.
Es ist deutlich kleiner, als der grosse Bruder und misst nur 1,16 x 0,77 x 0,38 cm.
(So Leute, Achtung! Wer meint, prima, das passt ja... sollte berücksichtigen, dass im eingebauten Zustand ja jede Menge Kabel nebst Steckern aus dem Gerät schauen... und die kosten wertvolle Zentimeter!)
Zu den Maßen des Netzteils und den damit verbundenen Tücken gibt es dann ausgiebig Infos im zweiten Teil des Reviews.
Das Power Plant Jr. besteht aus gefaltetem Blech und ist weiss lackiert. Die Beschriftung ist schwarz lackiert ausgeführt. Das sieht alles gut und wertig aus.
An der (unlackierten) Unterseite befinden sich vier aufgeklebte Moosgummistopper, die jedoch leicht entfernt werden können, um das Velcro aufzubringen.
Es finden sich auf der zum Benutzer gerichteten Seite 5 Anschlüsse à 9V / max 120mA für die Stromentnahme (Standard, Minus innen, Plus außen).
Das stromführende Netzkabel ist fest angebracht und 130 cm lang.
(Bild Power Plant)
Angeschlossene Geräte dürfen also pro Ausgang max 120 mA konsumieren.
Werden zwei Ausgänge gebrückt (Duplokabel im Zubehör), kann ein Gerät mit bis zu 240 mA betrieben werden. Ein typischer Zerrer benötigt 30-60 mA. Daher kann bei Verwendung des Duplos der dann fehlende 9V Ausgang mit einer Daisy Chain kompensiert werden (die nicht so stromhungrigen Effekte werden dann spannungsmässig in Reihe verbunden).
In Betrieb laufen tatsächlich alle von mir betriebenen Effekte komplett brummfrei, trotz Mix digital/analog!
Das Netzteil wird bei Betrieb nicht übermäßig warm (hab das Board eine Nacht am Netz gelassen).
Pro:
Das Teil reicht locker für kleinere Boards, auch für mehr als 5 Effekte (wenn alle analog mit Standard versorgt werden.
Die digitalen Kollegen zB können deutlich mehr verlangen - ausprobieren! ).
Das umfangreiche Zubehör gewährleistet den problemlosen Aufbau eines kleinen Boards.
Aufgrund der galvanisch getrennten Ausgänge habe ich eine wirklich saubere Signalkette ohne Brummbär, Hummel oder nuklearen akustischen Fallout aufbauen können.
Das Harley Benton CPT-20
Für mich die (positive) Überraschung der Lieferung!
Das fängt an mit der Verpackung.
Der Tuner wird in einem passgenauen kleinen Karton geliefert. Zu öffnen und zu schließen ist dieser mit einem Magnetverschluss. Der Karton ist aus festem Material und innen mit einer passgenauen Mossgummimulde für den Tuner versehen.
Klasse! Das ist so wertig, dass ich diesen Karton nicht entsorgen, sondern behalten werde. Kein weiteres unnützes Verpackungsmaterial, sondern einfach nur eine wertige Verpackung. Dafür von mir volle Punktzahl!
Der Pedaltuner hat die Masse eines Minipedals (9,5 x 4,6 x 4,9 cm) und wiegt ein bisschen mehr als eine Tafel Schoki mit der lila Kuh auf der Verpackung.
Das Gehäuse besteht aus Leichtmetall und ist auf dem Top glänzend gebürstet. Die Beschriftung ist dezent in weiss auf die glänzende Front aufgebracht. Ich finde, das sieht klasse und wertig aus. Der Boden und Seitenteile sind in hammeroptik gehalten.
Der Boden ist mit 4 Schrauben am Gehäuse befestigt. Hier befindet sich ein EAN Aufkleber sowie zwei längliche Moosgummistopper, die natürlich entfernt werden können. Obwohl nackig auf dem glatten Holzboden liegend (ich poliere für mein Leben gern...), rutscht das nicht weg. Schick!
Wiederum ein Thomann Beipackzettel mit der Warnung, dass das Moosgummi, den Parkettboden verunstalten kann.
Das LCD Display (ca. 2 x 2 cm) ist blau beleuchtet.
Drei LED Dioden (rot, grün, gelb) über dem Display zeigen an, in welche Richtung es gehen muss, um richtig Stimmung zu machen.
Als chromatisches Stimmgerät zeigt das Display den gespielten Ton mit einem großen Buchstaben nebst ggfls. Vorzeichen an.
Im oberen Bereich eine Leiste, die von minus 50(%?) über 0 (in tune) bis plus 50 (zu hoch, das klingt nur bei Arnold Schönberg) zusätzliche Informationen zum Stimmvorgang liefern.
Ich hatte mich gewundert, dass das Display auf meinen Fotos grün erscheint.
Des Rätsels Lösung: das komplette Display wechselt die Beleuchtung von blau zu grün, wenn die Stimmung korrekt ist!
Das finde ich schon mal so richtig, richtig sexy!
(Bild CPT out of tune – in tune)
Strom (9V Standard) Eingang an der Stirnseite oben, rechts rein, links out.
Der Fußschalter lässt sich mit einem hörbaren Klicken betätigen, dass jedoch nicht in die Signalkette übertragen wird. True Bypass.
Bei Betätigung wird die Signalkette gemutet.
Ich besitze noch ein weiteres HB Tunerpedal, dass das Signal mit einem zweiten Ausgang splittet. Dieser ist dann dauer-on und ich nutze den manchmal, um einen zweiten Verstärker für ein wet/dry System zu nutzen. Am zweiten Verstärker hört man dann natürlich den Stimmvorgang.
Die Stimmfrequenz ist fest auf den Kammerton A (440 Hz) festgelegt und kann mit Bordmitteln nicht verändert werden.
Das sollte für 95% aller Anwender reichen, jedoch kann dies ein Argument sein, ein anderes Gerät zu erwerben.
Der Tuner reagiert sehr schnell, sensibel und auch genau genug, um im Kämmerlein, bei Probe oder auf den Brettern, die die Welt bedeuten schnell und sicher zu stimmen.
Eine Gitarre damit oktavrein einzustellen, würde ich vermutlich nicht machen. (Vielleicht doch aber dann würde ich mich noch mehr auf meine Ohren verlassen)
Die Dioden und das Display leuchten sehr hell und sind somit auch open air bei direkter Sonneneinstrahlung gut zu erkennen.
Auf dem Board findet sich immer ein Platz auf dem Klett oder auch mittig, da das Pedal dann doch groß genug ist, den Leerraum für die Kabelführung zu überbrücken.
Das Pedal enthält kein Mikrofon-muss also zwingend mit einem Kabel gefüttert werden. Ein Batteriebetrieb ist ebenfalls nicht möglich.
Pro:
Es ist halt ausschließlich für die Montage auf einem Board vorgesehen.
Teil II - Aufbau des Boards
mögen die Spiele beginnen!
Mir war klar, dass der Aufbau eines Boards etwas Gehirnschmalz voraussetzt.
Außerdem erwartete ich per se technische und mechanische Probleme.
Ein wenig Zeit und Ruhe sollte man also schon mitbringen.
(bei meinem grossen Board hab ich schon einige Zeit Pedale schieben und Leitungen legen müssen, bis es dann passte... perfekt ist es trotzdem nie geworden)
Insgesamt sollte man daher schon ein bis zwei Stunden, entsprechende Ruhe vorausgesetzt, einplanen.
(arrrgh, Katze... nicht mit der Maus in den Wintergarten! - Ja Schatz, ich mähe erst den Rasen. - Oh, schön, dass Ihr uns heute besuchen kommt. - Nein ich will meinen Stromtarif jetzt nicht wechseln. - Ach ich sollte das Kind vom Handballtraining abholen? - Live long and in prosper. Sie kommen also vom Planeten Vulcan?... ff)
Allerdings benötigt man kein weiteres Werkzeug oder gar einen Lötkolben. Wer mag, legt einfach los. Es liegt beim Board ja keine Bedienungsanleitung bei.
Eine solche liest eh nur meine Frau (...die beste Ehefrau von allen), wenn ich beim Aufbau des Regals eines schwedischen Möbelhauses verzweifle.
Moderne Menschen machen sich bei DuRöhrePunktGeschaeft schlau und gucken sich kurze Filmchen an, wie sowas am besten gemacht wird.
Meine Vorstellung nochmals kurz skizziert:
Die erste Ernüchterung machte sich beim Auspacken von Board und Netzteil breit.
Wie erwartet, war der Platz unterhalb des Boards viel zu gering, um mit der Höhe des Netzteils zu korrespondieren.
Aber prima... da liegen zwei kleine Tütchen mit längeren Schrauben, doppelter Anzahl Muttern und Unterlegscheiben bei.
Klasse denkt man, da hat Thomann wohl die vielen Bewertungen gelesen, die genau das bemängeln. Flugs angebaut und siehe: von der Höhe her passt das Power Plant jr. nun drunter!
Allerdings... zu früh gefreut. Ich muss wohl ausgeschaut haben, wie ein frisch gevögeltes Eichhörnchen, als ich festgestellt habe, dass das PP jr. unmöglich in die dafür gedachte Aussparung unter dem Board passt! Das PP ist einen halben (!) cm zu breit! Das kann doch nicht angehen? Dabei hatte ich doch schon die Effekte auf das Klett gesetzt
(Bild Netzteil passt nicht... egal, wie man es dreht)
Nachdem ich dann ca. 10 Minuten lang Kleintiere gequält sowie meine Frau und Tochter (...die besten von allen) angeschrien habe, besann ich mich meines gesetzten Alters (dass ja bekanntlich mit Weisheit und Gelassenheit versehen ist...) und kehrte zurück an den Brennpunkt des Geschehens.
Nachbarn rechts und links schauten fassungslos ob meines Ausbruchs und mein rechter Nachbar (...der beste Nachbar von allen) hat mir sogar ein Bier zur Beruhigung angeboten. Ganz ehrlich... ich hab mit deutschen, französischen (!), japanischen, amerikanischen und sogar englischen Firmen gearbeitet... viel unverständliches erlebt, ...aber sowas geht einfach nicht... liebe Leute, sucht keinen Schuldigen, sondern löst das Problem!
Was für mich erstmal bedeutet: Plan B.
Ein Pedal weniger auf dem Board und dafür das Netzteil neben die Effekte.
(wenn ich damit wirklich nicht leben kann, werde ich mit der Eisensäge das Vierkantprofil mit zwei Schnitten zur Hälfte einsägen und den Überstand eindrücken. - im Querschnitt: aus Quadrat mach Dreieck... halten sollte es eigentlich. Oder man besorgt noch längere Schrauben. Aber dann ist jede Betätigung eines Pedals wie Treppen steigen)
(Bild Planungen und Vorbereitungen)
Ab hier wird es dann (relativ) einfach. Effekte und Netzteil mit Velcro bekleben. Danach die Effektkette auf den Filz bringen. Dabei grob darauf achten, dass die Winkelstecker genügend Platz haben.
Mit Strom und Winkeln verkabeln.
Und spätestens da wird es wieder eng! Effektgehäuse sind natürlich nicht standardisiert, was bedeutet, dass sich Ein- und Ausgänge sowie Stromversorgung nicht zwingend an der gleichen Stelle und auf gleicher Höhe befinden müssen (was allerdings auch ganz fein sein kann, da dann nebeneinanderliegende Effekte nicht „Rüssel an Schwanz) liegen. Das spart dann jedes mal einen halben cm.
Ansonsten muss man diese cm einplanen... Bei 5 Effekten sind dass nämlich schon 4 cm, wenn die Stecker Kopf an Kopf liegen!
(Bild Verkabelungsprobleme)
Außerdem stellte sich heraus, dass das Board definitiv nicht tief genug für größere Effekt ist. Die Stromversorgung reicht über das Board hinaus und ist extremst knickgefärdet.
Daher sollte man das Board immer mit den Stromversorgungen zum Tragegriff des Cases verpacken, sonst liegen die Stecker nebst Kabeln unten und werden nicht lange halten.
Und dann... ja man lernt nicht aus, musste ich den Compressor nochmals mit dem Tuner tauschen. Das DOD hat die unangenehme Eigenart, sich jedes mal automatisch einzuschalten, wenn ein Signal frisch anliegt.
Wenn gestimmt wird, ist die Kette stumm.
Wird wieder bypass geschaltet, liegt ein Signal an und der DOD schaltet sich ein. Also nach jedem Stimmvorgang...
Den Compressor vor den Tuner zu setzen, finde ich nicht unpraktisch, da es in bestimmten Situationen sogar hilfreich für den Stimmvorgang sein kann, ein Signal auf einem höheren Pegel zu halten. Schaden tut es nicht aber es war nicht so geplant und sieht blöd aus.
Dann hat alles gepasst und funktioniert auch. Nach diesem Funktionstest bleibt nur noch die Sicherung der unten liegenden Kabel.
Dafür erweisen sich wieder die L-Stücke unter dem Board als nützlich.
(Bild unten)
Hier kann man hängende Kabel drum wickeln und ggfls. mit Blumendraht oder kleinen Kabelbindern sichern.
So, ich habe erstmal fertig. Pflicht erfüllt und mit der Hoffnung auf allgemeines Gefallen verbleibe ich... na ja... da kommt bestimmt noch mal was neues vor die Flinte ;-)
(Bild fertig)
etwas süsses, was zum spielen und eine Überraschung
Aufbau eines Pedalboards “to go”
Foto (Cover)
Ich bin ein Gewinner! Wirklich! Ich hab gewonnen.
...ehrlich gesagt, nicht das erste mal im Leben. Im Lotto habe ich auch schon mal abgestaubt. Nicht gerade el gordo aber immerhin hat es für den Dachausbau unserer aus Sicht von wohlhabenderen Leuten bescheiden zu nennenden Behausung gereicht.
Nur... unterm Dach Juchheeee wohnt jetzt meine Tochter (...die beste Tochter von allen) und so hatte ich von meinem Lottogewinn mal so eben gar nix!
Meine Frau hat damals sogar noch nen Brilli abgestaubt. Nur ich ging leer aus. Der käufliche Erwerb einer masterbuild Custom Shop Strat war meiner Frau (...der besten Ehefrau von allen) beim besten Willen nicht zu vermitteln.
Auch das Argument “Umschichtung des Vermögens” hat da nicht gezogen. Und glaubt mir, ich habe es wirklich versucht.
Dieses mal ist aber alles anders...
Aus einer Laune heraus (und damit mich unsere Board-Platzhirsche mit den grossen Kekssammlungen und Orden an der Brust endlich nicht mehr wie einen Lehrjungen im ersten Ausbildungsjahr behandeln) schrieb ich ein Review zum Fender 65 deluxe reverb.
Das hat einen Heidenspass gemacht und mir ging das Schreiben sehr leicht von der Hand.
(es hat WIRKLICH Spass gemacht und ich habe meine Worte oftmals mit stillem Grinsen gewählt, verworfen und oft mit noch schrägeren Formulierungen ersetzt)
Nach diesem Review habe ich genau aus diesem Grund einen weiteren, wohl noch schrägeren Bericht nachgelegt.
Dieses Review wurde dann sogar als Coverstory des MB ausgewählt und kratzt mittlerweile an der 2000er Lesermarke. (ich bin so megastolz... was für eine Ehre). Bei google Deutschland erscheint dieser Beitrag auf Platz 4 - nach 3 Werbeschaltungen. Wenn das nix ist.
Ich freue mich auch deswegen, weil diese Platzierungen weiteren Traffic auf das Musiker-Board (...dem besten Musikerboard von allen) bringt.
Um die Gänsehaut zu einer ausgewachsenen Hautkrankheit mutieren zu lassen, bekam ich dann von Johannes Hoffmann die Nachricht, dass dieses Review in der monatlichen Verlosung des Musikerboards einen Gutschein gewonnen hat.
hands down... you made my day guys!
So da steht die arme Gitarristenseele... man soll was einkaufen, obwohl man gar kein GAS hat (das IST schräg!).
Dass ich ein weiteres Review über die weitere Verwendung des Gutscheins schreiben muss, ist Ehrensache.
Es soll ja interessant sein für die Community (...die beste Community von allen), dazu für mein setup sinnvoll und bitteschön mein Budget nicht übermässig zusätzlich belasten.
Schon klar, man kriegt auch für 50 Euro einen bunten Treter, ein feines Kabel etc. - aber das wäre ja so laaaangweilig.
Ok, ich wollte dann nicht knauserig sein und habe das Budget (...nicht meiner Frau erzählen, der besten... na Ihr wisst schon... ) kurzerhand verdoppelt.
Das ist immer noch kein Vermögen aber erweitert die Auswahl doch erheblich.
Im Ring standen Compressoren (u.a. ein Carl Martin gerade im Abverkauf), Chorus, Phaser und weitere Zerrer. Interessant wäre beispielsweise gewesen, den Nobels ODR1 vs. den lightspeed zu setzen. Fight! (da hätte ich dann eine Art Box-Reportage draus gemacht)
Auch richtig angefixt bin ich auf das Fender Pugilist - Distortion. Das hat mächtig viele Knöppe, leuchtet wie der Hamburger Hafen während der blue nights. Da wäre mir bestimmt auch was zu eingefallen. (...auf der Reeperbahn nachts um....[singmodus:AUS])
Dann dachte ich mir... Vovox, da war doch was... aber mit etwas (mehr) Glück gewinne ich ja noch eines dieser Wunder-Kabel.
Während ich also, die Tele in der Hand, klimpernd vor meinen neuen Errungenschaften über ein interessantes Review nachdenke und vor mich auf den Holzboden starre, fällt es mir wie ein Plektrum aus der Hand! Das ist die Idee!
Vor dem Blackface liegen nämlich das lightspeed, der Zen sowie ein Boss looper auf dem Parkett. Dazu jede Menge Menge Kabel. Das ist dann genau so, wie ich mir das nämlich nicht vorgestellt hatte (je älter ich werde, desto mehr verabscheue ich Unordnung) als mein Plan reifte, mich zu minimieren.
(gerne nochmal nachlesen im Fender Deluxe Reverb Review).
Kurzform: weniger schleppen, kleinerer und leichterer Amp, der dann auch so klingt wie ich das mag und möglichst wenige (keine hab ich mir ganz schnell abschminken müssen ) Pedale - plug in and play!
Das Board resp. Flightcase, welches ich mit dem Engl benutzt hatte, ist für dieses Vorhaben einfach überdimensioniert und würde mein eigentliches Vorhaben konterkarieren.
Zudem ist es so verkabelt (viiiiele Kabel...), dass Modulation und Zeiteffekte im Einschleifweg liegen.
Holy Grail und Twin Tube benötigen zudem ein eigenes Netzteil.
[Bild altes Board mit vielen Kabeln, 40 kg Verstärker]
Alsooooo... tataaaa, Rock’n Roll meine lieben Leser! Wir bauen dem Tiger ein Pedalboard to go.
Auspacken, an den Strom mit EINEM Netzstecker, ein Kabel in den Amp, das andere an die Gitarre und dann Pogo folks!
Auf dieses Board soll, natürlich, das Greer lightspeed.
Ein weiterer Verzerrer soll gewährleisten, dass man auch mal bis eleven kommt. Tuner (mit so nem Plastikdingens am Headstock sitzt doch wohl niemand auf die Bühne oder? ... echt jetzt? Ernsthaft?), ein Delay wäre auch noch fein... und wenn’s denn passt, ein Compressor.
Mal durchzählen...1,2,3,4,5... argh, das könnte schon eng werden.
Wenn ich den Strom nicht irgendwie unter das Board bekomme, WIRD es eng.
Den Looper muss ich eh außen vor lassen aber den benötige ich auch nur, wenn ich mit mir selbst spiele
(hier hätte ich auch deutlich drastischer formulieren können aber wir haben ja auch minderjährige an Bo(a)rd). Ahoi!
Ich habe mich nämlich entschieden, die kleinste mögliche Lösung zu wählen, auch wenn ich dafür Kompromisse eingehen muss.
(ansonsten lautet meine Devise ja eher...”nimm nie mehr, als Du auch tragen kannst”)
Flugs den alten Warenkorb gelöscht (...ähm, ich hab das Zeugs natürlich nur auf die Wunschliste verfrachtet... nicht meiner Frau... Ihr kennt das...) und dann die folgende Bestellung getätigt:
Harley Benton Space Ship 50C - Mini Pedalboard
Harley Benton Power Plant jr. - Strom, AC/DC und so...
Harley Benton CPT 20 - soll für gute Stimmung sorgen
Soweit die Grundausstattung für schmale 82 achtzig.
Gutschein abgezogen, verbleiben 32,80.
Mein altes Board möchte ich derzeit so belassen, wie es ist. Lediglich der Zen, einen alten DOD Compressor (der bisher für sehr interessante Ergebnisse im Einschleifweg des Engels sorgte) und mein T-Rex Reptile Delay plane ich umzusiedeln.
Fein wäre natürlich, den Looper auch mit auf das Board zu bekommen aber das wird eng.
Ein paar Patch Kabel liegen hier noch. Hier der Plan, die ggfls. mit anderen zu ersetzen und der nächsten “Saiten”- Bestellung beizufügen.
“[flöt] Schatziiii, hier ist ein Paket für Dich vom Thomann. Was ist denn da drinnen?” [aufpassen! das ist ernst]
Hier ist die einzig richtige Antwort: “ach, ich brauchte nur neue Saiten. Die haben halt nur Standard Kartons und deswegen ist das so gross. Was für eine Verschwendung!” Wie mit dem Paket dann zu verfahren ist, erfährt man im DLRRI Review. Geduld!
Im folgenden werde ich die drei bestellten Gadgets in Form eines Reviews gebrauchstechnisch und qualitativ bewerten.
Zusätzlich werde ich im zweiten Teil dieses Reviews meine Gedanken zur Planung und dann die Umsetzung meiner Pläne schildern.
Wer also müde ist und nicht weiterlesen mag (Du Mädchen Du...), kann das Review nach der Hälfte also abbrechen und hat alle Infos, die zu den vorgestellten Gerätschaften nötig sind parat.
Im zweiten Teil versuche ich dann praxisgerecht (im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten) zu schildern, auf welche Fallstricke man achten sollte, wenn man ein derartiges Projekt umsetzt. Wahrscheinlich wird das nicht ganz so einfach, wie gedacht.
(...mir schwant was, sagte der Gänserich, als der Hals seines jüngsten Kükens immer länger wurde...)
Ein Spass erwartet mich bereits: das Power Plant wird definitiv nicht unter das Board passen. Und schön eng wird´s auch
Ab hier folgt jetzt der dröge (norddeutsch für trocken) Teil. Das Paket meines Dealers (das mit den Saiten drin...) ist nach einem (!) Tag Lieferzeit angekommen.
Ich glaube ja eigentlich nicht an Hexerei aber so schnell... das ist Magie!
Und somit beginnen wir mit dem Unboxing.
V
ersand- und Umkartons lasse ich mal aussen vor.
Jeder von uns, der mal in Treppendorf bestellt hat, weiss dass die Verpackung einwandfrei ist.
Als zahlendes Greenpeace Mitglied freue ich mich sehr über etwas weniger Plastik (Scheisszeugs, Moby Dick und seinen geschuppten Freunden wird davon speiübel...) als Füllmaterial.
Luftpolster ist vielleicht praktisch aber wie Thomann hier unter Beweis stellt, tut es auch Recy-Papier! Ich freue mich daher, dass das Füllmaterial später nicht auf meinem Sushi-Teller landet.
Und die bezopfte Greta mit der altmodischen Strickmütze (god bless her!) kauft jetzt bestimmt auch öfter bei Thomann!
Und die bezopfte Greta mit der altmodischen Strickmütze (god bless her!) kauft jetzt bestimmt auch öfter bei Thomann!
(Bild Thomann Verpackung)
Das Harley Benton Space Ship 50 C
Die Pedalboards bei HB laufen unter dem Familiennamen Space Ship. Erhältlich sind die Boards in 4 Grössen und 6 Ausführungen.
Ausserdem finden sich recht interessante bundles, die ein flightcase beinhalten.
- 40 zwei Reihen, höhenverstellbar
- 50 C einreihig und auch als M-Ausführung, die etwas höher ist
- 60 zwei Reihen, höhenverstellbar, auch als 60XL (hab nix gefunden, was das XL ausmacht... die Maße sind gleich)
- 80 zwei Reihen, Höhe und Neigung einstellbar
Alle Ausführungen werden mit einem gepolsterten Gigbag, Klettband und Gummis geliefert.
Bei der Recherche wird man feststellen, dass diese Produkte im Vergleich zum Wettbewerb konkurrenzlos günstig sind.
Meine Wahl fiel auf die einfachste Variante, das 50c.
Dieses besteht aus einem schwarzen Pulver beschichteten Leichtmetall-Rahmen. Die Pulverbeschichtung befindet sich auch auf den unterseitigen Streben, ist somit komplett deckend ausgeführt.
Rechts und links ist großflächig das Label aufgebracht (ist heutzutage wirklich keine Schande mehr, mit Zeugs von HB in den Proberaum zu marschieren; die Produkte finden aufgrund bewiesener Qualität mittlerweile eine breite Akzeptanz).
Die Trägerschienen sind auf der Oberseite bereits mit einem schwarzen Filz beklebt. Die Oberseiten der Seitenteile haben Rillen.
Auf den 4 Ecken des unteren Rahmens befinden sich angeschraubte Gummifüsse.
(merke jedoch: wo eine kurze Schraube drin steckt, kann auch ein längeres Gewinde Verwendung finden... dafür sind die Zusatzschrauben gedacht).
Die Schrauben der Füsse halten die gesamte Konstruktion, welche aus 4 Profilen besteht, zusammen.
Auf der Unterseite sind zwei L-Stücke angenietet, die ein Netzteil mittels beigelegten Gummis befestigen sollen.
Dieses Netzteil darf ohne Umbau der Füße jedoch nicht höher als 3,5 cm sein.
(Bild Board Details und Füße)
Das Power Plant jr. misst in der Höhe jedoch... Prima, denkt der angehende Pedalbauer... machste einfach die längeren Schrauben drunter.
Bamm!... von der Höhe her sollte das Power Plant Jr. passen! (tut es aber nicht... das Board, bzw. die Aufnahmerinne ist zu schmal. In meinem Ärger könnt Ihr Euch im zweiten Teil ordentlich suhlen.)
Thomann weist in einem Begleitzettel darauf hin, dass sie Gummifüße aufgrund der verwendeten Weichmacher Holzfußböden angreifen können.
Das Ding wiegt netto (abzüglich meines Gewichts, dass nicht verraten wird...) auf meiner Körperfettwaage 0,67 kg.
nutzbare Fläche: 46 x 14 cm
Aussenmasse: 50 x 14 cm
Im Karton befindet sich das Board (wieder verpackt in einer Platikfolie), anderthalb Meter Klettband, 4 starke Gummis, zwei Päckchen mit Schrauben, Scheiben und Muttern (zur Höhenverstellung - also doch) und ein Inbusschlüssel. Na klar... und die superduper Tasche zum Teil!
Die Tüten für das Zubehör sind verschliessbar, also wieder zu verwenden - gut!
(Bild Tasche)
Die Konstruktion wirkt außerordentlich stabil... ich bin geneigt, meinen zugegebenermaßen massigen Körper drauf zu stellen... aber nee, besser nicht, ich finde Rücksendungen peinlich und viel zu anstrengend.
Außerdem muss irgendeine Arme Seele einen Truck mit dem Gerümpel hinten drin durch die Gegend steuern und dieselt vor sich hin - der Mensch könnte die Zeit doch besser mit seiner Familie oder Freunden verbringen - oder Musik machen oder... na, ich schweife ab.
Pro:
- leicht, handlich
- gut verarbeitet (Lackierung, Filz, Schweißnähte)
- Filz ist bereits auf den Trägerprofilen angebracht
- Gigbag ist absolut ok, Reißverschlüsse laufen gut, Karabiner von vernünftiger Qualität, Zusatzfach ausreichend dimensioniert um ABC Werkzeug , Nagelfeile, Pfefferminzen und Pflaster, Sekundenkleber, ein Kapodaster sowie viele Plektrums aufzunehmen. Das Gigbag hat auch inklusive bestücktem Board noch genügend Luft nach oben, um weiteres Zubehör wie zwei, drei Kabel und Gaffertape zu verstauen.
- sehr günstig
- viel zu flach und eng, um ein gängiges Netzteil zu verwenden
- vielleicht doch zu wenig Platz auf dem Board
Recht gut finde ich die gepolsterte Tasche.
Äußerst ärgerlich jedoch, dass hier nicht zu Ende gedacht wurde. Einstiegsklasse... ja, toll, jemand der Einstiegsklasse kauft, wird auch ein Netzteil der Einstiegsklasse wählen.
Warum passt das dann also nicht zusammen? Haben die Lack gesoffen?
Wie zum Hohn liegen sogar 4 Schrauben nebst Muttern bei, mit denen man die Höhe des Boards verändern kann.
Das Power Plant jr. würde damit sogar in der Höhe drunter passen - es passt aber trotzdem nicht!
Sorry, das ist ne glatte 6! Thomann Produktmanagement, Ihr könnt Euch nicht um alles kümmern und Ihr seid auch voll im Stress und so... aber lest wenigstens die Bewertungen in Eurem Shop!
Das Harley Benton Power Plant jr.
Auf meinem Trittbrett für grosse Jungs befindet sich das blaue, grössere und etwas teurere Power Plant.
Dieses verrichtete über Jahre gute Dienste, ist jedoch nicht ganz perfekt.
Letztendlich geht es ja eigentlich nur darum, Strom ausreichend an die Pedale zu liefern. Ganz so einfach ist das in der Praxis allerdings nicht.
Ich erzähle nun wirklich nichts neues, wenn ich behaupte, dass man sich ne fette Hummel in seine Effektkette einfangen kann, wenn man z.B. digitale und analoge Effekte gemeinsam an einem Stromlieferanten betreibt, dessen Ausgänge nicht getrennt sind. (gerne kann hier durch Board-Pros eine technische Erklärung beigefügt werden).
Das kann man bestimmt auch googeln aber ich muss grad ein Review verfassen.
Diese Noise Pollution kann derartig ausarten, dass man meint, man habe durch Zufall einen ganz neuen Effekt entdeckt.
So eine Brummschleife hat auch mir den Spaß so übel vermiest, dass ich meinen Zen und auch den Tuner per Batterie betrieben habe. (was ziemlich blöd ist, weil nach einem oder vier Bier vergisst man garantiert, die Stecker zu ziehen. Ich hab damit gelebt und meiner Saitenbestellung oftmals 9V Blöcke beigefügt. ;’
Die Lösung zumindest dieses Problems liegt nun in Form des Power Plant jr. vor mir. Dieser hat “galvanisch getrennte” Ausgänge. What the hell... wir werden sehen, wie sich das auswirkt, da zumindest mein verwendetes Reptile Delay ein digitales ist.
Das Netzteil wird in einem quadratischen Karton geliefert. Bedruckung und Kartonstärke wirken alles andere als billig.
Innen ein Kartonteiler, der das Gerät vom üppigen Zubehör trennt. Gerät, Zubehör (Kabelset (5x 60 cm / 5x 30 cm /1 x Y / 1x Daisy Chain, 100 cm)) und auch die Bedienungsanleitung (!) sind leider wieder in Plastik verpackt.
Ich kann verstehen, dass eine lackierte Oberfläche ohne Kratzer beim Kunden ankommen soll aber was bringt es, die Bedienungsanleitung in einen Plastiksack zu stecken?
(Bild Power Plant unboxing)
Das Gerät selbst sieht sehr wertig aus.
Es ist deutlich kleiner, als der grosse Bruder und misst nur 1,16 x 0,77 x 0,38 cm.
(So Leute, Achtung! Wer meint, prima, das passt ja... sollte berücksichtigen, dass im eingebauten Zustand ja jede Menge Kabel nebst Steckern aus dem Gerät schauen... und die kosten wertvolle Zentimeter!)
Zu den Maßen des Netzteils und den damit verbundenen Tücken gibt es dann ausgiebig Infos im zweiten Teil des Reviews.
Das Power Plant Jr. besteht aus gefaltetem Blech und ist weiss lackiert. Die Beschriftung ist schwarz lackiert ausgeführt. Das sieht alles gut und wertig aus.
An der (unlackierten) Unterseite befinden sich vier aufgeklebte Moosgummistopper, die jedoch leicht entfernt werden können, um das Velcro aufzubringen.
Es finden sich auf der zum Benutzer gerichteten Seite 5 Anschlüsse à 9V / max 120mA für die Stromentnahme (Standard, Minus innen, Plus außen).
Das stromführende Netzkabel ist fest angebracht und 130 cm lang.
(Bild Power Plant)
Angeschlossene Geräte dürfen also pro Ausgang max 120 mA konsumieren.
Werden zwei Ausgänge gebrückt (Duplokabel im Zubehör), kann ein Gerät mit bis zu 240 mA betrieben werden. Ein typischer Zerrer benötigt 30-60 mA. Daher kann bei Verwendung des Duplos der dann fehlende 9V Ausgang mit einer Daisy Chain kompensiert werden (die nicht so stromhungrigen Effekte werden dann spannungsmässig in Reihe verbunden).
In Betrieb laufen tatsächlich alle von mir betriebenen Effekte komplett brummfrei, trotz Mix digital/analog!
Das Netzteil wird bei Betrieb nicht übermäßig warm (hab das Board eine Nacht am Netz gelassen).
Pro:
- klein
- brummfrei
- ausreichend für kleine Boards und mehr als 5 Effekte
- gut verarbeitet
- sehr günstig
- sehr viel Zubehör
- nicht klein genug!
- keine 12 und 18V für Spezies
- passt nicht unter das Pedalboard
Das Teil reicht locker für kleinere Boards, auch für mehr als 5 Effekte (wenn alle analog mit Standard versorgt werden.
Die digitalen Kollegen zB können deutlich mehr verlangen - ausprobieren! ).
Das umfangreiche Zubehör gewährleistet den problemlosen Aufbau eines kleinen Boards.
Aufgrund der galvanisch getrennten Ausgänge habe ich eine wirklich saubere Signalkette ohne Brummbär, Hummel oder nuklearen akustischen Fallout aufbauen können.
Das Harley Benton CPT-20
Für mich die (positive) Überraschung der Lieferung!
Das fängt an mit der Verpackung.
Der Tuner wird in einem passgenauen kleinen Karton geliefert. Zu öffnen und zu schließen ist dieser mit einem Magnetverschluss. Der Karton ist aus festem Material und innen mit einer passgenauen Mossgummimulde für den Tuner versehen.
Klasse! Das ist so wertig, dass ich diesen Karton nicht entsorgen, sondern behalten werde. Kein weiteres unnützes Verpackungsmaterial, sondern einfach nur eine wertige Verpackung. Dafür von mir volle Punktzahl!
Der Pedaltuner hat die Masse eines Minipedals (9,5 x 4,6 x 4,9 cm) und wiegt ein bisschen mehr als eine Tafel Schoki mit der lila Kuh auf der Verpackung.
Das Gehäuse besteht aus Leichtmetall und ist auf dem Top glänzend gebürstet. Die Beschriftung ist dezent in weiss auf die glänzende Front aufgebracht. Ich finde, das sieht klasse und wertig aus. Der Boden und Seitenteile sind in hammeroptik gehalten.
Der Boden ist mit 4 Schrauben am Gehäuse befestigt. Hier befindet sich ein EAN Aufkleber sowie zwei längliche Moosgummistopper, die natürlich entfernt werden können. Obwohl nackig auf dem glatten Holzboden liegend (ich poliere für mein Leben gern...), rutscht das nicht weg. Schick!
Wiederum ein Thomann Beipackzettel mit der Warnung, dass das Moosgummi, den Parkettboden verunstalten kann.
Das LCD Display (ca. 2 x 2 cm) ist blau beleuchtet.
Drei LED Dioden (rot, grün, gelb) über dem Display zeigen an, in welche Richtung es gehen muss, um richtig Stimmung zu machen.
Als chromatisches Stimmgerät zeigt das Display den gespielten Ton mit einem großen Buchstaben nebst ggfls. Vorzeichen an.
Im oberen Bereich eine Leiste, die von minus 50(%?) über 0 (in tune) bis plus 50 (zu hoch, das klingt nur bei Arnold Schönberg) zusätzliche Informationen zum Stimmvorgang liefern.
Ich hatte mich gewundert, dass das Display auf meinen Fotos grün erscheint.
Des Rätsels Lösung: das komplette Display wechselt die Beleuchtung von blau zu grün, wenn die Stimmung korrekt ist!
Das finde ich schon mal so richtig, richtig sexy!
(Bild CPT out of tune – in tune)
Strom (9V Standard) Eingang an der Stirnseite oben, rechts rein, links out.
Der Fußschalter lässt sich mit einem hörbaren Klicken betätigen, dass jedoch nicht in die Signalkette übertragen wird. True Bypass.
Bei Betätigung wird die Signalkette gemutet.
Ich besitze noch ein weiteres HB Tunerpedal, dass das Signal mit einem zweiten Ausgang splittet. Dieser ist dann dauer-on und ich nutze den manchmal, um einen zweiten Verstärker für ein wet/dry System zu nutzen. Am zweiten Verstärker hört man dann natürlich den Stimmvorgang.
Die Stimmfrequenz ist fest auf den Kammerton A (440 Hz) festgelegt und kann mit Bordmitteln nicht verändert werden.
Das sollte für 95% aller Anwender reichen, jedoch kann dies ein Argument sein, ein anderes Gerät zu erwerben.
Der Tuner reagiert sehr schnell, sensibel und auch genau genug, um im Kämmerlein, bei Probe oder auf den Brettern, die die Welt bedeuten schnell und sicher zu stimmen.
Eine Gitarre damit oktavrein einzustellen, würde ich vermutlich nicht machen. (Vielleicht doch aber dann würde ich mich noch mehr auf meine Ohren verlassen)
Die Dioden und das Display leuchten sehr hell und sind somit auch open air bei direkter Sonneneinstrahlung gut zu erkennen.
Auf dem Board findet sich immer ein Platz auf dem Klett oder auch mittig, da das Pedal dann doch groß genug ist, den Leerraum für die Kabelführung zu überbrücken.
Das Pedal enthält kein Mikrofon-muss also zwingend mit einem Kabel gefüttert werden. Ein Batteriebetrieb ist ebenfalls nicht möglich.
Pro:
- sehr wertige Anmutung
- genauer, einfacher Stimmvorgang
- Farbwechsel des Displays bei Blattschuss
- klein, kompakt
- gute Beleuchtung
- Wechsel der Displayfarbe bei korrekter Stimmung
- Schalter und Buchsen von befriedigender Qualität
- keine Nebengeräusche (auch nicht beim Aktivieren oder im Leerlauf)
- sehr günstig
- schnieke Verpackung
- kein Batteriebetrieb
- kein Mikro
Es ist halt ausschließlich für die Montage auf einem Board vorgesehen.
Teil II - Aufbau des Boards
mögen die Spiele beginnen!
Mir war klar, dass der Aufbau eines Boards etwas Gehirnschmalz voraussetzt.
Außerdem erwartete ich per se technische und mechanische Probleme.
Ein wenig Zeit und Ruhe sollte man also schon mitbringen.
(bei meinem grossen Board hab ich schon einige Zeit Pedale schieben und Leitungen legen müssen, bis es dann passte... perfekt ist es trotzdem nie geworden)
Insgesamt sollte man daher schon ein bis zwei Stunden, entsprechende Ruhe vorausgesetzt, einplanen.
(arrrgh, Katze... nicht mit der Maus in den Wintergarten! - Ja Schatz, ich mähe erst den Rasen. - Oh, schön, dass Ihr uns heute besuchen kommt. - Nein ich will meinen Stromtarif jetzt nicht wechseln. - Ach ich sollte das Kind vom Handballtraining abholen? - Live long and in prosper. Sie kommen also vom Planeten Vulcan?... ff)
Allerdings benötigt man kein weiteres Werkzeug oder gar einen Lötkolben. Wer mag, legt einfach los. Es liegt beim Board ja keine Bedienungsanleitung bei.
Eine solche liest eh nur meine Frau (...die beste Ehefrau von allen), wenn ich beim Aufbau des Regals eines schwedischen Möbelhauses verzweifle.
Moderne Menschen machen sich bei DuRöhrePunktGeschaeft schlau und gucken sich kurze Filmchen an, wie sowas am besten gemacht wird.
Meine Vorstellung nochmals kurz skizziert:
- pack and go! 1 x Strom. Dann ein Kabel rein, ein anderes raus.
- Deluxe Reverb in die eine Hand, Koffer mit Tele oder Strat in die andere, Tasche mit Pedalboard über die Schulter
- nicht ein zweites mal den Kofferraum öffnen müssen (ganz ehrlich... meistens ist es saukalt oder brütend heiß oder es kübelt aus Eimern oder die hübsche Blonde wartet an der Treppe... und shit, das ist echt ätzend, wenn man die zweite Fuhre aus dem Wagen holen muss)
- keine vor Überanstrengung zitternden Finger von der Schlepperei, wenn es losgehen soll
- aus der Tasche nehmen, anschließen und beim Bier (weise lächelnd) den Jungs beim Aufbau ihres Zeugs zugucken
- Tuner, Compressor, lightspeed, Zen (oder ein Distortion), Delay sollen drauf
- Strom unter das Board
- ggfls. mal schnell (!) einen Effekt auswechseln
- nach dem Gig das Board ins Case, Gitarre in die eine Hand, Amp in die andere und schnell in den Kofferraum damit – schließlich warten Bier und Mädels an der Bar
- an die Bar setzen, Lob von den Mädels einkassieren, Bier trinken und den Jungs (weise lächelnd) beim Abbau ihres Zeugs zugucken
Die erste Ernüchterung machte sich beim Auspacken von Board und Netzteil breit.
Wie erwartet, war der Platz unterhalb des Boards viel zu gering, um mit der Höhe des Netzteils zu korrespondieren.
Aber prima... da liegen zwei kleine Tütchen mit längeren Schrauben, doppelter Anzahl Muttern und Unterlegscheiben bei.
Klasse denkt man, da hat Thomann wohl die vielen Bewertungen gelesen, die genau das bemängeln. Flugs angebaut und siehe: von der Höhe her passt das Power Plant jr. nun drunter!
Allerdings... zu früh gefreut. Ich muss wohl ausgeschaut haben, wie ein frisch gevögeltes Eichhörnchen, als ich festgestellt habe, dass das PP jr. unmöglich in die dafür gedachte Aussparung unter dem Board passt! Das PP ist einen halben (!) cm zu breit! Das kann doch nicht angehen? Dabei hatte ich doch schon die Effekte auf das Klett gesetzt
(Bild Netzteil passt nicht... egal, wie man es dreht)
Nachdem ich dann ca. 10 Minuten lang Kleintiere gequält sowie meine Frau und Tochter (...die besten von allen) angeschrien habe, besann ich mich meines gesetzten Alters (dass ja bekanntlich mit Weisheit und Gelassenheit versehen ist...) und kehrte zurück an den Brennpunkt des Geschehens.
Nachbarn rechts und links schauten fassungslos ob meines Ausbruchs und mein rechter Nachbar (...der beste Nachbar von allen) hat mir sogar ein Bier zur Beruhigung angeboten. Ganz ehrlich... ich hab mit deutschen, französischen (!), japanischen, amerikanischen und sogar englischen Firmen gearbeitet... viel unverständliches erlebt, ...aber sowas geht einfach nicht... liebe Leute, sucht keinen Schuldigen, sondern löst das Problem!
Was für mich erstmal bedeutet: Plan B.
Ein Pedal weniger auf dem Board und dafür das Netzteil neben die Effekte.
(wenn ich damit wirklich nicht leben kann, werde ich mit der Eisensäge das Vierkantprofil mit zwei Schnitten zur Hälfte einsägen und den Überstand eindrücken. - im Querschnitt: aus Quadrat mach Dreieck... halten sollte es eigentlich. Oder man besorgt noch längere Schrauben. Aber dann ist jede Betätigung eines Pedals wie Treppen steigen)
(Bild Planungen und Vorbereitungen)
Ab hier wird es dann (relativ) einfach. Effekte und Netzteil mit Velcro bekleben. Danach die Effektkette auf den Filz bringen. Dabei grob darauf achten, dass die Winkelstecker genügend Platz haben.
Mit Strom und Winkeln verkabeln.
Und spätestens da wird es wieder eng! Effektgehäuse sind natürlich nicht standardisiert, was bedeutet, dass sich Ein- und Ausgänge sowie Stromversorgung nicht zwingend an der gleichen Stelle und auf gleicher Höhe befinden müssen (was allerdings auch ganz fein sein kann, da dann nebeneinanderliegende Effekte nicht „Rüssel an Schwanz) liegen. Das spart dann jedes mal einen halben cm.
Ansonsten muss man diese cm einplanen... Bei 5 Effekten sind dass nämlich schon 4 cm, wenn die Stecker Kopf an Kopf liegen!
(Bild Verkabelungsprobleme)
Außerdem stellte sich heraus, dass das Board definitiv nicht tief genug für größere Effekt ist. Die Stromversorgung reicht über das Board hinaus und ist extremst knickgefärdet.
Daher sollte man das Board immer mit den Stromversorgungen zum Tragegriff des Cases verpacken, sonst liegen die Stecker nebst Kabeln unten und werden nicht lange halten.
Und dann... ja man lernt nicht aus, musste ich den Compressor nochmals mit dem Tuner tauschen. Das DOD hat die unangenehme Eigenart, sich jedes mal automatisch einzuschalten, wenn ein Signal frisch anliegt.
Wenn gestimmt wird, ist die Kette stumm.
Wird wieder bypass geschaltet, liegt ein Signal an und der DOD schaltet sich ein. Also nach jedem Stimmvorgang...
Den Compressor vor den Tuner zu setzen, finde ich nicht unpraktisch, da es in bestimmten Situationen sogar hilfreich für den Stimmvorgang sein kann, ein Signal auf einem höheren Pegel zu halten. Schaden tut es nicht aber es war nicht so geplant und sieht blöd aus.
Dann hat alles gepasst und funktioniert auch. Nach diesem Funktionstest bleibt nur noch die Sicherung der unten liegenden Kabel.
Dafür erweisen sich wieder die L-Stücke unter dem Board als nützlich.
(Bild unten)
Hier kann man hängende Kabel drum wickeln und ggfls. mit Blumendraht oder kleinen Kabelbindern sichern.
So, ich habe erstmal fertig. Pflicht erfüllt und mit der Hoffnung auf allgemeines Gefallen verbleibe ich... na ja... da kommt bestimmt noch mal was neues vor die Flinte ;-)
(Bild fertig)
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