Gitarren Sound bei großen Veranstaltungen/Bühnen

Wir haben uns letztes Jahr ein neues Pult für Proberaum/live gekauft. 19" 16K Rackmixer und uns bewusst gegen ein digital Pult entschieden. Grund war: wir zu alt, zu blöd. Story: Wir spielten einen Kneipensaal Gig, der Verleiher (vom Veranstalter organisiert) stellte uns ein x32 hin, war noch beim Soundcheck dabei, verschwand aber. Gegen Ende vom set fängt es aus unbegreiflichen Gründen mit Rückkopplungen an. Wir haben dann den Monitor abgesteckt weil es uns nicht gelang das jeweilige Micro ausfindig zu machen welches plötzlich pfiff. Zu alt, zu blöd ;-)

Wir haben auch schon einige kleine Gigs mit nur einem 4 Kanal Behringer gespielt. 3x Gesang, 1x Kick Drum. Der Rest kam von den Amps. Es ging immer die Post ab und wir wurden bis auf 1x auch explizit für unseren Sound gelobt.

Bei nen analogen Pult kann jeder von uns schnell mal was drehen. (sogar mein Drummer weis welches Knöpfli er drücken muss um alleine Musik zu hören). Wir sind meist ohne eigenen Mischer unterwegs, da müssen wir uns auf unsere Fähigkeiten beschränken. Was nützt mir die tolle neue Technik, wenn ich zu doof bin sie zu bedienen. Und da schließt sich der Kreis wieder hin zu on topic.
 
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Hey,
gutes Thema-endlich mal was aus der Praxis und nicht nur "Geargeschwurbel":D...

Nach über 30 Jahren Gigs von Winzig-Kneipe bis Marktplatz-Open Air gilt für mich Eines: du musst prinzipiell und Sound-technisch auf alles gefasst sein!

-Prinzipiell bedeutet, dass du jedes mal (sofern ihr keinen Stamm-Mixer habt) auf nen anderen Techniker triffst der dir entweder gar nix sagt oder dir ne neue eigene "Philosophie" über Gitarristen und ihre Sounds auftischt
-Sound-technisch: weil es nicht vorauszusehen ist wie dein Amp/Setup auf ner Bühne klingt.

Fazit von beidem: nicht allzu sehr beeinflussen lassen-du spielst an dem Abend Gitarre, nicht der Techniker!
Wenn`s komisch klingt: hör dir die Anderen an. Klingt das Drum genauso komisch, und auch der Bass, ja sogar der Gesang aufm Monitor dann ist das halt mit deiner Gitarre auch nicht anders. Versuch dir dann so wenig Gedanken wie möglich darüber zu machen und nicht zu viel zu korrigieren, denn nach paar Songs kommt dann auch ne gewisse Gewöhnung an den Sound.

Das schrieb ich schon oft: für Live-Situationen braucht man eine gewisse gesunde "Leck-Arsch-Haltung" um immer locker genug zu bleiben und (zur Not trotzdem) gut zu spielen.

Es gibt einen Spruch betreffend Musikern auf der Bühne, der etwas dieser Haltung versinnbildlicht: "Amateure achten auf den Sound, Routiniers aufs Spielen und Profis aufs Licht":D

Wichtig ist auch dran zu denken den Sound von allen gut auf die Monitore zu verteilen. Ich hab schon oft bei nem Gig gemerkt, dass wenn ich etwas über die Bühne gehe ich nix mehr von mir höre weil ich mal wieder nicht dran gedacht habe die Gitarre (zumindest leise) auf die entfernteren Monitore geben zu lassen (halt so, dass es die anderen nicht stört). Ein evtl. 2. Gitarrist muss das auch tun-ihr müsst euch dann am Besten beide gegenseitig dran erinnern-denn eure Darbietung ist natürlich viel interessanter wenn ihr euch auch mal vom Platz wegbewegen könnt...

Im Endeffekt braucht man Bissle Live-Erfahrung bevor`s richtig locker wird...

Gruss,
Bernie
 
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Es gibt verschiedene Arten von Mixern:

1 - ohne Ahnung
2 - mit Ahnung vom Handwerk, aber ohne Ahnung von der Band
3 - mit Ahnung vom Handwerk und mit Kenntnis der Band

Je mehr der Tonmensch die Band und deren Material kennt, desto besser weiß er wo er hin muss.
Ist die band dann noch auf Tour und der Tonmensch ist mit unterwegs, dann ist das nochmal von Vorteil.

Wenn ich weiß, wei die Drums gestimmt sind, wie der Gesamtsound der Band ist, wie die Songs funktionieren, wie die Leute am Instrument funktionieren - dann ist es leichter einen guten Sound zu machen, bzw. möglichst nah an den Tonträger zu kommen.

Hat man einen Mietmixer, kann man nur hoffen, dass er wenigstens aus Kategorie 2 ist
 
Das schrieb ich schon oft: für Live-Situationen braucht man eine gewisse gesunde "Leck-Arsch-Haltung" um immer locker genug zu bleiben und (zur Not trotzdem) gut zu spielen.
:great: Volle Zustimmung. Ich glaub ich hab bis jetzt fast immer auf den Bühnen - kleine und mittlere - einen eher bescheidenen Sound gehabt. Zum Teil weil eben einige Instrumente nur über die Amps gingen und daher nicht im Monitor waren, zum Teil weil wir es vielleicht auch nicht besser wussten etc. Aber ich versuche mich davon nicht irre machen zu lassen, ich merk in der Regel recht schnell ob die Musik beim Publikum ankommt oder nicht. Und wenn sie ankommt - dann ist ja alles gut, da steck ich doch gern mein Ego ein wenig zurück!
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Je mehr der Tonmensch die Band und deren Material kennt, desto besser weiß er wo er hin muss.
Ja, aber in der Regel reicht Kategorie 2. Denn so exotisch ist doch der Soundmix bei den wenigsten von uns. Ich mach soliden Gitarrenrock, klassische Vierpersonenband mit Gesang, Backgroundgesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Damit sollte ein Mixer der sein Handwerk versteht was anzufangen wissen um einen brauchbaren Sound zu zaubern.
 
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dann ist ja alles gut, da steck ich doch gern mein Ego ein wenig zurück!
...das ist auch n wichtiger Teil der Geschichte-die Leute da unten wollen ja nicht nur den Gitarristen sehen.
Doch selbst ohne Ego-Ambitionen ist`s nicht immer einfach locker zu bleiben wenn`s auf der Bühne mal wieder Kacke klingt.
Doch allermeist klingt dann eben alles Kacke-bei der Gitarre hörst du das halt am meisten und vorallem dann wenn du dir doch "so viel Mühe" mit deinem supergeilen Sound gegeben hast:D:ugly:...

Noch`n anderer Aspekt: ich find`s immer extrem geil ganz vorne an der Bühnenkante zu stehen. Da bekommt man oft was vom fetten PA Gesamtsound mit was mich immer sehr inspiriert-der absolut geile Föhn.

Nur gab`s dabei (weil ich oft beim Spielen gut rumzappel) auch schon öfter Situationen wo ich fast von der Bühne gefallen bin:D...
 
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Ja, aber in der Regel reicht Kategorie 2. Denn so exotisch ist doch der Soundmix bei den wenigsten von uns. Ich mach soliden Gitarrenrock, klassische Vierpersonenband mit Gesang, Backgroundgesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Damit sollte ein Mixer der sein Handwerk versteht was anzufangen wissen um einen brauchbaren Sound zu zaubern.

Das ist korrekt - dazu gehören dann aber auch immer 2: Tonmensch und Band.
Es gibt ja auch immer Bands, die trotz akzeptablem Sound immer mäkeln, dass dies und das suboptimal klingt.

Was ich meinte ist, dass es i.d.R. immer besser klingt, wenn man einen festen Mixer hat, der weiß worauf er spezifisch zu achten hat umd "seine" Band optimal klingen zu lassen. Den Luxus haben halt leider nur die wenigsten ;-)
Aber: einen soliden Sound sollte ein guter Tonmann auch so hinkriegen.

Problematisch sind jedoch auch so manche Locations - Dröhnen, wummern etc.
Aber selbst da sollte ein erfahrener Toni wissen was zu tun ist, um das halbwegs in den Griff zu kriegen.

Dazu muss allerdings auch die Band mitspielen und den einen oder anderen Ratschlag des Tonis annehmen und nicht reagieren wie: Ist doch unsere Musik, soll der uns nicht erzählen, wie wir zu klingen haben etc.
 
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Natürlich gehören immer zwei dazu.
 
Versuch dir dann so wenig Gedanken wie möglich darüber zu machen und nicht zu viel zu korrigieren, denn nach paar Songs kommt dann auch ne gewisse Gewöhnung an den Sound.

Der Klassiker: Band kommt auf die Bühne, und beide Gitarristen und der Basser fangen an, nochmal ihren -der Nervosität geschuldeten- eigenen Amp-Soundcheck zu zelebrieren! Da ist die Band bei mir schon untern durch, noch bevor sie einen Ton gemeinsam gespielt haben...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und am Ende war natürlich der Mischer die Vollpfeife, der über haupt keine Ahnung hatte!
 
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Hey,
gutes Thema-endlich mal was aus der Praxis und nicht nur "Geargeschwurbel":D...

...ich war mir gar nicht sicher ob das überhaupt jemand versteht/interessiert...


Es gibt einen Spruch betreffend Musikern auf der Bühne, der etwas dieser Haltung versinnbildlicht: "Amateure achten auf den Sound, Routiniers aufs Spielen und Profis aufs Licht":D

Den Spruch kannte ich noch nicht, da steckt aber natürlich eine Menge Weisheit drin!

Da ist natürlich die eine Seite, der Erkenntnis, dass man sich auf das wirklich Wesentliche bei einem Gig zu konzentrieren sollte,
auf der anderen Seite brauchen Profi sich irgendwann auch keine Gedanken mehr um ihr eigenes Rig odern den Sound zu machen, dafür haben sie dann auch die entsprechenden Leute...

Vielen Dank fürs das Teilen der Erfahrungen!
 
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Eigentlich ist's doch ganz einfach. Du stellt den Sound so ein, wie er für dich gewohnt ist und wie du ihn magst. Der Mischer wird dir dann schon sagen, wenn irgendwas gar nicht passt. Und das würde ich dann auch, ohne lange zu diskutieren, umsetzen. Schließlich ist's ziemlich egal, ob du auf der Bühne den bis auf's letzte Quäntchen perfekten Sound hast oder nicht. Wichtig ist, wie es vorne raus tut.
 
Der Klassiker: Band kommt auf die Bühne, und beide Gitarristen und der Basser fangen an, nochmal ihren -der Nervosität geschuldeten- eigenen Amp-Soundcheck zu zelebrieren! Da ist die Band bei mir schon untern durch, noch bevor sie einen Ton gemeinsam gespielt haben...
...naja, so viel Härte gegenüber verunsicherter Nicht-Routiniers finde ich nun doch etwas übertrieben.
Professionalität eines Mischers zeigt sich doch auch darin, mit sowas umgehen zu können.

Ich will auch nach über 30 Jahren Erfahrung erstmal wissen wie die Bühne für mich klingt und mache nen kurzen Eigencheck um dann die richtigen Schlüsse zu ziehen....wenn das nervt dann ist das eines der Dinge bei denen ich dann von der "Leck Arsch" Haltung gebrauch mache-etwas Arbeitsgrundlage wird man sich ja noch schaffen dürfen!?
 
Ich beziehe das nicht auf einen kurzen line-check nach Auf/Umbau, sondern: der Gig geht jetzt los, lange nachdem der Soundcheck vorbei ist und die Hütte voll!
 
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Der Klassiker: Band kommt auf die Bühne, und beide Gitarristen und der Basser fangen an, nochmal ihren -der Nervosität geschuldeten- eigenen Amp-Soundcheck zu zelebrieren! Da ist die Band bei mir schon untern durch, noch bevor sie einen Ton gemeinsam gespielt haben...
Und am Ende war natürlich der Mischer die Vollpfeife, der über haupt keine Ahnung hatte!

Simple Lösung: brutalen Kompressor auf die Kanäle, der direkt über Soundcheck-Lautstärke abregelt :)
Hab ich sowieso immer drin, der schützt nämlich auch vor einem lauten Knall durch Defekte oder unbedachtes Steckerziehen.

Dass danach trotzdem alles scheisse klingt, lässt sich nicht vermeiden: der Pegel auf der Bühne erhöht sich, das Verhältnis Bühne zu Front passt nicht mehr, und alles müllt alles andere noch mehr zu.
Die Sänger hören sich durch die plötzlich massiv lauteren Gitarren nicht mehr und singen schief. Trauen sich aber nicht, irgendwas zu sagen.
Niemand auf der Bühne kann mehr locker sein Ding durchziehen, und das Konzert ist für die Tonne.

Kurz: Finger von den Lautstärkereglern :D
 
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Der Klassiker: Band kommt auf die Bühne, und beide Gitarristen und der Basser fangen an, nochmal ihren -der Nervosität geschuldeten- eigenen Amp-Soundcheck zu zelebrieren! Da ist die Band bei mir schon untern durch, noch bevor sie einen Ton gemeinsam gespielt haben...

Da kann ich mir vorstellen, das es da Video Vorlagen von den großen Helden gibt, die dann heute Amateur Bands extrem cool finden und dem nacheifern:
 
... frag ich mich durchaus, wer was im Monitor hat...

Genau: Das klang mehr oder weniger schon immer wieder mal mit an. Da kann ich nur sagen: Je größer die Bühne, um so mehr differieren direkter Bühnensound und das was "vorne rauskommt und indirekt wieder zurück kommt", auseinander. Das kann durchaus (Lcation, FOH, Monitore (!), Wind und Wetter) soweit gehen, dass - mal flapsig formuliert - auf der Bühne wirklich was ganz anderes zu hören ist, als das, was man eigentlich gewohnt ist, sonst zu fiedeln.
 
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Hi,

dann schreibe ich mal kurz was meine Erfahrungen sind und wie ich das (für mich) sehe (natürlich ohne den Anspruch der Allgemeingültigkeit ;)).

Ich bin Gitarrist. Mein Job ist es, dass der Sound aus meinem Amp passt, für die Band, für mich, für den Tontechniker und für's Publikum. Nun kann man sich über die Gewichtung streiten, imho steht das Publikum aber ganz oben auf dieser Liste, sonst würde ich nur im Studio spielen. Wenn ich zum Soundcheck komme (bin ich natürlich pünktlich), habe ich mein Zeug soweit im Griff und vorbereitet, dass es für alle rund läuft und der Zeitplan eingehalten wird (man muss seinen Slot auch nicht ausreizen, auch die anderen freuen sich, wenn der Gitarrist nach 5 Minuten sein Zeugs aufgebaut hat und alle Sounds stehen. Dies ist sicher nicht der richtige Ort und Zeitpunkt um auszuprobieren, wie der Amp denn klingt, wenn er richtig aufgedreht ist!). Das bedeutet, dass ich hinter der Bühne meine gestimmten Gitarren schon in Ständer packe, alles soweit verkable, dass ich dann nur noch meine Amps auf die Bühne stelle, Pedalboard an den Bühnenrand, Kabel verlegen, Gitarrenständer hinpacken, das geht ruck-zug und ich fange nicht an auf der Bühne Zeit zu verschwenden in dem ich Sachen erst noch auspacke oder einstellen muss (zum Glück habe ich meistens jemanden, der mir bei sowas hilft...). Auf großen Bühnen (als Session-Musiker spiele ich durchaus auch Veranstaltungen mit über 50'000 Zuschauern) ist Disziplin ganz wichtig. Wenn ich einen Monitorwunsch habe, dann gebe ich dem Monitormischer ein Zeichen und wenn dieser Zeit hat, dann hört er mir auch zu, ich sage ihm alles auf einmal und nicht häppchenweise. Es hilft oftmals auch, wenn man dem Montitormann schon vorab sagt, was man gerne hätte (kurze Ansage, "Summe ohne Gitarre" o.ä.). Ich drängel nicht und wenn es im großen und ganzen passt, halte ich meine Klappe und meine Finger still. Und zum Schluss möchte ich noch sagen, dass die Tontechniker, die ich bei großen Veranstaltungen erlebt habe, immer sehr professionell, freundlich und absolut kompetent waren!
Joa, das waren dann so meine 2 cent :)...
 
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Hi,
mein Motto ist immer "keep it simple". Ich versuche es immer dem Tonmann und mir so einfach wie möglich zu machen.
Meistens biete ich ihm ein DI-Signal an, wenn er Mikroabnahme bevorzugt ist es für mich auch okay.
Dann stelle ich sicher, dass ich mich über meinen Verstärker gut höre, mache in der Regel kaum Soundanpassungen am Amp und versuche einfach ein Signal anzubieten, welches in sich stimmt, ohne dass noch am FOH viel rumgeschraubt werden muss. Auch die dynamischen Lautstärkeänderungen Soli/Rhythmus kommen allesamt von mir.
Auch wenn's dann beim Gig nicht 100prozentig klingen sollte lasse ich mich nicht ins Bockshorn jagen, sondern spiele so gut es geht nach vorne raus. Man ist hier leider dem Tonmann sehr ausgeliefert und muss sich auf ihn und seine Ohren verlassen. Wenn's am FOH nicht stimmt, dann kann man als Musiker auch nichts machen, als sich nichts anmerken zu lassen und mit Herzblut seine Show spielen. Dem Publikum fällt's ja oft gar nicht auf.
 
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