Verkrampfte hohe Töne wie abtrainieren?

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ro00
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Hallo!

Ich habe schon seit längerem das Problem, dass mein Hals bei hohen Tönen in der Kopfstimme (ca ab f') anfängt zu verkrampfen und ich die hohen Töne "rausquetschen" muss. An guten Tagen klappt das bis zum d'' auch noch schmerzlos. Wenn ich jedoch versuche höher zu singen, verkrampft mein Hals komplett und ich schreie die Töne eher heraus (der höchste Ton, den ich so "singen" konnte war ein f#''). Wenn ich versuche ohne den Druck zu singen komme ich mit der Kopfstimme höchstens bis zum h', jedoch würde ich gerne auch ohne Verkrampfen bis zum d'' kommen. Zurzeit bin ich dabei, mir das Pfeifregister vorsichtig anzutrainieren und schaffe es dort komischerweise ohne Verkrampfen zu singen. Den höchsten Ton den ich dort einmal gesungen habe war, sofern mein Stimmgerät mich nicht belügt, ein c'''. Deshalb wundere ich mich umso mehr, dass ich in meiner Kopfstimme ab dem f' extrem verkrampfe. Wenn ich versuche ohne Verkrampfen zu singen, komme ich maximal bis zum h'. Gesangsunterricht kann ich mir leider nicht wirklich leisten, die Zeit für selbstständiges trainieren kann ich aber aufjedenfall aufbringen. Habt ihr eventuell Tipps oder Ideen, woher meine Probleme in der Kopfstimme kommen könnten? Die Atemstütze trainiere ich schon seit längerem und auch die zugehörigen Seiten im Musiker-Board habe ich mir schon angesehen. Wirklich helfen tut mir das bei meinem Problem aber leider nicht. Ich bedanke mich schonmal im Vorraus!
 
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Hallo ro00, gleich vorweg, ich bin kein Profi, habe aber seit einem Jahr Gesangsunterricht und auch schon vorher eine ganze Weile gesungen. Das sind jetzt eher Tipps psychologischer Natur.
Gerade in den höheren Lagen ist es wichtig die Balance aus Luftdruck und Körperspannung zu beachten. Ein gewisses Level an Spannung und Druck musst du aufbauen (Gedanke der stehenden Luftsäule, die du hoch und runter gehen kannst, um auf verschiedene Tonlagen zuzugreifen), um eine höhere Lage zu erreichen, sobald die Spannung aber zu groß wird, verkrampft man sich und erreicht nicht mehr den gewünschten Ton.
Vielleicht hilft dir auch diese Metapher: Höhe Töne zu erreichen gleicht von einem hohen Sprungbrett zu springen, was etwas Überwindung kostet. Versuche dieses Gefühl kurz vor dem Absprung, nachdem man sich bereits getraut hat, zu simulieren.
Außerdem erfordert es natürlich einige Wiederholungen, um sich in der momentan höchstmöglichen Lage wohl zu fühlen, das kann am Anfang auch mal kläglich klingen, sollte aber nie richtig weh tun.
Zu guter Letzt lohnt es sich auf die Lautstärke zu achten. Mir persönlich fällt es leichter hohe Lagen zu erreichen, wenn ich lauter werde, dafür leidet dann mein Ausdruck darunter und es klingt leicht gepresst. Deswegen versuche ich immer erst laut die Lage zu erreichen und dann die Lautstärke langsam nach unten zu adjustieren.
Ich hoffe ich kann dir mit diesen Laienhinweisen irgendwie weiterhelfen.
 
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Die Atemstütze trainiere ich schon seit längerem und auch die zugehörigen Seiten im Musiker-Board habe ich mir schon angesehen.
Hast Du einen fähigen Gesangslehrer? Wie bereitest Du Dich auf Deinen Gesang vor?
 
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In einem Tennisforum wäre es völlig normal, dass auf die Frage "Wie kann ich mit 200km/h aufschlagen" die Gegenfrage kommen würde "Wieviele Jahre trainierst du schon professionell und hast du früh genug begonnen?" kommen würde. Beim Singen gibt es immer noch das Hoffen auf Wunder (was gut ist).
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Als Autodidakt gilt die Leitsatz, "Bingt´s was oder bringt´s nix?" und "Probieren geht über Studieren" und "Üben, üben, üben", also nicht nur üben, sondern auch das Üben üben, das Üben optimieren. Wenn ich immer wieder das gleiche mache darf ich nicht auf Veränderung hoffen. Will ich dass es schneller geht braucht es Anleitung, aber jedenfalls braucht es (richtige) Übung.
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Ich dachte immer, ich kann nur bis X singen Y ist unmöglich geht gar nicht so rein physikalisch. So 2 Jahre 1-3h pro Tag ändern vieles, stell Dir mal vor 15,20,30,50 Jahre 6-8h pro Tag, was da alles möglich wäre. Alles kein Problem, jeder wie er mag, solange man sich nicht auf youtube damit vergleicht. Es gibt schon Wunder, aber da muss man daran glauben.
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Also nur Mut, finde raus wie es geht und dann üben. Genau das was heute noch ein jämmerliches Winseln ist kann morgen (also als Metapher für Jahre und Jahrzehnte) genau der wundervolle Klang sein den du möchtest.

Kopfstimme, Pfeifregister, ... sind (Gedanken-)bilder, manchmal hilfreich, manchmal nicht. Es gibt nur deinen Körper und deinen Geist, die zusammen erzeugen Töne, manchmal muss man den Körper trainieren, manchmal den Geist, trainiert man beide, gibt es fast keine Grenzen (nur den Tod), aber dann gibt´s dafür mehr "Talent" in der nächsten Runde.
 
Als Autodidakt gilt die Leitsatz, "Bingt´s was oder bringt´s nix?" und "Probieren geht über Studieren" und "Üben, üben, üben", also nicht nur üben, sondern auch das Üben üben, das Üben optimieren. Wenn ich immer wieder das gleiche mache darf ich nicht auf Veränderung hoffen. Will ich dass es schneller geht braucht es Anleitung, aber jedenfalls braucht es (richtige) Übung.
Ja, kann man so sehen. War aber so nicht gemeint.

Am Ende ist Singen auch wieder ein Vorgang, bei dem unser Körper mechanisch aktiv ist. Vom Normalzustand abweichende mechanische Aktivität profitieren oft von einer gewissen Vorbereitung. Kaum einer wird mit Erfolg und ohne Schädigungen "aus dem Stand" und "kalt" welchen Sport auch immer betreiben. Mit geeigneter Vorbereitung scheint die körperliche Leistung regelmäßig zu steigen.

Meine Frage zielt also auf diese Vorbereitung, denn darüber können wir aus diesem Beitrag bisher nichts wissen.
 
Also einen Gesangslehrer habe ich aus finanziellen Gründen nicht, stattdessen wollte ich mir das Singen autodidaktisch beibringen. Ich wärme meine Stimme immer auf in dem ich Tonleitern singe, die in meinem unverkrampften Bereich liegen, da ich die höheren Töne (wie bereits beschrieben ab ca f') nur noch mit Verkrampfen und teilweise sogar mit Schmerzen treffe. Ich arbeite schon seit längerem daran aber habe noch keine wirklichen Fortschritte gemacht. Danke für alle Tipps von Euch! Ich probiere sie aufjedenfall aus! Ich glaube bei mir eher, dass es ein psychologisches Problem ist, weil ich das Gefühl habe, dass meine Stimmbänder noch "höher" können (ich hoffe Ihr versteht wie ich das meine).
 
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Ich wärme meine Stimme immer auf in dem ich Tonleitern singe, die in meinem unverkrampften Bereich liegen, da ich die höheren Töne (wie bereits beschrieben ab ca f') nur noch mit Verkrampfen und teilweise sogar mit Schmerzen treffe.
Vielen Dank. Dann versuche doch folgende Ergänzungen, VOR den Tonleitern.

1 ) Lockern und Entspannen. Einmal jedes Glied von oben bis unten durchlockern (kleine Bewegungen und Schüttelbewegungen reichen). Ebenso jeden Muskel entspannen, von oben, bis unten (wie beim autogenen Training; vielleicht dazu lieber hinlegen; im Stehen wäre es Tai Chi).

2 ) Bauchatmung anwerfen. Mehrmals langsam so tief aus- und einatmen, wie es möglich ist. / Dann einatmen und vom Bauch her durch die Zähne (Zischlaut "s") die Luft sanft und lange hinausbefördern (dauert etwas). Schlagartig einatmen (passiert sowieso). Wiederholen. / Dann immer noch vom Bauch her Ausatempulse setzen; hören sich wie "ho-ho-ho-ho-ho" an. (Richtig ausgeführt wandert die Tonhöhe von alleine hinunter. Handkontrolle am Bauch hilft). / Immer noch vom Bauchpuls her die Zischelübung wiederholen: ssss - schhhhh - fffffff (ja, auch das dauert ungewohnt lange).

[Kontrolle: Keine Brustatmung. Schultern bleiben unten. Bauchdecke übernimmt immer mehr und von alleine den Lufttransport. Entspannung tritt ein, obwohl/weil Du gegen einen Widerstand anarbeitest.]

3 ) Wangen und Kiefer lockern. Immer noch vom Bauch her: Lippen locker zusammen, ausatmen, bis sie mit einem "pö-pö-pö" oder "plöpp-plöpp" die Luft von alleine entlassen. / Kiefer öffenen und schließen und kreisartig lockern. / Dann zusätzlich zum Kauen: Lippen locker geschlossen, kontinuierliche Bauchaustmung, kauartige Bewegungen und "mmmh" erzeugen. (Spürst Du Dein Wangenluftvolumen?) / Weiter so. Kauend "mom", "om" u.ä Laute erzeugen (geschieht auch wieder vom Bauch, nicht vom Gedanken). / Hand auf den Kopf. Spürst Du (jetzt) die Kopfdecke vibrieren? Da ist si, die Kopfstimme.

Jetzt ist es erst Zeit für Tonleitern. Vom Bauch her. Mühelos. Handkontrolle am Kopf, andere Hand kontrolliert die kontinuierliche Bauatmung.

Es kann sein, dass Du Dich über mehrere Tage an diesen Zustand erst herantasten musst. Erst Schritt 1, dann 2, dann 3, dann Tonleitern.

Freue Dich abschließend über Deine "neue" Stimme.

(Und vielleicht erwägst Du ja doch noch wenigstens zeitweise professionelle Unterstützung. Ich denke, kaum ein Instrument ist so sorgsam zu handhaben, wie die Stimme.)

Grüße, Michael
 
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Ich dachte immer, ich kann nur bis X singen Y ist unmöglich geht gar nicht so rein physikalisch. So 2 Jahre 1-3h pro Tag ändern vieles, stell Dir mal vor 15,20,30,50 Jahre 6-8h pro Tag, was da alles möglich wäre.
Allerdings. Tipp: Dimash Kudaibergen. Es gibt YouTube Videos von ihm, in denen er D8 :eek: "singt". [\OT]
 
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Danke für die ausführliche Antwort! Ich probiere deine "3 Schritte" mal die nächste Zeit aus. Hoffentlich wird es dadurch besser.

Also ein D8 zu treffen ist schon erstaunlich. Ich würde mich auch schon über ein G5 freuen :p
 
Ich hab seit einigen Jahren einen Lehrer,mit dem ich an genau dieser Thematik erfolgreich arbeite. Im Prinzip ist dein Problem (wie ich vermute), dass du von "vorn aufs Pferd steigst". Gerade die Hoehen aber brauchen gar nicht so viel Arbeit und muessen oekonomisch genommen werden.

Der Weg, den wir gehen kommt aus dem Belcanto und fuehrt ueber das Trainieren der Randfunktion, d.h. dem leichten ansingen der Stimmbaender im Falsett/gestuetztem Falsett.
Das kann durch "warmes" Summen bspw. geuebt werden (leicht uebertrieben opernhaft).

Dann, wenn das sitzt, geht es daran die Kopfstimme mit der Bruststimme zu mischen.
Das ist am Anfang schwierig, aber iwann kannst du das einmixen wie an einem Drehregler.

Der Vorteil: Du nutzt deine Resonanzraeume und gibst nur genau so viel Energie, wie du fuer einen vollen Sound brauchst. Deine Stimme haelt laenger, klingt besser und du wirst flexibler im Uebergang.

Klar, das ist Uebung, aber fuer den Weg solltest du unbedingt einen guten(!) Lehrer nehmen. Das Geld ist es Wert und man muss sich ja in der Regel nicht jede Woche sehen.

Gruss, jte
 
Hallo ro00,
verkrampfen, Schmerzen - das hört sich weder gut noch gesund an.
Schmerz ist ein Alarmsignal und heißt: SO NICHT!

Autodidakt ist schon ok, aber es wird schwer an einer vernünftigen Technik zu arbeiten, wenn die (qualifizierte) Kontrolle von außen fehlt. Kaum eine Änderung der Technik, die sich nicht anfangs komisch oder gar falsch anfühlt. Wenn da niemand da ist, der den richtigen Pfad anzeigt... . Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass das klappt.

Aber außer meinem "Belehrungen" :) noch ein bisserl was praktisches:
Das Problem bei den hohen Tönen ist oft, dass man den Hals zu macht statt zu öffnen. Extrembeispiel z.B. wenn man bei den hohen Tönen den Nacken streckt und das Kinn nach unten zieht. Stell dich beim singen vor einen Spiegel und versuche den Kehlkopf unten zu lassen und nicht mit der Tonhöhe nach oben wandern zu lassen. Kopf dabei gerade. Fühlt sich anfangs zwar unmöglich an, bringt aber Kraft und Höhe.
Allerdings weiß ich nicht, inwiefern das was bringt bzw. funktioniert, wenn der Stimmsitz (noch) nicht so recht passt.

lg Thomas
 
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Ich bin eine Frau, aber ich kämpfe (erst seit kurzem ist es deutlich besser) mit einer ähnlichen Problematik wie du, nur MIT Gesangsunterricht, weil ich die Anweisungen meiner Lehrerin nicht umsetzen konnte.

In Ergänzung zu dem, was Thomas schreibt: Bei der Bauchatmung solltest du darauf achten, dass du nicht krampfhaft viel einatmest, sodass sich der Bauch weit nach außen wölbt. Die Atembewegung geht eher "nach unten" in Richtung Scham- und Steißbein, so ähnlich, als ob du einen Luftballon am Knoten nach unten ziehst und dadurch die Luftsäule vergrößerst. Ich spüre die "Stütze" oder Röhre, die man zum Singen schwerpunktmäßig im Stehen hinten im Rücken, es ist ein bisschen so, als würde sich der Körper am Rücken nach außen hin weiten. Es braucht aber evtl. eine ziemliche Weile, das bei sich selbst spüren zu können. Bei mir hat es auch sehr lange gedauert, und ich habe es letztendlich dann durch den Hinweis eines anderen Chorleiters erst kapiert, der erklärt hat, dass man nicht "möglichst viel" Luft braucht, um Kehlkopf und Zwerchfell nach unten zu bewegen, sondern eher eine natürliche Atembewegung nach unten hin.

LG

Nicole
 
Meine Gesangslehrerin weist immer darauf hin, dass ich bei hohen Tönen mein Gewicht auf die Fersen verlagern soll, tief stehend und dann gedanklich den Ton wie ein Sahnehäubchen auf die Torte machen soll. Der Konditor spritzt ja mit Schwung die Sahne in einer Spirale nach oben. So soll ich den Ton hoch in den Kopf ziehen.

Beim Singen von Texten soll ich mir den vorherigen Ton vornehmen und auf den mein Augenmerk setzen. Der hohe Ton selber kommt dann, in dem man ihm mehr Raum gibt. Also Mund weiter öffnen und in der Kehle nix mehr verstellen.

Schwierig zu beschreiben, weil meine Gesangslehrerin immer sehr gestenreich kommuniziert...
 
Also ein D8 zu treffen ist schon erstaunlich. Ich würde mich auch schon über ein G5 freuen
... und im Gegegensatz zu einem D8 besteht bei einem G5 sogar noch die Chance, dass man es in einem Song einsetzen kann - und selbst da gibt es nicht viele.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
... bei hohen Tönen in der Kopfstimme (ca ab f') ... An guten Tagen klappt das bis zum d'' ... (der höchste Ton, ... f#''). ... Kopfstimme höchstens bis zum h', jedoch würde ich gerne ... d''.
Falls deine Oktavangaben stimmen (siehe Link "Tenor-Range" in meiner Signatur) sind das eigentlich schon ganz ordentliche Tonhöhen - nicht zum Gewinnen von Höhenwettbewerben, aber zum Singen von Songs. Es kann sein, dass bei dir da halt wirklich Schluß ist, Bauch hin, Atmung her. Realistisch gesehen kannst du deinen unverkrampften Bereich über f' hinaus schon noch ausweiten, aber sicher nicht bis zum Ende deiner Range (f#''). Dass Pfeifregister unanstrengend ist kann ich bestätigen (ich konnte es mal eine Zeit lang), hift dir aber für die anderen Register nicht weiter :nix:

Ich würde mir - natürlich unter Beachtung all der Tips hier im Thread - mal ein erreichbares (Zwischen-) Ziel setzen, z.B. ein unverkrampftes f#' (F#4) oder g' (G4). Wenn das geht, probiere ein g#', usw. Das was dein Singaparat so tun muß ändert sich sowieso alle paar Halbtöne, daher bringt es nichts DIE EINE Technik zu finden und zu trainieren, welche dich über eine Oktave und mehr bringt. Basiszeug wie Stütze hilft natürlich über den ganzen Bereich ... aber Stütze ist bei weitem nicht alles ... und vieles geht ohne Stütze auch.

LG Robert
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
BTW: wie tief kannst du denn singen und was ist das tiefste "Geräusch", dass du brummeln kannst?

EDIT: Oh, ich sehe gerade der Thread ist schon ein paar Monate alt und der TE war seit Wochen nicht mehr da. Na dann ...
 
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mein gesangslehrer sagt immer, nicht aus dem hals singen, sondern aus dem bauch.
den bauch die arbeit machen lassen und den hals nur etwas mitarbeiten lassen.

bei mir hat das geholfen...direkt eine oktave in der tonhöhe nach oben....mit einer leichtigkeit.
blieben mir die paul mccartney songs früher immer verwehrt, kann ich nun fast alle singen.
 
"Ton nach unten denken"
Als wuerde er in einen tiefen Abgrund fallen.

Oder: Eine treppe hinabsteigen beim hoeher singen...lenk dich mit irgendwas ab ;)
 
Das habe ich immer geliebt, "den Ton von oben nehmen", "über dem Ton sein", "vorstellen man singt tiefer" also für mich war das alles - na ja Unsinn im besten Fall (und natürlich kann es für viele dennoch hilfreich sein).

Was mir geholfen hat war üben, zielgerichtet, geduldig üben, solange üben bis man sich und seinen "Apparat" kennenlernt.

Stellt euch vor, ich will eine Oktave "Range" dazugewinnen, da gibt es für mich keine Zauberei, keine Tricks und keine Kniffe. Momentan mag das unendlich viel sein, aber glücklicherweise gibt es keine Prüfung morgen oder übermorgen. Auf ein Jahr aufgeteilt wäre es pro Monat ein Halbton (pro Tag ein paar Cent), auf 12 Jahre aufgeteilt wäre es pro Jahr ein Halbton ..., und dann nochmal mindestens genau soviel Zeit damit die Töne auch klingen, nicht nur "da" sind. Es geht nicht von heute auf morgen, aber es ist möglich mit der Arbeit anzufangen.

Frage 1 "Was will ich?"
Frage 2 "Was bin ich bereit dafür zu tun?"
Frage 3 "Worauf warte ich?"

Ich hab für die Fragen 2 und 3 ca 10 Jahre gebraucht ...
 
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"den Ton von oben nehmen"

Diesen Kommentar habe ich auch immer gehasst. Inzwischen (aber auch erst seit kurzem) weiß ich, wie sich das anfühlt und wie der Ton "obenauf liegt" oder "auf der Luftsäule schwebt". Davor war es jahrelang total abstrakt, und ich habe immer gedacht: "Häh, wie bitte?" Vielleicht ist es wirklich eine Mischung aus konsequentem Üben und großen und kleinen Stolperschritten nach vorne (wo man dann auch nur im Rückblick merkt, was man letztendlich doch dazugelernt hat). Mir hat auch einfach geholfen, mich hier auszukotzen und von so vielen Leuten Feedback zu bekommen, dass ich mir aus all den Kommentaren das heraussuchen konnte, was für mich passte.
 
Das habe ich immer geliebt, "den Ton von oben nehmen", "über dem Ton sein", "vorstellen man singt tiefer" also für mich war das alles - na ja Unsinn im besten Fall (und natürlich kann es für viele dennoch hilfreich sein).
Sorry, aber DAS ist sicher kein Unsinn ...

... Stellt euch vor, ich will eine Oktave "Range" dazugewinnen, da gibt es für mich keine Zauberei, keine Tricks und keine Kniffe. Momentan mag das unendlich viel sein, aber glücklicherweise gibt es keine Prüfung morgen oder übermorgen. Auf ein Jahr aufgeteilt wäre es pro Monat ein Halbton (pro Tag ein paar Cent), auf 12 Jahre aufgeteilt wäre es pro Jahr ein Halbton ..., und dann nochmal mindestens genau soviel Zeit damit die Töne auch klingen, nicht nur "da" sind. Es geht nicht von heute auf morgen, aber es ist möglich mit der Arbeit anzufangen. ...
... das dagegen schon eher.

Wie soll ein GL etwas vermitteln, dass du (zumindest zum Teil) nicht direkt willentlich beeinflussen kannst, wenn er nicht mit Bildern arbeitet, oder dir Körperübungen zeigt durch die du die richtigen Muskeln zur rechten Zeit nutzt.

Wenn ich dagegen "eine Oktave Range" dazu gewinnen möchte, dann warte ich lieber auf meine Reinkarnation als Sopran. Mit Technik lässt sich das vorhandene Potential besser oder sogar optimal ausschöpfen. Aber ich kann mit Technik nicht meine körperlichen Voraussetzungen "überwinden". DAS wäre dann Zauberei, und die beherrschen wir Muggel leider nicht.

Zurück zum Thema:
was mir früher viel geholfen hat war, mit dem Körper eine Gegenbewegung zu den hohen Tönen zu machen. Also schwungvoll in die Knie zu gehen wenn der Ton nach oben geht.
Tja, und klar: nur beim Üben - nicht auf der Bühne :)

lg Thomas
 
Und doch können viele mit eben diesen Bildern, die Ferdinand nennt, so rein gar nichts anfangen. Für solche Leute ist es eben Unsinn. Es gibt unterschiedliche Lerntypen und nicht bei jedem greifen die gleichen Mechanismen und Trigger.

Und ich persönlich werde sehr, sehr vorsichtig, wenn der Tipp mit dem tief gehaltenen Kehlkopf pauschal in den Ring geworfen wird. Das ist für mich so ein Fall, bei dem das gewünschte Endergebnis quasi zur Vorgabe gemacht wird, statt, dass man es anders erreicht. Es gibt zig Fälle, wo die Anweisung derart umgesetzt wird, dass die Übenden ihren Kehlkopf künstlich tief zu halten versuchen, womöglich sogar mit der Zungenwurzel runterdrücken. Mit gesundem Singen hat das wenig zu tun. Meine Erfahrung ist, dass a) der tiefe Kehlkopf ein Resultat korrekter Atemanbindung, Stütze und Klangbildung ist und b) er je nach Stil auch gar nicht unbedingt super-tief sitzen muss oder sollte.
 
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