bagotrix
Helpful & Friendly User
Zuletzt habe ich an der Brücke den Spannbock (keine Ahnung wie der wirklich heißt) eingestellt und siehe da! Oktavenreinheit konnte eingestellt werden und das Problem ist nahezu beseitigt Ich werde in Zukunft häufiger die Oktavenreinheit checken um solche Probleme zu vermeiden.
Klar, das ist natürlich immer die Grundlage einer sauberen Stimmung...
Allerdings habe ich eine Verdacht: Hattest Du gerade die Saiten gewechselt? Danach haben sich gerade die tiefen Saiten aufgrund ihrer höheren Steifigkeit noch nicht an die Auflagestellen angepasst. Beim ersten Stimmen sollte man die Saite immer etwas dehnen, bis sie die Stimmung gut hält. Mit der Zeit setzt sie sich von selbst, aber wenn Du vorher alles verstellst, kann es passieren, dass Deine im Moment passende Oktaveinstellung erneut korrigiert werden muss. Das Dehnen und Einspielen alleine reicht jedoch bei dickeren Saiten oft nicht aus.
Mach deshalb folgendes: Hast Du die Stimmung nach entsprechendem Dehnen stabil hinbekommen, solltest Du die Saite mit dem Daumen unmittelbar vor dem Sattel etwas aufs Griffbrett runterdrücken, ebenso unmittelbar vor dem Saitenreiter (den Du vermutlich mit "Spannbock" gemeint hast). An diesen beiden Stellen hat der Saitenverlauf ja einen leichten Knick, und den braucht sie auch. denn genau ab hier soll sie schwingen, damit die Oktavreinheit soweit stimmt, wie es im Rahmen der physikalischen Unvollkommenheiten möglich ist. Ungeknickt beschreibt die frische Saite eher einen Bogen, und dann hat sie keinen sauber definierten Anfangs- und Endpunkt. Der Schwingungsbauch verschiebt sich dann weiter von den Auflagepunkten, und die Oktavreinheit stimmt nicht mehr. Ich bemerke den Effekt selbst bei den tiefen E- und A-Saiten in Standardsätzen, und er ist umso stärker, je größer der Knickwinkel ist. Wie gesagt, der Knick stellt sich mit der Zeit von selbst ein, aber bis dahin klingts halt schief, obwohl der Saitenreiter eigentlich korrekt eingestellt wäre.
Gruß, bagotrix