Charvel Pro Mod San Dimas 1 oder Alternativen

Mal dazu: Es gibt keinen Gitarrenhersteller auf der Welt, bei dem es keine Qualitätsschwankungen gibt. Entscheidend ist also allein die Häufigkeit und die Spanne, also das Maß der Abweichung. Kann ich also ausschließen, dass Myxin ein schlechtes Exemplar erwischt hat? Natürlich nicht.

Ich nehme seit etwa 1980 jede Superstrat in die Hand, die ich in die Finger bekommen kann. Es gibt fast nicht, was es nicht gibt. Aber in dieser Zeit nach ungezählten Hunderten, wohl eher um die 2000 Gitarren, kristallisiert sich für mich etwas heraus, welche Hersteller eher große Schwankungen in Bezug auf Qualität und Verarbeitung aufweisen und welche eher nicht.
Aus meiner persönlichen Erfahrung gehören etwa Charvel und Ibanez zu denjenigen Herstellern, die auffällig häufig eine gleichmäßige hohe Qualität herstellen. Genau genommen müsste man hier aber noch nach Modellen und Herstellungszeiträumen unterscheiden.

Auf jeden Fall unzutreffend wäre es, pauschal zu behaupten (hat in dieser Form ja auch niemand hier getan), die Qualität einer PRS (auch so ein Hersteller mit einer überdurchschnittlich gleichmäßig hohen Qualität) oder Gibson (oha, da gab es über die Jahrzehnte aber ganz gewaltige Qualitätssprünge) sei besser als bei Charvel. Nein, nein und noch einmal nein. Ein konkretes einzelnes Exemplar einer Charvel mag einmal Verarbeitungsprobleme aufweisen, aber das ist eben gerade bei Charvel die Ausnahme und nicht die Regel. Auch nicht zutreffend ist es, dass bei der Serie Pro Mod besonders hohe Streuungen auftreten würden, sorry, Myxin, das stimmt so einfach nicht. Im Bereich Charvel bin ich international wirklich allerbestens vernetzt und das habe ich wirklich noch nie gehört.

Ich halte mich jetzt bewusst etwas zurück und benenne nicht diejenigen Hersteller, bei denen sich überraschend hohe Qualitätsabweichungen häufen, aber die gibt es definitiv auch.

Die besten Tipps sind in diesem Thread aber ohnehin schon gefallen: Wenn sich der TE schon innerlich weitgehend für ein bestimmtes Modell entschieden hat, dann sollte er es vorsorglich ganz in Ruhe antesten, um ein Montagsexemplar auszuschließen (bei mir dauert ein Anspielen einer Gitarre, an der ich ernsthaft Interesse habe, im Laden durchaus mal 2-3 Stunden^^) und es dann kaufen.
 
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Auch nicht zutreffend ist es, dass bei der Serie Pro Mod besonders hohe Streuungen auftreten würden, sorry, Myxin, das stimmt so einfach nicht.

Ich hab vor 2, 3 Jahren locker über 15 Stück von den Pro Mods angespielt und das war da definitiv so.
Und ich habe das in dem Ausmaß weder bei Jackson MIM (überraschenderweise, weil gleiches Werk), noch bei LTD oder Schecter gesehen.
Bei den Ibanez Premium Gitarren gab es auch einige Gurken, aber die klangliche Streuung war da auch geringer.

Ich will hier Charvel Pro Mods auf keinen Fall madig machen - ich finde die selbst super! Aber nur, wenn alles passt - ich selbst würde mir eine solche z.B. niemals gebraucht ohne Rückgaberecht kaufen, weil ich schon welche in den Händen hatte, die klangen für mich einfach nur "tot". Die Schlieren in den Lackierungen oder ähnliche Verarbeitungsmängel sind mir da eher egal.
 
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Das entspricht in etwa der Anzahl, die ich von dieser Serie in den Händen hatte. Bei einer einzigen habe ich eine Lacknase gefunden, sonst wirklich alles einwandfrei. Und ich bin echt pingelig! Und ich kenne wirklich Niemanden, der so eine Erfahrung gemacht hat, wie Du. Speziell in den amerikanischen Foren wurde ja unglaublich viel Wind um die Änderung der Produktionsstätten etwa der San Dimas und SoCals von erst USA, dann Japan und schließlich hin zu Mexico gemacht. Da haben sich auch gerade die ganz großen Verkaufshäuser der USA beteiligt, die Hunderte davon verkaufen. Wie fast überall gibt es Gruppen, die Gitarren bestimmter Herstellungsländer bevorzugen und für die besten halten. Aber weder dort, noch von Sammlern (ich kenne knapp 50, die sich über die ganze Welt verteilen) habe ich jemals gehört, dass ein Pro Mod tot klingen würde. Kritisiert wurden gern mal Ausstattungsdetaills (die "Billigfloyds" sind ev. nicht der Weisheit letzter Schluss), Auslieferungsumfang (jetzt ohne Koffer) usw., aber an der Verarbeitung oder gar einem toten Klang ist da wirklich nichts zu hören.

Ebenfalls neu wäre mir ein signifikanter Qualitätsunterschied zwischen Jackson und Charvel.
Ltd und Schecter finde ich grds. auch nicht verkehrt, aber zumindest aus meiner (wiederum nur persönlichen) Erfahrung sähe ich da das Qualitätsschwankungsrisiko tendenziell eher höher als niedriger.

Aber im übrigen sind wir einer Meinung, ich würde auch generell nie eine Gitarre ungetestet kaufen, wenn ich sie nicht notfalls zurückschicken kann. Und zwar ganz unabhängig vom Hersteller.
 
Speziell in den amerikanischen Foren wurde ja unglaublich viel Wind um die Änderung der Produktionsstätten etwa der San Dimas und SoCals von erst USA, dann Japan und schließlich hin zu Mexico gemacht.

Das ist mir bekannt. Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass die Japan Charvels per se "besser" sind als die Mexikanerinnen. Das habe ich auch seinerzeit schon hier im MB so geschrieben. Mir persönlich wäre eine gute Mexikanerin lieber.

Aber weder dort, noch von Sammlern (ich kenne knapp 50, die sich über die ganze Welt verteilen) habe ich jemals gehört, dass ein Pro Mod tot klingen würde.

Kennst du den "Charveldan"? Selbst der hat irgendwo mal in einem US Forum berichtet, dass er eine San Dimas hatte, die einfach leblos geklungen hat, wenn ich mich recht erinnere. Kann auch sein, dass es ein anderer User war, da gab es aber eine rege Diskussion darüber, dass es nicht so einfach sei, eine wirklich gute MIM SD zu finden.

Ich wollte ursprünglich eine HT San Dimas haben, habe mir einige bestellt um die "beste" rauszupicken - hat nicht geklappt, die, die am besten geklungen hat, war die mit der ruinierten Griffbrettoberseite und das war mir zu blöd, das nachträglich machen zu lassen. Von den HTs klang keine wie die andere trotz gleicher PUs. Dann dachte ich, nachdem ich echt gute Jackson DKs in den Händen hatte, aber lieber eine SD wollte, versuche ich es mit den Floyd Versionen - dort das gleiche Spiel, einige von denen wogen über 4 kg - guter Sound aber mir einfach zu schwer. Kam also auch nicht in Frage.

Ebenfalls neu wäre mir ein signifikanter Qualitätsunterschied zwischen Jackson und Charvel.

Dass die Streuung bei Jackson geringer war, hat mich auch gewundert. Ich habe doch geschrieben, dass ich mir das nicht so recht erklären kann, warum das so ist.
Es gab aber definitv einen großen Run auf die MIM Charvels und es würde mich nicht wundern, wenn da einfach geschlampt wurde - auch bei der Materialauswahl. Bei den deckenden Lackierungen fällt es ja nicht auf, wenn man da irgendwelche Holzreste oder Material, das eigentlich gar nicht mehr verwendet werden sollte, verbaut - über 4 kg ist da schon deutlich!
Als ich das zum ersten Mal im MB angesprochen und bemängelt hatte, wurde es auch angezweifelt, weil selbst die meisten Fender Strats nicht so viel auf die Waage bringen (ungeachtet dessen, dass ein Floyd auch was wiegt). Ich hatte seinerzeit dann Links zur Sweetwater Guitar Gallery hier eingestellt, bei denen klar zu sehen war, dass da etliche richtige Brocken waren (die geben das Gewicht löblicherweise gleich mit an).

Aber im übrigen sind wir einer Meinung, ich würde auch generell nie eine Gitarre ungetestet kaufen, wenn ich sie nicht notfalls zurückschicken kann. Und zwar ganz unabhängig vom Hersteller.

Würde ich auch nur machen, wenn es ein Exemplar ist, dass es sonst nirgendwo mehr gibt und ich das wirklich unbedingt haben muss. Aber da hätte ich auch ein ungutes Gefühl bei der Sache.
Wenn ich jetzt aber z.B. "blind kaufen" müsste und die Wahl hätte zwischen einer MIM Charvel Pro-Mod und eine MIJ Genesis RG, dann wüsste ich schon, dass ich da bei letzterer weniger Bedenken hätte.
 
Ich kann Dirk da nur zustimmen. Ich hatte jetzt auch schon bestimmt so um die 8-10 Charvel Pro Mods in den Händen und alle waren wirklich klasse was Verarbeitung wie auch Ton betraf.
Klar gab es klangliche Unterschiede aber deswegen war keiner schlechter als die andere, sonder einfach nun ja anders eben.
Ich hab heute mal eine Charvel DK24 mit diesem Gotoh Trem angespielt und klanglich war die absolut umwerfend.Leider vertimmt sich die Gitarre sehr leicht. irgendwie fand ich das sehr seltsam, denn gerede das Gotoh Trem wird ja gerade für seine Stimmstabilität gelobt !?!
 

Von denen in HSH in HSS hatte ich beim NAMM Trip bestimmt 20 in der Hand (GuitarCenter).

Auch im NAMM Trip hatte ich ja schon berichtet, dass die wirklich klasse sind - und nach der Diskussion eben, würde ich die auch als „alle gleich“ beschreiben. Allerdings ist mir aus anderen Diskussionen mit Myxin auch bekannt, dass wir nach unterschiedlichen Kriterien bewerten. Und dies führt sicher zu unterschiedlichen Erkenntnissen.

An den TE ... Gitarre probieren, sollte es sein - mit deinen Bewertungskriterien ...

Der Hals der abgebildetes Gitarre ist für mich übrigens das Sahnehäubchen ...

Gruß
Martin
 
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Die Bilder von der Charvel HT mit der ruinierten Griffbrettoberseite finde ich nicht mehr.
Aber hier eins von der, bei der der Sattel an der D Saite zu weit ausgefeilt war, so dass die ganze Saite bis zur Mechanik mitgeschwungen hat:

charvelsattelkerbes5kct.jpg



JEDER, der die Gitarre angespielt hat, hätte das sofort gemerkt. Trotzdem ging die so in den Verkauf.

Ich hab heute mal eine Charvel DK24 mit diesem Gotoh Trem angespielt und klanglich war die absolut umwerfend.Leider vertimmt sich die Gitarre sehr leicht. irgendwie fand ich das sehr seltsam, denn gerede das Gotoh Trem wird ja gerade für seine Stimmstabilität gelobt !?!

Oft sind die Saiten auch nicht vorgedehnt worden.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Allerdings ist mir aus anderen Diskusdionen mit Myxin auch bekannt, dass wir nach unterschiedlichen Kriterien bewerten. Und dies führt sicher zu unterschiedlichen Erkenntnissen.

So ein Schmarrn.
Ich hab von den neuen Charvels mit dem Roasted Maple Neck exakt keine bisher angespielt.
Kann also gut sein, dass die im Schnitt viel besser sind.
 
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Ich meinte das durchaus ernst - aber auch nicht böse. Du schaust an anderen Stelle hin als ich, für dich sind andere Sounds wichtig, als für mich.

Die Kerbe im Sattel hätten wir wohl beide gefunden. Wenn mir der Rest der Gitarre gut gefällt, würde ich jedoch trotzdem kaufen. Der Sattel ist kein „Essential“ über welches ich mich aufrege ... ;)

Gruß
Martin
 
Ich meinte das durchaus ernst - aber auch nicht böse. Du schaust an anderen Stelle hin als ich, für dich sind andere Sounds wichtig, als für mich.

Das weißt du doch gar nicht?
Als ich z.B. bei meinen Gitarren die Potis und Kondensatoren getauscht habe, wurde es im MB auch belächelt und es gab den ein oder anderen entsprechenden Kommentar dazu - schau, du hast das gleiche jetzt beim Kloppmann machen lassen bei deiner FGN. Und es scheint ja was gebracht zu haben, oder nicht?

Die Kerbe im Sattel hätten wir wohl beide gefunden. Wenn mir der Rest der Gitarre gut gefällt, würde ich jedoch trotzdem kaufen. Der Sattel ist kein „Essential“ über welches ich mich aufrege ... ;)

Das war eine von den ersten beiden, die ich hier hatte - da hatte ich mir noch gedacht "bei der nächsten passt es dann" - klanglich war die nur "ok".
Die bestklingendste von allen hatte eine komplett unbehandelte obere Griffbrettkante und sowas sehe ich dann nicht mehr ein, zu kaufen. Da soll der Hersteller bitte an seiner Qualitätskontrolle arbeiten.
 
wurde es im MB auch belächelt

Von mir nicht, wenn die Gitarre trocken gut klingt, dann werden mich PU nicht vom Kauf abhalten. Bei der FGN hat es nur einen Moment gedauert, denn mit Zerre hatte die ja funktioniert. Clean und Regelweg war Mau.

Gruß
Martin
 
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Allerdings ist mir aus anderen Diskussionen mit Myxin auch bekannt, dass wir nach unterschiedlichen Kriterien bewerten. Und dies führt sicher zu unterschiedlichen Erkenntnissen.
nun ja, man kann wirklich nicht behaupten, dass ich mit @Myxin hier im MB immer einer Meinung war, aber hier in diesem Fred haben wir anscheinend die gleichen Erfahrungen gemacht und ich verstehe es, wieder mal, nicht warum das einfach nicht akzeptiert wird. Wenn nach Erfahrungen mit Charvel Git. gefragt wird und ich habe die Erfahrung gemacht die Git. klingt eher nicht so gut, eigentlich " tot ", dann ist das so, fertig.
Was der TE macht und wie er mit den Erfahrungen umgeht und sie für sich nutzt, das ist sein Ding.
 
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Das Problem ist halt, dass keiner von den Beteiligten hier, außer mir selbst, ebendiese individuellen Exemplare von Charvel Pro-Mods in den Händen hatte.
Ich kann natürlich nur über die Teile sprechen, die ich auch angespielt habe. Für mich ist das eine ausreichend große Anzahl gewesen (stammend aus zwei größeren Versandhäusern und einem lokalen Laden), um daraus meine Schlüsse ziehen zu können.

Alles, was ich hier sage ist, dass ich a) einige (für mich) echt miese Exemplare in den Händen hatte und b) genau deshalb anraten würde, nicht die erstbeste zu kaufen, sondern sich eine rauszusuchen, die wirklich gut ist (gibt es selbstverständlich auch).
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Was dabei dann diese "Das stimmt nicht" "Gegen"argumentation soll, weiß ich auch nicht.
Ich will ja keinem hier was Böses noch irgendwie Charvel bashen.
Wenn die alle so toll gewesen wären, hätte ich doch eine davon gekauft (oder zwei). War aber nicht so und ich bin dann seinerzeit bei Schecter gelandet.
 
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nicht warum das einfach nicht akzeptiert wird

Es wird akzeptiert ... da verstehe ich deine Aussage nicht.

Merke: Nur wenn jemand sagt er hat nur "gute Erfahrungen" gemacht, bedeutet dies nicht, dass er damit eure negativen Erfahrungen in Frage stellt. Von daher sehe ich das Problem grade nicht. :nix: ... Die Aussagen können nebeneinander existieren :great:

An der Stelle geht es doch nicht um "Recht" haben, sondern es geht nur um Eure Meinung. Ist ja auch Logo, denn wir alle können nur einen Bruchteil der Produktion gesehen haben ...

Gruß
Martin
 
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Was dabei dann diese "Das stimmt nicht" "Gegen"argumentation soll, weiß ich auch nicht.
.

Ich finde auch (wie Martin), dass das hier gar keine "Gegeneinander-Diskussion" ist. Im Gegenteil: Ich finde es tatsächlich spannend, dass hier unterschiedliche Erfahrungen gemacht wurden.

Zumal ich Dir, Myxin, durchaus in ein paar Punkten zustimme: Die fotografierte Sattelkerbe gefällt mir auch nicht. Schön, dass Du das mit einem Foto belegen konntest, das ist dann viel greifbarer, als subjektive Begriffe wie "tot", die naturgemäß immer eine Gegenreaktion auslösen und ja leider gern auch bewusst genau deswegen eingesetzt werden. Internet halt.^^ Substantiierte Kritiken sind demgegenüber immer hilfreich.
Und auch ein niedriges Gewicht steht bei Charvel traditionell nicht ganz oben auf der "Unverzichtbarkeits-Liste", gerade die extrem gesuchten ganz frühen Charvels von 1986 wiegen oft richtig viel, auch das halte ich also für durchaus möglich.

Nun ist es also so, dass Martin (hackmeck), aneurysm und ich gute Gitarren in den Händen hattest, Du dagegen andere Exemplare vor Dir, die Dir nicht so gut gefallen haben. Dann sollten auch diese unterschiedlichen Erfahrungen hier gepostet werden. Dadurch bekommt der TE kein einseitiges Bild. Ist also doch gut so und keine "Das stimmt nicht"-Debatte.

Schade, dass wir so weit voneinander entfernt wohnen, wäre spannend, wenn wir mal dieselben Gitarren antesten würden.
 
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@DirkS

Ich stimme dir ja sowieso zu, wenn du es so schreibst - vorher hieß es aber noch:

Auch nicht zutreffend ist es, dass bei der Serie Pro Mod besonders hohe Streuungen auftreten würden, sorry, Myxin, das stimmt so einfach nicht.

Und da habe ICH eben andere Erfahrungen gemacht.

Ich weiß auch nicht, ob die aktuellsten Modelle jetzt wieder näher beieinander liegen, da ich diese nicht angespielt habe.


Die fotografierte Sattelkerbe gefällt mir auch nicht. Schön, dass Du das mit einem Foto belegen konntest, das ist dann viel greifbarer, als subjektive Begriffe wie "tot", die naturgemäß immer eine Gegenreaktion auslösen und ja leider gern auch bewusst genau deswegen eingesetzt werden. Internet halt.^^ Substantiierte Kritiken sind demgegenüber immer hilfreich.

Dessen bin ich mir schon bewusst und würde sowas auch nicht schreiben, wenn ich es nicht genauso empfunden hätte. Die Gitarre hatte kaum Attack, klang sehr mumpfig, als hätte man das Tone Poti zugedreht - Elektronik war soweit aber in Ordnung. Eine andere wiederum war das krasse Gegenteil und klang eher schrill/grell mit viel Biss beim Anschlag. Diese klangliche Wahrnehmung ist natürlich immer subjektiv.
Ich war wirklich sehr überrascht, wie groß die Unterschiede da zwischen baugleichen Modellen ausgefallen sind. Du hättest mich auch vor einer Woche ganz unabhängig von diesem Thread hier fragen können, bei welchen Gitarren ich bisher die größten klanglichen Streuungen erlebt habe (innerhalb einer Modellreihe) - und ich hätte dir gesagt, das wäre bei den Charvel Pro-Mod Modellen gewesen.

Ich mag Jackson und Charvel sehr gerne - da brauchst du nur mal einen Blick in den Userthread werfen und wirst sehen, dass ich auch zur NAMM viele neuen Modelle verlinkt und Videos gepostet habe. Weil die Gitarren mich selbst interessieren und es gut sein kann, dass ich mir wieder welche zulege. Ich habe in den 90ern schon Jackson gespielt, das waren "meine" Gitarren, die haben so gesehen auch noch einen fetten Nostalgiebonus bei mir! :)
 
Ich will das Thema eigentlich lieber abschließen, als es noch breiter zu treten, aber der Vollständigkeit halber hast meinen Satz aus dem Zusammenhang gerissen. Du hattest ja direkt davor gepostet:

Wenn die Streuung bei den Charvel Pro Mods "durchschnittlich" wäre, dann hätte ich es nicht extra erwähnt...
Da gibt es aber leider auffallend große Unterschiede!

Und in dieser Allgemeinheit wollte ich das nicht stehen lassen. Eben weil ich da gegenteilige Erfahrungen gemacht hatte. Eine überdurchschnittliche Streuung (oder auch eine unterdurchschnittliche) wird man aus den paar Gitarren (verglichen mit den Verkaufszahlen insgesamt), die wir, Martin und andere in den Händen hatten, ohnehin nicht ableiten können.

Aber streiten wir nicht eh um des Kaisers Bart? Wir alle haben dem TE empfohlen, das konkrete Exemplar, das ihn interessiert, genau anzusehen. Ihm ist dann, wenn sein Exemplar gut ist, wahrscheinlich völlig egal, wie gut andere Exemplare dieser Serie sind.
 
Ich will das Thema eigentlich lieber abschließen, als es noch breiter zu treten, aber der Vollständigkeit halber hast meinen Satz aus dem Zusammenhang gerissen. Du hattest ja direkt davor gepostet:

Und in dieser Allgemeinheit wollte ich das nicht stehen lassen. Eben weil ich da gegenteilige Erfahrungen gemacht hatte. Eine überdurchschnittliche Streuung (oder auch eine unterdurchschnittliche) wird man aus den paar Gitarren (verglichen mit den Verkaufszahlen insgesamt), die wir, Martin und andere in den Händen hatten, ohnehin nicht ableiten können.

Für mich war das schon eine aussagekräftige Stichprobe - Gitarren von Laden aus Holland, Laden aus UK und Laden aus Deutschland - und ganz verschiedene Chargen.
Zu neueren Modelle (ab 2017) kann ich aber nicht mehr viel sagen.

Aber streiten wir nicht eh um des Kaisers Bart? Wir alle haben dem TE empfohlen, das konkrete Exemplar, das ihn interessiert, genau anzusehen. Ihm ist dann, wenn sein Exemplar gut ist, wahrscheinlich völlig egal, wie gut andere Exemplare dieser Serie sind.

Klar, wenn die erste schon auf ganzer Linie überzeugt, braucht man nicht unbedingt noch nach weiteren schauen.
 
Hi,

inzwischen sind bei mir auch einige Pro-Mods (San Dimas und DK24) durch die Hände gegangen, weil mir das Konzept einfach sehr gut gefällt. Geklungen haben sie eigentlich alle gut, so ein "toter Ast" war bisher nicht dabei. Die Verarbeitung war nach meinen Maßstäben eigentlich immer adäquat für die Preisklasse, bis auf zwei Ausreißer, die herausstehende Bundenden hatten und mMn so nur für Leute bespielbar waren, die auf ein bisschen Schmerz stehen :twisted:.

Ich würde aber nicht zwingend einen Verarbeitungsmangel im engeren Sinne vermuten. Die Bundenden waren ja nicht abgezwickt und danach schlampig oder gar nicht bearbeitet worden, das sah man. Ich sehe hier eher einen Materialmangel - zu feuchtes Holz, das nach einer (vermutlich durchaus korrekten) Bearbeitung der Bünde noch trocknete und stark schrumpfte, sodass die vorher bündig geschliffenen Enden heraustraten. Da sollte der Händler aus meiner Sicht schon mal beim Lieferanten vorstellig werden.

Eine ähnliche Ursache vermute ich bei dem anderen Problem, das sich auch nicht einfach nachbessern lässt: viele waren einfach auffällig schwer. Eine Superstrat mit über 4 kg ist schon heftig. Das sieht echt so aus, als wäre denen die Nachfrage über den Kopf gewachsen, und sie hätten alles verbaut, was da war - vielleicht auch mal die Trocknungsschränke ein bisschen früher geöffnet...

Ich finde es jedenfalls extrem schade, da die Grundidee der San Dimas bei mir eigentlich offene Türen einrennt: klassische Formen und Hölzer (Erlenbody statt Linde oder Mahagoni), gute Hardware und ein Hals mit fetten Bünden und größerem Radius, der zwar ein dünneres Profil hat als eine Fender, aber nicht so extrem flach und breit wie viele aktuelle Metal-Gitarren. Nicht zuletzt bietet das unlackierte, mWn nur mit Öl behandelte Holz ein Spielgefühl, dass man sonst eigentlich nur bei Custom-Instrumenten oder Eigenbauten findet. Ich bin jetzt weder ein Leichtgewichtsfetischist, noch konnte ich bei den schwereren Exemplaren Nachteile beim Sound feststellen, aber ein halbes kg weniger wäre meinen alten Knochen schon recht. Andererseits ist eine Les Paul meistens auch nicht leichter, und heutzutage spielen viele ja hauptsächlich im Sitzen vor dem Bildschirm und stören sich nicht weiter am Gewicht.

Gruß, bagotrix
 
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Eine ähnliche Ursache vermute ich bei dem anderen Problem, das sich auch nicht einfach nachbessern lässt: viele waren einfach auffällig schwer. Eine Superstrat mit über 4 kg ist schon heftig. Das sieht echt so aus, als wäre denen die Nachfrage über den Kopf gewachsen, und sie hätten alles verbaut, was da war - vielleicht auch mal die Trocknungsschränke ein bisschen früher geöffnet...

Gilt das auch für die DK24 Modelle, dass die so schwer waren?
Deren Korpus ist ja ein bisschen kleiner als bei den SD Modellen.
 
Gilt das auch für die DK24 Modelle, dass die so schwer waren?
Deren Korpus ist ja ein bisschen kleiner als bei den SD Modellen.

Hatte letzthin zwei DK24 in der Hand, waren beide wahrlich keine Leichtgewichte; auf Nachfrage hieß es "bisschen über 4 kg" - muss aber dazu sagen, dass ich das eigentlich gar nicht mal so übel finde...
 
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