bagotrix
Helpful & Friendly User
Wenn das nötige Kleingeld vorhanden ist dann auf ein Transistor Top umsteigen, welches ich in der Probe/bei Gigs rein über die PA laufen lasse (Ohne angeschlossene Box).
1. Frage: Kann ich alle Transen Tops ohne Speaker betreiben?
Grundsätzlich ja, die sind eigentlich alle leerlauffest. Da gilt noch immer die Regel: Transen sterben eher an Kurzschluss, Röhrenamps am Leerlauf. Trotzdem würde ich den Verkäufer immer vorher fragen, ob es ein Problem ist - am Besten per E-Mail, dann kann er bei einem Garantiefall nicht sagen, dass er davon abgeraten hätte...
Daheim spiele ich gerade noch über einen Gitarren-Röhrenverstärker (Orange AD30), das ist zum Üben mehr als ausreichend, allerdings habe ich aktuell nur einen Gitarrenspeaker(Greenback 25W) dran.
2.Frage: Kann ich das Setup bei Humaner Lautstärke gefahrenlos spielen oder wird mir dringend geraten eine Bassbox zu kaufen?
Dazu würde ich dringend raten. Gerade der Greenback ist so ziemlich der letzte Gitarrenlautsprecher, über den ich Bass spielen würde. Es kommt ja noch dazu, dass die ganze Box nicht auf so tiefe Bässe ausgerichtet ist, was zu einer erhöhten Belastung der Membranaufhängung führen wird. Und billig ist ein Greenback ja nun auch nicht gerade.
3.Frage: Kann ich die Zerre des Amps nutzen oder zerschieße ich damit die Lautsprecher? Bei Bassequipment lese ich oft was davon Clipping zu vermeiden. Ist damit nur digitale Zerre gemeint oder auch die eines Analogen Verstärkers?
Kommt darauf an, welche Zerre. Vorstufenzerre ist weniger das Problem, aber wenn die Endstufe zerrt, kann sie ganz schöne Hübe im LS erzeugen. Transen sind im übrigen auch analog, und da ist es eigentlich am schlimmsten. "Digitale" Endstufen haben letztlich auch ein analoges Ausgangssignal (zum Glück, wer will schon nur 0 und I hören... ). Bei Röhren heißt es gerne "die produzieren ja technisch bedingt keine Gleichstromhübe, da ist das nicht so schlimm", das heißt aber keineswegs, dass die keine LS zerschießen würden. Eine andere Binsenweisheit lautet ja immer "Röhrenwatt sind mehr als Transistorwatt", was technisch natürlich Käse ist. Der Eindruck größerer Lautstärke kommt anders zu Stande, kann sich aber durchaus in zusätzlichen Vernichtungskräften bei Übersteuerung ausdrücken.
Der langen Rede kurzer Sinn: als ehemaliger hauptamtlicher bzw. nur-noch-nebenbei-Bassist weiß ich, wie süchtig eine tiefe Leersaite machen kann, wenn man den Wumms erst mal kennt. Und Sucht geht mit Dosissteigerung einher, sprich: irgendwann wirst Du Deinen Amp doch zu weit aufdrehen...
Heute gibt es eigentlich genug kleine Tops, die oft weniger wiegen als früher eine Vorstufe. Es ist also sicher die beste Möglichkeit, so ein kleines Teil zu kaufen, das man dann auch mitnehmen kann. Für zu Hause wirst Du mit einer speziell für Bass ausgerichteten Box auch mehr Spaß haben.
Ich würde übrigens zu einer durchaus ausgefuchsten Klangregelung raten, am besten parametrisch. Ich weiß, beim Gitarrenamp geht man eher nach der Devise, der muss klingen und fertig. Nach meiner Erfahrung ist es aber mit dem Bass um einiges schwieriger, im Bandsound ein Loch zu finden, um sich gut und definiert zu hören, ohne so aufzudrehen, dass man alles verbläst. Insbesondere sollte man sich gut mit der Bassdrum abstimmen können, um im Zusammenspiel einen schönen Gesamtsound zu finden. Und bring mal den Trommler dazu, die umzustimmen... Da ist es sehr hilfreich, wenn man etwas zielgenauere Eingriffsmöglichkeiten hat als nur B/M/T.
Gruß, bagotrix