Aufstellung Amps (keine PA-Abnahme!) - Optimieren von Monitoring u. FOH-Beschallung?

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Oft ist ein Problem auch nicht monokausal begründet.
Neben den Problemen des Monitoring durch die sehr gerichtete Abstrahlung, ist es aber auch nicht so ungewöhnlich, dass das Ergebnis des Sound Check bei leerem Saal, beim eigentlichen Auftritt dann nicht 100% optimal ist, weil eben Reflexion des zuvor leeren Raum wegfallen, aber auch die Bandkollegen vor Publikum noch mal ganz anders Gas geben.

Nichtsdestotrotz zeigt ja der Kollege mit dem Fender Kombo wie man es macht. Hoch mit dem Halfstack und die Lautstärke reduzieren! Das Publikum wird es auch danken.

Es spricht IMO nichts dagegen, nur ein oder oder zwei Speaker einer 4x12er Box mit einem Difusor wie dem Deeflexx zu streuen. Je weniger (oder wirkungslosen) Aufwand man da treibt, um so geringer ist der positive Effekt.

Mein Arbeitsplatz (links) sieht daher idR. so aus:
 
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Hey, ich schon wieder...

Der H&K Switchblade ist klanglich und von den Möglichkeiten her mMn ein recht unterschätztes Teil (er hat eher so seine Schwachstellen in Sachen Verlässlichkeit der Elektronik...). Ich hatte mal nen Kunden der mit dem das gleiche Problem hatte und wir ham dann seine Anlage in der Schallkabine aufgebaut um zu gucken was los ist.
Der Switchblade wird bei höheren Gainsettings sehr "dicht" und weich vom Sound her (er regt dann auch mehr als andere Pickups zum Feedbacken an) und man neigt dazu einen eher "schönen" Klang einzustellen was damit kein Problem ist.....bis man live spielt, denn genau dieser dichte und weiche Ton (den auch der Statesman hat) ist auf ner Bühne mit Drums, Bass usw. schlecht in Sachen Durchsetzungsvermögen. Dazu noch mit der Effektsektion etwas Hall und Delay drauf und der Amp hat auf der Bühne quasi die Tarnkappe auf....!
Vorteil beim Switchblade: er ist flexibel genug um der Zerre mehr "Garst" anzuerziehen (weniger Gain ua.!) und auch mit der Klangregelung gegenzusteuern.

Versuch den Amp so einzustellen, dass er härter, mittiger, dynamischer, weniger komprimiert und eckiger tönt-der schöne Sound zu dem der Amp beim Einstellen zuhause verleitet ist einfach nicht Praxisgerecht. Übrigens komprimiert er bei Leadsounds viel weniger wenn man seine Zerre eher auf satteren Crunch einstellt und für Leadsounds nen Zerrer ala Tubescreamer vorschaltet-der Preamp klingt erst ab höheren Gainsettings so dicht und zukomprimiert. Das ist schonmal die halbe Lösung.

Der Statesman übrigens (von dem wir`s ja dahingehend auch schon hatten) bleibt im Gegensatz zum Switchblade immer "schön", egal was man dran dreht-aber du hast ja nen Switchblade-also dreh dran:D...und wenn der Sound dann stimmt, du den Stack noch etwas hochstellst und ihr noch für`n Pult und Mikros zusammenlegt dann klappt das auch mitm nächsten Gig viel besser!

Gruss,
Bernie
 
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der Größe her schirmen diese Lösungen (genau wie meine Bastelei) alle nur einen der Lautsprecher in einer 4*12er ab, aber der Schall von diesem Lautsprecher wird gut gestreut, also recht gleichmäßig im Raum verteilt. Und damit solltest Du Dich auf der Bühne besser hören. Für Deine Bandmates sollte dasselbe gelten.

Frage: Wenn ich mir mal sonen Ding aus dicker Pappe nachbaue, sollte das mal ansatzweise zum Testen funktionieren? Könnte man das auch einfacher grösser machen um alle vier 12"er zu lenken oder muss man das funktionsbedingt immer auf einen Lautsprecher abstimmen?
 
Gehen würde das sicher - nur wird das dann halt so groß wie die 4*12er Box. Oder sogar noch etwas größer, da man das Teil ja schrägstellen muss. Für den Nutzen, den Du daraus brauchst, reicht die kleine Version vor einem Speaker.
 
Schau doch bitte nochmal auf das Bild von InTune, bevor der gute Tip ganz untergeht. Genauso haben wir es auch immer gehandhabt, wenn nicht abgenommen wurde. Die Cases schützen nicht nur das Equipment, sondern bringen die Lautsprecher auch noch ordentlich höher. Somit ist der zusätzliche Verstaubedarf im Auto bei weitem nicht so groß, wie eine zweite 4x12 Box.
 
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Frage: Wenn ich mir mal sonen Ding aus dicker Pappe nachbaue, sollte das mal ansatzweise zum Testen funktionieren? Könnte man das auch einfacher grösser machen um alle vier 12"er zu lenken oder muss man das funktionsbedingt immer auf einen Lautsprecher abstimmen?

Man kann auch ein Gitarren Case in einem halben Meter Abstand vor die Box stellen.
Hat ein junger Bonamassa auch schon gemacht:
siehe 1:32

.... aber eben je einfacher die Maßnahme, desto weniger Nutzen...
 
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Warum nicht ein weiteres kleines günstiges Mischpult dazu kaufen? Ist sicherlich nicht die optimalste Lösung aber besser als einen weiteren Gig zu versauen.
 
Ich glaube, dass die möglichen Maßnahmen schon alle genannt wurden. Dennoch möchte ich noch einmal auf die Klangeinstellungen hinweisen.

Im Band-Kontext ist es wichtig, dass die Instrumente aufeinander abgestimmt werden. Das macht der FOH und auch im Studio ist das üblich.

Damit meine ich, dass z.B. zwei Gitarristen, die ja klanglich gemeinsam in den Mitten arbeiten, auch unterschiedliche Frequenzbereiche betonen müssen, damit sie getrennt hörbar bleiben. Das kann live für einen Gitarristen manchmal befremdlich klingen und man muss sich daran gewöhnen, aber insgesamt klingt es dann deutlich aufgeräumter und die Ortung des eigenen Sounds ist auch besser. Das ist umso wichtiger, wenn man die Instrumente nicht mikrofoniert und den Saal direkt beschallt.

Es kommt aber auch darauf an, wie man seinen Sound macht. Je nach Auftrittsort muss man z.B. mit dem Reverb recht vorsichtig sein, wenn der Raum schon hallig ist. Schiebt man dann noch den eigenen Hall dazu, der oft Grundlage des eigenen Sounds ist, wird es gern "brei-ig" und verwischt das eigene Klangbild.

Wer unbedingt eine 4x12" spielen will, muss sich im Klaren sein, wie die Schallabstrahlung eines solchen Systems funktioniert. Ob man sich dann für Diffusoren über den Lautsprecherkalotten oder sowas wie den Deeflexx entscheidet, ist meistens Geschmacksache. Bei einem Fullstack steht noch eine Box über der anderen auf Ohrhöhe...

Ich selbst spiele eine sehr kleine halboffene Box mit einem C90 (Black Schadow) an einem 100 Watt Mesa Boogie Lonestar Classic und kann sagen, dass das vollkommen ausreichend ist, um sich auf der Bühne zu hören und einen Saal zu beschallen. Der Vorteil halboffener Systeme ist auch, dass das Cab zusätzlich nach hinten abstrahlt. Damit ist die Schallverteilung offener und sowieso breiter. Die Box steht auch relativ hoch auf einem Case.

Es wurde schon erwähnt, dass ein ordentliches Monitoring da A und O ist.
Das gilt für grosse Bühnen, aber auch für kleine Orte. Klangliche Defizite erkennt man damit sehr schnell und man kann auch leiser spielen, weil man auf seinem Monitor, das eigene Instrument etwas lauter hört.
 
So groß auch die Versuchung ist - lauter drehen ist meist kontraproduktiv, weil dann das Soundgefüge nicht mehr stimmt.
Ich spiele 1x12er Combos und stell sie in der Regel höher, dann klappt das mit dem Sound im Normalfall auch.
Wichtig ist dann auch zu schauen, wie gut man von den anderen gehört wird. Bandkollegen und Publikum!
 
Interessant dabei ist auch, ob man mit Gehörschutz spielt oder nicht... Gerade wenn man z.B. die normalen Alpine Stöpsel o.Ä. benutzt, kann es sinnvoller sein, sich mehr in den Beam zu stellen statt einen Diffusor zu nutzen. Das ist klanglich m.E. nicht optimal, aber man kann definitiv besser erkennen, was man spielt.

Das ist auch der Grund, wieso sich bei mir Beam Blocker nie durchgesetzt haben - die hätte ich im Proberaum mangels Gehörschutzfrei spielendem Drummer immer wieder abmontiert, um wieder meinen Beam zu haben. Auf größeren Bühnen, wo man sich weiter vom Schlagzeug weg stellen konnte, haben die immer gut funktioniert.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich ohne Gehörschutz eh weniger Probleme habe, mich im Mix zu hören :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi!
1) Vielleicht hab ich es nicht richtig mitbekommen aber handelt es sich um eine slant oder straight Variante der 4x12? Meiner Meinung nach kommt selbst bei einer Slant aus 2m Entfernung ein Großteil der Höhen und hohen Mitten nicht mehr so fokussiert am Ohr eines 180cm Mannes/Frau an. Deswegen sind Abstand vergrößern oder Aufbocken des Cabinets auf jeden Fall gute Lösungsansätze.
2) Mal eine ganz andere Frage. Wie war den der Sound und der Gig für das Publikum? Das ist doch erstmal das wichtigste. Den Zuschauer interessiert sich überhaupt nicht ob der Gitarrist sich hören konnte oder nicht. Erst wenn das fehlende Feedback das Spiel beeinflusst, wird es letztlich auch dem Zuhörer auffallen. Ich persönlich bereite mich auf Gigs so vor, dass ich auch völlig ohne mich zu hören notfalls noch das Set zu ende spielen könnte. Das wichtigste ist meiner Meinung nach dem Zuhörer einfach nur eine Musikerfahrung zu bieten, ohne dass irgendwelche technischen Aspekte, Einschränkungen oder auch Defekte auffallen. Ich finde als Musiker muss man das Optimum abliefern und zwar mit dem was man gerade hat egal wie schlecht die Situation auch sein mag ohne dass es auffällt; ich finde das ist die Kunst beim Live-Gig. Das heißt also solange der Gig beim Publikum gut ankam ist erstmal das wichtigste Ziel erreicht. Dann ist es natürlich genau richtig wie Du es auch machst sich zwischen den Gigs zu überlegen wie man solche Probleme in den Griff bekommt. Was ich damit sagen will ist, dass wenn Du erstmal keine Investition tätigen möchtest und o.g. Vorschläge keine Besserung bringen ist es durchaus eine auch eine vertretbare Option sich selbst beim Gig kaum zu hören solange man damit gute Gigs spielt.
3) Die beste Option ist wie bereits angesprochen die Abnahme des Amps mit Monitoring aber man muss mit dem arbeiten was man hat und das ist auch ok. Ggf. gibt es auch Locations wo das mit Eurem Equipment sowieso gemacht wird, sodass sich das Problem gar nicht bei jedem Gig ergibt.
4) Eine weitere unkomplizierte Lösung, die nicht viel kostet, wäre so etwas hier https://www.thomann.de/de/harley_benton_g112_vintage.htm. Diese kleine Box lässt sich beliebig positionieren und kann zusammen mit der 4x12 an den Amp angeschlossen werden. So kannst du die 1x12 als persönlichen Monitor benutzen und winkeln wie Du möchtest während du gleichzeitig die 4x12 zur Publikumsbeschallung nutzt.

Ich hoffe das war etwas hilfreich!

Schönen Sonntag!

Beste Grüße J
 
Das Problem hatte mal ein Koll. von mir mit nem Statesman, hatte gegen meinen 40 Watt Fender Combo immer Probleme.
War bedingt bei mir auch mal so (Hatte nen statesman mit 20watt). Vor allem Clean. Aber meistens ging es. Wir haben unsere Amps gegebnüber von den Gitarristen stehen, einer links einer rechts. Die ballern uns quasi an. Wir stehen so kreisförmig, die Sängerin in Front of allen. Funktioniert eigentlich gut. Jeder hört alles. Auch mein kleiner Princeton kommt gut durch. Mein Kollege hat jetzt nen 5e3 clone. Das passt.
 
Ich habe das Gefühl, dass der Combo des anderen Gitarristen auch einen weiteren Abstrahlwinkel hat als mein Halfstack. Kann da was dran sein?
Ja, ziemlich sicher.
der 1x12 Fender Combo ist sicherlich "open back" und tönt auch nach hinten an die Rückwand des Ladens.
Zudem klingeln Fender amps (im allgemeinen) in den höheren Frequenzen mehr als die Konkurenz.

Bei deinem Half Stack bekommst du nichts von der Rückwand des Clubs zurück (der Drummer hört dich wahrscheinlich auch nicht so gut, oder?)
Die Tatsache das dein Stack auf dem Boden steht und sein Combo auf dem Barhocker plaziert ist macht das Gefüge auch nicht gerade ausgewogen.
Ich würde mindestens beide Amps auf den Boden stellen oder aber beide höher stellen.

Vom Abstrahlverhalten würde ich's mit Mikrofoncharakteristiken vergleichen - Combo = Kugel, naja leichte Niere. Half Stack = Superniere, fast Richtmikrofon. :D
 

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