Sehr interessant
@Schtine01
Ihr seid überwiegend sehr engagiert!
Der Bericht über die Kinder klingt für mich so als hätten sie selbst keine Lust dazu. Das ist eigentlich der Normalfall.
Erwachsene wissen was sie wollen, sind aber durch andere Zwänge behindert.
Kinder hätten es leicht, haben aber tatsächlich meistens ganz andere Interessen.
Ich glaube, es gibt da einen
individuellen Schwellwert, bei dessen Übertretung eine intrinsische Motivation entsteht.
Zunächst ist es ja erst einmal ganz nett neues auszuprobieren, doch dann muss man "investieren" um sich an einer selbst geschaffenen Entwicklung erfreuen zu können. Bis dahin ist es Zwang und Qual, für welche Kinder Hilfe und Zuckerrüben brauchen.
Nur aus diesem Grund versuche ich regelmäßig, das Akkordeon in
angesagte Zusammenhänge zu stellen. Ich frage permanent, was die Kinder spielen wollen und lege mir damit selbst faule Eier, weil das oft nicht gut realisierbar ist, was dann wiederum demotiviert.
Aber wenn es gelingt, ist es keine Qual mehr und die Stimmung kippt - ich als Lehrer und die Eltern werden ausgequetscht bis zum Getnomore.
Ich habe einige Experten, die den Unterricht einfach nicht verlassen und immer weiter fragen und spielen, obwohl ich schon fünf mal gesagt habe, er soll doch bitte endlich nach hause gehen, die Mama friert draußen im Auto


In der Musikschule sind 30 Minuten Einheiten vorgesehen, aber manche haben nach 90 Minuten gerade erst angefangen, wollen plötzlich vor der Klasse performen (ganz wichtige Verbindung!!!), brauchen Proben und Vorspiele, was uns Betreuer zu
Bereuern werden läßt, weil es uns an die Grenzen bringt. Sie üben dann ohne Unterlass auch zuhause weiter und erfinden machmal Dinge, die man als Lehrer schwer wieder in den Griff bekommt. Wenn ich also in den 90 Minuten z.B. eine Begleitform nicht mehr durchnehme, weil wir schon massenhaft anderen Stoff hatten, dann denken sich die Knirpse halt irgendwas aus, was mir dann aber nicht so passt, weil es bestimmte schlechte Voraussetzungen für Künftiges legt. Aber man kann ja nicht immer dabei sein. Manchmal bin ich gezwungen über Videotelefonie nachzuschauen um Schlimmeres zu verhindern.
Wie gesagt, so etwas entwickelt sich erst nach einer individuellen Initialzünung und ist auch nicht so häufig. Fast alle Kinder haben das zwar, aber nicht immer mit dem Akkordeon. Und es ist gänzlich unmöglich, das in Zeit zu erfassen.