Compression der Kick Drum für Double-Bass-Passagen

Wäre das nicht eher wie Layering? Also das, was z.B. eine meiner viel gehörten Bands, TEN, immer machen - akustisches Schlagzeug (hier simuliert durch das "dynamischere" MIDI-Schlagzeug), aufgepimpt mit Samples (meist leider ohne jegliche Dynamik).

Das Problem bei denen ist aber, dass ich praktisch nur noch das Sample höre und gar nicht wüsste, dass da akustische Drums drunterliegen, wenn sie es nicht explizit gesagt hätten.

Allerdings wenden die das mWn auf dem gesamten Schlagzeug an. Nur auf der Bassdrum könnte es die richtige Dosis sein! :) Danke für den Vorschlag!
 
Das Problem bei denen ist aber, dass ich praktisch nur noch das Sample höre und gar nicht wüsste, dass da akustische Drums drunterliegen, wenn sie es nicht explizit gesagt hätten.
Also im Metalbereich kenne ich eigentlich keine Band, bei der das Schlagzeug noch wie ein echtes akustisches Drumset klingt. Wenn keine Samples verwendet wurden, wurde der Sound halt auf andere Weise entfremdet bis zum geht nicht mehr...
 
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Ausnahme wieder einmal: Amorphis :D . Und mitunter Nightwish, weil die ja den authentischen Klang möglichst vieler echter Instrumente (inklusive des gesamten Orchesters) anstreben.

Hängt aber wohl auch maßgeblich mit der Geschwindigkeit zusammen. Sowohl Amorphis als auch Nightwish spielen verhältnismäßig wenig Double Bass, und wenn, dann vergleichsweise langsam. Power Metal-Bands wie DragonForce & Co. neigen da schon eher zur Überproduktion ihres Schlagzeugs, und bei allem, was mit Blastbeats um sich wirft, sowieso.

Mit anderen Worten: Auf dem hohen Tempo, das im Metal üblich ist, noch so organisch zu klingen wie Amorphis, ist relativ schwer. Da muss man wohl einen von beiden Toden sterben ;) .

Deshalb greife ich jetzt selbst ja schon bei Stücken, wo ich von vorneherein weiß, dass viel schneller Double Bass zum Einsatz kommt, zum eingangs demonstrierten "Nocturnal Phoenix"-Preset.

Auf diesem kommt übrigens von Superior Drummers Seiten aus bei der Kick u.a. ein Kompressor mit sehr schnellem Attack, aber auch sehr schnellem Release zum Einsatz... :gruebel:
 
Okay, die Lautstärke der Kick ist eine Sache, aber die größere Herausforderung für mich ist momentan die Klangfarbe. Mit den hier besprochenen Mitteln - Saturation, per Animation anheben, Multipressor auf die tiefen Frequenzen und notfalls MIDI-Noten angleichen - komme ich durchaus auf eine vernünftige Lautstärke, aber dann knallen mir die oberen Mitten (der "Attack" der Bass Drum) so sehr in die Ohren, dass es schnell wehtut. Wenn ich versuche, das wiederum mit einem Multipressor zu bändigen, geht es aber wieder unter.

Ich habe versucht, die EQs und Kompressoren des "Nocturnal Phoenix"-Presets in das "Metal Organic"-Set rüberzukopieren. Das formt die Bassdrum aber immer noch nicht so, dass sie so klingt wie bei Nocturnal Phoenix (die restlichen Drums und Becken würde ich ja gerne beibehalten, nur eben die Bassdrum soll so klingen wie von Nocturnal Phoenix).

Generell ist mir aufgefallen, dass bei Nocturnal Phoenix sowohl Bassdrum als auch Snare eher unterhalb der empfindlichen oberen Mitten (2 - 5 kHz) anschlagen.

Ich würde also gerne einen etwas "gescoopten" Sound auf der Bassdrum erzeugen (wie eben in dem "Euphoria"-Beispielvideo am Anfang), der sich gut durchsetzt, ohne in diesem empfindlichen Bereich des Ohrs wehzutun.

Lautmalerisch beschrieben: Die Bassdrum sollte eher ein helles "dudd-dudd-dudd" machen, kein "tack-tack-tack" :D .

Witzigerweise klingt dieser überkomprimierte Bassdrum-Sound von Nocturnal Phoenix nämlich dadurch dynamischer, als der mit Saturation & Co. verstärkte, eigentlich dynamischere Grundsound des Metal Organic-Presets.
 
Mit einem offenen Fahrzeug macht es Spaß bis sagen wir mal 100 km/h zu fahren, mit einem Supersportwagen macht es Spaß mit 250 km/h und mehr zu fahren. Vielleicht versuchst Du gerade alles auf einmal zu bekommen.
 
Wenn der gewünschte Bassdrumanschlag untergeht und für das Lied wichtig genug ist kannst du auch versuchen bei den anderen Instrumenten in dem Frequenzbereich Luft zu schaffen indem du da ausdünnst.
 
Hi @Strato Incendus

Wenn du dir kurz die beiden Presets ansiehst (Metal Organic und Nocturnal Phoenix).

beim Nocturnal Preset kommt der Kickdrumsound hautpsächlich von dem Nocturnal Kick One Shot Sample.
beim Metal Organic Preset hingegen von der abmikrofonierten Kick, das sind schonmal 2 grundverschiedene Sounds.
Und auch so ansicht, klingen beide Presets schon ziemlich anders, dh. die Kick von Preset A nach b zu bringen, mit den gleichen Einstellungen wird schonmal nicht so gut funktionieren weil der Rest herum auch anders ist, also muß man einen Kompromiss finden.

Was mir aber beim ansehen der Presets noch weiter aufgefallen ist, ist das der mMn sehr wichtige Parallele Kompressionsbus (Comp) auch bei beiden Presets unterschiedlich ist. und zwar bekommt der beim Metal Organic Preset nämlich die Signale von Kick, Snare und Ambience Mid, beim Nocturnal Preset hingegen Kick, Snare, Toms und Cymbals, aber nicht die Ambience (= Room ) Kanäle, das macht auch nochmal einen unterschied in der "Länge" aus.

So würde ich weitermachen, ich nehme mir das Preset, wo mir der Grundsound des Kits am besten gefällt, und dann lade ich zusätzlich Samples in das Kit mit denen ich die Klangfarbe abbändere. doch bevor ich das mache, würde ich zuerst mal andere Kickdrums / Snare Drums ausprobieren und schauen ob nicht da schon eine dabei ist, die eher in die gewünschte Richtung geht.

zb. beim Metal Organic lade ich auf die Kick noch zusätzlich (Stack) das Nocturnal Kick Sample, und route es auf einen eigenen Kick Kanal und mische es nach geschmack bei und schicke es auch an den Parallelen Kompressionsbus, die normale Kick kann man dann etwas zurückregeln oder man lässt es wie es ist. du kannst auch noch zusätzlich die Original Kick aus dem Preset austauschen gegen die 16x22 Yamaha Kick die im Nocturnal Preset verwendet wird.

und hier noch eine Übungsaufgabe für dich, spiel man einen Loop, wo nur die Kick alleine spielt, dann wechsle in die Mixer Ansicht und hör dir die einzelnen Buskanäle an, und achte genau darauf wie sie klingen und welche Rolle sie im Gesamtsound der Kick haben, woher kommt der Impakt? der Druck, woher kommt die Länge und woher kommt dieser "Slap" und das machst du bei mehreren unterschiedlichen Presets und schaust mal, zögere auch nicht das du die Balance ein wenig änderst und schau wohin dich das führt, wenn du zb die Parallele Kompression ein wenig lauter machst, oder leiser, oder wenn du die Ambience Kanäle etwas lauter oder etwas leiser machst.

Wenn dir der Attack in bestimmten Frequenzbereichen zu störend vorkommt, und du nicht mit dem EQ oder Multibandkompressor das gewünschte Ergebniss erreichst, solltest du mal mit einem Transient Designer dein Glück versuchen, es gibt hier auch einige Multibandkandidaten:

Flux Bittersweet Pro (nicht wirklich multiband, aber man kann den gewünschten Frequenzbereich einstellen)
JST Transify
Izotope Alloy 2 / Neutron
Drumforge Trans (frequenzbereich einstellbar)
oder auch OEKSound Spiff ist klasse dafür
 
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@_Malte : Die Option hat man natürlich immer - da es sich dabei jedoch um die oberen Mitten handelt, würden dann z.B. meine Gitarren ziemlich dumpf ;) . Die booste ich nämlich im Bereich ab 4400 Hz sogar noch.

Ich könnte allerdings mal probeweise die Gitarren zwischen 1200 und 4000 Hz ein bisschen absenken, weil mein Shelf bei der Kick nach den hier gegebenen Tipps jetzt bereits bei 2000 Hz beginnt. Um 5000 Hz herum senke ich dann wiederum die Kick mit einem Bell Filter etwas ab, weil das der "Aua"-Bereich ist - da könnten dann wieder die Gitarren etwas mehr reinrutschen.

Also danke, dass du mich dazu gebracht hast, darüber nochmal nachzudenken! :D Ich glaube, auf diese Art und Weise könnte ich tatsächlich (Rhythmus-)Gitarren und Kick ein wenig "sinuskurven-förmig ineinanderflechten".

@exoslime : Super, vielen Dank für den Tipp! Das Nocturnal Kick-Sample war mir tatsächlich noch nicht aufgefallen, ich hatte mich direkt auf den Mixer gestürzt. Dann könnte Layering hier tatsächlich die Lösung sein! :)
 
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Zum Thema Double Kick gibts einige Tricks, zb das man 2 Kickdrums anlegt, und diese leicht Links/Rechts pannend (+10 / -10 ) und auch in der tonhöhe leicht unterschiedlich macht (ich glaube 2cent unterschied waren es), gelernt von Gene "Machine" Freeman beim Nailthemix zu Lamb of God, dadurch kommt etwas subtile Bewegung in die Double-Kick Patterns und lässt sie trotz tightness organischer und lebendige wirken.
oh, darf ich fragen: Was machst du im fertigen Mix mit den Subbassfrequenzen im Stereobild?
 
oh, darf ich fragen: Was machst du im fertigen Mix mit den Subbassfrequenzen im Stereobild?
erstmals, danke für die Kekse.
am Masterbus wandle ich die Sub-frequenzen des ganzen Mixes nach Mono, aber da die Kick ja nicht nur Subfrequenzen hat, funktioniert das trotzdem sehr gut, gerade bei Metaldrums ist ja der "Klick" oder "Slap" der Kick auch sehr wichtig damit sie durch den dichten Mix schneiden
 
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