intensives Bending schmerzt unter den Nägeln

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Hi,
ich lese hier im Forum sehr viel über schmerzende Fingerkuppen und Gar offene Haut durch intensives Spielen/ Bending. die Anschaffung einer trainierten Hornhaut hilft, das istbekannu und darüber kann man imForum massenweise lesen, das ist auch nicht meine Frage.
Kennt jemand folgendes Problem:
Ich habe trotz jahrelangem Spielen das Problem, dass sich nach zu intensivem Bending die Haut unter den Fingernägeln von diesen löst. Das ist zB. wie wenn man ungünstig in ein Blatt Papier gegriffen hat o.ä. und dieses zwischen Fingerkuppe und Nagel landet und dort einschneidet. Ich helfe mir mit dem roten Leukoplast, welches ich über Nagel und Fingerkuppe klebe. damit habe ich etwas weniger Gefühl aber man gewöhnt sich dran. Allerdings kann ich ein weiteres Einreißen nur teilweise verhindern. Bendings mache ich immer mit mehreren Fingern und vom Sound her möchte ich am liebsten doch bei meinen 10er Saiten bleiben. Die Länge der Mensur macht auch keine Unterschied.
Wenn vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und vielleicht eine Idee nennen kann, was man tun könnte, wäre ich echt dankbar.
 
Eigenschaft
 
...für mich klingt es, als würdest du beim Spielen viel zu viel Kraft aufwenden...
 
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weil mir bendings unangenehm sind, spiele ich dünnere saiten.
 
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Ich kenne das Problem sehr gut und weiß, dass es nicht an zu festem Fingerdruck oder zu dicken Saiten liegt (oder liegen muss).
Normalerweise sollten die Fingernägel eine leidlich ebene Oberfläche mit höchstens einer geringfügige Biegung entlang der Fingerachse aufweisen. Aufgrund bestimmter physiologischer Prädispositionen können diese aber auch eine quer zur Fingerachse gebogene Form aufweisen (in krassen Formen nennt man das dann Uhrglasnagel oder Löffelnagel). Bei mir beispielsweise verursacht ein ansonsten völlig unproblematischer Herzfehler, dass meine Fingernägel zur Spitze hin minimal nach unten gebogen sind. Deshalb muss ich immer sehr sorgfältig darauf achten, dass meine Fingernägel extrem kurz geschnitten sind, wenn ich Gitarre spielen will. Lasse ich sie auch nur ein bisschen zu lang wachsen, führt der zusätzliche Druck auf dem Nagelbett zu Schmerzen in der Fingerspitze. In der Regel hilft dann ein sorgfältiges Nachschneiden der betreffenden Fingernägel und schon geht es wieder.
Zugleich habe ich auch das Problem, dass mein Nagelbett durch das kurze Schneiden der Nägel bei manchen Fingern um Milimeterbruchteile über den Nagel hinauswächst. Die Haut des Nagelbetts ist nicht dafür gedacht, offen zu liegen, und ist dementsprechend sehr empfindlich - an der rechten Hand kann das dazu führen, dass ich bspw. mit dem Mittelfinger kaum die Saite zupfen kann ohne dass es schmerzt. Wichtig dabei ist, dass man auf keinen Fall das Nagelbett mit anschneidet, da es dadurch nur stärker nachwächst und die Probleme damit verschlimmert.

Bei dir kann es natürlich an noch vielen weitern Faktoren liegen, dass es schmerzt. Aber mir jedenfalls hat sorgfältiges Zurückschneiden der Nägel und große Behutsamkeit, mein Nagelbett nicht zu verletzen, dazu geführt, dass ich meistens ohne Probleme benden kann. Technik spielt dabei eine untergeordnete Rolle, allerdings habe ich mir wahrscheinlich schon von Anfang an eine Bending-Technik zugelegt, bei der meine Fingernägel möglichst wenig strapaziert werden. Früher habe ich auch viel mit 10er-Sätzen experimentiert, bin aber dann doch früher oder später wieder zu 9-42ern zurückgekehrt - so drastisch ist der klangliche Unterschied dann nun auch wieder nicht und damit holt man sich im Zweifelsfall eher ein paar Prozent leichteres Spiel heraus.
 
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Nägel zu kurz? Ansonsten nehme ich für alle Wehwehchen im Notfall(zb in die Fingerkuppe geschnitten und Gig steht an) mittlerweile billigen Sekundenkleber(Cyanacrylat). Ist ja quasi Wundkleber, unter Zuhilfenahme eines feuchten Lappens bindet der auch schneller ab. Halt nur eine dünne Schicht und Vorsicht walten lassen. Das ist Teufelszeug ;)
 
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Ich rate auch zu dünneren Saiten. Der Unterschied im Klang ist nicht so riesig. Außerdem kann man am Verstärker ggf ausgleichen. Wenn dir 9er zu dünn sind, probiere doch mal 9.5er. Vielleicht auch Saiten mit höherem Output wie die D'Addario NYXL. Generell gibt es Saiten die sich leichter Benden lassen, da kannst du experimentieren - Nickelsaiten wird dies z.B. oft zugesagt.

Eine kürzere Mensur und Edelstahlbünde helfen auch. Oder vielleicht einfach mal die Bünde schön glatt polieren (lassen). Auch Gitarren sind da unterschiedlich: wenn die Saiten vor dem Sattel und hinter dem Steg länger sind und dort jeweils nur mit wenig Reibung (kleinem Winkel) laufen, hilft das auch.

Generell sollte man immer spätestens dann aufhören wenn es weh tut, besser schon vorher. Langsam die Belastung für die Finger steigern, dann können sie sich anpassen .
 
physiologische[r] Prädispositionen
Ich würde das von einem Dermatologen einschätzen lassen, @Player1.
Vielleicht weiß der, was du tun kannst und ob bestimmte Maßnahmen helfen.
 
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Danke für die vielen Statemens und Tipps!!
Ich scheine ja nicht der einzige mit diesem Problem zu sein.
@Absint - Ich werde das mit den kürzeren Nägeln ausprobieren- danke für die Hinweise die da zu beachten sind.
Hast Du mal darauf geachtet, ob es einen Unterschied macht, im Sitzen oder im Stehen zu spielen? Im Sitzen könnten die Fingerkuppen senkrechter zum Griffbrett stehen und dann würden beim Bending andere Kräfte auf das Nahelbett wirken.- Nur so ein Gedanke...
@DH-42 - Ich wusste gar nicht dass es Saiten mit höherem Output gibt (kenne ich nur von Pickups).
Auch die 9,5er sind mir neu!
Meine Bünde sind eher dick und aus Stahl, daran liegt es wohl nicht. Die Mensur ist LP-typisch.
Ich werde wohl auf 9er Saiten umsteigen und DH-42‘s Vorschläge ausprobieren.
Vielen Dank,
Sven
 
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eine meiner gitarren hat ein scalloped fretboard....das ist sehr angenehm beim bending.
 
Das Nagelbett ist sehr schmerzempfindlich und vielleicht handelt man sich auch schnell eine leichte Entzündung ein, wenn durch die Bendings Finger und Nagel so "auseinandergezogen" werden. Damit das nicht passiert, sollte man die Kraft, die da wirkt, minimieren, was am leichtesten durch dünnere Saiten möglich ist.
(Vielleicht hilft hier auch peinliche Hygiene ein wenig, damit nicht durch Schmutz etc. Keime an die verletzten Stellen kommen).
 
Griffbrett zu trocken?
 
Wie bendest du denn? Eventuell falsche Technik?
 
Ich habe deine Problemkonstellation aufmerksam gelesen und wenn du wirklich viel und regelmäßig spielst und trotzdem diese Probleme hast, bist du (siehe @micharockz ) gehalten, einen Hautarzt auszusuchen. Vielleicht liegt eine Hornbildungsstörung oder Bindegewebsproblematik vor.
 
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Hi,
Ich habe trotz jahrelangem Spielen das Problem, dass sich nach zu intensivem Bending die Haut unter den Fingernägeln von diesen löst. Das ist zB. wie wenn man ungünstig in ein Blatt Papier gegriffen hat o.ä. und dieses zwischen Fingerkuppe und Nagel landet und dort einschneidet.
Die Gitarrensaite soll aber nicht unter den Fingernagel geraten, sondern alleine von der Fingerkuppe gezogen werden. Zur Unterstützung ist es sehr hilfreich, einen oder sogar zwei weitere Finger beim Bending zu involvieren, das minimiert nämlich den Kraftaufwand des 'Bendingfingers'.

Hast du mal Fotos, wie das bei dir genau aussieht?
 
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Die Gitarrensaite soll aber nicht unter den Fingernagel geraten, sondern alleine von der Fingerkuppe gezogen werden.
Ich habe auch einen Kumpel, wo der Finger einfach weiter am Fingernagel "angewachsen" ist als das bei mir der Fall ist. Bei mir (und bei den meisten anderen Menschen wohl auch) ist die Fingerkuppe rund und der Nagel eher gerade, und irgendwann steht der Nagel halt über. Bei ihm (und evtl dem TE hier?) ist der Fingernagel am Ende nach unten gebogen und daher mehr "angewachsen", wenn man dann auf der Fingerkuppe Druck aufbringt "reisst" es dann den angewachsenen Nagel von der Haut. Ist uns damals beim Heimwerkern aufgefallen, eine bei mir zwar anstrengende aber schmerzfreie Tätigkeit war bei ihm schmerzhaft bis unmöglich, und das nur durch die Anatomie.

Ferndiagnose ist schwer, aber Kombination aus Fingernagel-Geometrie (=schneiden, feilen) und Spieltechnik? Ich empfehle auch immer den Beginn der Arztsuche (nicht locker lassen bis man einen findet der einen erstens ernst nimmt und zweitens kompetent helfen kann...)
 
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@DerZauberer
Guter Hinweis, vielen Dank. An anatomische Besonderheiten / Einschränkungen hab ich gar nicht gedacht. Auf jeden Fall würden hier Fotos wohl Klarheit schaffen.
 
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Ich habe ja gar nicht mit so viel Feedback gerechnet!!!
Erst mal Danke an Euch alle!!!
Ich habe gerade Photos gemacht „meine linke Hand beim Bending der G-Saite“- siehe oben.
- den Fingern geht es nach einer Spielpause wieder besser, die Probe ging heute gut.
Wie oft und wie viel ich spiele wurde gefragt- also vielleicht 1x die Woche, je ca. 2h je nachdem ob die Band probt, jetzt war das Problem nach einer längeren Zeit wieder aufgetreten. Davor haben wir Fast 3 Monate nicht geprobt und zuhause komme ich kaum zum Spielen.
Das Problem tritt nicht regelmäßig auf- manchmal kann ich über einen langen Zeitraum sehr intensiv spielen, ohne dass die Finger schmerzen.
Was die Hygiene angeht- wichtiger Hinweis-mache ich mir keine Sorgen, da ich mir bei der Arbeit häufig die Hände/Finger desinfiziere.
Ich denke meine Lösung werden dünnere Saiten sein und notfalls das gute Hansaplast längs über Fingerkuppe und Nagel. :redface::)
 
Für mich kommen die Finger zu steil von oben und müssten m.E. in einem flacheren Winkel die Saiten nach oben benden. Würde der Daumen nicht halb über das Griffbrett hängen, sondern den Gitarrenhals etwas mittig von hinten "halten", kämest du automatisch zu einem flacheren Winkel der Greiffinger weil dann die Ganze Hand mehr unter dem Hals nach vorne rutscht. Bei deinem Winkel musst du ja die Saiten schier gegen das Griffbrett nach oben drücken.

Vielleicht irre ich mich, mache Bilder sind nicht eindeutig zu interpretieren, je nach Aufnahmewinkel. Daher eine Gegenfrage: Kannst du locker die Saiten nach oben Benden ohne mit dem Daumen den Hals hinten zu berühren? Wenn dies nicht geht, hast du wahrscheinlich eine schlechte Technik eingeübt, was meistens passiert, wenn...
...für mich klingt es, als würdest du beim Spielen viel zu viel Kraft aufwenden...
Locker spielen (lernen) ist der Schlüssel... und benden tust du nicht indem du einfach die Finger gegen das Griffbrett stemmst und die Saiten mit viel Kraft nach oben drückst, sondern indem deine lockere Hand eine elegante und lockere kreisförmige Bewegung nach oben macht und damit die Saiten nach oben drückst. Auf diese Weise kann man sich garnicht die Fingerkuppen verletzen.

Beim letzen Bild, zwei Bunde vor dem Zeigefinger, sieht man auch die Auswirkungen einer Spieltechnik die zu viel Kraft aufwendet...
 
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Ich hab grad selber ein Foto von meinem Bending der g-Saite gemacht und das sieht in etwa ähnlich aus wie bei dir. Auf Anhieb sehe ich da nichts, was den Schmerz auslösen könnte.

Dann hab ich das hier gelesen.
Wie oft und wie viel ich spiele wurde gefragt- also vielleicht 1x die Woche, je ca. 2h je nachdem ob die Band probt, jetzt war das Problem nach einer längeren Zeit wieder aufgetreten. Davor haben wir Fast 3 Monate nicht geprobt und zuhause komme ich kaum zum Spielen.
Einmal die Woche üben und dann gleich für 2 Stunden. Da würden mir die Finger generell (nicht nur beim Bending) auch weh tun. Kriegst du es hin, wenigstens alle zwei Tage einfach während 10 Minuten ein paar Tonleitern und Bendings zu spielen? Sonst können sich die Finger ja gar nie an diese 'ungewöhnlichen' Bewegungsmuster gewöhnen.
 
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@ HD600-
Ich werde ausprobieren, meine Bending Technik zu ändern und den Daumen weiter nach unten zu legen. Dafür muss ich aber mein Handgelenk stärker abknicken, was das Spielen wiederum erschwert. Ich habe die Gitarre nicht sehr tief hängen, aber vor die Brust wie Tom Morello möchte ich sie mir nicht schnallen-
Wie sang Bela B noch?
„Häng die Gitarre etwas tiefer denn wir wollen Deinen Sack nicht sehn...“
@ Startom- Auch das regelmäßigere Üben ist sicher ein wichtiger Faktor. Als ich vor langer Zeit noch bis zu 2h am Tag üben könnte, kannte ich das Problem nicht.
Danke an Euch!!!
 
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