Wil_Riker
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Prolog
Mein iPad kommt mit passender Halterung auf und vor der Bühne immer öfter zum Einsatz - sei es als digitale Notenmappe, als Fernsteuerung für mein A&H Qu-16 oder zum Filmen. Da ich bisher ausschließlich Mikrofonstative mit Galgen im Fundus hatte, stand die Anschaffung eines "einfachen" Stativs ohne Galgen an, und dabei ist meine Wahl auf das Einhand-Stativ MS 431 HB der Marke Gravity im Vertrieb von Adam Hall gefallen, die vor einigen Jahren mit frischem Design und günstigen Preisen auf dem Markt eingeführt wurde und hier im Board schon mal Thema eines Reviews war: Test - Gravity MikrofonstativeEinleitung
Mit dem MS 431 HB bietet die junge Marke Gravity eine günstige Alternative zu Einhand-Mikrofonstativen von Platzhirsch K&M. Inwiefern der Ständer speziell in Sachen Stabilität und Bedienung der Einhand-Mechanik punkten kann, soll das nachfolgende Review beleuchten.Anmerkung: Die Fotos sind nur als Thumbnails eingebunden - zur kompletten Ansicht in voller Größe einfach anklicken!
Verarbeitung, Technische Daten
Schon die Verpackung des MS 431 HB wirkt edel und stabil, der Karton besteht aus kaschierter Wellpappe, beim Druckbild dominiert Mattschwarz (ohne Foto). Außer dem Stativ sind hier noch der obligatorische Beipackzettel und ein Plastiktütchen mit schwarzen Gummiringen ("G-Rings") enthalten - zu letzteren später mehr...In komplett zusammengeklapptem Transportzustand, d. h. auch eingezogener Mittelstange, hat der Mikrofonständer eine Länge von ca. 101 cm (Gewicht ca. 2,6 kg).
Verstaut werden kann er u. a. in der als Zubehör erhältlichen Stativtasche BG MS 1 B:
Gravity BG MS 1 B
Voll ausgezogen befindet sich die Stativaufnahme auf einer Höhe von ca. 177 cm über dem Boden - also weit über der üblichen "Gesangshöhe" und damit auch für weitere Einsatzmöglichkeiten (Instrumenten-/Chormikros) oder den im Prolog genannten Zweck geeignet .
Bleiben wir doch gleich an dieser Stelle und beleuchten das Gewinde etwas näher: Zunächst fällt auf, dass hier ab Werk schon ein Gewindeadapter montiert ist, d. h. es können sowohl Halterungen der Größe 3/8 Zoll als auch 5/8 Zoll aufgeschraubt werden .
Darunter befindet sich auch die obligatorische Konterscheibe, um die darauf montierte Halterung gegen Verdrehen zu sichern. Die Scheibe ist schwarz beschichtet und extrem leicht - hoffentlich auch dauerhaft stabil ohne zu brechen .
Als weiteres kleines Helferlein ist am Stativrohr standardmäßig ein Kabelclip aufgesteckt, und auch wenn viele Anwender ihn sicher nicht beachten/verwenden oder gar schnell verlieren, finde ich dieses Kleinteil sinnvoll (ohne Foto).
Apropos Rohre - diese machen dank guter Verarbeitung und sauberer Pulverbeschichtung allesamt einen wirklich robusten und langlebigen Eindruck . Das Hauptgestänge besitzt einen Durchmesser von 22 mm, der des Auszugs beträgt 17 mm (beide sind damit etwas stärker als z. B. beim Mitbewerber K&M). Die drei Klappfüße sind 20 mm stark sowie 30,5 cm lang (hier gibt's keinen Unterschied zum genannten Mitbewerber), und diese sind an einem Zinkguss-Sockel befestigt - nicht wie bei Billig-Stativen an einem Kunststoffteil .
Die Rändelschraube zur Fixierung des Rohrs greift das markante Gravity-Optik mit eingeprägtem "G" auf; sie ist außerdem leicht gummiert, was ihr eine im Vergleich zur bei Stativschrauben anderer Hersteller gewohnten Hartplastik eine wirklich gute Haptik verleiht .
Das Gravity-G findet man übrigens auch an den Stirnflächen der Fuß-Gummierung wieder.
Diese ist für meinen Geschmack aber einen Tick zu hart geraten.
Insgesamt benötigt das Stativ eine Standfläche von 68 cm Durchmesser.
Kommen wir zum Herzstück des Einhand-Stativs - der Höhenverstellung: Die Taste besteht aus Kunststoff und sitzt in einer gummierten Manschette (11 cm lang) oben am Standrohr und besitzt an der Bedienseite ebenfalls eine gummierte Oberfläche (ca. 55 x 7 mm).
Sie fügt sich optisch unauffällig ins Gesamtkonzept ein, dadurch ist der Hebelweg allerdings kurz und die Federspannung der Arretierung entsprechend hoch, d. h. man braucht etwas Kraft, um sie zu betätigen. Ich empfinde das nicht als Nachteil - eher im Gegenteil. Der Auszug lässt sich gut bewegen und ist definitiv nicht zu leichtgängig, dies spricht meiner Meinung nach ebenfalls für die Stabilität. Nichts schleift oder kratzt - prima!
Zu guter letzt noch ein Wort zu den anfangs erwähnten schwarzen Gummiringen: Diese "G-Rings" können als Ersatz für die an Stativfüßen und Rändelschraube sowie Auszugsmanschette vorhandenen Gravity-grünen Applikationen verwendet werden. Im Fachhandel sind außerdem diverse andere Farben erhältlich, so dass man Besitzverhältnisse o. ä. farblich codieren kann .
Praxistest und Fazit
Wie bereits ganz am Anfang erwähnt, ist mein Haupteinsatzzweck für dieses Stativ die Befestigung meines iPad Air. Die o. g. Halterung 19791 von K&M lässt sich hierzu direkt und ohne Reduzierstück auf dem Auszug des MS 431 HB festschrauben sowie mit der Konterung fixieren.Insgesamt lasten so ca. 530 g Gewicht auf dem Stativ - zum Vergleich: Ein handelsübliches Gesangsmikrofon (kabelgebunden) wiegt mit etwa 300 g (Shure SM58) gerade etwas mehr als die Hälfte davon. Nach den ersten paar Einsätzen, sowohl auf der Bühne als "Notenständer" (Auszugshöhe insgesamt ca. 1,20 m), als auch vor der Bühne beim Missbrauchen des iPads als Videokamera (maximale Auszugshöhe), konnte ich keinerlei Stabilitätsprobleme feststellen. Nichts wackelt, der Auszug läuft sauber, und die Arretierung funktioniert einwandfrei. Speziell die Optik empfinde ich zudem gerade wg. der dezenten grünen Applikationen als sehr gelungen!
Wie sich die Mechanik der Einhand-Verstellung im Laufe der Zeit schlägt, werde ich selbstverständlich weiter beobachten und bei gravierenden Auffälligkeiten natürlich hier dokumentieren . Alles in allem ist das preiswerte Einhand-Mikrofonstativ Gravity MS 431 HB jedenfalls bisher von meiner Seite aus ein Kauftipp!
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