Sich statt mit Drop C Riffs mal mit Funk beschäftigen.
Funk ist ein gutes Stichwort. Auch wenn man nicht direkt funky spielen möchte, fördert regelmäßiges funkiges Üben die rhythmische Sicherheit und Präzision, vor allem in punkto Synkopen und Betonungen jenseits der Zählzeiten. Wenn man die anfänglich oft vorhandenen Hürden erfolgreich überwunden hat und man in der Lage ist, rhythmisch befreit und sicher zu spielen, spielt man auch jenseits von Funk neue Rhythmen, die zu stilerweiternden Riffs etc. führen können.
Sucht ihr speziell neue Musik oder findet die zufällig?
Ja. Beim Küche aufräumen und beim Sport höre ich z.B. oft KEXP live, wo ich schon auf mehrere für mich sehr inspirierende und geile Bands gestoßen bin, die ich sonst nie gehört hätte. Ich spiele kaum Songs nach, versuche aber Stilelemente in mein Spiel zu integrieren und Attitüden zu erreichen. Die Anschaffung einer Jazzmasterstyle Gitarre ist in meinem Fall auch eine riesige Inspirationsquelle in Sachen Stilerweiterung, gerade wegen der Palette zusätzlicher Möglichkeiten, Krach zu erzeugen und Störungen in Töne einzustreuen. Allerdings ist die Formel “wenn dir sonst nichts einfällt mach halt Krach“ wohl kaum für alle die Lösung.
Ich bin bekennender Effektkettenfreak und hole mir auch auf diesem Gebiet Inspiration. Wenn ich einen spannenden Sound höre, von der Gitarre oder auch andere, von denen ich denke dass sie mit der Gitarre möglich sein könnten, dann probiere ich es aus und bekomme als Folge oft neue Ideen außerhalb der alten Muster.
Sounds sind halt inspirierend. Ein Negativbeispiel: Die Videos zum Line6 Filter Modeler sind größtenteils sehr uninspiriert und verlocken nicht gerade zum Kauf. Die Leute zappen aber auch nur kurz durch die Presets und bleiben in ihren alten Mustern, ohne in Ruhe hinzuhören und sich inspirieren zu lassen. John Frusciante, John Scofield oder auch ich (geil, ich mit den beiden in einem Satz
) holen da ganz andere und geile Töne raus, die ohne das Gerät wohl so nicht entstanden wären.
Mein nächster Plan im Kopf, vielleicht heute Abend an der Gitarre: Vibratoeffekt vor Zerre, wahrscheinlich Fuzz, Mix und evtl. Rate des Vibrato werden per Expressionpedal gesteuert. Ich bin gespannt auf die Interferenzen und Schwebungen und ob da was brauchbares bei rumkommt. Jedenfalls werden sich Finger und Sound gegenseitig beeinflussen und inspirieren.
Meine Herangehensweisen zusammengefasst:
- Durch Musik hören inspirieren lassen
- Neue Sounds als Challenge