Da ich schon lange einen batteriebetriebenen (bzw. NiMh Akku) Analogsynth suche, ist der Monologue jetzt ein seit ein paar Tagen bei mir. Als B-Ware mit einem 10€ Gutschein für 259€ ein absoluter Nobrainer, ich empfinde auch die aktuellen 299€ als sehr, sehr günstiges Preis/ Leistungsverhältnis. Tats und sein Team haben einen verdammt guten Job gemacht !
Eigentlich sollte man diese Maschine als batteriebetriebenen (sehr mächtigen) Sequenzer mit Tastatur und analoger Soundausgabe bezeichnen, dann haben auch die Beschränkungen ihren Sinn und werden verständlich, besonders die kastrierte Hüllkurve. Beim 1. Anspielen vor einem Jahr fand ich das auch erst sehr befremdlich, allerdings habe ich mich da noch nicht mit den sehr umfangreichen Möglichkeiten des Sequenzers beschäftigen können, denn das braucht schon ein wenig Zeit. Mittlerweile gibt es ja auch ein dt. PDF-Manual, welches ich im Grossen und Ganzen sehr gelungen finde, weil es auch für Anfänger gut verständlich ist.
Man sollte diesen Synth nicht mit der Novation BS2 vergleichen, die ist ist eher ein vollständiger Synth mit erweitertem Arp bzw. 4 Presets Sequenzer als Zugabe. Beim Monologue sehe ich das genau anders herum, seine Stärken spielt er erst im Sequenzerbetrieb aus. Wer einen voll beknopften Analogsynth mit vielen Modulationsmöglichkeiten sucht, sollte sich in dieser Preisklasse unbedingt die BS2 anschauen.
Was mich begeistert:
First of all der Batteriebetrieb, darauf warte ich schon sehr lange. Ich wüsste keinen anderen Analogsynth in der Preisklasse, da dürfte nur der Roland SE02 (hiess doch so ?) mit angedockter Tastatur ein Konkurrent sein, dafür aber mehr als doppelt so teuer. Nebenbei gefällt mir die Tastatur des Monologue um Welten besser, als die Boutique Tastatur.
Der mächtige Sequenzer bietet Microtuning, alternative Skalen, selbst definierbare Skalen und Oktaven, Noten, Slide und Motionaufnahme, die auch nachträglich aufgenommen werden kann. Mit der Keytrigger Taste startet der Sequenzer transponierbar, ein sehr musikalisches Feature, weil man seine Sequenzen nach Belieben unterbrechen und transponiert neu starten kann.
Die nette Oberfläche erschliesst sich jedem Synth-Nerd sofort, und der Anfänger dürfte sich auch schnell zurecht finden. Die Knobs lassen sich zwischen Jump, Catch und Scale umschalten, nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse. Der Slider mutet stabil an und lässt sich auf reichlich Modulationsziele routen.
Das OLED Display ist zwar klein aber sehr scharf und gut ablesbar, Brightness ist einstellbar, Parameteranzeige ist zwischen 'Normal und All' umschaltbar, nach
Bedienung ist das OLED ein kleines Oszilloskop, nettes Gimmick.
Überhaupt ist die Lernkurve sehr flach, ein Nachmittag sollte reichen, um die Menüstruktur zu begreifen. USB/DIN MIDI In/Out, Sync IN/Out sind vorhanden, der Monologue ist sehr anschlußfreudig, zudem gibt es eine App, um die überschreibbaren Presets sichern zu können. Mit Scale Dump bzw. All Dump reicht dafür sogar ein Sysex fähiger Midirecorder, ich muß das noch mit meinem uralten iPhone mit Line 6 Midi testen.
Die Maschine ist sehr leicht, hat aber trotzdem eine wertige Metalloberfläche und einen schönen Echtholzrücken, sehr schick, dazu in der Farbe wählbar.
Ich bin wirklich hellauf begeistert, für mich ist das der (bezahlbare) Synth des Jahres 2017 !