... eine Frage, warum haben so viele acapella Gruppen im YouT....nur ein Micro, wenn das nicht so gut funktioniert. Handmikros hatten wir schon, und hatten dabei eben das Problem, das man immer genau aufpassen muss, das der Abstand passt. Wobei das sicher auch Übungssache ist. ...
Du musst unterscheiden zwischen der Aufnahmesituation einerseits, da ist ein einzelnes Mikrofon für ein ganzes Ensemble kein Problem, und der Livesituation andererseits. Hierbei wird das Mikrofonsignal ja durch Lautsprecher verstärkt wiedergegeben. Und das kann grundsätzlich zu Rückkopplungen führen, dieses eklige Pfeifen, da man immer mal bei Konzerten hört. Mit einem Mikrofon it es so, dass alle recht weit vom Mikro entfernt stehen, d.h. es kommt ein deutlich leiseres Signal beim Mikro an, weswegen man dieses ziemlich stark verstärken, also lauter machen, muss. das erhöht die Feedbackgefahr recht stark. Wenn dagegen jeder ein Mikro in der Hand hält, ist der abstand von Signal zum Mikro nur ein paar Zentimeter, es kommt VIEL mehr Pegel beim Mikro an, und dementsprechend muss man das Signal weniger stark hochverstärken. Voila, weniger Feedbackgefahr.
Das mit dem Abstand zum Mikro muss man in beiden Situationen üben - mit dem Handmikro bewegt man sich (oder seine Hand mit dem Mikro) einige cm hin und her, wobei es da Mikros gibt, die empfindlicher auf solche Abstandsänderungen reagieren, und andere, die da etwas weniger stark reagieren. Mit einem einzigen Studiomikro dagegen muss man das auch üben - ein paar cm mehr oder weniger machen da wenig aus (es geht immer und ie relative Abstandsänderung, dazu gleich noch etwas mehr), aber einen Schritt vor oder zurück von einer Sängerin merkst Du ganz deutlich.
Zu Thema relativer Abstand mal ein kleines Gedankenexperiment:
Erstes Szenario: Stell Dir vor, Du hältst ein Mikrofon in der Hand, so dass es ca. einen cm von Deinen Lippen entfernt ist. Nun nimmst Du dieses Mikro 10 cm weiter weg. Der abstand ist nun über zehnmal so groß wie grade eben noch, und Du bemerkst einen massiven Pegelabfall Deiner Stimme auf der PA.
Zweites Szenario: Ihr benutzt ein einzelnes Mikro für Euch vier und steht mit ca. einem Meter Abstand zum Mikro. Alles klingt ausgewogen. Nun geht jemand 10 cm vor oder zurück. Die relative Abstandsänderung ist klein, lediglich 10%. Im ersten Szenario resultierten dieselben 10 cm in einer relativen Änderung von 1000%, was den Pegel massiv ändert und so die Ausgewogenheit komplett zerstört (wenn das nicht alle gleichzeitig und in ganz ähnlicher Art und Weise machen).
Ausser Handhelds und einem einzelnen Mikro gibt es vielleicht noch einen Weg: Headsetmikros mit Sender. Diese gibt es optisch auffälliger (dann sieht man ein wenig so aus wie ein Fitnesstrainer in einem Sportstudio) oder in optisch ganz unauffällig, das sind dann meistens die etwas teueren Versionen. Wenn Ihr das in super hochwertig machen wollt, dürftet Ihr für vier Mikros und passende Sender/Empfängersets über 4000 EUR loswerden, zzgl. zu Mischpult und Boxen. Aber damit habt Ihr dann auch eine vollprofessionelle Lösung, die Euch nicht im Stich lassen wird. Ja, es geht auch günstiger, das ist dann Immer noch ganz gut, aber z.B. optisch auffälliger. Wichtig ist in jedem Fall, dass Ihr alle identische Mikros nutzt.
Deutlich günstiger, aber nicht minder hochwertig sind vier gute kabelgebundene Gesangsmikros. Das Shure KSM 8 z.B. verzeiht einem die kleinen Änderungen im Mikrofonabstand, da es so gut wie keinen Nahbesörechungseffekt hat. Soll heissen, dass es nicht, wie die meisten anderen Mikros, den Sound wärmer und voller werden lässt, wenn man näher rangeht. Der Sound ändert sich bei Änderung des Abstands so gut wie gar nicht, nur der Pegel. Aber wenn Ihr z.B. 10 cm, also rund eine Handbreit, als Standardabstand nehmt, dann fallen die kleinen Abstandsänderungen auch nicht mehr sooo stark ins Gewicht.
Hier das Mikro, gibt es auch in Nickelfarben, das hat momentan aber Lieferzeit: