Hallo Gitarreros,
Natürlich habe ich sofort an den Fender Princeton gedacht: klein, leicht, guter Sound. Ich würde eher den 68 Custom bevorzugen, aber der soll ja selbst bei Volume auf 0 wie sonst etwas rauschen, britzeln und deshalb keine gute Figur in Zimmerlautstärke machen. Ebenso der Custom 68 Deluxe. Dann schaut man weiter zum Princeton 65, aber auch da soll es zu Rauschen und Brummen kommen, außerdem soll er sich nicht gut mit Pedalen vertragen.
Nun bin ich verwirrt, sind die Nebengeräusche bei aktuellen, hochpreisigen Fendern so schlimm auf Zimmerlautstärke?
Ich hatte mich vor ein paar Jahren schon einmal über die monströsen Nebengeräusche bei den 68 CDR ausgelassen.
Ich glaube nicht, daß das damals 3 Einzelfälle waren.
Allerdings habe ich dem Modell vor kurzem, weil mir der gute Sound nicht wirklich aus dem Kopf ging & ich mutig war, es noch einmal versucht. Mit dem 68 CDR FSR( Fender Special Run) Pine Cabinet mit Neodym Speaker.
Ich würde sagen, bei meinem Exemplar halten sich die Nebengeräusche im schaltungsbedingten Rahmen. Natürlich rauscht es etwas und das Vibrato tockert im Leelauf leicht mit (nur im eingeschalteten Zustand). Ich rede von einem Pegel leicht unter Ferneherlautstärke für nicht Hörgeschädigte.
Dennoch, wenn man die Priorität auf Nebengeräuscharmut legt, schneidet der Amp nicht besonders gut ab.
Ich benutze den Amp AUCH zu Hause, aber eben auch im Proberaum und demnächst (wenn er sich bewährt) auch bei unseren gelegentlichen Gastspielen.
Bis jetzt sieht die Sache sehr gut aus. Klanglich, Geschmacksache, für mich der Beste aktuelle Fender Amp.
Pedale nimmt der Amp sehr gut und zwar in beiden Kanälen. Was aber ist, er bringt den Sound von Gitarre und Pedalen extrem offen rüber. Das eröffnet Möglichkeiten und öffnet im wahrsten Sinne die Ohren. Auf der anderen Seite klingen shittige Pedale (oder Gitarren, oder deren Bediener) halt dann auch nachdem was sie sind, nämlich Shit.
Z.B dachte ich meine Paula sei recht gut eingestellt. Bis ich sie in den Deluxe einstöpselte....
Auf einmal war eine ziemliche Unausgewogenheit zwischen den einzelnen Saiten zu hören, die vorher in diesem Ausmaß nicht da war. Daraufhin habe ich meine Pickups und die Polschrauben neu justiert. Man hört über diesen Amp tatsächlich auch eine halbe Drehung an einer Polepieceschraube eines Humbuckers.
Ich fands zu Beginn anstrengend und auch teilweise nervig. Auch weil ich meinen, die letzten Jahre etwas verschlamperten Spielstil präsentiert bekam. An dem ich nun wieder arbeiten darf....
Unterm Strich bin ich momentan glücklich und zufrieden, auch weil ich erahne, welches Potential sich mir eröffnet hat-
In der Band habe ich bereits jetzt, nach wenigen Wochen, einen Sound und eine Dynamik wie schon lange nicht mehr. Allerdings muß ich auch echt was dafür tun. Das Geraffel muß sehr gut abgestimmt sein und Last But not Least muß ich mich beim spielen mehr in Zeug legen.
Ich kann aber auch verstehen, wenn man einfachere Wege zu einem auch guten Sound gehen möchte.
Allerdings reizt der zugegeben etwas steinige Weg zum Licht schon ungemein.
Hoffe das hilft ein wenig weiter.
Grüße,