Lautstärke bei Rock/Metal Konzerten

Meist sind ja auch nur die Höhen zu scharf, zuviel Bass kenne ich jetzt so nicht.

Ich kenne zu viel Bass. Allerdings hilft der Gehörschutz dann nicht mehr, denn das Problem ist der "mechanische" Einfluss auf den Gleichgewichtsinn. Es wird einem schwindlich, dann schlecht, dann schwarz vor Augen. Bis "schlecht werden" habe ich es schon in einer Disko erlebt. Da kamen zwei Problemfaktoren zusammen:

1. Fachfremde Elektrofirma, die zwar ein sehr gutes System verbaut hat, beim einrichten aber nicht mit Problem 2 gerechnet
2. DJ, der das absolut letzte aus vorhandener Bassanlage rausholt und sich auf den Limiter verlässt (oder von solchen Dingen einfach keine Ahnung hat).
 
Ich bin Gitarrist und ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten. Erst bei einer gewissen Lautstärke beginnen Verstärker und Lautsprecher richtig zu Arbeiten und es entsteht ein 'Bottom End' das nur durch Lautstärke erreicht werden kann. Es macht ungemein mehr Spaß zu spielen wenn du merkst dass sich Luft bewegt und Lautstärke eröffnet neue Möglichkeiten z.B. Feedback.
 
Nö, das trifft nur zu bei falscher Dimensionierung. Ein kleiner Röhrenverstärker geht auch ohne extreme Lautstärken in die gewünschte Sättigung und erzeugt den gesuchten Effekt. Den kann man dann mittels Mikrofon ins Publikum verstärken, ohne alle anderen zu nerven.
 
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Ja klar, aber ich will für 5000 Leuten und mehr nicht mit einem 20 Watt Mops spielen. Da kommt keine Stimmung auf. Und es ist auch immer ein Unterschied zwischen Anlagen-Sound und Bühnensound. Übrigens, das Problem kann man mit diesen Plexiglasscheiben vor dem Amp beheben. Da kann ich ohne Probleme den Amp ausfahren ohne mir Sorgen über mein Gehör und die erste Reihe machen zu müssen:)
 
... wenn du merkst dass sich Luft bewegt und Lautstärke eröffnet neue Möglichkeiten z.B. Feedback.

vs.

Übrigens, das Problem kann man mit diesen Plexiglasscheiben vor dem Amp beheben. Da kann ich ohne Probleme den Amp ausfahren

ist dat nicht kontraproduktiv?
Bin ja nur Laie ... Und gilt das mit der "Luftbewegung" nicht für die Zuhörer? Dem zahlenden Gast ist doch eigentlich egal ob dem Gitaristen die Hosenbeine flattern, es geht doch um den ausgewogenen Sound der ganzen Band, oder?
 
Die Plexieglasscheiben dämpfen den Sound nicht ab. Er wir nur nach oben umgeleitet und kann sich dann im ganzen Saal verteilen. Die Lautstärke bleibt, aber man kriegt nicht so "Brett" ind die "Fresse".
 
...Und dann siehst du die Leute alle mit Gehörschutz rum rennen, denn es ist einfach überall zu laut. Das ist schlicht und ergreifen absurd. Das hat schon lange nichts mehr mit Sound und Musik zu tun.
Klar, in einer Location für 5000 Leute und mehr kann man schon etwas mehr Amping verwenden als in einem Beisl mit 50 Leuten. Dur wenn du dann auf einer entsprechend großer Bühne auch die Hosenbeine zum Flattern bringen willst bräuchte es wieder derart viel Leistung, dass es wieder absurd wird.
Für mich ist nach wie vor der Hauptgrund für solche Fehlentwicklungen die Art und Weise wie man dasProben gestaltet. Wenn man da schon mit Brachialpegel am Werke ist, wirds auch bei den Auftritten dem entsprechend. Dazu kommt dann dass in einem größeren Raum der vom Proben gewohnte Druck sich nicht einstellen will, was man durch noch mehr Pegel kompensieren will. Probt man sber regelmäßig bei deutlich geringerem Pegel dann wird es auch bei Auftritten einfacher. Alles nur eine Frage der Gewöhnung.

Ach und noch was. Hat man nicht wegen des Ybassdrucks normalerweise einen Bassisten in solchen Formationen? Wozu also bei der Gitarre das ‚Bottom End‘ forcieren? Um mehr Matsch zu erzeugen? Hmmm.
 
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Erstens: Bottom End ist nicht gleich Bass. Die Gitarre scheint in den Mitten. Aber auch im Gitarrensound gibt es hohe und niedrige Frequenzen. Was ich meinte ist nicht, dass da mehr Bass reinsoll sondern dass die niedrigen Frequenzen der Gitarre "tight" bleiben und es eben nicht matschig wird. Der Bass ist ja wie gesagt durch den Bassisten und die Bassdrum abgedeckt.
Zweitens: Ich habe nicht gesagt, dass die Hosenbeine flattern sollen;)
 
Ich hatte vor kurzem mein Mischerdebüt und durfte 3 Metal Bands mischen. Interessant dabei war, das ich wirklich die klassischen drei Variationen bedienen durfte.

Die erste Band hat tatsächlich recht leise gespielt, vor allem der Drummer. Dem hab ich nach dem Konzert auch einen ausgegeben. Ich konnte einen recht guten Sound erzeugen, da ich eben Spielraum am Mischpult hatte. es war echt ein schönes arbeiten.

Die zweite Band war da schon wesentlich schwerer zu mischen. Der Drummer war laut, aber er war noch keine Holzfäller. Dafür hatte ich Probleme mit den Monitorboxen weil die Vocals sich nicht hörten und ich da immer weiter aufdrehen musste. Ergebnis war Feedback mit anschließender Frequenzreduzierzung des Feedbacks am Equalizer. Das hatte wieder zur Folge, das sich die Vocs nicht richtig hörten und es ging von vorne los. Ich hab das Problem sicher nicht gelöst aber irgendwie hinbekommen. Wie gesagt, es war mein erster Job als Mischer. (Vielleicht hat die Band auch einfach aufgegeben und es so genommen wie es kam)

Die letzte Band hatte teilweise Inears, vor allem die Vocs. Das war echt angenehm zu mischen wenn da nicht der Holzfäller am Drumset gewesen wäre. Da war dann wieder das Problem mit den Vocs, das sie in der nicht großen Hütte sich kaum durchsetzten. Ich hab es aber trotzdem irgendwie hin bekommen.

Das ganze wurde dann von der Polizei vorzeitig beendet weil es zu laut war, was ich persönlich auch so empfunden habe. Aber ich hatte den Eindruck das ich da einer der ganz wenigen war, der das so wahrgenommen hat.
Ich möchte hier aber noch unbedingt dazu sagen, das jede Band echt gut gespielt hat, wenn auch teilweise zu laut.


Jetzt ist die Frage, was kann man als Mischer machen? Ich kann ja nicht während dem Gig zur Band gehen und sagen, das sie bitte nicht am Verstärker herumfummeln sollen oder das der Sänger doch bitte das Mikro nicht am langen Arm direkt vor der Monitorbox hängen lassen soll.
Das sind dann die Probleme die man mit der Band hat.

Als Mischer hat man sicher auch einige Waffen im Arsenal, die aber ab einer bestimmten Schallgrenze (je nach Örtlichkeit) wirkungslos werden. Ich zähle mich gerade noch zu diesen "unerfahrenen" Mischern, würde aber gern das Problem mit der zu hohen Lautstärke in den Griff bekommen. Vielleicht fehlt mir einfach Erfahrung und das kommt mit der Zeit von alleine. Auf jeden Fall ist eine meiner nächsten Anschaffungen ein dB-Messgerät.


Um auf den Thread zurückzukommen, Ja, mir sind auch viele Konzerte einfach zu laut. Oft ist es tatsächlich so, das einfach zu laute gespielte Instrumente noch übertönt werden müssen. Und wenn man die Band drauf anspricht heißt es meistens: "Das muss so sein!" In Wahrheit meine sie aber: "Wir kriegen das nicht besser hin"

Ich höre gern Metal, aber das heißt sicher nicht, das ich jedes Lied mit 90 dB im Auto hören muss, nur weil es Metal ist. Ich bin der Meinung das bei größeren Lautstärken oft der Sound flöten geht. Das liegt da dran, das man eben aufgrund der hohen Lautstärke den Sound verändern muss um keine Feedbackorgie auszulösen. Okay, das sind erst mal einzelne schmale Frequenzbereiche, aber das kann sich echt flott anhäufen. Und im Auto packt das irgendwann der DSP nicht mehr.

Ja, es ist durchaus ein Lösungsweg konsequent solche Konzerte zu verlassen, aber ich bin doch extra wegen der Band da hingegangen. Warum zum Teufel soll ich dann unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren. Das widerspricht sich doch.

Ich bin der Meinung das die ganze Kette überarbeitet werden muss, wie es hier schon angesprochen wurde. Von dem spielerischen könne der Band über das Equipment, zur PA-Anlage bis zum Mischer.
Kann die Band leise spielen, kann man nen guten Sound mischen. Und die FoH-Boxen können leichter lauter gemacht werden weil man noch Reserven hat.
Ist allerdings irgend ein Glied in der PA Kette einfach schlecht (z.B. billige Boxen die an der Grenze gefahren werden) ist auch der Soundman irgendwann machtlos.

Zum Thema Ohrstöpsel...
Das hört sich für mich an, wie wenn der Arzt Aspirin gegen die Kopfschmerzen verschreibt, das Messer ab drin stecken lässt. Da werden Symptome behandelt ohne an die Ursachen zu gehen. Mir ist mein Gehör auch sehr wichtig aber wie gesagt finde ich, das dies nicht die ideale Herangehensweise an das Problem ist.
 
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Ich kann ja nicht während dem Gig zur Band gehen und sagen, das sie bitte nicht am Verstärker herumfummeln sollen
Ich hörte mal die schöne Story dass ein Techniker direkt nach dem Soundcheck (bei dem dann auch die Lautstärke gepasst hat) sämtliche Regler des Verstärkers unter mehreren Lagen Gaffa begraben hat. Eben jenes drohe ich jedem Gitarristen an wenn ich merke dass es ein "Schrauber" ist ;)
 
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Ich hörte mal die schöne Story dass ein Techniker direkt nach dem Soundcheck (bei dem dann auch die Lautstärke gepasst hat) sämtliche Regler des Verstärkers unter mehreren Lagen Gaffa begraben hat. Eben jenes drohe ich jedem Gitarristen an wenn ich merke dass es ein "Schrauber" ist ;)
Ab der siebten Lage Gaffa wird es eine feste Verbindung... :rofl:
 
Loctite, Löten bzw Schweißen oder ähnliches sollte auch helfen;-) Und alle Sticks durch Schaumstoff-Pedants ersetzen :evil:
 
Loctite, Löten bzw Schweißen oder ähnliches sollte auch helfen;-) Und alle Sticks durch Schaumstoff-Pedants ersetzen :evil:
LARP Drumsticks *lol*


LARP = Live Action Role Playing ... erinfach mal googeln wer's nicht kennt...
 
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