Meyer Recorders

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AnneG
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Durch eine arte-Doku bin ich auf die Meyer-Brüder aufmerksam geworden. Hatte bis dato noch nie von denen gehört. Scheinen schräge Vögel zu sein, wenn der eine offen zugibt, dass er den Ton von Blockflöten nicht mag. In diesem Artikel klingt es so, als würden sie ihre Flöten gezielt an Leute vermarkten, die keine Blockflöten mögen:
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/...eten-die-nicht-wie-floeten-klingen-ld.406471#
Klingt aber für mich nach keiner guten Geschäftsidee. Wer keine Blockflöten hören mag (mein Nachbar gehört dazu) wird sich mit Sicherheit keine "Bressan Turbo" von den Meyer-Brüdern zulegen. Und ich auch nicht, obwohl ich Blockflötenklänge mag. In Handarbeit hergestellte Flöten kommen für mich nicht in Frage, jedenfalls nicht jetzt. Vielleicht in ein paar Jahren, wenn ich besser geworden bin. Trotzdem bin ich neugierig.
Hat jemand Erfahrungen mit Meyer-Flöten?

PS: Dem Foto im Artikel nach sind die Brüder wirklich genial. Sie können aus einem Buchsbaumkantel eine Flöte aus Grenadill machen. Blockflöten-Alchemie.
 
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Hallo Anne, hier ist der bessere Platz für den thread ...
Ja ich habe erfahrung mit den Meyer flöten, aber selbst keine gekauft, weil mir deren Klang nicht gefällt - zu wenig flauto dolce ... Aber viele derzeit auf den Konzert Bühnen spielen ne Meyer ... Und ich frage mich tatsächlich warum ; gehe davon aus dass es der laute klang der Flöte ist und so in Konzert Sälen bestehen kann .. Und weil die Großen (oberlinger steeger, themming ) es spielen, kaufen es natürlich auch ihre Studenten und so erklärt sich für mich der Absatz dieser Instrumente.

Und nur so am Rande : stradivarius der Blockflöte hat sich Vater Meyer wohl selbst genannt....
 
Und nur so am Rande : stradivarius der Blockflöte hat sich Vater Meyer wohl selbst genannt....

Meine Oma hatte da mal so einen Spruch, was Eigenlob angeht.

Ich habe bis jetzt noch keine Flöte gespielt, die gezielt gebaut wurde, um laut zu klingen. Nur welche aus hartem Holz — die sind einen Tick oder zwei lauter als Flöten gleichen Typs aus Ahorn oder Birne und ich mag das. Aber ich mag auch Abwechslung, deshalb habe ich jedes Flötenmodell nur einmal.
Je nachdem, was sonst noch für Instrumente gespielt werden, können auch herkömmliche Blockflöten mithalten. Es gibt bei Youtube eine Aufnahme von Lucie Horsch, wie sie Vivaldis bekanntestes concerto per flautino spielt, und ihr Instrument sieht nicht nur aus wie eine gewöhnliche Rottenburgh, es ist lediglich dunkel gebeizt — Labium und die Mulden für die Doppellöcher sind hell. In erster Linie macht halt der Spieler die Musik.
Es gibt zwar diverse Vorstöße, Blockflöten laut zu machen, zum Beispiel Breukinks Eagle oder die Elody von Mollenhauer. Das sind originelle Konzepte, aber wenn man ein lautes Blasinstrument sucht, wird man auch bei den Blechbläsern und Rohrblattinstrumenten fündig.
 
Hallo Anne, kann dir da auch nicht sagen, welches Instrument Lucie Horsch spielt ...
Der Eagle wäre nicht mein Instrument aber gucke bei bei Youtube rein Jakob Manz.... Schon was älter das Video und er war da noch ganz jung, aber genial modernes Spiel, wenn man auf modern steht.

In der letzten Windkanal ist übrigens ein mehrseitiger Artikel über den arte Film erschienen und spart nicht mit heftiger Kritik.
Ich glaube die tibia will dazu auch noch was bringen.

Meine flöten sind bis auf wenige Ausnahmen tatsächlich europäisch Buchs.... Komme ich am besten mit klar.
Obst ist mir zu weich im Klang und zu wenig formbar ... Habe aber auch ne Grenadil, die ist aber ne echte Diva und muss ewig lange vorgewärmt werden und erreicht ihren besten Moment erst nach einer halben Stunde spielen, also nicht wirklich alltagstauglich

Aber zum Glück habe ich ja Alternativen
 
PS: Dem Foto im Artikel nach sind die Brüder wirklich genial. Sie können aus einem Buchsbaumkantel eine Flöte aus Grenadill machen. Blockflöten-Alchemie.

was ist daran falsch?
...Die drei Flötenbauer von Hemberg Bächli: Madeleine Imbeck sowie Joel und Sebastian Meyer (von links) von der Meyerrecorders GmbH mit Rohmaterialien und einem fertigen Instrument....

Rohmaterial und fertiges Instrument!!
 
Es gibt zwar diverse Vorstöße, Blockflöten laut zu machen, zum Beispiel Breukinks Eagle oder die Elody von Mollenhauer. Das sind originelle Konzepte, aber wenn man ein lautes Blasinstrument sucht, wird man auch bei den Blechbläsern und Rohrblattinstrumenten fündig.
Bei diesen Instrumenten geht es weniger um einfach nur laut sondern um Klang der Instrumente denke ich... Die Blockflöte zu modernisieren, damit sie im modernen Bereich der Musik mithalten kann.
 
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Bezüglich des Eagle gebe ich Dir recht; da geht es definitiv nicht nur darum, das instrument lauter zu machen. Auf der Homepage wird explizit damit geworben, dass er sich für das Zusammenspiel mit modernen Instrumenten eignet und ich denke, es ist kein leeres Versprechen. Der Eagle klingt gut im Zusammenspiel mit Orchesterinstrumenten — ich habe lediglich das Gefühl, dass ein wenig vom ursprünglichen Charakter des Instruments verloren gegangen ist. Dennoch ist die spezielle Bauweise und das Labium aus Metall ein guter Kompromiss. Die Elody ist dahingegen ein eher fauler Kompromiss. Das Instrument ist im Prinzip eine Version der Modern Alto mit einem Tonabnehmer. Klinkenstecker rein, Marshall aufdrehen und die Rückkopplungsgeräusche genießen. Die Frage ist nur, wie viel das noch mit Blockflöte zu tun hat. Ein spezielles Klientel scheint die Elody auch nicht zu haben. Designs wie "Space" und "Spider" mögen für ältere Kinder attraktiv sein, aber der Preis von rund 2000 Euro ist für ein Kinderinstrument dann doch recht happig.
 
Hallo Anne, die Elody ist ein ernstzunehmendes Instrument, was auch ohne verstärker normal spielbar ist ... Meines wäre es zwar nicht, aber in unserem Ensemble spielt einer der Jugendlichen eine - von Eltern gesponsort.... Er spielt aber auch sehr gut und ein Klavier wäre teurer also warum nicht 2000 für ne Blockflöte.
 
Bezüglich des Eagle gebe ich Dir recht; da geht es definitiv nicht nur darum, das instrument lauter zu machen. Auf der Homepage wird explizit damit geworben, dass er sich für das Zusammenspiel mit modernen Instrumenten eignet und ich denke, es ist kein leeres Versprechen. Der Eagle klingt gut im Zusammenspiel mit Orchesterinstrumenten — ich habe lediglich das Gefühl, dass ein wenig vom ursprünglichen Charakter des Instruments verloren gegangen ist. Dennoch ist die spezielle Bauweise und das Labium aus Metall ein guter Kompromiss. Die Elody ist dahingegen ein eher fauler Kompromiss. Das Instrument ist im Prinzip eine Version der Modern Alto mit einem Tonabnehmer. Klinkenstecker rein, Marshall aufdrehen und die Rückkopplungsgeräusche genießen. Die Frage ist nur, wie viel das noch mit Blockflöte zu tun hat. Ein spezielles Klientel scheint die Elody auch nicht zu haben. Designs wie "Space" und "Spider" mögen für ältere Kinder attraktiv sein, aber der Preis von rund 2000 Euro ist für ein Kinderinstrument dann doch recht happig.


blechinstrumente hatten früher keine ventile!, saiteninstrumente federkiele, guitarren nur darmseiten, usw. auch musik verändert sich und damit die instrumente, sonst würden wir heute noch an baumstammtrommeln sitzen.
...und wo ist der preisliche unterschied zwischen einer eldoy und einer helder, oder einer handgebauten ?
 
@voiceintune
Wahres Wort, natürlich muss es Weiterentwicklungen geben, sonst verschwinden Instrumenten Familien von der Bildfläche, oder müssen ein nieschendasein fristen wie übrigens auch die Blockflöte, bis sie von Frans Brüggen ins Leben zurück gebracht wurde ...
Nicht alle Entwicklungen finde ich glücklich, aber das liegt weniger an die Instrumente, sondern eher an den Interpreten.... Die tempi werden immer schneller, aber nicht immer besser, und ob ich halb nackte Musiker sehen möchte? Wohl eher nicht ... Macht die Musik nicht besser sondern da gilt Sex sells .... So erlebt bei " Fetisch Barock "
Da lobe ich mir die" Flanders recorders " Musik und Klang und mehr nicht
 
Auf jeden Fall gut, wenn dem Jugendlichen seine Elody gefällt. Letztendlich muss der Spieler zufrieden sein. Mein Augenmerk lag mehr auf der Sicht der Firma, die ja schließlich Gewinn machen muss. Wäre ich Produktentwickler, hätte ich vor einem Instrument wie der Elody zurückgeschreckt. Den Helder und die Modern-Serie von Mollenhauer finde ich hingegen gut, insgesamt gefällt es mir, dass die Firma innovativ ist und breitgefächertes Angebot hat. Die Meyer-Brüder hingegen halten ihr Sortiment bewusst flach und vermarkten ihre Modelle als einzigartig, teilweise aber mit fragwürdigen Strategien. Formulierungen wie "Normale Blockflöten haben wenig mit dem zu tun, was wir hier herstellen" (O-Ton Artikel) klingen für mich einfach nur arrogant, und der arte-Film suggeriert, das "Voicing" sei ein Alleinstellungsmerkmal der Meyer-Flöten, was eindeutig nicht stimmt.
 
@Anne
Genau das ist das Problem in dem Film ... Sowohl Meyer als auch Steeger tun so als seien sie die einzigen in dem Bereich... Ja klar voicing machen nur die meyerschen :D:D
Und stakkato Techniken lernt man nur bei der Steegerchen :rofl:

Dann haben wir den arte Beitrag ja jetzt verstanden :embarrassed:
 
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Ich nehme auch den Herstellern nicht ab, dass man für ihre Blockflöten, anders als für "normale" einen Ansatz braucht — es wird sogar ein Vergleich zu einer Trompete gezogen. Selbstverständlich kann man sich auch eine Blockflöte nicht auf eine x-beliebige Weise in den Mund stecken; man muss schon gewisse Regeln beachten, aber man kann es nicht mit einem "Ansatz" im engeren Sinne vergleichen. Wie man eine Blockflöte in den Mund steckt, erlernt man einmalig und verlernt es dann nicht mehr. Es kommt eher drauf an, wie man bläst und nicht wie man die Muskeln um den Mund herum anstrengt. Steeger bläst in einigen Szenen die Backen auf, etwas, was mit Trompete spielen assoziiert wird — obwohl nicht alle Trompeter es machen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man in eine Meyersche Blockflöte soviel Atemluft reinpumpt wie in eine Trompete. Jede Blockflöte würde dann unerträgliche Töne hervorbringen. Bestimmt muss man in die "Bressan Turbo" stärker reinblasen als in klassische Barockflöten. Ich habe eine Whistle mit ungewöhnlich weiter Mensur und kenne das. Aber von Trompete ist das noch weit entfernt. Ich spiele zwar nicht selber, aber ausprobiert habe ich es bereits.
 
Du hast recht, von Ansatz würde ich auch nicht reden ... Aber es kommt sehr wohl auf die Muskeln im Mund- und Lippenbereich an speziell auf die Muskelspannung in der Oberlippe. Zungenstellung und Unterkiefer nicht zu vergessen.
Dazu kommt dann noch vokalvorstellungen für die einzelnen Töne und atemkontrolle.
Bei Flöten, wo die Luft einfach Durchfälle natürlich alles nicht so wichtig, aber dann eben auch im Klang eher nix

Backen aufblasen aber tatsächlich eher nicht nötig, Steeger übertreibt da massiv und spielt zudem oft mit hochrotem Kopf war ganz extrem bei der echopreisverleihung... Klanglich und technisch eher grausig ich dachte der platzt gleich :m_flute: gucke mal ob du den Beitrag auf Youtube findest.... Und das Publikum war total begeistert, weil ja Ach so schnell und das gleichgesetzt mit gut :weep:

Zum Glück gibt es ja noch andere Spieler
 
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also das backenaufblasen kann auch ein teil der zirkularatmung sein, da wird es gebraucht.
 
@voiceintune
Bei der Blockflöte nutzt man keine zirkularatmung ;die prallen backen sind Macke

Denke aber dass man eine Blockflöte vermutlich eh nicht mit zirkularatmung spielen kann, zu wenig Widerstand...?
Ich kenne zumindest unter den Profis keinen, der sie zirkular spielt
 
Telemännchen, da sagt mir mein Blockflötenlehrer etwas anderes. Und er hat's studiert. Scheint also auch bei Blockflöte nicht so unüblich zu sein. Das werde ich allerdings nicht lernen, ich habe auch sonst schon genug mit der Atmung zu tun. ;-)
 
...die prallen backen sind Macke.
Aufgeblasene Backen und erhöhter Widerstand sind eher Anfängerhilfen (->großeres Atemreservoir, Unterstützung der Ausatmung durch die Backenmuskulatur, gequetschter Strohhalm im gefülllten Wasserglas für großen Widerstand beim Erlernen).

Ein Widerstand meines Wachsrings auf dem Didge oder des Instruments ist aber nicht vorhanden. Was ich brauche wird über die Lippen und über die Zungenbewegung kontrolliert.
Tatsächlich könnte man bei normaler Beherrschung der Technik auch ganz ohne Instrument zirkular atmen.

Es macht m.E. unabhänig von einer praktischen Anwendung im Spiel durchaus Sinn, sich mit der Zirkularatmung zu beschäftigen, zumal das eigentlich eine einfache Technik ist.
Der Nutzen liegt in der Art und Weise, wie dabei man den eigenen Atem und den Support (Stütze) erkundet und erfährt.

Gruß Claus
 
Lasse mich da gerne eines besseren belehren, aber wirklich noch nicht gehört, ausser jetzt von deinem Lehrer dieda.
:confused:
 
Gerade mal meinen gefragt, geht tatsächlich bedingt aber eigentlich nicht nötig, bei Tenor geht zu viel Luft und da ist es dann schon nicht mehr drin
Er selbst hat es mal bei einer Prüfung gemacht, aber das war ein langer Halteton und sehr hoch da braucht es eh reduzierte Luft. Und auch da hat er nur genutzt um Eindruck zu machen :D.
Ansonsten war sein Kommentar : muss man nicht haben....
 

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