Erfahrung zu Line6 Variax JTV-69 / JTV-59

Die Idee die Gitarre mit dem POD oder Helix zu steuern ist klasse, ich habe es probiert.
Leider stört mich das Kabel im Livebetrieb. Ebenfalls bin ich vom Helix und Pod nicht mehr überzeugt gewesen.
Ich ahbe mich dann aus Soundgründen für ein meh r an Schaltungsaufwand entschieden.

Probier doch mal die Kombination aus Variax und Kemper spasseshalber mal aus.

Gruß Michael
 
Kemper werde ich bewusst nicht ausprobieren. Trotz seines EKG-Aussehens könnte er bei mir einen GAS-Anfall auslösen und ich bin mit dem POD so dermaßen zufrieden, dass ich sagen muss, dass alles was mehr kann auch nicht mehr meinen Spielfähigkeiten entspricht.
Ich habe meinen POD auch soweit im Griff, dass er für Laien (aber auch viele Musiker) nicht schlechter klingt als die aktuellen Geräte. Unser Bassis dachte bis vor ein paar Wochen sogar, dass ich ein Helix spiele :tongue:

Das Kabel stört übrigens gar nicht, wenn Du ein vernünftiges erwischt.
Ich habe eines von Thomann, dass sich wie ein Ethernet-Kabel anfühlt und ein originales DVI von Line6, das ebenso flexibel ist wie jedes andere Gitarrenkabel auch.
 
Ich spiel die JTV69 jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit (kurz nach Erscheinen) und kann mich den vielen positiven Kommentaren hier nur anschließen.
Wahrscheinlich bin ich damit ziemlich alleine, aber ich bin großer Fan vom Halsprofil der JTV69 :D Das ist inzwischen ein nach-hause-kommen.
Das Vibrato in Verbindung mit den Locking-Tuner macht die Gitarre auch sehr stimmstabil.

Die Simulationen und die Tunings funktionieren live für mich mehr als nur ausreichend. Man muss natürlich drauf achten, dass man die eigentlichen Saiten nicht mehr hört.
Auch als Recording- und Übungstool ist die absolut unschlagbar.
Die "echten" Pickups klingen find ich ziemlich gut und stratlike, ich benutze live aber nur die Simulationen.

Es gibt zwei Versionen der JTV69. Die zweite hat ein verbessertes Vibratosystem. Das erkennt man daran, dass dort der Hebel mit einer kleinen Schraube festgemacht werden kann. Das fehlt bei der ersten Version.
Line6 hat mit für meine allerdings einfach eine neue Brücke geschickt. Über den Support kann ich mich also auch nicht beklagen.


Ich würde die sicherlich nicht mit den Originalen vergleichen. Wenn ich meine Fender Tele spiele, dann klingt die schon anders. Dafür bekomm ich da aber auch nur genau den Klang raus.
Was mit der Variax aber richtig gut funktioniert, ist z.B. in einem Song einen mittigen, gesättigten Rhythmussound und einen höhenlastigen, aggressiven Cleansound zu nutzen.
Hab zwischenzeitlich live andere Gitarren benutzt, aber seit wir angefangen haben viel mit Tunings zu experimentieren, komm ich an der Variax kaum vorbei.
Es ist einfach eine ziemliche Erleichterung, wenn man beim Gig nicht per Hand auf z.B. DADGAD oder DropA umstimmen muss sondern einfach einen Knopf drückt.

Bisher war das Feedback live auch immer gut und technische Probleme hatte ich noch keine.
(Zitat eines Gitarristen unserer Vorband: "What kind of beast is that? Sounded f***amazing").
 
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Wahrscheinlich bin ich damit ziemlich alleine, aber ich bin großer Fan vom Halsprofil der JTV69 :D Das ist inzwischen ein nach-hause-kommen.

Auch wenn ich meinen ausgetauscht habe: so lange ein Gitarrenhals stimmstabil ist, gibt es da meines Erachtens kein richtig oder falsch.
Wie Du sagst: man muss sich aber auf einem Gitarrenhals "nach-Hause-gekommen" fühlen, da er aus meiner Sicht ganz entscheidend für den persönlichen Wohlfühlfaktor ist.
Ich hab' den Hals gerne etwas breiter in den tiefen und flacher in den hohen Lagen.

Auch wenn die praktische Nutzbarkeit im Live-Betrieb klasse ist, werden die JTV Variax bzw. allgemein Modelling-Gitarren wohl auch auf längere Sicht ein Nischendasein fristen.
Der Grund liegt halt in den teilweise fest gefahrenen Meinungen und heiligen Kühen bei uns Gitarristen (fette Saiten = fetter Ton, digitales Equipment verfälscht meinen analogen Röhrensound, zu viel Knöpfe überfordern mich, etc.)

Hatte längere Zeit auch das sogenannte "Dream-Rig" (Variax, POD HD, DT50) im Einsatz und auch die Gitarrenschaltungen (Pickup-Schalterauswahl, Gitarrenmodelle, etc.) komplett über die Presets des POD HD gesteuert.

Irgendwann fand ich es dann aber doch zu viel des Guten, weil man schon auch etwas "Old School"-Gitarrenspielen verlernt, da man die Vielfältigkeit der Soundmöglichkeiten direkt mit der Gitarre zu steruern (Volume-/Tonpoti, Pickups, lauter/leiser Anschlag, etc.) weniger (nicht mehr) nutzt bzw. wenn man digital gestartet ist, gar nicht beherrscht.

An digitalen Elementen in der Signalkette gibt es heutzutage fast alles. Eine komplett digitale Signalkette (was ich einmal hatte) ist für mich persönlich heute auch nicht (mehr) mein Weg.
Ich setzte auf eine, an praktischen Erwägungen ausgerichtete optimale Mischung aus analogem und digitalem Equipment.


Grüße aus Franken - wolbai
 
Hallo Smashcraaft,
cih kann dich gut verstehen dass Du den Kemper nicht ausprobieren willst.
Ich habe Ihn auch ein Mal prob iert u nd bei mir war es komplett vorbei!

Mittlerweile habe ich etliche Gigs mit der Kombi gespielt und einige Kollegen misioniert.

Bin gespannt :) ob ich dir nicht doch ein Floh ins Ohr gesetzt habe

Ansonsten stimmt es die Variax wird sich nicht durchsetzten. Es gab immer Gitarrist bei Auftritten die die Klampfe belächelt haben wohlgemerkt vor dem Einsatz.
Hinterher war alles anders.

Dass sich Gitarristen ändern ist aber kaum oder schwer möglich


Gruß Michael
 
Ich hatte mal eine Zeit lang die JTV59 und war anfangs sehr begeistert von den Möglichkeiten. In Kombination mit dem Helix eine geniale Sache weil mit Tastendruck von Drop C mit Mesa Verstärker auf Akustikgitarre einen Halbton tiefer kann schon was.

Auch klingt die Gitarre mit den magnetischen PUs sehr gut. An sich spiele ich Slim Taper Hals, das dickere Halsprofil hat mich aber nicht gestört.

Ziel war es meinen Gitarrenfuhrpark zu reduzieren da ich ja dann keine eigene Gitarre für Drop C, Halbton tiefer, Standardstimmung usw mehr brauche sondern nur einen Knopf drehen muss oder mit Helix steuere. Das klappt sehr gut und klingt laut auch nicht schlecht. Ist das Verstärkersignal aber recht leise, hört man schon einen Unterschied zwischen der Standardstimmung und der Modellingstimmung.

Was mich nicht überzeugt hat und warum die Gitarre gehen musste: meiner Meinung nach ist sie nicht für die härtere Gangart gemacht bzw muss man viele Abstriche machen zu den Analoggitarren. Die Palm Mutes kommen leider nicht so überzeugend rüber wie bei einer "normalen" Gitarre und deswegen blieb mein Gitarrenfuhrpark in der Größe erhalten und die Variax musste gehen.
 
Ich mag meinen HD500 total und habe erst gestern für das Musical, bei dem ich im November mitspiele, einige Sounds mit "Paulus", meiner "E-Geige" und meiner "JTV-59" erstellt und damit geübt.
Diesmal wieder mit dem Editor am PC und direkter Bedienung der Pedale.
Ich bin total überzeigt von den Sounds die ich dabei auf so schnelle Weise erstellen kann!
Mein Vorgehen dabei ist einfach:
Einspielen von typischen Sequenzen des Songs in den Looper (auf Pre), Gitarre/Geige weglegen, anschließend alle Effektgeräte, Verstärker, Boxen, Mikros aussuchen und in aller Ruhe einstellen.
Da hört man jede Nuance aus Publikums-Sicht und kann wirklich gute Sounds einstellen die der Originalaufnahme sehr nahe kommen! :great:
Ich mach das über meinen Marshall AS50D und parallel immer noch vergleichsweise mit meinem Beyerdynamic DT770 PRO.
Wozu sollte ich auf eine größere Kiste wie den Kemper wechseln und den Zusatzaufwand treiben?
Klar ist, dass man wissen muß wie man den HD500 einstellen sollte, damit die Sounds überzeugen. Das wird beim Helix noch einfacher und qualitativ besser sein, aber mir persönlich reicht mein HD500.
Die Wirklicher Verbesserungen erziele ich durch überzeugenderes und besseres Spielen. Dazu muss ich beim Üben möglichst schnell den Sound erstellt haben, damit ich dann mit ihm üben und eine Einheit werden kann.
Ach ja, die JTV-59 kommt nur bei einem Song zum Einsatz. Als Slide-Gitarre mit "Reso 1" als Sound ("35er Dobro Model 32" - eine Aluminium-Gitarre, siehe Cover "Dire Straits-Brothers in arms"), erhöhtem, geradem Steg, Metallrohr als Bottleneck und speziellem Tuning ;)
Ich habe am HD500 von EADGBE auf EBEG#BE, also einen E-Dur-Akkord, den ich direkt per "Barree-Slide" überall spielen kann, umgestellt.
 
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Ich habe euch mal ein Beispiel-Video gemacht:
 
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Coole Sache, cooler Sound :great:
 
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@GeiGit: die Variax ist schon eine "Eier-legende-Wollmichsau"!

Mit den Reso-Modellen kann man - sparsam eingesetzt - wirklich klasse Sounds erzeugen. Ich mag auch das Sitar-Modell sehr. Zusammen mit einem Shimmer-Delay und Reverb erzeugt das einen abgedrehten, sphärischen Sound.

Grüße aus Franken - wolbai
 
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Vor allem ist das auch wahnsinnig praktisch, weil man einfach mal schauen kann was so passen würde.
Ich hab in der Regel wenig Lust mehrere Gitarren zu stimmen und durchzuprobieren ;)

Ob sich die Gitarre durchsetzt... mir egal. Scheinbar verkauft sich sie ja nicht allzu schlecht.
Aktuell funktioniert es für meine Band ziemlich gut und wenn mir das Modelling irgendwann nicht mehr gefällt bleibt es immer noch eine gute, stimmstabile HSS-Strat.

Was ich absolut empfehlen kann, wenn ihr ein Helix oder ein HD500 benutzt... legt mal Delay Feedback und Mix aufs Tone-Poti.
Es gibt nichts besseres als den letzten Ton im Outro mit dem Poti einfach ewig stehen lassen zu können.

Was ich allerdings nachvollziehen kann ist, dass die PalmMutes gerade bei HighGain nicht ganz so 100%ig sind. Es geht schon, vor allem wenn man ein wenig näher an der Brücke mutet als sonst. Ich hab ich da ein wenig meine Technik umgestellt.
 
Ja, es ist tatsächlich eine Frage der Muting-Technik.
Außerdem setzt sich manchmal bissl Schmodder um die Piezos, dann klopfen sie leicht bei hartem Anschlag.
So war es bei mir heute zumindest.
Ein kleiner Spritzer "Vaseline", also Kontakt 701, half das Problem zu lösen und zu eliminieren :great:

 
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Außerdem ist es so, dass die meisten JTVs mit Firmware-Version 1.71 ausgeliefert wurden.
Aktuell ist 2.23!
Da hat sich einiges getan. Trotzdem werden/wurden viele JTVs (von ihren Besitzern) nicht aktuallisiert.
Die ursprüngliche Firmware hatte den Modeling-Stand der alten Variax-Gitarren.
Dann kam die Verbesserung der Muting-Problematik und die Akustik-Instrumente wurden vom Sound her auf "HD" verbessert.
Dann kam "HD" für alle Instrumente mit kleinem "Verdrahtungsfehler" bei der Strat (rein virtuell) und dann die "Endversion" mit Fehlerbereinigung.
Firmware 1.71 klingt auf jeden Fall um einiges "billiger" als die aktuelle Firmware. :opa:
 

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