[Gitarre] RBC Custom HSS Telecaster mit Düsenberg Bigsby

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Herzlich Willkommen zu meinem allerersten Review!

Wer sich rein für die Gitarre und nicht für die Vorgeschichte interessiert kann den ersten Abschnitt überspringen und direkt in den Zahlen, Daten und Fakten einsteigen. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen!

Wie kam die Idee zur Custom Gitarre?

Ich bin nicht, wie man vielleicht denken könnte, über das Musiker Board auf Rainer Buschmann und seine Gitarren aufmerksam geworden, sondern habe vor ein paar Jahren ein Status Quo Cover Video auf YouTube gesehen. Der Gitarrist dieser Band spielte einen RBC Francis Rossi Telecaster Nachbau. Ich bin mir nichtmehr sicher ob ich ihn damals angeschrieben, oder selber die Google Suche bemüht habe, jedenfalls fiel mir „RBC Guitars“ da zum ersten Mal auf.
Aber wie kam ich nun auf die Idee mir eine Gitarre bauen zu lassen? Nunja, ich habe viele Gitarrenformen ausprobiert; Anfangs, als ich noch überwiegend klassische Gitarre spielte, hatte ich nur eine günstige Stratocaster. Damals konnte ich die Telecaster-Form überhaupt nicht leiden obwohl einige meiner Lieblingskünstler eine spielten. Nach einer Les Paul, mehreren Stratocasters, einer Jackson und diverse anderen Bauformen habe ich immer mal wieder verschiedene Telecasters in die Hand genommen – von da an hat sich meine Meinung zu der Bauform stark gewandelt. Ich habe die Les Paul gegen eine G&L ASAT Tribute Deluxe ausgetauscht, da mir die Tele-Form letztlich doch mehr zusagte. Mittlerweile zählt die Tele zu meinen absoluten Favoriten. Die G&L ist eine hervorragende Gitarre, aber in den letzten beiden Bands, in denen ich spielte, merkte ich umso mehr wie wichtig eine flexible Gitarre mit verschiedenen Sounds für mich ist. Ich habe dann immer häufiger live meine HSS Stratocasters gespielt – hier war seitens des Sounds von Funky bis Bretthart alles drin. Nur das Tremolosystem der Stratocasters gefiel mir nie so gut wie zum Beispiel ein Bigsby, welches in bei MP ein paar Mal angespielt habe.

Ich machte mich also auf die Suche:

Eine Tele mit HSS Tonabnehmer Bestückung – das alleine ist schon eine Rarität und auf dem normalen Markt nur schwer zu finden. Wenn man allerdings auch noch ein Bigsby-Style Tremolo haben möchte, und dazu noch wert auf besondere Holzkombinationen legt, hat man so gut wie gar keine Auswahl mehr. Neben der Tonabnehmerkonfiguration und dem Bigsby war mir noch wichtig dass die Gitarre einen Hals aus Vogelaugenahorn und einen Sumpfesche Korpus mit Riegelahorndecke und Doppelbindings bekommt.
Wie zu erwarten ergab die Suche dass es kein passendes Instrument „von der Stange“ für mich gab – ich hab mich also mal bei diversen Gitarrenbauern umgeschaut, und bin dann wieder bei RBC gelandet. Die Referenzen auf der Website sahen hervorragend aus, die Community im Musiker Board war mehr als angetan, und ich fing an meine Gedanken zusammenzufassen und eine Anfrage bei Rainer zu stellen.

Zahlen, Daten, Fakten

- Bauform: Telecaster
- Korpus: Sumpfesche mit 2 Hohlkammern, Doppelbinding (Pearl)
- Decke: Riegelahorn 3AAA
- Hals: Vogelaugenahorn
- Griffbrett: Indisches Palisander
- Tremolo / Brücke: Düsenberg Göldo Bigsby Tremolo, ABM Rollerbridge
- Hardware: Chrome, Ashtray Telecaster Plate, Telecaster Potiknöpfe,
- Tuners: Kluson Backlock Mechaniken
- Bünde: 22 Medium Jumbo
- Schlagbrett: Pearl, 3-Lagig
- Tonabnehmer: Häussel Single Coil Keramik (Neck),
Häussel Single Coil Keramik Reversed (Middle),
Häussel Klinge Hot (Bridge)
- Schaltung: Standard Strat – mit Splitfunktion
- Potis: Japan 250er
- Sattel: Rinderknochen

Beratung und Service:

Wenn man sich eine Gitarre bauen lässt kommen mit der Zeit fragen auf – egal wie genau die eigenen Vorstellung bereits sind. Umso wichtiger ist eine gute und kompetente Beratung – und die bekommt man bei RBC Guitars. Ich bin sicherlich nicht der einfachste Kunde; Ich habe klare Vorstellungen und hohe Ansprüche, doch bei einigen Punkten waren Rainers Erfahrungen und Empfehlungen genau das richtige. Mir war klar dass ich eine HSS Tonabnehmerbestückung brauche, da ich aber keine Lieblings-Tonabnehmer habe wusste ich nicht welche ich nehmen sollte. Rainer hat mir die Häussel Tonabnehmer empfohlen, mit denen er stets gute Erfahrungen gemacht hat. Auch bei dem Bigsby konnte er mir das Düsenberg Göldo Modell empfehlen: Es ist von hoher Qualität und bietet Vorteile wie einen in der Höhe und Länge arretierbaren Tremolohebel. Für meine teils detaillierten und häufigen Fragen zur Gitarre oder dem Gitarrenbau an sich hat er sich immer Zeit genommen und mir bei der Abholung der Gitarre noch einige hilfreiche Tipps mitgegeben. Ein paar Holzarten möchte er aufgrund der schwierigen Beschaffenheit und Eigenschaften nichtmehr verarbeiten, was ich gut nachvollziehen kann. In so einem Fall hat er gute Alternativen parat, die perfekt zum Instrument passen. Man muss dazu sagen dass ein paar meiner Vorgeschlagenen Holzsorten sehr, sehr exotisch, und kaum zu beschaffen sind. Der Service und die Beratung waren immer Top und ich würde jederzeit wieder Arbeiten von ihm durchführen lassen. Er hat im Zuge der Abholung noch ein paar Änderungen an einer meiner Strat durchgeführt – auch hier wurde alles zu erwarten gut erledigt.

Erster Eindruck

Vor circa einem Monat bin ich nach Minden gefahren und habe meine Gitarre abgeholt. In der kleinen aber feinen Werkstatt konnte ich sie erstmals spielen: Wow – was für ein Instrument! Die Optik fällt direkt auf, die Kombination aus dem etwas helleren Palisandergriffbrett, der grün lackierten Riegelahorn Decke und dem VAA Hals macht schon viel her, die doppelten Pearl-Bindings und das Pearl Schlagbrett runden die Optik zusätzlich ab. Die Farbe „Smaragd Grün“, angelehnt an Francis Rossis neuer Status Gitarre, war die richtige Wahl. Was mir direkt auffiel ist, dass die Gitarre auch ohne Verstärker relativ laut ist und gut klingt - bei einigen meiner anderen Gitarren hört man da weniger. Doch auch angespielt über den (fremden und unbekannten) Fender Verstärker macht die Gitarre eine gute Figur. Trotz dass ich kräftige Gitarrenhälse u.a. von meiner Red Special gewohnt bin und wusste dass Rainers Gitarrenhälse ziemlich kräftig gebaut sind, musste ich mich erst mal an den neuen Hals gewöhnen.
Wieder zu Hause in Bremen angekommen habe ich die Gitarre dann über meine gewohnte Anlage gespielt. In Kombination mit meinen BOSS ME-80 und den Blackheart und Engl Verstärkern zeigen sich die Unterschiede zu meinen bisherigen Gitarren. Der gute Eindruck wird weiter bestärkt und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit komme ich sehr gut mit dem kräftigen Gitarrenhals klar.

Die Hölzer

Fangen wir mal oben ab: Die 3AAA Riegelahorndecke hat eine schöne gleichmäßige Maserung und wird durch das Transparente grün sehr schön hervorgehoben. Auch die Seiten des zweiteiligen Korpus aus Sumpfesche sind grün transparent lackiert und geben den Blick auf die Holzstruktur frei. Der Sumpfeschekorpus hat zwei Hohlkammern die für mehr Sustain und leichteres Gewicht sorgen. Der Hals aus Vogelaugenahorn weist eine starke Maserung auf. Er ist, nicht zuletzt vielleicht auch durch das verwendete Hartwachsöl, etwas dunkler als die meisten Ahornhälse und ist nahezu komplett mit „Vogelaugen“ übersät. Die wenigen dunklen/schwarzen Färbungen sind durch die Natur des Holzes bedingt und fallen nicht stark auf. Sie zeigen die Individualität des Holzes. Ein VAA hals in der Qualität ist wahrscheinlich ohne Färbung kaum zu bekommen oder unbezahlbar teuer. Man darf nicht vergessen dass es sich bei den Hölzern um ein Naturprodukt handelt - ich bin immer wieder erstaunt wie viele Arten und Maserungen es gibt. Das Griffbrett ist aus indischem Palisander und in einem vergleichsweise hellen Braunton, der sehr gut mit dem grünen Korpus und dem dunklen Vogelaugenahorn harmoniert. Aus der Nähe erkennt man die für Palisander typischen dunkelbraunen streifen. Im Vergleich zu meinen anderen Gitarren fällt auf dass hier ein massives und dickes Griffbrett verbaut wurde, es misst in der Höhe bestimmt ca. 6 mm.

Die Verarbeitung

Die Gitarre ist sehr gut verarbeitet, auch bei genauerem hinsehen konnte ich keine Auffälligkeiten in der Lackierung, am Binding oder an anderen Stellen erkennen. Die Dots im Griffbrett sitzen an der richtigen stellen und auch hier sind keine Spalte oder ähnliches zu erkennen. Die Bünde sind gut abgerichtet und an den Saiten abgerundet, so dass sich alles weich anfühlt und gut bespielbar ist. Der Übergang zum Korpus ist sauber gearbeitet und durch 6 Schrauben (2 unter der Metallplatte und 4 sichtbaren) verbunden. Die Potis und Schalter laufen sauber und ohne Knacken, die Klingenbuchse und alle Schrauben sitzen fest und da wo sie hingehören. Das Bigsby und die Roller Bridge sind eingestellt und die Saitenhöhe bedarf keiner weiteren Justierung. Ich spiele, so wie auf fast allen meiner E-Gitarren, .009er Saiten. Alles sieht sehr hochwertig und präzise aus und fühlt sich auch so an.

Hardware

Auf den Punkt Hardware gehe ich insbesondere in Hinblick auf das verbaute Düsenberg Bigsby separat ein. Es lässt sich sehr weich und gut bewegen, man kann die Tonhöhe sowohl nach oben als auch nach unten modulieren und schöne Effekte und Vibrato erzeugen. Ich persönlich ziehe dieses Tremolo einem normalen Stratocaster Tremolo oder einem Floyd Rose vor. In Kombination mit der ABM Rollerbridge, dem Knochensattel und den Roller-Saitenniederhalter arbeitet das Tremolo sehr stimmstabil und zuverlässig. Im Gegensatz zu manchen Stratocaster Tremolos kann ich auch keine Tonhöhenveränderung der anderen (nicht gebendeten) Saiten bei Bendings feststellen, was bei manchen Country-Licks sehr hilft. Ein großer Vorteil an dem Düsenberg-Tremolo ist die Möglichkeit, den Hebel in der Länge und Höhe zu arretieren. Man kann den Hebel auf die persönlichen Präferenzen einstellen und er bleibt (im Gegensatz zu manchen Schraub-Tremolos) immer in der Position wo er „hingeschoben“ wird. Anders als bei dem originalen Bigsby werden die Saiten nicht auf kleine Metallstifte, sondern durch einen Metallblock an der hinteren Rolle gezogen. Das erleichtert den Saitenwechsel und ist weniger „fummelig“ als beim original. Doch einen Nachteil hat das Düsenberg / Göldo Bigsby: Der Tremolohebel wird mit zwei Madenschrauben festgezogen. Die Enden dieser Madenschrauben sind leider nicht abgerundet und schneiden somit leicht in das Metall des Hebels ein. Man sieht nach mehrmaligem Gebrauch kleine Spuren an dem Tremolohebel. Besser wäre hier ein System, dass es ermöglicht den Hebel ohne Werkzeug zu lösen oder zu montieren. Vielleicht indem man das Prinzip von Schlagzeug-Beckenständern aufgreift, hier gibt es zwei Metallteile, mit einer Aussparung für den Hebel, die mittels kleiner Flügelschraube oder ähnlichem zusammengezogen werden können und so den Hebel dazwischen festhalten. Das Problem wurde aber auch vom Gitarrenbauer erkannt und an Göldo, zusammen mit einem Verbesserungsvorschlag, weitergegeben – schauen wir mal ob und wie die nächste Version dieses sonst sehr soliden Tremolos aussehen wird.

Der Sound

Als erstes fiel mir auf, dass der Output der Tonabnehmer geringer ist als der meiner Fender HSS Stratocaster. Die Tonabnehmer klingen aber insgesamt etwas wärmer und runder als die der Fender. Die Häussel Klinge Hot eignet sich hervorragend für Blues und Rocksounds, gesplittet kommt er dem Bridge-Tonabnehmer einer Telecaster sehr nahe und kommt bei mir für Country-Leadsounds und Status Quo ähnliche Rocksounds zum Einsatz. In der Zwischenposition zusammen mit dem Middle-Pickup klingt die Gitarre mit gesplittetem Klingen Humbucker nach einem Stratocaster Bridge Pickup, etwas weniger „Twangy“ bzw. „direkt“. Die anderen Positionen (Mitte, Mitte + Neck und Neck) sind hervorragend für cleane Rhytmusgitarrensounds geeignet. Die Positionen Neck sowie Neck + Middle eignen sich wie bei einer Stratocaster für Funk-Sounds und melodische Leadparts im Mark Knopfler Stil.
Zusammenfassend bietet die Gitarren von Hardrock bis weichen Popsounds alles was man als Gitarrist gebrauchen kann. Das Coil Splitting bringt nochmal ein paar zusätzliche Möglichkeiten und funktioniert mit dem Häussel Tonabnehmer sehr gut. Insgesamt klingt die Gitarre wärmer und mittenreicher als meine Stratocaster, ohne dabei Höhen einzusparen. Auch die Tiefen kommen druckvoll rüber und die Tonabnehmer reagieren dynamisch auf mein Spiel.

Fazit

Für mich hat sich die Wartezeit gelohnt, und die Gitarre ist jeden Cent wert. Ich bin in jeder Hinsicht sehr zufrieden und habe bisher noch nichts Vergleichbares gespielt – der Abstand zu meinen anderen Gitarren ist doch spürbar hoch, die Qualität weit über dem Standard. Für mich ist das die beste E-Gitarre die ich bisher in der Hand hatte. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einmalig gut und auch das „Feeling“ eine Gitarre aus Handarbeit zu spielen ist ein ganz anderes. Hinter der Gitarre und der Firma „RBC Guitars“ steht Rainer Buschmann den ich als sehr freundlichen, kompetenten Menschen mit interessanter Geschichte kennengelernt habe. Ich würde mir jederzeit wieder eine Gitarre von Rainer bauen lassen, und gerne eine weitere RBC Gitarre spielen können. Ich weiß aber, dass Rainer etwas kürzer treten möchte und derzeit seinen Bestand reduziert.

Hörbeispiele

Vielleicht werde ich in Zukunft noch ein paar Hörbeispiele aufnehmen – ich finde es aber immer schwierig diese so zu gestalten, dass man wirklich einen Eindruck vom Klang der Gitarre bekommt. Es gibt doch sehr viele Faktoren die bei der Aufnahme eine Rolle spielen, sei es der Verstärker, die Effekte, das Mikrofon oder die verwendete DAW und AD Wandler.

Bilder

Vielen Dank an @S.G.K. für die Fotos!

green.jpg GReen3.jpg Green6.jpg Green7.jpg Green9.jpg Green10.jpg Green11.jpg Green12.jpg
(Auf das Bild klicken zum Vergrößern)

Danke für das lesen meines Reviews. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Eindruck über die Gitarre und die Leistungen von RBC Guitars vermitteln. Fragen und Kommentare sind natürlich herzlich Willkommen!

Ein schönes Wochenende wünscht

GreenTelecaster
 
Eigenschaft
 
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Hammer Optik und das sie mehr Mitten bringen soll, ließe sie genau in mein Beuteschema fallen ..... :w00t:
(einziger Punkt der mir nicht ganz zusagt, ist die Farbe der knallweißen Perloidbindings)

Glückwunsch + viel Spaß damit !!:claphands:
 
Hammer Optik und das sie mehr Mitten bringen soll, ließe sie genau in mein Beuteschema fallen ..... :w00t:
(einziger Punkt der mir nicht ganz zusagt, ist die Farbe der knallweißen Perloidbindings)

Glückwunsch + viel Spaß damit !!:claphands:

Danke, den werde ich haben! Auf den Fotos kommt das Weiß des Bindings natürlich noch ein wenig strahlender rüber als wenn man sie in der Hand hält. Ich habe aber sowieso die Erfahrung gemacht, dass die meisten Binding-Materialien mit der Zeit etwas nachdunkeln oder gelblicher werden.

Doch, es gibt sie gelegentlich, die HSS Tele, allerdings nicht von der Stange.

Hier ein Review zu meiner Interpretation des ganzen

https://www.musiker-board.de/threads/gitarre-staufer-t-caster.678777/

Abgesehen von Custom-Gitarren wird man da wohl nicht viel finden. Deine Gitarre sieht jedenfalls auch sehr gut aus :)
 
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Wow, abgefahrene Optik und sehr schöne Ausführung! Großes Lob an den Gitarrenbauer und Dir viel Spaß:)
 
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Die sieht toll aus. Oft gefallen mir Gitarren ja nicht besonders, die eine klassische Form mit einer "wilden" Lackierung, moderner Hardware und auffälligen Hölzern kombinieren. Aber in diesem Fall hat das große Klasse, finde ich. Der @murle1 hat sich da mal wieder selbst übertroffen. Den Klingenpickup hätte ich nicht gewählt, aber es ist ja auch Deine Gitarre :) Was ist denn der Unterschied zwischen den Keramik-Single Coils und klassischen Alternativen? bzw klar, der Magnet und damit die Bauform. Aber was ist der Vorteil in Deinem Setup? Mehr Output?
 
Die sieht toll aus. Oft gefallen mir Gitarren ja nicht besonders, die eine klassische Form mit einer "wilden" Lackierung, moderner Hardware und auffälligen Hölzern kombinieren. Aber in diesem Fall hat das große Klasse, finde ich. Der @murle1 hat sich da mal wieder selbst übertroffen. Den Klingenpickup hätte ich nicht gewählt, aber es ist ja auch Deine Gitarre :) Was ist denn der Unterschied zwischen den Keramik-Single Coils und klassischen Alternativen? bzw klar, der Magnet und damit die Bauform. Aber was ist der Vorteil in Deinem Setup? Mehr Output?

Zugegeben bin ich sehr großer Fan von auffälligen Hölzern - mir gefällt einfach die Vielfalt dieses schönen Werkstoffs. Rein optisch gefallen mir die gemaserte Ahorn- und Esche-arten sehr gut, aber auch echte exoten wie Macassar Ebenholz, Schlangenholz, Perlholz oder Wüsteneisenholz. Die Lackierung finde ich fast schlicht und weniger wild, so ein grün sieht man auch nicht allzu oft.

Zu den Magneten: Ich wurde gefragt ob ich Keramik oder AlNiCo Magneten bevorzuge. Da meine anderen Live-Gitarren Tonabnehmer mit Keramikmagneten haben, wählte ich diese.

Ich bin kein Experte und hatte mich dann bei verschiedenen Quellen informiert. Vielleicht kann @murle1 uns mehr zu den unterschieden sagen.

Grundsätzlich gibt es verschiedene Magnettypen, da wären Neodym Magneten, AlNiCo Magneten (AlNiCo III, II oder V) und eben die Ferrit/Keramikmagneten. Es gibt noch andere Magnettypen wie Elektromagneten, die aber scheinbar kaum im Gitarrenbau verwendet werden.

Der Tonabnehmer funktioniert ja so dass der Magnet ein statisches magnetisches Feld liefert. Die Spule liefert nur dann eine Ausgangsspannung, wenn durch Veränderung des Magnetfelds eine Spannung induziert wird, das heißt wenn zum Beispiel die magnetische Saite über dem Magnetpol schwingt. Unterschiedliche Magnettypen haben unterschiedliche Stärken und das scheint der größte Unterschied zu sein. Theoretisch müsste mal also einen stärkeren Magneten weiter von den Saiten entfernen als einen schwachen. So könnte man die gleichen Klangcharakteristiken erhalten. Zudem haben Magneten ja keinen Frequenzgang oder andere Einflüsse auf den Ton und können dadurch eigentlich keinen unterschied in der Tonwärme erzeugen.

Ein weiterer unterschied sind die Wirbelströme innerhalb der Magneten, die von Magnet zu Magnet unterschiedlich sind. Ein Ferritmagnet (Keramikmagnet) hat geringere Wirbelströme und dadurch geringere Dämpfung in den Höhen. Das ist mitunter auch der Grund weshalb die Ferrit/Keramikmagneten als "höhenreicher", "aggresiver" und "schneidender" beschrieben werden.

Ob das ganze nun aus Elektrotechnischer Sicht nachvollziehbar ist, oder eher in den Gitarristen-Voodoo-Stammtisch gehört kann ich nicht beurteilen. Die Tonabnehmer klingen gut und ich bin mit der Wahl zufrieden - ich selber hätte ohne Rainers fachkundige Meinung auch keine Tonabnehmer auswählen können. Dafür kenne ich mich zu wenig mit den unterschieden aus.
 
Das ist alles richtig... Harry hat früher selber Gitarren gebaut, und kennt sich aus welche Materialien für welche Gitarre, welchen Sound und Musikrichtung passt. Wenn ich dort bestelle, wird erst mit ihm darüber gesprochen. Bis jetzt waren seine Empfehlungen immer richtig. Sollte das nicht der Fall sein, tauscht er um! Eine Beschreibung welches Material welchen Ton macht, findet man in seiner HP, oder dem Katalog.
 
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Wow. Tolle Gitarre. Danke für das schöne ausführliche Review.

Viel Spaß mir deiner "Grünen"
 
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Sehr schönes Review, ich bedanke mich einfach auch mal.
Ein äusserst netter Geselle der @GreenTelecaster. naja die Keramik Pickups klingen mMn etwas transparenter und "kälter" also sauberer. aber das sind wirklich nur Nuancen, selbst da wird jeder minimal anders hören.
Sehr schöne Gitarre und das erste mal das ich eine Bigsby in der Hand hatte, die Metal tauglich ist. Ich hatte Herzklopfen! Bei extremen Divebombs.
Der Hals fühlt sich wirklich grandios an. An wem das wohl liegt :p nein kleiner Spaß.
Ich wünsche dir viel Spaß mit deiner Gitarre, freue mich darauf mehr zu hören.

Lieben Gruß
Sven
 
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Sauber. Rainer und sein helferlein...wie er immer sagt. Und ja, auch ich habe oft genervt und rainer hatte immer ein Ohr. Aber bei einer blindbestellung-wie es bei mir war-war das für mich auch speziell.
 
schöne Gitarre - und das obwohl ich normalerweise eher auf schlichtere Optik stehe. Die Lackierung hat schon gut Tiefe.

Mal eine Frage an den Erbauer der Gitarre: Sagt man Vogelaugenahorn nicht nach, dass es weniger verwindungssteif ist als "normales" Ahorn ?
 
Wie man an der Purple Raincaster in meiner Signatur unschwer erkennen kann, bin ich absolut begeistert von deiner RBC.
Ich brauche jetzt dringend gaaanz trockenen Kuchen :hail:
 
schöne Gitarre - und das obwohl ich normalerweise eher auf schlichtere Optik stehe. Die Lackierung hat schon gut Tiefe.

Mal eine Frage an den Erbauer der Gitarre: Sagt man Vogelaugenahorn nicht nach, dass es weniger verwindungssteif ist als "normales" Ahorn ?


Es wird so viel gesagt, von so vielen Experten oder die sich dafür halten. Darauf gebe ich nichts mehr, ich verlasse mich auf eigene Erfahrungen. Nur dazu: Ich habe mir einmal selbst eine Strat gegönnt aus den absolut teuersten Hölzern. Der Hals ist aus Vogelaugen 5AAAAA. Das war vor ca. 18 Jahren. Seit dem wurde dort am Halsstab noch NIE auch nur ansatzweise verstellt. Obwohl dort auch schon leicht unterschiedliche Saitenstärken verwendet wurden. Ich denke, das spricht für sich?
 
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Es wird so viel gesagt, von so vielen Experten oder die sich dafür halten. Darauf gebe ich nichts mehr, ich verlasse mich auf eigene Erfahrungen......Ich denke, das spricht für sich?

Irgendwie schon ;-)
Wollte nur mal fragen, weil ich es schon ein-zwei mal gelesen habe.
Wie kommt das eigentlich zustande, das Vogelauge ?
Äste ? Pilze ?

Muss ich gleich mal googeln, genau wie Riegel oder Quilted ... Mal sehen was wiki sagt

Edit: Mmmh, Wachstumsstörung ev. ausgelöst durch einen Pilz .... So ganz genau weiß man es gar nicht, auch bei Riegelahorn nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi,

bildschöne Gitarre. Und das Perloid-Binding ist ja wohl sowas von Kirsche auf Sahne... Ich hab ja trotz recht großen Fuhrparks leider noch immer keine Tele, und so ein Bericht macht den Appetit umso größer.

Viel Spaß mit dem Teil und :hat: an uns Rainer!

Gruß, bagotrix
 

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