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[REVIEW] Cordial - CIK 122 BL Instrumentenkabel High Performance
Ich löte alle meine Kabel grundsätzlich selbst. Da weiß ich dann ob die Abisolation und die Zugentlastung passt, ob der Schirm beim Abisolieren gekerbt wurde und ich bekomme genau die Länge, die ich auch benötige.
Da eines meiner bisherigen Gitarrenkabel eigentlich ein Mikrofonkabel war und von mir für diesen "Mikrofon-Umschalter" benötigt wurde, war es nun an der Zeit mal ein "richtiges" Instrumentenkabel zu besorgen. Also schaute ich, welche Kabel gerne verwendet werden und schließlich überzeugte mich das Cordial CIK 122 BL.
Das "BL" steht dabei übrigens für "Blau" und es ist auch in "BK"=Black=Schwarz, "GE"=Gelb, "RD"=Red=Rot, und in "GN"=Green, also grün erhältlich.
Ich habe mir 6 Meter für aktuell 0,83€/Meter bei Thomann bestellt. Es kostete mich also 4,98€
Welche Stecker soll ich verwenden?
Die Frage ist natürlich sehr wichtig und ich hatte in der Vergangenheit mit billigen Stecker leider immer wieder Probleme. Deshalb hatte ich mich vor 3 Jahren nach besseren Steckern umgeschaut und bin bei meinem neuen "Standard-Stecker" gelandet.
Ich verwende nur noch die Neutrik Stecker der NP2-Baureihe und suche mir eben die für mich passende Variante raus. Ich hatte damals auch ein Review drüber geschrieben und spare mir deshalb auch hier die Details: klick
Später kam dann noch ein Review über die "Silent"-Variante dazu (klick) die auch sehr empfehlenswert auf der Instrumentenseite ist, falls man das Instrument beim Auftritt lautlos ausstecken möchte um es z.B. zu wechseln.
Und auch der normale Winkelstecker (klick) und die Stereo-Variante (klick) wurden von mir in meinen Kombinationskabeln aus Instrumenten- / und InEar-Kabel verbaut.
Was für ein Kabel ist es?
Es ist ein doppelt geschirmtes Kabel. Die doppelte Schirmung besteht aus einem flexiblen Wendelschirm aus Kupferlitze mit darunter liegendem schwarzen Zwischenmantel aus elektrisch leitendem Kunststoff.
Die darunter liegende weiße Leiterisolation ist aus kapazitätsarmem PE (Polyethylen) und sorgt damit für eine relativ geringe Höhendämpfung. Die Kapazität beträgt 130pF (pico-Farad) pro Meter. In meinem Fall addiert sich der Wert dann folgendermaßen: 6m x 130pF/m = 780pF.
Aber was ist das für ein Wert? Was macht der? Letzten Endes wirkt das Kabel mit dem Abstand und der Isolation zwischen Leiter und Schirm wie ein Kondensator mit 780pF, der, ähnlich wie die Tonblende in der Gitarre, durch seine Kapazität die Höhen in einem bestimmten Bereich dämpft. Je größer der Wert, desto tiefer runter geht der Frequenzbereich der Höhendämpfung.
Die Dicke der Außenisolation, die bei diesem Kabel aus blauem PVC (Polyvinylchlorid) besteht, hat keinen Einfluß auf die Kapazität. Da PVC ziemlich stabil und in dieser Dicke auch gut druckausgleichend ist, ist das Kabel gut für den harten Bühnenalltag geeignet und ziemlich trittfest.
Datenblatt des Cordial CIK 122
Was ist bei der Verarbeitung wichtig?
- Wenn man die Außenisolation vorsichtig mit dem Messer rundherum durchtrennt, darf das Kupfergeflecht mit dem Messer nicht berührt werden, da sonst die feinen Adern gekerbt werden und direkt, oder nach einigen Biegezyklen, brechen werden.
- Auch der schwarze Zwischenmantel muss abisoliert werden da er leitend ist und bei Berührung mit der Innenader, oder dem Steckerkontakt der Spitze einen kleinen "Kurzschluß", bzw. eine Dämpfung durch Widerstand verursacht.
Das war mir selbst nicht bewusst und ich musste erst durch diesen Kommentar in meinem Stecker-Review darauf gestoßen werden:
Ich hielt den schwarzen Kunststoff nämlich für isolierend und nicht leitend, und war auch nicht der Einzige dem das so ging:Den schwarzen Isolator am Kabel solltest du aber ab machen. Denn wenn der irgendwie wo ran kommt gibts nen Kurzschluss.
Tja, man lernt also nie aus!Wieso sollte ein Isolator einen Kurzschluss erzeugen? Er ist doch genau dafür da, um durch seine Isolationswirkung Kurzschlüsse zu verhindern.
Worauf ist noch zu achten?
- Dass auch der Innenleiter beim Abisolieren der Leiterisolation ebenfalls nicht gekerbt und damit vorgeschädigt wird.
- Ebenso wichtig ist es, dass keine einzelne Ader absteht und z.B. zum Schirm oder Masseteil des Steckers eine Brücke und damit einen Kurzschluss erzeugen kann.
- Der Stecker darf auch nicht zu lange erhitzt werden, da sonst der Kunststoff-Isolator zwischen Spitze und Masseanschluss schmelzen kann und sich der Stecker verformt. Somit braucht man einen leistungsstarken Lötkolben und etwas Übung im Löten um zügig eine gute Lötstelle zu erzeugen.
- Die Zugsicherung des Steckers muss sauber aufgesetzt werden und der Stecker darf nicht mit Spannung, bzw. Zug auf das Kabel montiert werden. Es ist besser, wenn man das Kabel eher etwas in den Stecker reinschiebt bevor die Zugsicherung komplett zugedreht wird. Dadurch nimt dann bei Zug auf das Kabel im Bühnenbetrieb nicht der Innenleiter, sondern die Isolation die Zugkräfte auf und das Kabel hält länger.
Bilder des Zusammenbaus
(Bilder zur vollständigen Ansicht und für weitere Informationen bitte anklicken)
Fazit
Das Kabel fasst sich schön an, klebt nicht zu sehr an Gegenständen, sondern gleitet gut drüber. Es liegt sauber auf dem Boden, ist aber nicht zu schwer.
Natürlich kommt auch dieses Kabel irgendwann in Schlaufen hoch wenn man sich als Gitarrist immer in die selbe Richtung um die eigene Achse dreht. Da hilft im Zweifel nur: Tanz mal in der anderen Richtung zurück
Der Klang ist sehr gut. Die Höhen bleiben brillant und ich bin sehr zufrieden mit diesem Kabel.
...wer noch mehr von mir lesen möchte, darf gerne durch meine Reviews und Workshops stöbern.
Vielen Dank für Euer Interesse! Seid gesegnet!
- Eigenschaft
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