Lernen - abwechslungsreich und fördernd

Was genau meinst du damit, dass ich deren Idee erfassen kann? Klingt total logisch, ich kann mir da gerade dennoch nichts darunter vorstellen.
Schwer zu erklären, aber du bist auf dem richtigen Weg, wenn du in Liedern bereits Feinheiten wahrnimmst, die du bis jetzt nur unbewusst wahrgenommen hast.
Um bei meinem Beispiel Blackmore zu bleiben: gerade in der “klassischen“ Purple Zeit sind seine Soli gut aufgebaut, mit langsamen und schnellen Teilen und zielen auf einen Höhepunkt hin. Nimm zB Smoke on the water in der Version Made in Japan.
 
Es gibt ja beide Komponenten, und beide haben ihre Berechtigung.

Mein ehemaliger Gitarrenlehrer war ein Profi, mit "richtiger" E-Gitarren-Ausbildung an einem der anerkannten Institute. Er hat mir bestätigt, dass sich Skalen/Akkorde/Stile "draufschaffen" keine Freude ist, aber es musste sich eben "draufgeschafft" werden und heute ist er froh über diese solide Basis an verdammt vielen unterschiedlichen Geschichten. Klar kann man sich alles auch musiktheoretisch herleiten, aber wenn man's einfach kann (weil auswendig) ist das schneller und entspannter.

Ist wie beim Einmaleins - ich kann heute noch das große Einmaleins auswendig, weil ein alter Pauker uns das hat lernen lassen. War mega-nervig damals, aber man hat's halt wirklich drauf "fürs Leben".

Natürlich hat er parallel viel mit anderen Musik gemacht und in Bands gespielt und ist aufgetreten usw. - das war dann die andere Seite, wo man miteinander-spielen und aufeinander-hören lernt.

Der entscheidende Faktor ist immer "was ist der Anspruch an mich selbst"?

Ich stümpere so vor mich hin, bin kein "kompletter" Gitarrist, aber in der Nische "akustischer Delta Blues und Slide" durchaus bewanderter als viele andere (aber auch nur da). Dazu ein paar Akkorde die man halt so kann, bisschen Erfahrung aus Coverbands und Funk&Soul-Band mit eigenen Songs, ich komm' auf meinem niedrigen Niveau schon zurecht und bin happy damit. Skalen, Theorie, usw. weitestgehend Fehlanzeige. Reicht mir aber auch - ich spiele meine Songs, lerne ab und an mal was, kann mit anderen bisschen Krach machen, reicht.

Wenn du "mehr" willst - und danach klingt es - musst du halt die richtige Balance aus "langweiligem Lernen" und "spaßigem Anwenden" finden. Aus der Ferne würde ich sagen "such' dir mal ne Band".
 
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Guck auch noch mal auf guitarnick.com. Zum Beispiel hier: https://www.guitarnick.com/acoustic_flatpicking_blues.html Das baut auch aufeinander auf. Ich arbeite zur Zeit mit beidem, dem "Little Blues Book" und guitarnick. Ich habe mir damit mal selbst ein Übungsstück komponiert, damit es etwas interessanter wird. Zusätzlich habe ich mir auf Youtube Drum Backingtracks runtergeladen zu denen ich spiele. Damit macht das gleich noch mehr Spaß.

Da sind ein paar nette Sachen dabei. Improvisierst du nach deinen eigenen Vorstellungen zu den Backingtracks?

Er hat mir bestätigt, dass sich Skalen/Akkorde/Stile "draufschaffen" keine Freude ist, aber es musste sich eben "draufgeschafft" werden und heute ist er froh über diese solide Basis an verdammt vielen unterschiedlichen Geschichten.

Das finde ich auch gar nicht so schlimm, ich wusste nur nichts damit anzufangen. Und so zieht sich das in dem genannten Buch durch die weiteren Themen hinweg. Wobei die Techniken, auch mit Beispielen, gut beschrieben sind. 'Ist ohnehin 'ne Leihgabe.

"was ist der Anspruch an mich selbst"?

Einerseits will ich nicht nur von anderen etwas Nachspielen. Ich will schließlich selber kreativ werden und das kann ich nicht, wenn ich Songs, Riff und Licks nachdudel. Andererseits möchte ich mir eine starke Basis erarbeiten. Inspirationen kann man sich ja jederzeit aus Songs herauspicken, die einem liegen. Jedoch spreche ich mich auch dafür aus, dass ich auf dem Weg dahin auch gerne an die Hand genommen werden mag, egal ob durch 'nem Buch, DVD o.Ä.

Aus der Ferne würde ich sagen "such' dir mal ne Band".

Ich habe das Gefühl, dass das noch nicht der richtige Zeitpunkt ist.

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Na ich hoffe doch, dass ich euch nicht mit meinem Gejammer nerve. Mir fällt das gerade mal so auf :(
 
Mangels Datenvolumen kann ich mir dein Hörbeispiel gerade nicht anhören.

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Ich bleibe geduldig und übe weiterhin fleißig. Insbesondere dann, wenn ich mich auf eine bestimmte Sache konzentriere, erziele ich den größten Fortschritt.

Noch mal danke für eure zahlreichen Anregungen. :)
 
Das sind nur 1,6 MB.
 
Ich bin komplett Theoriefrei und schwöre auf Gehörbildung.... Verinnerliche die Klänge von Intervallen und jamme einfach zu Backing Tracks oder ähnlichem. Auf Dauer wirst Du immer besser und brauchst keine Skalen mehr, da du intuitiv das spielen kannst, was du möchtest/bzw in deinem Kopf hörst.

Edit: Nicht nur einfache intervalle, auch Arpeggien/Akkorde bringen dich da natürlich weiter...
 
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Ich bin komplett Theoriefrei und schwöre auf Gehörbildung.... Verinnerliche die Klänge von Intervallen

Das ist mir aber schon wichtig. Aber 'n guter Tipp von dir, danke sehr. Die Intervalle tauchen ja auch recht früh in "Rock Guitar Basics" auf, das ich mir neulich ausgeliehen habe. Da stehen gute Tipps drin, wie ich das Theoretische - praktisch auf die Gitarre übertragen kann.

Das sind nur 1,6 MB.

Ich hab's vor zwei Wochen mal selber nachgedudelt. Beim Blues interessiert mich die "typische Rhytmusgitarre" nicht, 'ist halt nicht so aufregend wie im Rockbereich. Deine Aufnahme habe ich mir angehört, entweder wird's durch die Verbindung nicht glatt wiedergegeben oder das Timing stimmt nicht so ganz. Wie weit bist du inzwischen mit dem "Little-Bluesbook"?

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Ich fühl' mich wieder "freier", 'habe das in meinem Eingangstext erwähnte Buch wieder zurückgegeben (auch 'ne Leihgabe). Ich lerne zzt. aus 3 versch. Büchern / Heftchen. Inzwischen verbinde ich alles zusammen. Theorie - Technik und Spielspaß.

Black Night klappt nach intensivem Üben auch wunderbar. Ich bin gerade noch von dem Musikfilm "It might get load" beeindruckt. 'Muss ich mir unbedingt nochmal anschauen! Da will man gleich Whole lotta love spielen. :m_git1:
 
Es wird wohl eher mein Timing sein. Ich sagte ja, dass ichnes auch noch nicht perfekt finde. :(
 
Ich habe das Gefühl, dass das noch nicht der richtige Zeitpunkt ist.

Das Gefühl hatte ich auch über Jahre und ich habe letztes Jahr angefangen mit anderen zu spielen. Ich muss sagen, ich hatte ca 16 Jahre ne Gitarre daheim, aber bisschen Powerchords so 2-3x im Monat gespielt. Dann Ende 2016 hat mich die Gitarre gepackt und ich hab jeden Tag gespielt. Einfach gespielt, bisschen Theorie hier und da. Dazu in das ein oder andere Buch geschaut, YouTube Videos, aber meistens hab ich dann zu Backing Tracks gespielt. Lieder gelernt mit Guitar Pro. Alles sehr unstrukturiert und wie ich immer Lust hatte. Aber dann nach so einem Jahr hab ich mich dann entschieden mit Bekannten was zu machen. Jetzt vor kurzem auf eine Anzeige geantwortet und mit den mach ich auch was mittlerweile.

Auf was ich hinaus will, ich ärger mich ein bisschen, dass ich nicht eher mit anderen gespielt habe und das früher forciert habe. Mach das echt, ich fühl mich auch nicht bereit, aber es macht einfach Spaß. Klar, wenn du auf ne Anzeige einer Profiband antwortest, dann wirds nix, aber es gibt genug Anfänger und Fortgeschrittene, die kein Problem haben, wenn sie paar Anfänger dabei haben.

Probier mal bisschen mit Backing Tracks zu spielen und such dir echt 2-3 Leute, die das auch funmäßig machen wollen und denen du auch ehrlich sagst wie dein Stand ist. Aber an Motivation und Disziplin scheints dir ja nicht zu mangeln, wenn du täglich diese trockenen Übungen machst. :D

Um Franz Beckenbauer zu zitieren: "Geht´s raus und spielt Musik" oder so ähnlich :D
 
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Ich denke, die Situation kennen viele oder die meisten Gitarristen hier. Wer nicht eine klassische "Ausbildung" im Musikverein und / oder Band durchmacht und Gitarre nur "Nebenbei" spielt, dümpelt gerne lange rum. Das war bei mir auch lange Jahre so. Hinzu kommt, das ich auch recht faul bin, was pures Üben von Skalen usw angeht, genauso Theorie draufschaffen. Da hab ich heute noch wenig Ahnung von. Als ich nicht mehr nur dümpeln wollte, hab ich einen Git.-Lehrer gesucht, und gefunden. Das war das erste AHA-Erlebnis. Ich hab Dinge verstanden, die vorher unlogisch waren. Dann hab ich natürlich bei Songs versucht, einfach die Tonart rauszuhören und dazu ein Solo zu daddeln, ganz einfach mit einer CD mitgespielt. Zum lernen, auch Rhythmus usw, eine gute Übung, wenn auch heutzutage oldschool. Nebenbei hab ich auch immer mal wieder Bücher angeschafft (Blues you can Use, z.b.), da hab ich dann auch mal was gemacht. Aber eher wenig. Ich wollte immer "Songs" spielen, keine Übungen machen. Die Sonne ging dann erst vor knapp 10 jahren auf, als ich in eine Band einstieg. Alle hatten das selbe Ziel: Einfach bisschen Musik machen, keine Auftritte. Heute ist es ein wenig mehr bzw anders, aber: Die Band sollte das Ziel sein. Nur da lernt man "richtig" spielen. Denke ich. Ein Lehrer sollte einen auf den Weg bringen, parallel ne Band wäre natürlich optimal. Alles andere kann man noch nebenbei üben, wenn man Zeit und Lust hat (Ich bin immer noch faul) Ansonsten: Spass haben, wenn man "nur" zu Hause spielt.
 
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Anstatt einen Musiklehrer oder Band suchen, ist ein Musikverein beitreten ein gute preiswerte Alternative.
 
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Anstatt einen Musiklehrer oder Band suchen, ist ein Musikverein beitreten ein gute preiswerte Alternative.
Natürlich, auch um ggf Notation und mehr dazuzulernen. Ob man dort mit Gitarre unterkommt, kommt auf den Verein an denke ich. Hier ist mir sowas noch nie unter gekommen.
 
Danke für eure positiven Beiträge. Derzeit ist das Tema für mich nicht mehr so relevant. 'Bin weiterhin fleißig am Üben und lerne das Notenlesen.

Ein halbes Jahr werde ich mir noch geben, dann suche ich ein paar Musiker.
 
Play the guitar they said..it'll be fun they said...
images


Schließe mich einigen Vorrednern an:

Theorie ist nicht alles, aber ohne Theorie ist alles nichts... trotzdem spreche ich mich dafür aus, erstmal "zu spielen" und dann "zu denken"! ;-)

Viel Glück und vor allem Freude auf deiner (musikalischen) Reise!
 

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