Wege/Tipps zur wohnzimmertauglichen Lösung für eigenen ("crunchy/claptonesk") Sound?

Auch wenn du wohl jetzt eine Lösung gefunden hast, möchte ich kurz meinen Senf dazu geben.

Ich bin seit 7 Jahren auf der Suche nach einer gängigen Heimlösung um ohne Kopfhörer eine Mischung aus Blues und Classic Rock zu spielen.

Ich habe zwei Kinder und wohnte bis Dezember zur Miete, das waren zwei Faktoren die es fast unmöglich machten ohne Kopfhörer zu spielen.

Meine Erkenntnisse aus der Zeit waren:

- Mit Kopfhörer bekommt man keinen zufriedenstellenden Sound
- 12" und 10" Speaker sind für Wohnung ungeeignet, bevor die wirklich gesund klingen, sind die Nachbarn/Kinder wach
- alles über 5 Watt (Transistor) ist über Zimmerlautstärke (Bei Röhren sind wir da schon im Bereich unter 1 Watt)
- ein Attenuator klaut auch Klang
- ein PC Lösung wollte ich nicht, da ich einfach den Amp einschalten und losspielen will.

Also habe ich lange über ein Boss GT-1 und Kopfhörer gespielt.

Aus lauter Langeweile habe ich dann mal einen https://www.thomann.de/de/hotone_nano_legacy_british_invasion.htm mit dem https://www.thomann.de/de/hotone_nano_legacy_mini_speaker_cab.htm bestellt.

Sicher auch nicht die beste Lösung aber ich bin schon begeistert was der kleine Amp mit der Box für Klänge entwickelt. Er spricht sehr dynamisch auf den Volume Regler an.
Die Zerre klingt stellenweise etwas steriler als bei einer Vollröhre (ist auch völlig normal) dafür ist er aber nicht so elends laut :)

Die Box ist vernünftig abgestimmt und kann prima leise arbeiten.

Durch den FX-Loop kannst du dein Reverb einfach dazu packen.

Ich habe davor einen TS-Clon und im Effektloop ein Reverb und Looper und kann damit fast alle meine gewünschten Sounds abdecken.

Wenn du Lust auf mehr Druck hast, kannst du hier auch eine 1x12 oder 2x12 anschließen.

Vielleicht ist es ja eine Lösung für dich (Wie gesagt ist trotzdem kein Röhrenklang aber dafür Nachbarschaftstauglich)
 
....- ein Attenuator klaut auch Klang...
Kann ich so nicht bestätigen bzw. ist der Unterschied IMO gering. Man kann halt schlecht den Klang eines lauten aufgedrehten Amp mit dem Klang eines leisen aufgedrehten-leistungsgeminderten Amp vergleichen, schon der Unterschied in der Lautstärke wird als "andersklingend" vernommen.
Um ohne Digitaltechnik, Modelling-Amps und Pedalen einen Röhrensound zu erhalten, ist ein Attenuator IMO eine sehr gute Lösung. Ich habe damit einen Fender Princeton Reverb (18Watt) und einen Gretsch 5222 (Baugleich Fender Champ, 5 Watt) in voller Sättigung in der Altbau-hellhörig-Mietswohnung laufen bei echt tollem Sound, das perlt und cruncht und ich kann per Lautstärke-Poti an der Gitarre den Klang beeinflussen.
Ich habe einen günstigen Thomann Attenuator, hat damals 99€ gekostet, gibt es auch von einem anderen Hersteller (Name vergessen) für ca. 149€.
 
so grundsätzlich kann ich die Frage nach "zu hause oder live" nicht ganz nachvollziehen.

Denn ein "kleiner" Amp wie ein 5, 10 oder 15 Watter ist gemeinhin auch viel zu laut um ihn in die Crunchzerre a la Endstufe zu bringen. Da spielt es auch keine Rolle, ob ich einen 50 oder 100W Amp nehme.

Es mag sein, dass diverse Amps ihren "vollen" Klang erst entfalten wenn sie am Anschlag laufen, aber ein gut klingender Amp ist ein gut klingender Amp.

Ich habe ein 100 Watt Top zuhause und spiele auch nur dort. Selbst bei geringer Lautstärke klingt das Teil einfach nur gut. Ein phantastischer Cleansound, sehr variabel - und die Zerre kommt bei mir eh aus Pedalen. Oder - wenn man möchte, je nach Amp, aus der Vorstufe.

Wenn also jemand nach einem Amp sucht, der in eine bestimmte Richtung gehen soll, würde ich die Wattzahl erst einmal hinten anstellen.
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- Mit Kopfhörer bekommt man keinen zufriedenstellenden Sound
- 12" und 10" Speaker sind für Wohnung ungeeignet, bevor die wirklich gesund klingen, sind die Nachbarn/Kinder wach

mmmh, das ist zwar immer Geschmacksache, aber für mein Empfinden klingt ein 12" Speaker auch bei geringer Lautstärke immer besser als ein 6" oder 8" Speaker. Gerade für Overdrive. Hängt vielleicht auch an meinen Hörgewohnheiten, aber alleine das baubedingt größere Gehäuse sorgt für einen Ton, den man mit 6" oder 8" Tröten niemals hinbekommt.
 
lso so einen leicht "schmutzigen" Sound. Nennt man das "crunchie"? Aber auch die Akkorde sauber und differenziert.

Was mir vorschwebt. Ein Amp mit eingebauten Reverb, um den Soud etwas "fülliger" klingen zu lassen.
Mmh....Neil Yound z.b. spielt diesen 5E3 glaub ich, ein recht simpler Amp, der aber diesen sound denke ich bringen kann (Mein Kollege in der band hat den jetzt auch, fuummpp ! Wenig dran, viel klang) . Allderings ist der ohne Reverb. Da gäb es den "braveren" Princeton, den man ggf noch mit Master "bestücken" kann. mit Reverb und Tremolo. Dann hast du Clean schön, und wenn du willst auch Leise Crunchi mit dem Master. So wie ich das in naher Zukunft vorhabe. Dieser Sound ist auch der, den ich suche-hoffe ich. Warm/Cremig und ggf mulmig-brizzelig. Schwer zu umschreiben, aber FEnder-Artige Amps sind da denke ich eine gute Möglichkeit, das zu bekommen. Natürlich kommt es auf noch viel mehr an. Am besten Testen...wurde hier ja auch schon gesagt. Mit deiner Gitarre. WEnn du die Möglichkeit hast, beim TAD in Worms gibts einige fertige KITs, die man in der Soundkabine nach Terminabsprache testen kann. Lohnt sich :)
 
mmmh, das ist zwar immer Geschmacksache, aber für mein Empfinden klingt ein 12" Speaker auch bei geringer Lautstärke immer besser als ein 6" oder 8" Speaker. Gerade für Overdrive. Hängt vielleicht auch an meinen Hörgewohnheiten, aber alleine das baubedingt größere Gehäuse sorgt für einen Ton, den man mit 6" oder 8" Tröten niemals hinbekommt.

Da möchte ich dir in jedem Fall recht geben, aber ein vernünftig arbeitender 12" erzeugt auch jede Menge Vibrationen, die sich über den Boden verteilen. Sicherlich bei hoher Lautstärke sogar gewünscht um das Spielgefühl zu bekommen.
Leider teilen die Nachbarn oder schlafende Kinder da nicht immer das Spielgefühl ;-)

Deswegen muss man immer einen Kompromiss suchen.
 
Man kann halt schlecht den Klang eines lauten aufgedrehten Amp mit dem Klang eines leisen aufgedrehten-leistungsgeminderten Amp vergleichen, schon der Unterschied in der Lautstärke wird als "andersklingend" vernommen.

Genauso ist es. Ursache ist unter anderem das Phänomen der gehörrichtigen Lautstärke. https://de.wikipedia.org/wiki/Gehörrichtige_Lautstärke
Man bräuchte bei geringer Lautstärke einen Loudness Effekt um das gleiche Hörerlebnis zu erreichen wir bei hoher Lautstärke. Das hat erst mal nichts mit Amp oder Lautsprecher zu tun.
 
...mmmh, das ist zwar immer Geschmacksache, aber für mein Empfinden klingt ein 12" Speaker auch bei geringer Lautstärke immer besser als ein 6" oder 8" Speaker.....

Braucht ein großer Speaker nicht generell erst mal mehr Lautstärke zum Anschub, um die größere Membran und damit die größere Masse in Bewegung zu setzen? Ein 12er kann doch leise gar nicht so gut klingen wie ein 6er, der weniger Masse in Schwung bringen muss.
 
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Braucht ein großer Speaker nicht generell erst mal mehr Lautstärke zum Anschub, um die größere Membran und damit die größere Masse in Bewegung zu setzen? Ein 12er kann doch leise gar nicht so gut klingen wie ein 6er, der weniger Masse in Schwung bringen muss.
das ist Geschmacksache. Ich finde, dass ein 6" bei Gitarren generell nicht gut klingt. Auch 8" nicht und bei 10" kommt es für mich sehr darauf an, was man spielt. In einem kleinen Gehäuse klingt für mich ein 10" bei stärkerem Overdrive immer noch sehr "boxy". Bei 2 x 10 oder 4 x 10 kann das auch sehr geil klingen, siehe Fender Bassman - aber da ist auch ein größeres Gehäuse am Werk. Meinen kleinen Marshall Amp mit dem internen 10" im Vergleich zu der größeren externen 12" Box zu hören, macht schon einen großen Unterschied.

Sicher kann ein 12" Speaker besser klingen, wenn er lauter gespielt wird. Für mich aber leise immer noch besser als alle Größen darunter.

Wie gesagt, Ausnahmen gibt es. Spiele ich den kleinen Marshall Combo mit dem 10" clean, dann klingt auch das gut.... mit 12" gefällt es mir trotzdem besser. Ist aber auch nur ein 25" Greenback Speaker
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aber ein vernünftig arbeitender 12" erzeugt auch jede Menge Vibrationen, die sich über den Boden verteilen. Sicherlich bei hoher Lautstärke sogar gewünscht um das Spielgefühl zu bekommen.
.

Aber ich dachte, wir reden von moderaten Lautstärken ?
Zudem ist es durchaus hilfreich, die Box etwas erhöht zu stellen, das hilft auch bei den Vibrationen.

Wobei ich auch ein (recht große) 1x12 Box habe, die klingt dann etwas dünn, wenn sie nicht auf dem Boden steht. Das ist aber eine Ausnahme unter allen Boxen, die ich bisher hatte
 
- Mit Kopfhörer bekommt man keinen zufriedenstellenden Sound

Das ist IMO so nicht richtig!
Ich spiele zuhause praktisch nur über Kopfhörer und der entspricht sehr dem, was ich auch mit einer normalen Lautsprecher Box erziele.
Das Problem ist, dass man eine potente Speaker Simulation benötigt. Da hat sich in den letzten Jahren enorm viel getan. Während Filterlösungen wie die Redbox, FANTA und die meisten "emulated" Amp-Ausgänge IMO immer etwas "künstlich" klingen, bekommt man mit Impuls Respond Loadern einen sehr authentischen Sound auf den Kopfhörer. Eine andere Möglichkeit sind mikrofonierte Isolation Boxen, was aber mittlerweile im Vergleich recht teuer und halt auch nicht Nebengräusch frei ist.

- 12" und 10" Speaker sind für Wohnung ungeeignet, bevor die wirklich gesund klingen, sind die Nachbarn/Kinder wach
D.h. letztendlich das alle Gitarrenlautsprecher wohnzimmeruntauglich sind, denn meiner Meinung nach, klingt alles was kleiner als 12" ist "dosig".
 
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Aaaaaaah. Der Sound! :eek: Der dreckige Sound beim Riff und das leicht "angecrunchte" beim Solo.



hmmm, also gerade dieser Live Mitschnitt stellt IMO heraus, dass der Clapton Ton gar nicht sooo besonders ist. Das klingt in meinen Ohren schon ziemlich "fuzzy" und macht den Fender Noiseless Pickups echt "alle Ehre". Das tönt alles andere als dynamisch und kultiviert. So etwas Fuzz im Ton hat auch seinen Reiz, aber so für sich alleine, stellt man sich das selten so ein.
 
Bisher habe ich diejenigen belächelt, die auf der Suche nach "ihren" Sound sind. Jetzt bin ich aber in der gleichen Situation.

Was ich gerne hätte:
Also so einen leicht "schmutzigen" Sound. Nennt man das "crunchie"? Aber auch die Akkorde sauber und differenziert.

Was mir vorschwebt. Ein Amp mit eingebauten Reverb, um den Soud etwas "fülliger" klingen zu lassen. Aber auch die Möglichkeit zu haben, um zwischen einem sehr "sauberen" Sound für Akkorde, damit sie nicht "matschig" oder "verwaschen" klingen, sondern "differenziert", umschalten zu können. (Komplizierter Satz.)

Ich habe jetzt den Fender Champion 20. Aber trotz rumpielen an den Reglern, konnte ich nicht das finden, was ich suche. :(

Lasen wir mal meine beschränkten Möglichkeiten außer Betracht. Was für einen Amp suche ich?


Also mit dem Champion 20 wirst du auch nicht annähernd den Sound herausholen können, den man üblicherweise von Clapton hört. Doch mit Fender hast du dich schon mal in der richtigen Richtung bewegt. ;-) Nur das Modell, das ich dir empfehle - speziell für singende, sahnige Clapton-Töne und mit dem du wunderschöne crunchige Klänge sowie eben auch einen tollen Leadsound erzeugen kannst - kostet etwas mehr. Aber dafür brauchst du für diesen Verstärker auch keinen Verzerrer mehr: Es ist der Fender Hot Rod Deluxe 4. Die "4" dabei ist wichtig, denn es gibt auch ältere 3er Modelle.
Ein ganz herrlich klingendes und vielseitigesTeil ist der Hot Rod 4, das man sicher sein ganzes Leben lang behalten wird.
Dieser Verstärker klingt clean ausgezeichnet, im Crunch-Kanal und in der Lead-Einstellung.
Falls du dir den kaufst, wirst du deinen Champion 20 womöglich in die Tonne werfen... ;-))
Den solltest du dir bei einem Test im Laden keinesfalls entgehen lassen - wenn du in Richtung Vox schaust, wirst du merken, dass die von der Tendenz her eher scharf klingen. Wer es mag, für den ist das gut und richtig - aber nicht umsonst spielt Clapton eben Fender.
 
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Wer es mag, für den ist das gut und richtig - aber nicht umsonst spielt Clapton eben Fender.

Nun ja, wohnzimmertauglich ist Dein Vorschlag eher nicht. Und Clapton hat neben diversen Fenders auch Marshall, Musicman, Soldano und viele andere Verstärker gespielt.
 
Ich spiele zuhause ehrlichgesagt meistens Akustik oder E-Gitarre ohne Amp. Schon weil ich gar keine Lust hätte wenn ich längere Zeit übe da immer einen Amp dabei zu haben. Fingerübungen brauch ich nicht verstärkt.

Wenn ich wirklich spiele im Sinne von einfach zum Spaß, dann spiel ich (20 Watt El84, hoher Wirkungsgrad) halt einfach, ohne da groß rücksicht zu nehmen. Die Nachbarn werden es aushalten können. Die machen teils komische Dinge. Den unter mir hör ich immer Klavierspielen ( er spielt sehr gut und wir kennen uns) . Im Zweifelsfalls muss sich halt jemand beschweren wenns grad schlecht ist und dann lass ichs bleiben. Aber wie gesagt das kommt auch eher selten vor.

Dem super tollen Röhrensound in der eigenen Bude nachzustreben ist meiner Meinung nach ein Holzweg. Das ist was für den Proberaum oder die Bühne. Und selbst da würde ich das nich den ganzen Tag machen wollen, Nicht ohne Gehörschutz, zumindest...

grüße B.B.
 
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Ich spiele zuhause ehrlichgesagt meistens Akustik oder E-Gitarre ohne Amp. Schon weil ich gar keine Lust hätte wenn ich längere Zeit übe da immer einen Amp dabei zu haben. Fingerübungen brauch ich nicht verstärkt.

Wenn ich wirklich spiele im Sinne von einfach zum Spaß, dann spiel ich (20 Watt El84, hoher Wirkungsgrad) halt einfach, ohne da groß rücksicht zu nehmen. Die Nachbarn werden es aushalten können. Die machen teils komische Dinge. Den unter mir hör ich immer Klavierspielen ( er spielt sehr gut und wir kennen uns) . Im Zweifelsfalls muss sich halt jemand beschweren wenns grad schlecht ist und dann lass ichs bleiben. Aber wie gesagt das kommt auch eher selten vor.

Dem super tollen Röhrensound in der eigenen Bude nachzustreben ist meiner Meinung nach ein Holzweg. Das ist was für den Proberaum oder die Bühne. Und selbst da würde ich das nich den ganzen Tag machen wollen, Nicht ohne Gehörschutz, zumindest...

grüße B.B.
Die Situation hat aber lang nicht jeder.
Wenn ich laut spiele, sind mir die Nachbarn sogar recht egal, auch wenn ich die nicht nerven will, aber Frau und Kind möchten auch noch was machen können.
 

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