Viper-Narr
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Hallo allerseits,
meine Erfahrung in Sachen Aufnehmen und Mischen beschränkt sich doch stark auf die "klassische Rockband". Nun wurde ich aber von einem Bekannten gefragt, ob ich für einen Anlass nicht 1,2 Lieder für den örtlichen Chor aufnehmen könnte, in dem er singt und möglicherweise noch ein Lied für die örtliche Blaskapelle. Ich habe selber früher mal einem Chor gesungen und in diesem Rahmen waren wir auch mal im Studio. Da war ich allerdings ein kleiner Bub und das ist lange her, weswegen ich nun mit diesem Post diejenigen gerne Fragen würde, die entsprechende Erfahrung in der Produktion von Chormusik haben und wissen, da derzeit Usus ist.
Meine Fragen sind hierbei:
Insgesamt hat man den 45-Mann starken Chor damals ganz schön aufgeblasen. Ich muss dazu sagen, dass es ein sehr renommiertes Studio mit mehr als nur einer goldenen Schallplatte an der Wand war. Dass ich da produktionstechnisch nicht mithalten kann, ist mir schon klar, aber ich möchte im Rahmen meiner Möglichkeiten natürlich das Beste rausholen.
Ich hatte bisher Folgendes angedacht:
Dabei würde ich es dann auch belassen. Es soll schon voll und mächtig klingen und ich will genug Backup haben, falls ich die ein oder andere Spur aus Qualitätsgründen runterdrehen muss. Alles was darüber hinausgeht wäre aber verschwendet, da ich ansonsten nur Matschepampe und Kaudawelsch bekomme, wenn der Chor nicht gerade auf Top-Niveau singt und rhythmisch und in der Aussprache auf dem Punkt ist.
Ich bin gespannt auf eure Gedanken dazu!
Nun zur Blaskapelle:
Wieviel Druck macht so ein Blechblasinstrument? Sprich, wieviel Abstand zwischen Schallstück und Mikrofon ist Ideal, um möglichst wenig Raum aufzunehmen und trotzdem die Membrane nicht kaputt zu machen?
Das wäre es dann erstmal. Schon mal vielen herzlichen Dank für eure Antworten! Ich bin gespannt, wie ihr das handhaben würdet.
meine Erfahrung in Sachen Aufnehmen und Mischen beschränkt sich doch stark auf die "klassische Rockband". Nun wurde ich aber von einem Bekannten gefragt, ob ich für einen Anlass nicht 1,2 Lieder für den örtlichen Chor aufnehmen könnte, in dem er singt und möglicherweise noch ein Lied für die örtliche Blaskapelle. Ich habe selber früher mal einem Chor gesungen und in diesem Rahmen waren wir auch mal im Studio. Da war ich allerdings ein kleiner Bub und das ist lange her, weswegen ich nun mit diesem Post diejenigen gerne Fragen würde, die entsprechende Erfahrung in der Produktion von Chormusik haben und wissen, da derzeit Usus ist.
Meine Fragen sind hierbei:
- wie nimmt man auf?
- wie ordnet man die Spuren im Stereopanorama?
- Wie üppig geht man mit Hall um? Möchte man bei Kirchenliedern überlicherweise eine Kirche simulieren und bei Volksliedern ein etwas trockeneres Klangbild?
- gibt es in Sachen Mix sonst etwas Besonderes zu beachten?
- Damals wurden 2-3 Totalen aufgenommen (4-stimmiger Chor, Knaben und Männer), wobei ich nicht weiß, ob die auch alle genutzt wurden.
- Anschließend wurden die Einzelnen Stimmen in 4er Gruppen zusammengestellt. Also zuerst der Sopran in 3 Grüppchen zu je 4 Knaben. Danach 3 Grüppchen für den Alt, ... - jedes Grüppchen hat zweimal eingesungen bzw. gedoppelt.
- Zuletzt wurden nochmal Vierergrüppchen zusammengestellt, diesmal aber so, dass in jeder Gruppe ein Vertreter jeder Stimme war, also viele Quartette quasi. Ob das gedoppelt wurde, weiß ich nicht mehr. Ich würde aktuell sagen, dass ich mir diesen Schritt schenken würde, da es wohl nichts bringt, wenn der Chor nicht entsprechend sauber in dieser Konstellation intonieren kann. Sonst verwässert es die Aufnahme nur.
Insgesamt hat man den 45-Mann starken Chor damals ganz schön aufgeblasen. Ich muss dazu sagen, dass es ein sehr renommiertes Studio mit mehr als nur einer goldenen Schallplatte an der Wand war. Dass ich da produktionstechnisch nicht mithalten kann, ist mir schon klar, aber ich möchte im Rahmen meiner Möglichkeiten natürlich das Beste rausholen.
- Wie geht man grundsätzlich vor? Die Totalen als Basis nehmen und dann die Einzelstimmen im zweiten Schritt reinbringen? Oder umgekehrt, weitgehend mit den Einzelstimmen arbeiten und die Totalen als Kleber und Füllmasse einbauen? Ich würde intuitiv mit den Einzelspuren arbeiten, da ich so mehr Kontrolle im Editing habe und drastischere 'Moves' durchführen kann.
- Ich habe absolut keine Ahnung, wie die Stimmen im Panorama angeordnet werden. Intuitiv würde ich den Bass zentrieren, den Tenor leicht gepanned darüber legen (+- 20), den Alt etwas weiter (+-60) und den Sopran hart L/R in Stereo einbinden. Vielleicht noch etwas ins Center legen.
- Dann würde ich wahrscheinlich pro Stimme einen Bus haben und relativ stark mit Buscompression arbeiten, für so ein Chorlied. Schlussendlich auch ordentlich den Masterbus zusammenkleben.
- Ich würde die Aufnahme so trocken wie möglich halten und später dann einen Raum simulieren. Beim Bass wäre ich sehr sparsam mit Hall und würe mich bis zum Sopran schrittweise steigern, der dürfte dann etwas mehr bekommen.
- Das wichtigste Anliegen, wäre mir aber erstmal das Panning, da sich dahingehend bestimmt eine Vorgehensweise bewährt hat. Beim Rest werde ich zur Not auch rausfinden, was passt.
Ich hatte bisher Folgendes angedacht:
- Der Chor stellt sich klassisch in Halbkreisform auf. Die Reihen sind strikt nach Stimmen getrennt. Reihe 1 Sopran, Reihe 4 Bass, immer eine Stude auf den Podesten aufwärts, sodass keine Münder durch Köpfe verdeckt werden.
- Auf Höhe des Alt werden die Mikrofone in etwa 5m Entfernung positioniert (siehe Skizze).
- In dieser Konstellation werden 1-2 saubere Totalen aufgenommen. Der Chorleiter bekommt den Click oder Instrumentaltrack aufs Ohr, falls es einen gibt.
- Anschließend werden die Stimmen einzeln aufgenommen in 4er Gruppen. Der Sopran ist gut besetzt, hier hätte man 3-4 Gruppen. Diese würde ich so Doppeln, dass jeder mal darf und dann die besten Sängerinnen sich nochmal in 1-2 Gruppen zusammenfinden und 2 Takes singen (das wird verbales Fingerspitzengefühl erfordern, hehe). Gibt es einen Instrumentaltrack, kann ich das den Sängern zumuten (auf Anhieb auf Click singen, wird wohl schiefgehen). Ansonsten kriegt der Chorleiter den Click.
- Gleiches gilt für Tenor und Bass. Jeder kommt einmal dran und dann ein Doppel mit den besten Leuten.
Dabei würde ich es dann auch belassen. Es soll schon voll und mächtig klingen und ich will genug Backup haben, falls ich die ein oder andere Spur aus Qualitätsgründen runterdrehen muss. Alles was darüber hinausgeht wäre aber verschwendet, da ich ansonsten nur Matschepampe und Kaudawelsch bekomme, wenn der Chor nicht gerade auf Top-Niveau singt und rhythmisch und in der Aussprache auf dem Punkt ist.
Ich bin gespannt auf eure Gedanken dazu!
Nun zur Blaskapelle:
- Hier habe ich nun gar keine Erfahrung. Ich würde intuitiv eine Totale in entsprechender Entfernung aufnehmen, um sie hinterher dezent reinzumischen.
- Ansonsten würde ich jedes Instrument gesondert 1x aufnehmen und höchstens die Trompeten doppeln, sofern die nicht sowieso stark besetzt sind.
- Panning würde ich dann ähnlich wie beim Chor machen. Tuba ins Center und je höher das Instrument, umso mehr stereo. Trompeten dann wieder hart L/R.
Wieviel Druck macht so ein Blechblasinstrument? Sprich, wieviel Abstand zwischen Schallstück und Mikrofon ist Ideal, um möglichst wenig Raum aufzunehmen und trotzdem die Membrane nicht kaputt zu machen?
Das wäre es dann erstmal. Schon mal vielen herzlichen Dank für eure Antworten! Ich bin gespannt, wie ihr das handhaben würdet.
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