Accaruso
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Liebe Forumsmitglieder,
nachdem ich doch schon jahrelang immer wieder hier mitlese, im Gedanken mit fachsimple und mir hier fast mein ganzes Akko- Wissen angeeignet habe, wage ich es nun doch mal, hier persönlich um Rat, bzw. Eure Meinung zu fragen. Hmmm, wo fange ich an... Vielleicht im Schnelldurchlauf am Anfang, dann kann ich auch etwas über mich erzählen.
Nach 9- jährigem Akkordeonunterricht hab ich diesen im Alter von 17 Jahren geschmissen. Zum einen hat mich die Kirchenorgel mehr gefesselt, zum anderen hatte ich fast mein gesamtes Erspartes in ein wirklich schlechtes Melodiebass- Akkordeon investiert, anstatt in eine ältere Morino, da ich mich sehr für Originalmusik interessiert hatte. Das Ding war so übel, daß ich es nach kurzer Zeit für nötig hielt, es wenigstens etwas zu verbessern. Ich baute eine Resonanzhaube aus Kunststoff unter das Verdeck und reduzierte den Tastenweg erheblich. Obwohl die Maßnahmen von Erfolg gekrönt waren, hatte ich bald keine Lust mehr. Den Traum von der Morino war dann auch mal ausgeträumt, denn das Geld war weg, und die Kiste unverkäuflich (was anderes ausser H..... hatte man bei uns in der Bodenseegegend nicht gekannt, bzw sich geweigert, wahrzunehmen (ich merke gerade: ich verliere mich in Details...).
Knapp 30 Jahre später, nach einem Musikstudium in Kirchenmusik und Gesangspädagogik, hat mich das Akkordeonvirus, wahrscheinlich über youtube, wieder gepackt. Durch Orgel, Oper und Chor bin ich reichlich mit Klassischem und Zeitgenössischem gesegnet, das Akkordeon sollte v. A. für Jazz und dergl. eingesetzt werden. Ich hatte dann auch einen Händler gefunden, der mein Scheusal für wenigstens etwas Geld in Zahlung nehmen wollte. Die finanziellen Mittel waren / sind immer noch sehr begrenzt. Er hatte eine total ramponierte Morino IV N da, die aber einen sensationell schönen Klang hatte, und eigentlich alle Akkos (auch V N) im Laden in den Schatten stellte. Nun, diese war (sowohl restauriert, als auch in diesem Zustand) mal wieder zu teuer, und so fiel meine Wahl auf eine von einem verstorbenen Klingenthaler Meister komplett überholte Scandalli aus den 50ern mit Sax- Klappen. Ihr Klang war im Laden wirklich bezaubernd, man fühlte sich an Holzbläser erinnert; zart, weich, Jazz- Klang vom Feinsten, ein rundes, flirrendes Tremolo... schnelle Tastatur mit wenig Tastenhub, keine kaltweißen Plastiktasten, sondern der gestreifte gelblich-bräunliche Kunststoff. Sehr gute Ansprache, v. a. im Piccolo, nur 3 Bassregister, umständlich zu schalten über 2 Drücker, aber alle schön und brauchbar.
Ich war glücklich... kurz wenigstens.
Zu Hause angekommen hatte sich schell herausgestellt, daß (wie auch hier im Forum schon beschrieben) die Saxklappenkonstruktion nicht mit einem Cassotto vergleichbar ist, will sagen: wenn etwas weniger Akkustik im Raum ist, wird der Klang sofort fahl und uninteressant. Hmm... Mittlerweile wollte ich auch einen Chor bei einem Gemeindefest begleiten und musste auch hier feststellen, daß das Instrument keinerlei Tragfähigkeit besitzt. Wenn man im Freien spielt, wird´s ganz schlimm, Klappen zu- zu leise, Klappen auf- dünner, substanzloser Klang, sogar schrill. Der Frust wurde wieder groß, das Akko verschwand im Koffer, eineinhalb Jahre und die Geburt zweier Kinder gingen ins Land...
Dann: Begleitung eines Gottesdienstes im Freien und der Entschluss: Ich will ein Instrument, mit dem ich mich nicht immer aufregen muß!!!
Also wieder suchen. Budget minimal wie immer, nicht einfach... Ich liebe klanglich die Italo- Amerikaner der 50er bis 70er Jahre, allen voran SONOLA, auch solche Schätzchen wie die Poeta, aber was in dieser Art ist überhaupt nicht erschwinglich. Außerdem, mit zunehmendem Alter- wer hätte das gedacht- erwacht plötzlich mein Interesse für Volksmusik, zumindest ein bisschen, so Stubenmusi und so. Soll das Akko als auch können. Irgendwie zieht es mich doch zu den Wurzeln, so schön auch die ganzen alten Weltmeisterer und die Italiener sind... Ihr ahnt es schon... EINE MORINO!
Ich hatte darauf hin auch mal wieder so gut wie alle Morino- Threads hier im Forum gelesen, und bin an einem hängengeblieben: Fragen zu HOHNER Morino IV N, von Morigol, 23. 5. 13 (entschuldigt, kann noch nicht zitieren). Es geht da um eine sehr frühe Morino IV N mit gelblichen, leicht gestreiften Tasten, die leichter und in einigen Punkten besser war, als die übliche N- Serie.
Hab mich etwas umgeschaut und umgehört, und tatsächlich so ein Modell gefunden. Das war sogar in meiner Nähe, und ich habe mir das Ding angeschaut...
Und jetzt sind wir da angekommen, warum ich Euch meine ganze Geschichte auf´s Auge drücke.
Sie klingt ganz genau so, wie ich es haben möchte. Unglaublich weich im Cassotto, aber eben nicht so, wie wenn sie gerade ein Wurstbrot im Mund hätte (so empfinde ich es bei manchen Cassotto- Instrumenten), trotzdem zeichnend. Auch das Tremolo sehr weich aber mit viel Kraft und "Dampf". Ich war sofort verliebt. Die Verstimmung hielt sich beim ersten Durchgehen der Oktaven einigermaßen in Grenzen, im Baß wars schon etwas schlimmer. Das Instrument ist für seine Größe sehr leicht und kompakt.
Der Verkäufer, ein sehr netter älterer Herr, ist der Meinung, hier ein wunderbar funktionierendes Topinstrument anzubieten. Er sieht irgendwie nicht, daß sie außen schon ziemlich verwohnt ist, Die Stimmungsprobleme nimmt er- Angehöriger der Oberkrainerfraktion nicht wahr, da auf ständiges Tremolo geeicht. Und das Instrument stand nach seiner Aussage ERST 12 JAHRE (!!!) im Keller. Naja, also mal geöffnet, die Kiste: Was soll man sagen, für "erst 12 Jahre Keller", was auch immer für ein Keller das ist...
Sie muß Anfang der 90er oder Mitte 80er mal gestimmt worden sein... Also der innere Anblick sieht nicht sehr sauber aus, irgendwie etwas bastelig, kann aber nich konkret sagen, warum. Das Holz der Stimmstöcke wirkt irgendwie verschrammt. Das spärlich vorhandene Wachs klebt noch, zumindest äußerlich, trotzdem ist mir eine Stimmplatte gleich entgegengekommen. Keine Ahnung, was sie herausgebrochen hat. Die Ventile gehen noch einigermaßen (ein bunter Mix aus allem möglichen). Das wohl schlimmste, was ich meine festgestellt zu haben, ist möglicher (Flug)rost auf den Innenseiten einiger Stimmzungen (zu sehen, wo keine Ventile sind, bei hohen Tönen). Klanglich habe ich nichts festgestellt, die Ansprache war trotz der langen Standzeit überragend. Es sind wohl die Bugari Stimmplatten mit dem handgehämmerten Nietkopf, wenn ich das richtig erkennen konnte.
Was mich an der Konstruktion verwundert hat, war die Form der Stimmstöcke: Die haben in Richtung Höhe schnell eine Art beinahe- Dreiecks- Querschnitt angenommen. Also hin zu den Klappen üblich breit, nach hinten stark dünner werdend. Die Stimmplatten liegen als ziemlich schräg. Möglicherweise hat das Auswirkung auf die Klangabstrahlung? Generell geht´s innen wahnsinnig eng zu, hab ich so extrem noch nie gesehen. Im obengenannten Thread von Morigol war die Rede davon, daß seine vielleicht in schon Italien gebaut wurde oder doch noch in Deutschland. Nun, diese hier hat einen Balgrahmen in Buche (was für Deutschland sprechen würde laut Morigol- Thread. Die Tastenbeläge sind aber eins zu eins gleich wie bei meiner Scandalli (siehe Profilbild), wobei die Tasten bei meiner schon einzeln aufgehängt sind. Sogar die fast unsichtbaren Tastenfronten aus schwarzem Material (sieht aus wie Ebenholz) entsprechen denen der Scandalli. Misteriös...
Nun, ziemlich frustriert bin ich gegangen, hab dem Verkäufer gesagt, daß es ein sehr schönes Instrument ist, daß aber wohl sehr bald eine sehr teure Generalüberholung nötig hat. Wollte es mir noch überlegen. Ich hatte sie schon abgeschrieben gehabt und auch keinerlei Preisverhandlung begonnen, da das Ganze (bei Generalüberholung) in jedem Fall zu teuer werden würde. Nachdem ich sie wieder zusammengebaut hatte, hatte ich noch zwei Choräle darauf gespielt, und da kam sie mir sehr verstimmt vor (vielleicht hatte ich aufgrund der etwas schwergängigen Registermechanik das Register nicht ganz richtig gedrückt, ich denke, es liegt wohl an der Basseite).
ABER SIE LÄSST MICH NICHT LOS.
Bin am überlegen, ob ich sie nochmals anschaue, wenn es Euch interessiert, könnte ich vielleicht ein paar Fotos machen. Ich denke, Ihr würdet eher vom Kauf abraten, oder? Wenn es mit etwas Nachstimmen erst mal getan wäre? Aber ob das Wachs das noch mitmacht?Nützt Einspielen was wegwn der Standzeit? Ist das Stimmen der Bassseite weniger aufwendig? Wie schlimm ist das mit dem Rost?
Vielleicht habt Ihr ja ein paar Ideen.
Finanziell ist halt nicht allzu viel mehr drin, als das, was die Scandalli einbringt (Ich weiß, Saxklappen sind eher schlecht verkäuflich). Ein Einheitsbandonion AA in Oktavstimmung als sehr gute Restaurierungsbasis könnte ich auch noch einbringen.
Jetzt erst mal danke, daß Ihr Euch bis hierher durchgearbeitet habt. Der oben erwähnte passende Thread ist schon 5 Jahre alt und verwaist, deshalb habe ich einen neuen eröffnet. Sollte ich mit diesem ellenlangen post gegen Forenregeln verstossen haben, tut es mir sehr Leid. Bin heute das erst mal in einem Forum selbst verfassend tätig.
Es grüßt Euch herzlich der Accaruso
nachdem ich doch schon jahrelang immer wieder hier mitlese, im Gedanken mit fachsimple und mir hier fast mein ganzes Akko- Wissen angeeignet habe, wage ich es nun doch mal, hier persönlich um Rat, bzw. Eure Meinung zu fragen. Hmmm, wo fange ich an... Vielleicht im Schnelldurchlauf am Anfang, dann kann ich auch etwas über mich erzählen.
Nach 9- jährigem Akkordeonunterricht hab ich diesen im Alter von 17 Jahren geschmissen. Zum einen hat mich die Kirchenorgel mehr gefesselt, zum anderen hatte ich fast mein gesamtes Erspartes in ein wirklich schlechtes Melodiebass- Akkordeon investiert, anstatt in eine ältere Morino, da ich mich sehr für Originalmusik interessiert hatte. Das Ding war so übel, daß ich es nach kurzer Zeit für nötig hielt, es wenigstens etwas zu verbessern. Ich baute eine Resonanzhaube aus Kunststoff unter das Verdeck und reduzierte den Tastenweg erheblich. Obwohl die Maßnahmen von Erfolg gekrönt waren, hatte ich bald keine Lust mehr. Den Traum von der Morino war dann auch mal ausgeträumt, denn das Geld war weg, und die Kiste unverkäuflich (was anderes ausser H..... hatte man bei uns in der Bodenseegegend nicht gekannt, bzw sich geweigert, wahrzunehmen (ich merke gerade: ich verliere mich in Details...).
Knapp 30 Jahre später, nach einem Musikstudium in Kirchenmusik und Gesangspädagogik, hat mich das Akkordeonvirus, wahrscheinlich über youtube, wieder gepackt. Durch Orgel, Oper und Chor bin ich reichlich mit Klassischem und Zeitgenössischem gesegnet, das Akkordeon sollte v. A. für Jazz und dergl. eingesetzt werden. Ich hatte dann auch einen Händler gefunden, der mein Scheusal für wenigstens etwas Geld in Zahlung nehmen wollte. Die finanziellen Mittel waren / sind immer noch sehr begrenzt. Er hatte eine total ramponierte Morino IV N da, die aber einen sensationell schönen Klang hatte, und eigentlich alle Akkos (auch V N) im Laden in den Schatten stellte. Nun, diese war (sowohl restauriert, als auch in diesem Zustand) mal wieder zu teuer, und so fiel meine Wahl auf eine von einem verstorbenen Klingenthaler Meister komplett überholte Scandalli aus den 50ern mit Sax- Klappen. Ihr Klang war im Laden wirklich bezaubernd, man fühlte sich an Holzbläser erinnert; zart, weich, Jazz- Klang vom Feinsten, ein rundes, flirrendes Tremolo... schnelle Tastatur mit wenig Tastenhub, keine kaltweißen Plastiktasten, sondern der gestreifte gelblich-bräunliche Kunststoff. Sehr gute Ansprache, v. a. im Piccolo, nur 3 Bassregister, umständlich zu schalten über 2 Drücker, aber alle schön und brauchbar.
Ich war glücklich... kurz wenigstens.
Zu Hause angekommen hatte sich schell herausgestellt, daß (wie auch hier im Forum schon beschrieben) die Saxklappenkonstruktion nicht mit einem Cassotto vergleichbar ist, will sagen: wenn etwas weniger Akkustik im Raum ist, wird der Klang sofort fahl und uninteressant. Hmm... Mittlerweile wollte ich auch einen Chor bei einem Gemeindefest begleiten und musste auch hier feststellen, daß das Instrument keinerlei Tragfähigkeit besitzt. Wenn man im Freien spielt, wird´s ganz schlimm, Klappen zu- zu leise, Klappen auf- dünner, substanzloser Klang, sogar schrill. Der Frust wurde wieder groß, das Akko verschwand im Koffer, eineinhalb Jahre und die Geburt zweier Kinder gingen ins Land...
Dann: Begleitung eines Gottesdienstes im Freien und der Entschluss: Ich will ein Instrument, mit dem ich mich nicht immer aufregen muß!!!
Also wieder suchen. Budget minimal wie immer, nicht einfach... Ich liebe klanglich die Italo- Amerikaner der 50er bis 70er Jahre, allen voran SONOLA, auch solche Schätzchen wie die Poeta, aber was in dieser Art ist überhaupt nicht erschwinglich. Außerdem, mit zunehmendem Alter- wer hätte das gedacht- erwacht plötzlich mein Interesse für Volksmusik, zumindest ein bisschen, so Stubenmusi und so. Soll das Akko als auch können. Irgendwie zieht es mich doch zu den Wurzeln, so schön auch die ganzen alten Weltmeisterer und die Italiener sind... Ihr ahnt es schon... EINE MORINO!
Ich hatte darauf hin auch mal wieder so gut wie alle Morino- Threads hier im Forum gelesen, und bin an einem hängengeblieben: Fragen zu HOHNER Morino IV N, von Morigol, 23. 5. 13 (entschuldigt, kann noch nicht zitieren). Es geht da um eine sehr frühe Morino IV N mit gelblichen, leicht gestreiften Tasten, die leichter und in einigen Punkten besser war, als die übliche N- Serie.
Hab mich etwas umgeschaut und umgehört, und tatsächlich so ein Modell gefunden. Das war sogar in meiner Nähe, und ich habe mir das Ding angeschaut...
Und jetzt sind wir da angekommen, warum ich Euch meine ganze Geschichte auf´s Auge drücke.
Sie klingt ganz genau so, wie ich es haben möchte. Unglaublich weich im Cassotto, aber eben nicht so, wie wenn sie gerade ein Wurstbrot im Mund hätte (so empfinde ich es bei manchen Cassotto- Instrumenten), trotzdem zeichnend. Auch das Tremolo sehr weich aber mit viel Kraft und "Dampf". Ich war sofort verliebt. Die Verstimmung hielt sich beim ersten Durchgehen der Oktaven einigermaßen in Grenzen, im Baß wars schon etwas schlimmer. Das Instrument ist für seine Größe sehr leicht und kompakt.
Der Verkäufer, ein sehr netter älterer Herr, ist der Meinung, hier ein wunderbar funktionierendes Topinstrument anzubieten. Er sieht irgendwie nicht, daß sie außen schon ziemlich verwohnt ist, Die Stimmungsprobleme nimmt er- Angehöriger der Oberkrainerfraktion nicht wahr, da auf ständiges Tremolo geeicht. Und das Instrument stand nach seiner Aussage ERST 12 JAHRE (!!!) im Keller. Naja, also mal geöffnet, die Kiste: Was soll man sagen, für "erst 12 Jahre Keller", was auch immer für ein Keller das ist...
Sie muß Anfang der 90er oder Mitte 80er mal gestimmt worden sein... Also der innere Anblick sieht nicht sehr sauber aus, irgendwie etwas bastelig, kann aber nich konkret sagen, warum. Das Holz der Stimmstöcke wirkt irgendwie verschrammt. Das spärlich vorhandene Wachs klebt noch, zumindest äußerlich, trotzdem ist mir eine Stimmplatte gleich entgegengekommen. Keine Ahnung, was sie herausgebrochen hat. Die Ventile gehen noch einigermaßen (ein bunter Mix aus allem möglichen). Das wohl schlimmste, was ich meine festgestellt zu haben, ist möglicher (Flug)rost auf den Innenseiten einiger Stimmzungen (zu sehen, wo keine Ventile sind, bei hohen Tönen). Klanglich habe ich nichts festgestellt, die Ansprache war trotz der langen Standzeit überragend. Es sind wohl die Bugari Stimmplatten mit dem handgehämmerten Nietkopf, wenn ich das richtig erkennen konnte.
Was mich an der Konstruktion verwundert hat, war die Form der Stimmstöcke: Die haben in Richtung Höhe schnell eine Art beinahe- Dreiecks- Querschnitt angenommen. Also hin zu den Klappen üblich breit, nach hinten stark dünner werdend. Die Stimmplatten liegen als ziemlich schräg. Möglicherweise hat das Auswirkung auf die Klangabstrahlung? Generell geht´s innen wahnsinnig eng zu, hab ich so extrem noch nie gesehen. Im obengenannten Thread von Morigol war die Rede davon, daß seine vielleicht in schon Italien gebaut wurde oder doch noch in Deutschland. Nun, diese hier hat einen Balgrahmen in Buche (was für Deutschland sprechen würde laut Morigol- Thread. Die Tastenbeläge sind aber eins zu eins gleich wie bei meiner Scandalli (siehe Profilbild), wobei die Tasten bei meiner schon einzeln aufgehängt sind. Sogar die fast unsichtbaren Tastenfronten aus schwarzem Material (sieht aus wie Ebenholz) entsprechen denen der Scandalli. Misteriös...
Nun, ziemlich frustriert bin ich gegangen, hab dem Verkäufer gesagt, daß es ein sehr schönes Instrument ist, daß aber wohl sehr bald eine sehr teure Generalüberholung nötig hat. Wollte es mir noch überlegen. Ich hatte sie schon abgeschrieben gehabt und auch keinerlei Preisverhandlung begonnen, da das Ganze (bei Generalüberholung) in jedem Fall zu teuer werden würde. Nachdem ich sie wieder zusammengebaut hatte, hatte ich noch zwei Choräle darauf gespielt, und da kam sie mir sehr verstimmt vor (vielleicht hatte ich aufgrund der etwas schwergängigen Registermechanik das Register nicht ganz richtig gedrückt, ich denke, es liegt wohl an der Basseite).
ABER SIE LÄSST MICH NICHT LOS.
Bin am überlegen, ob ich sie nochmals anschaue, wenn es Euch interessiert, könnte ich vielleicht ein paar Fotos machen. Ich denke, Ihr würdet eher vom Kauf abraten, oder? Wenn es mit etwas Nachstimmen erst mal getan wäre? Aber ob das Wachs das noch mitmacht?Nützt Einspielen was wegwn der Standzeit? Ist das Stimmen der Bassseite weniger aufwendig? Wie schlimm ist das mit dem Rost?
Vielleicht habt Ihr ja ein paar Ideen.
Finanziell ist halt nicht allzu viel mehr drin, als das, was die Scandalli einbringt (Ich weiß, Saxklappen sind eher schlecht verkäuflich). Ein Einheitsbandonion AA in Oktavstimmung als sehr gute Restaurierungsbasis könnte ich auch noch einbringen.
Jetzt erst mal danke, daß Ihr Euch bis hierher durchgearbeitet habt. Der oben erwähnte passende Thread ist schon 5 Jahre alt und verwaist, deshalb habe ich einen neuen eröffnet. Sollte ich mit diesem ellenlangen post gegen Forenregeln verstossen haben, tut es mir sehr Leid. Bin heute das erst mal in einem Forum selbst verfassend tätig.
Es grüßt Euch herzlich der Accaruso
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