ENDLICH mein Trauminstrument? Frühe Morino V N in bedenklichem Zustand kaufen?

Accaruso
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Liebe Forumsmitglieder,
nachdem ich doch schon jahrelang immer wieder hier mitlese, im Gedanken mit fachsimple und mir hier fast mein ganzes Akko- Wissen angeeignet habe, wage ich es nun doch mal, hier persönlich um Rat, bzw. Eure Meinung zu fragen. Hmmm, wo fange ich an... Vielleicht im Schnelldurchlauf am Anfang, dann kann ich auch etwas über mich erzählen.
Nach 9- jährigem Akkordeonunterricht hab ich diesen im Alter von 17 Jahren geschmissen. Zum einen hat mich die Kirchenorgel mehr gefesselt, zum anderen hatte ich fast mein gesamtes Erspartes in ein wirklich schlechtes Melodiebass- Akkordeon investiert, anstatt in eine ältere Morino, da ich mich sehr für Originalmusik interessiert hatte. Das Ding war so übel, daß ich es nach kurzer Zeit für nötig hielt, es wenigstens etwas zu verbessern. Ich baute eine Resonanzhaube aus Kunststoff unter das Verdeck und reduzierte den Tastenweg erheblich. Obwohl die Maßnahmen von Erfolg gekrönt waren, hatte ich bald keine Lust mehr. Den Traum von der Morino war dann auch mal ausgeträumt, denn das Geld war weg, und die Kiste unverkäuflich (was anderes ausser H..... hatte man bei uns in der Bodenseegegend nicht gekannt, bzw sich geweigert, wahrzunehmen (ich merke gerade: ich verliere mich in Details...).
Knapp 30 Jahre später, nach einem Musikstudium in Kirchenmusik und Gesangspädagogik, hat mich das Akkordeonvirus, wahrscheinlich über youtube, wieder gepackt. Durch Orgel, Oper und Chor bin ich reichlich mit Klassischem und Zeitgenössischem gesegnet, das Akkordeon sollte v. A. für Jazz und dergl. eingesetzt werden. Ich hatte dann auch einen Händler gefunden, der mein Scheusal für wenigstens etwas Geld in Zahlung nehmen wollte. Die finanziellen Mittel waren / sind immer noch sehr begrenzt. Er hatte eine total ramponierte Morino IV N da, die aber einen sensationell schönen Klang hatte, und eigentlich alle Akkos (auch V N) im Laden in den Schatten stellte. Nun, diese war (sowohl restauriert, als auch in diesem Zustand) mal wieder zu teuer, und so fiel meine Wahl auf eine von einem verstorbenen Klingenthaler Meister komplett überholte Scandalli aus den 50ern mit Sax- Klappen. Ihr Klang war im Laden wirklich bezaubernd, man fühlte sich an Holzbläser erinnert; zart, weich, Jazz- Klang vom Feinsten, ein rundes, flirrendes Tremolo... schnelle Tastatur mit wenig Tastenhub, keine kaltweißen Plastiktasten, sondern der gestreifte gelblich-bräunliche Kunststoff. Sehr gute Ansprache, v. a. im Piccolo, nur 3 Bassregister, umständlich zu schalten über 2 Drücker, aber alle schön und brauchbar.
Ich war glücklich... kurz wenigstens.
Zu Hause angekommen hatte sich schell herausgestellt, daß (wie auch hier im Forum schon beschrieben) die Saxklappenkonstruktion nicht mit einem Cassotto vergleichbar ist, will sagen: wenn etwas weniger Akkustik im Raum ist, wird der Klang sofort fahl und uninteressant. Hmm... Mittlerweile wollte ich auch einen Chor bei einem Gemeindefest begleiten und musste auch hier feststellen, daß das Instrument keinerlei Tragfähigkeit besitzt. Wenn man im Freien spielt, wird´s ganz schlimm, Klappen zu- zu leise, Klappen auf- dünner, substanzloser Klang, sogar schrill. Der Frust wurde wieder groß, das Akko verschwand im Koffer, eineinhalb Jahre und die Geburt zweier Kinder gingen ins Land...
Dann: Begleitung eines Gottesdienstes im Freien und der Entschluss: Ich will ein Instrument, mit dem ich mich nicht immer aufregen muß!!!
Also wieder suchen. Budget minimal wie immer, nicht einfach... Ich liebe klanglich die Italo- Amerikaner der 50er bis 70er Jahre, allen voran SONOLA, auch solche Schätzchen wie die Poeta, aber was in dieser Art ist überhaupt nicht erschwinglich. Außerdem, mit zunehmendem Alter- wer hätte das gedacht- erwacht plötzlich mein Interesse für Volksmusik, zumindest ein bisschen, so Stubenmusi und so. Soll das Akko als auch können. Irgendwie zieht es mich doch zu den Wurzeln, so schön auch die ganzen alten Weltmeisterer und die Italiener sind... Ihr ahnt es schon... EINE MORINO!
Ich hatte darauf hin auch mal wieder so gut wie alle Morino- Threads hier im Forum gelesen, und bin an einem hängengeblieben: Fragen zu HOHNER Morino IV N, von Morigol, 23. 5. 13 (entschuldigt, kann noch nicht zitieren). Es geht da um eine sehr frühe Morino IV N mit gelblichen, leicht gestreiften Tasten, die leichter und in einigen Punkten besser war, als die übliche N- Serie.
Hab mich etwas umgeschaut und umgehört, und tatsächlich so ein Modell gefunden. Das war sogar in meiner Nähe, und ich habe mir das Ding angeschaut...
Und jetzt sind wir da angekommen, warum ich Euch meine ganze Geschichte auf´s Auge drücke.
Sie klingt ganz genau so, wie ich es haben möchte. :juhuu:Unglaublich weich im Cassotto, aber eben nicht so, wie wenn sie gerade ein Wurstbrot im Mund hätte (so empfinde ich es bei manchen Cassotto- Instrumenten), trotzdem zeichnend. Auch das Tremolo sehr weich aber mit viel Kraft und "Dampf". Ich war sofort verliebt. Die Verstimmung hielt sich beim ersten Durchgehen der Oktaven einigermaßen in Grenzen, im Baß wars schon etwas schlimmer. Das Instrument ist für seine Größe sehr leicht und kompakt.
Der Verkäufer, ein sehr netter älterer Herr, ist der Meinung, hier ein wunderbar funktionierendes Topinstrument anzubieten. Er sieht irgendwie nicht, daß sie außen schon ziemlich verwohnt ist, Die Stimmungsprobleme nimmt er- Angehöriger der Oberkrainerfraktion nicht wahr, da auf ständiges Tremolo geeicht. Und das Instrument stand nach seiner Aussage ERST 12 JAHRE (!!!) im Keller. Naja, also mal geöffnet, die Kiste: Was soll man sagen, für "erst 12 Jahre Keller", was auch immer für ein Keller das ist...
Sie muß Anfang der 90er oder Mitte 80er mal gestimmt worden sein... Also der innere Anblick sieht nicht sehr sauber aus, irgendwie etwas bastelig, kann aber nich konkret sagen, warum. Das Holz der Stimmstöcke wirkt irgendwie verschrammt. Das spärlich vorhandene Wachs klebt noch, zumindest äußerlich, trotzdem ist mir eine Stimmplatte gleich entgegengekommen. Keine Ahnung, was sie herausgebrochen hat. Die Ventile gehen noch einigermaßen (ein bunter Mix aus allem möglichen). Das wohl schlimmste, was ich meine festgestellt zu haben, ist möglicher (Flug)rost auf den Innenseiten einiger Stimmzungen (zu sehen, wo keine Ventile sind, bei hohen Tönen). Klanglich habe ich nichts festgestellt, die Ansprache war trotz der langen Standzeit überragend. Es sind wohl die Bugari Stimmplatten mit dem handgehämmerten Nietkopf, wenn ich das richtig erkennen konnte.
Was mich an der Konstruktion verwundert hat, war die Form der Stimmstöcke: Die haben in Richtung Höhe schnell eine Art beinahe- Dreiecks- Querschnitt angenommen. Also hin zu den Klappen üblich breit, nach hinten stark dünner werdend. Die Stimmplatten liegen als ziemlich schräg. Möglicherweise hat das Auswirkung auf die Klangabstrahlung? Generell geht´s innen wahnsinnig eng zu, hab ich so extrem noch nie gesehen. Im obengenannten Thread von Morigol war die Rede davon, daß seine vielleicht in schon Italien gebaut wurde oder doch noch in Deutschland. Nun, diese hier hat einen Balgrahmen in Buche (was für Deutschland sprechen würde laut Morigol- Thread. Die Tastenbeläge sind aber eins zu eins gleich wie bei meiner Scandalli (siehe Profilbild), wobei die Tasten bei meiner schon einzeln aufgehängt sind. Sogar die fast unsichtbaren Tastenfronten aus schwarzem Material (sieht aus wie Ebenholz) entsprechen denen der Scandalli. Misteriös...
Nun, ziemlich frustriert bin ich gegangen, hab dem Verkäufer gesagt, daß es ein sehr schönes Instrument ist, daß aber wohl sehr bald eine sehr teure Generalüberholung nötig hat. Wollte es mir noch überlegen. Ich hatte sie schon abgeschrieben gehabt und auch keinerlei Preisverhandlung begonnen, da das Ganze (bei Generalüberholung) in jedem Fall zu teuer werden würde. Nachdem ich sie wieder zusammengebaut hatte, hatte ich noch zwei Choräle darauf gespielt, und da kam sie mir sehr verstimmt vor (vielleicht hatte ich aufgrund der etwas schwergängigen Registermechanik das Register nicht ganz richtig gedrückt, ich denke, es liegt wohl an der Basseite).
ABER SIE LÄSST MICH NICHT LOS.
Bin am überlegen, ob ich sie nochmals anschaue, wenn es Euch interessiert, könnte ich vielleicht ein paar Fotos machen. Ich denke, Ihr würdet eher vom Kauf abraten, oder? Wenn es mit etwas Nachstimmen erst mal getan wäre? Aber ob das Wachs das noch mitmacht?Nützt Einspielen was wegwn der Standzeit? Ist das Stimmen der Bassseite weniger aufwendig? Wie schlimm ist das mit dem Rost?
Vielleicht habt Ihr ja ein paar Ideen.
Finanziell ist halt nicht allzu viel mehr drin, als das, was die Scandalli einbringt (Ich weiß, Saxklappen sind eher schlecht verkäuflich). Ein Einheitsbandonion AA in Oktavstimmung als sehr gute Restaurierungsbasis könnte ich auch noch einbringen.

Jetzt erst mal danke, daß Ihr Euch bis hierher durchgearbeitet habt. Der oben erwähnte passende Thread ist schon 5 Jahre alt und verwaist, deshalb habe ich einen neuen eröffnet. Sollte ich mit diesem ellenlangen post gegen Forenregeln verstossen haben, tut es mir sehr Leid. Bin heute das erst mal in einem Forum selbst verfassend tätig.

Es grüßt Euch herzlich der Accaruso
 
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Guten Morgen Accaruso ,

schön, Dich hier im Forum begrüßen zu dürfen !
Das ist ja eine lange Geschichte geworden...
sehr interessant , Dein Weg in die Musik !

Insbesondere bewundernswert , daß Du Dich zu Anfang gleich auf ein Melodiebass Akkordeon gestürzt hast -
so eines spiele ich jetzt fast ausschließlich , meines ist jedoch frisch überholt und klingt super.Aber das nur am Rande.

Du bringst ja schon einiges an Erfahrung mit ,
musikalisch sowieso , scheinst aber auch von praktischer Natur zu sein,
wenn Du ohne zu zögern Deine Instrumente in Bezug auf Klang und Spielbarkeit modifizierst !

Leider muß ich Dir in Bezug auf die Morino bemerken, daß da so einige Kaufparameter nicht wirklich ideal sind.
Bisher scheint nur ein Argument dafür zu sprechen : der Klang !
Das ist natürlich bei einem Instrument das einzig Ausschlaggebende.
Doch dann fangen gleich die deutlichen Argumente dagegen auf :
Rost , gefummelte Ventile , loses Wachs , optische Beeinträchtigungen ( die wahrscheinlich auch mit mechanischen Defekten einhergehen )

Zudem noch die nicht wirklich ideale Kombination eines Rentners , der sich sein ungepflegtes Akkordeon vergolden lassen will
und eines Geldbeutels , der nicht unerschöpflich sprudelt .
Der Kauf kann Dich da nicht wirklich glücklich machen ,
zumal, wenn schon ein Großteil Deines Etats für den reinen Erwerb draufgeht.
Dann fehlen nämlich leider die nicht unerheblichen Mittel einer kompletten Überholung.
Mal so grob durchgerechnet : Stimmen reinigen , einwachsen , ventilieren + stimmen wird nicht unter 1000-1500 € zu machen sein,
es sei denn, man hat Kontakt zu den wirklich guten Werkstätten in Osteuropa. Zudem ist auch zu erwarten, daß die Registermechanik durch Rost beeinträchtigt ist
und die Klappenbeläge erneuert werden müssten...

Es gibt da also nur zwei mögliche Gedankenspiele :
1.das Instrument wird gekauft und irgendwie spielbar gemacht
2.man nimmt so richtig Geld in die Hand für Kauf und Überholung

Bei 1. wird Dich das Ergebniss nicht befriedigen , schnell fallen all die kleinen oder großen Unzulänglichkeiten auf und
aus der großen Liebe wird schnell ein großer Frust .
Bei 2. wird doch reichlich investiert , mit einem dann doch ungewissen Ausgang. Vielleicht verliert das Akkordeon dann sogar etwas von dem
Charme , der Dich jetzt an dem Kellerfund so begeistert ?

Wenn Du Deine Suche schon in Richtung einer älteren Morino fokussieren kannst , solltest Du vielleicht eine suchen,
die in einem weit besseren Zustand ist . So wie Du die Keller-Morino beschreibst, sind fast alle anderen Morinos in einem besseren Zustand...
Die Zeit arbeitet da für Dich , die Liebhaber dieser Instrumente erreichen langsam ein Alter , wo sie bestenfalls das Instrument nicht mehr tragen können,
es sollten absehbar einige Morinos wieder auf dem Markt auftauchen . Also statt einer Kellerleiche vielleicht lieber ein gepflegtes und gewartetes Orchesterinstrument ?

Bei mir , als Hobbymusiker , war auch immer nicht die Möglichkeit da, einige tausende in ein Akkordeon zu investieren,
ich habe mich so von Instrument zu Instrument weitergehangelt , musste aber auch immer wieder welche verkaufen ,
um ein anderes , vielleicht besseres zu erwerben. Die Klappen-Scandalli hatte ich auch mal (daher mein Name polifonico) .
Der Wiederverkaufswert ist aber nicht so schlecht, wie Du vermutest -
neben Hohner sind Scandalli und vielleicht Paolo Soprani die einigen Hersteller, die die Deutschen kennen...

Gerade zaudere ich, ob ich eine in Italien gekaufte Galanti mit Cassotto überholen lassen will (Kostenpunkt fürs Stimmen 600-800€).
Sie steht jetzt hier auch schon ein Jahr , traumhafter Klang , leider verstimmt. War nicht teuer und ich habe noch andere Instrumente,
daher kann ich damit leben.
Doch wenn diese Morino Dein einziges Instrument sein wird ,
würde ich Dir eher abraten.
Damit der Traum von einem Akkordeon nicht zum Alptraumakkordeon wird !

Schönen Gruss,

Ludger
 
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Doch wenn diese Morino Dein einziges Instrument sein wird ,
würde ich Dir eher abraten.
Damit der Traum von einem Akkordeon nicht zum Alptraumakkordeon wird !

Nach dem ich die Geschichte durchgelesen habe, würde ich auch eher vom Kauf abraten - Es sind einfach zuviele "faule Punkte" dran an dem Instrument, so dass das Risiko einfach zu hoch liegt ein Teil zu erhalten, das sich ohne viel handwerkliches Geschick, oder entsprechend große Geldgabe an eine Fachwerkstatt zu beheben ist.

Also der innere Anblick sieht nicht sehr sauber aus, irgendwie etwas bastelig, kann aber nich konkret sagen, warum. Das Holz der Stimmstöcke wirkt irgendwie verschrammt. Das spärlich vorhandene Wachs klebt noch, zumindest äußerlich, trotzdem ist mir eine Stimmplatte gleich entgegengekommen. Keine Ahnung, was sie herausgebrochen hat. Die Ventile gehen noch einigermaßen (ein bunter Mix aus allem möglichen). Das wohl schlimmste, was ich meine festgestellt zu haben, ist möglicher (Flug)rost auf den Innenseiten einiger Stimmzungen (zu sehen, wo keine Ventile sind, bei hohen Tönen). Klanglich habe ich nichts festgestellt, die Ansprache war trotz der langen Standzeit überragend. Es sind wohl die Bugari Stimmplatten mit dem handgehämmerten Nietkopf, wenn ich das richtig erkennen konnte.

Wenn die Stimmplatten abfallen, dann ist das Wachs überfällig und muss erneuert werden. Damit einhergehend müssen auch gleich die Ventile gewechselt und auf Stand gebracht werden.
Flugrost auf den Innenseiten zeugt davon, dass feuchte Luft Zeit gehabt hat zu wirken - durch die Kellerlagerung? Das ist eine zähe Fummelarbeit und kostet viel Zeit ... und damit Geld!
Wie kommst du drauf, dass Bugari Stimmplatten verbaut sind? Nur der Nietkopf alleine sagt nur als dass der Nietkopf gehämmert wurde ... mehr aber auch nicht! Das haben alle Stimmplattenhersteller bei den höheren Klassen so gemacht. Das alleine ist also kein untrügliches Qualitätsmerkmal. Bei der Morino der N-Serie wurden A-Mano Stimmplatten nur auf Sonderwunsch verbaut, auch bei den ganz alten der N-Serie. Normal waren Tipo A Mano verbaut

Der Verkäufer, ein sehr netter älterer Herr, ist der Meinung, hier ein wunderbar funktionierendes Topinstrument anzubieten. Er sieht irgendwie nicht, daß sie außen schon ziemlich verwohnt ist, Die Stimmungsprobleme nimmt er- Angehöriger der Oberkrainerfraktion nicht wahr, da auf ständiges Tremolo geeicht. Und das Instrument stand nach seiner Aussage ERST 12 JAHRE (!!!) im Keller. Naja, also mal geöffnet, die Kiste: Was soll man sagen, für "erst 12 Jahre Keller", was auch immer für ein Keller das ist...

Die Diskrepanz zwischen Verkäufer und potentiellem Käufer erlebt man häufiger. Ich hab schon oft erlebt, dass das (verkaufs) geschulte Verkäuferohr eine tatedllose Stimmung ausmachen konnte, während es mir schon fast die Zehennägel durch das Schuhleder bohrte. Auch unsachgemäße Lagerung wird da sehr oft, wenn mans nun wirklich nicht mehr kaschieren konnte, eher verharmlost ( ... das lag wirklich nur ganz kurz im überschwemmten Keller, fast kaum der Rede Wert...) Wenn das Instrument schon nach Keller riecht, dann würde ich das Ding nur nehmen, wenn ich s geschenkt kriege. Denn außer dem Geruch hat man hier sehr häufig mit Korrosion und evtl. Schimmel zu kämpfen - beides sehr lästige und teilweise sehr aufwändig zu entfernende Zeitgenossen

Finanziell ist halt nicht allzu viel mehr drin,

Dann würde ich dir hier ganz klar empfehlen: Lass die Finger von dem Teil, auch wenn dir der Klang grad noch so gut gefällt. Alleine wenn ich die geschilderten Defekte zusammenrechne, und hochrechne, wie lange jemad in einer Fachwerkstatt dafür dran sitzt, dann kommen hier nochmals Kosten von grob geschätzt zwei- bis dreitausend Euro zusammen.

-> Spar dir hier lieber die Nerven und vor allem Kosten und gehe auf die Suche nach deinem Traum Akko. Diese Dinger gibts auch noch öfter und in verlässlichem Zustand, der keine horrenden Folgekostenmit ungewissem Ausgang nach sich ziehen. Aber von diesem geschilderten Teil würde ich deutlich Abstand nehmen!
 
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Ich kenne jetzt dein begrenztes Budget nicht, kann Dir aber."meinen" Fachmann empfehlen. Der hat durchaus ein paar alte selbst restaurierte Akkos im Regal stehen Ich meine, letztes Jahr war da so ne alte Morino. Er hat sie aber nicht im Internet stehen, du musst da einfach anrufen. Mich hat er damals bei meiner Suche nach einem Gebrauchtinstrument auch unterstützt.
Es ist Ralf Bethke von www.accordeon-special.de. Falls es entfernungsmässig machbar ist. Evtl. versendet er ja auch. Am besten mal persönlich anrufen.
 
Also der innere Anblick sieht nicht sehr sauber aus, irgendwie etwas bastelig, kann aber nich konkret sagen, warum. Das Holz der Stimmstöcke wirkt irgendwie verschrammt.
Bei meiner Morino, die meine Eltern mit mir Ende '92 gekauft haben, stellte ich beim ersten Öffnen vor erst wenigen Jahren (vorher hab ich mich bei der nie rangetraut) fest, dass die Stimmstöcke verkratzt sind, obwohl bei einem Seriösen Händler gekauft. Was ich mir vorstellen kann, das habe ich nun schon zweimal bei Fachleuten gesehen: Wenn eben noch mal ein Ton nachgestimmt wird und dabei eben das Diskantteil des Akkordeons auf das Bassteil samt Balg gelegt wird, kann das Kratzer geben.
Das und auch die schräge Anordnung der Platten auf geneigten bzw. konischen Stimmstöcken (ist je nach Konstruktion völlig normal) spräche noch nicht dagegen.

Aber alles andere. Ich kann nur empfehlen, nicht wieder wegen knapper Kasse einen "Ersatz" zu kaufen. Auch wenn ich für Kirchenmusik normalerweise empfehlen würde, sich eine Weltmeister Supita (da bin ich sowas von positiv voreingenommen :D, seitdem ich eine Supita besitze und die Morino VS nur noch rumsteht), ggf. auch S4, S5 oder Cantus anzuschauen, so hört man doch klar, dass dir die Morino einfach zusagt. Alles andere wäre wieder nur ein unbefriedigender Ersatz.

Zudem sind die Morinos der N- und S-Serien unglaublich universal einsetzbar. Der Ton ist weich und rund, sämtliche Kombinationen aus 16' 8' und 4' wunderbar für Kirchenmusik und Jazz einzusetzen, ebenso passt sie mit dem Tremolo für Musette, Irisches, Volklore etc - insbesondere die VN oder VS. Sie ist kaum Spezialist für irgendeine Musikrichtung, dafür aber für fast alles gut bis sehr gut zu gebrauchen (und das sage ich als Fan der Weltmeister-Instrumente).

Und genau danach solltest du suchen, Morino VN, VS ggf. eine fast baugliche Excelsior 415C oder 960 (die N- und S-Morinos wurden mehrheitlich bei Excelsior gebaut) - eine Gola scheidet dann finanziell vermutlich aus. Für die Gola gilt klanglich m.E. das gleiche für die Morino: Sehr vielseitig einsetzbar, aber einen markanteren Charakter und tragfähigeren Ton.

Im obengenannten Thread von Morigol war die Rede davon, daß seine vielleicht in schon Italien gebaut wurde oder doch noch in Deutschland. Nun, diese hier hat einen Balgrahmen in Buche (was für Deutschland sprechen würde laut Morigol- Thread.
Wo die gebaut wurde ist m.E. egal. Darum ranken sich viele Mythen, aber ob in Deutschland oder Italien gebaut, darauf solltest du dich nicht festlegen. Auch nicht, ob Morino N oder S. Die sind vom Klangcharakter her ähnlich (qualitative und klangliche Ausreißer nach oben und unten gibt es in beiden Serien).
Der Markt ist derzeit recht gut. In Hannover bspw. gehen immer wieder VN und VS für ca. 3000 Euro weg, nicht immer ganz neu überholt, aber durchgesehen, gestimmt, alles nöteige gemacht und absolut spielbar - vom Händler wohlgemerkt.
In Süddeutschland gibt es eine seriöse Werkstatt, die nehmen für reinigen, ventilieren und aufwachsen pauschal 3,10€ pro Stimmplatte (letzets Jahr noch, vielleicht mittlerweile ein paar Cent mehr), d.h. für Morino IV samt Balgdichtung ca. 700 Euro, ca. 850 Euro für eine V.

Gruß und viel Erfolg bei der Suche,
Tobias
 
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Morino VN gibt's häufiger.
ich habe die N als IV und V beide aus Mitte der 50er Jahre.

Das sind grundsolide Instrumente.

Habe sie ein bisschen nachstimmen lassen, Wachs ist noch OK. So sollte das sein bei Instrumenten aus der Zeit.

Wenn deine nicht so aussieht und man sieht auch noch, dass daran herumgeschraubt wurde und evtl auch noch riecht-> finger weg.
 
Liebe Leute,
erst einmal vielen, vielen Dank für Eure herzliche Aufnahme. Ich hatte natürlich gehofft, daß jemand antworten würde, aber daß sich gleich so viele meiner Sache annehmen, und in einer solchen Intensität!
Ihr bestätigt mir, was ich mir zwar irgendwie gedacht habe, aber manchmal braucht es Leute, die einem die rosa Brille vom Kopf reißen, daß man wieder etwas klarer sieht. Wie vielleicht aus meiner "Biographie" hervorgeht, habe ich die ungünstige Eigenschaft, die gleichen Fehler mindestens zwei mal, oder gerne auch öfter zu machen.

Du bringst ja schon einiges an Erfahrung mit ,
musikalisch sowieso , scheinst aber auch von praktischer Natur zu sein,
wenn Du ohne zu zögern Deine Instrumente in Bezug auf Klang und Spielbarkeit modifizierst !

Ja, ich habe eigentlich alles zerlegt was ich gespielt habe. Meistens, weil ich es vorher reparieren oder gangbar machen musste. Harmoniums Akkordeone, Klaviere, Cembali, Orgel... nur war ich damit nicht annähernd so erfolgreich, wie einige Forumsmitglieder hier! :)

Es gibt da also nur zwei mögliche Gedankenspiele :
1.das Instrument wird gekauft und irgendwie spielbar gemacht
2.man nimmt so richtig Geld in die Hand für Kauf und Überholung

Bei 1. wird Dich das Ergebniss nicht befriedigen , schnell fallen all die kleinen oder großen Unzulänglichkeiten auf und
aus der großen Liebe wird schnell ein großer Frust .
Bei 2. wird doch reichlich investiert , mit einem dann doch ungewissen Ausgang. Vielleicht verliert das Akkordeon dann sogar etwas von dem
Charme , der Dich jetzt an dem Kellerfund so begeistert ?

Schuldig im Sinne der Anklage! Das sind genau die Punkte, wo ich immer wieder hereinfalle. Und letztlich wesentlich mehr Geld kaputt gemacht habe. Aber ganz so kann man es Gott sei Dank auch nicht sehen, denn ich bin aus den Erfahrungen zwar nicht klug geworden, aber wenigstens weiß ich genau, wie das Innenleben aller Instrumente, die durch meine Hände gegangen sind, aussieht.

Ich kann nur empfehlen, nicht wieder wegen knapper Kasse einen "Ersatz" zu kaufen. Auch wenn ich für Kirchenmusik normalerweise empfehlen würde, sich eine Weltmeister Supita (da bin ich sowas von positiv voreingenommen :D, seitdem ich eine Supita besitze und die Morino VS nur noch rumsteht), ggf. auch S4, S5 oder Cantus anzuschauen, so hört man doch klar, dass dir die Morino einfach zusagt. Alles andere wäre wieder nur ein unbefriedigender Ersatz.

Ganz genau! Ist mir ja auch mit der Scandalli so gegangen. Ich finde die Weltmeisterinstrumente auch sehr reizvoll, die meisten sind mir aber irgendwie zu gedeckt. Dafür sind die Basseiten herrlich. Mit einer S4 (Modell 2?) habe ich auch schon geliebäugelt, auch sogar mit der Consona. Die Möglichkeit, den nicht- Cassotto 8´extra als Kontrast zum Cassotto 8´ zu schalten, finde ich bei flachem oder Nulltremolo auch sehr spannend. Aber wie Du sagst, wahrscheinlich wäre es doch ein Ersatz... Ich dachte ja auch, daß ich die "Hohnerzeit" längst "überwunden" hätte. Aber der Klang DIESER Morino... Und wenn man die Gola von Manfred Leuchter hört, kann man das als "Hohnerklang" einordnen?


Die Diskrepanz zwischen Verkäufer und potentiellem Käufer erlebt man häufiger. Ich hab schon oft erlebt, dass das (verkaufs) geschulte Verkäuferohr eine tatedllose Stimmung ausmachen konnte, während es mir schon fast die Zehennägel durch das Schuhleder bohrte.

Ist mir auch im Akkordeonladen passiert, wo ich die Scandalli gekauft habe. Diese war von den Gebrauchten fast das einzige Instrument, das eine annähernd saubere Stimmung hatte (und die war vom Verkäufer/Inhaber/Reparateur nicht selber gestimmt worden, sondern wohl annähernd fertig restauriert aus dem Bestand eines verstorbenen Kollegen übernommen, wenn ich seine Worte richtig interpretiert habe)... Das gibt zu denken...

Danke auch an alle, die Hinweise und Kontakte zu Händlern und Reparateuren genannt haben! da werd ich mich mal dahinterklemmen. Ich bin im Raum München ansässig und habe derzeit leider einen relativ kleinen Radius, weil ständig zwei süße, aber ANSTRENGENDE Töchterchen betreut werden müssen. Da komm ich leider nicht lange von zu Hause weg...
Morino VN gibt's häufiger.
ich habe die N als IV und V beide aus Mitte der 50er Jahre.

Das sind grundsolide Instrumente.

Findest Du den Klang nicht sehr unterschiedlich im Vergleich zu den späteren Modellen? Die meisten, die man auf Youtube hört, klingen irgendwie nach Akkordeonorchestersound, wie er mir nicht sonderlich gefällt. Auch die ramponierte IV N wiederum, die ich damals im Laden probegespielt habe war unglaublich schön im Klang (Glaub aber nicht, daß die "Vorserie" war). Wirklich seltsam, woran das liegt. Eine 5er müsste es übrigens gar nicht sein, mit einer 4er wäre ich auch schon zufrieden.So, jetzt muß ich mal Schluß machen, es wird nach mir verlangt...

Grüße, Dank und gute Nacht!
Markus
 
Hallo @Accaruso , willkommen hier im Forum.

Eine Consona würde ich Dir nicht empfehlen. Ich habe selber schon mal eine gespielt und fand den Klang durchaus in Ordnung, für jemanden wie Dich, der nach einem sehr speziellen Klang sucht, ist sie wohl eher nicht geeignet. Wenn es nicht neben weich auch noch durchsetzungsstark sein sollte, würde ich die Weltmeister Cantus V (gerne auch mit de luxe) empfehlen. Diese Instrumente haben einfach einen unvergleichlichen Klang *schwärm* Allerdings sind sie nicht ganz so durchsetzungsstark. Neben einer Morino saufen sie lautstärkemäßig ab. Wie es bei der Supita und/oder der Cantora aussieht, weiß ich nicht. Beide Instrumente hatte ich selber noch nie in Händen (es besteht sonst die Gefahr, dass ich sie nicht mehr loslassen möchte :D )

Aus meinen Erfahrungen heraus würde ich die Finger vom Instrument lassen, wenn Zweifel über die inneren Werte bestehen. Ich habe das selber auch erst über den Geldbeutel gelernt und dann schmerzt es doppelt. Hilfreich wäre sicherlich, vor dem Kauf Kontakt mit einer Akkordeonwerkstatt aufzunehmen und den Preis für eine Vollrenovierung (wachsen, waschen, ventilieren, stimmen) anzufragen. Dann hast Du schon mal eine Ahnung, was finanziell zum Instrument noch dazu kommen könnte.

Ansonsten fällt mir noch ein, dass der Stefan Modricker in Schopfheim immer mal wieder ältere Morinos über Ebay anbietet. Außerdem könnte der User @dallamè eine gute Anlaufstelle sein, der hat sehr gute Kontakte zu einem Musikhaus in der Nähe von Stuttgart, wo auch immer wieder ältere Instrumente angeboten werden inklusive des kompletten Services drum herum.

https://www.ebay.de/itm/Akkordeon-H...290425?hash=item3d3c09f479:g:PbUAAOSw0HFbaYnW
 
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Eine 5er müsste es übrigens gar nicht sein, mit einer 4er wäre ich auch schon zufrieden
Da besteht preislich kaum ein Unterschied. Bei den N und S Morinos sind die 5er teilweise günstiger wegen des Gewichtes (die VI N mit MIII oft noch günstiger), gefühlt tauchen die IV S bei eb*y o.ä. selten auf.
Die 5er haben noch einen Vorteil, selbst wenn man Register ohne Tremolo spielt: Durch das größere Balgvolumen kann man die serh komfortabel mit wenig Balgwechseln spielen.
Morino VN gibt's häufiger.
ich habe die N als IV und V beide aus Mitte der 50er Jahre.
Meinst du tatsächlich 50er oder 70er, allenfalls noch 60er (falls auf Vorserien oder erste Serien bezogen), wenn es um die N-Morinos geht?
Mit einer S4 (Modell 2?) habe ich auch schon geliebäugelt, auch sogar mit der Consona. Die Möglichkeit, den nicht- Cassotto 8´extra als Kontrast zum Cassotto 8´ zu schalten, finde ich bei flachem oder Nulltremolo auch sehr spannend. Aber wie Du sagst, wahrscheinlich wäre es doch ein Ersatz... Ich dachte ja auch, daß ich die "Hohnerzeit" längst "überwunden" hätte. Aber der Klang DIESER Morino... Und wenn man die Gola von Manfred Leuchter hört, kann man das als "Hohnerklang" einordnen?
Die Consona würde ich lassen; mein Eindruck bei den Nachfolgern Cassotta/Cassotto 374/414 war bisher immer: Im ersten Moment "Oh schön weich und gedeckt" udn kurze zeit später "irgendwie anstrengend der Klang".
Das mit dem Nulltremolo habe ich bei der Supita, zudem die Registerschaltung so modifiziert, dass ich 14 Kombinationen schalten kann, m.E. absolut genial; bei einer 5er-Morino könnte man auch einen offenen 8' auf Null und den anderen auf Schwebung stimmen lassen.

Gola und Hohnerklang: Ja, und zwar ganz edler Hohnerklang; vielleicht ist das mit dem "Hohnerklang" aber auch verzerrte Wahrnehmung.

Gruß, Tobias
 
Meinst du tatsächlich 50er oder 70er,
sorry die N Serie gibt es als Vorserienmodell ab Mitte der 60er. Meine sind datiert mit 1964 und 1965.

Hohner hat zu der Zeit beide Modellreihen angeboten. Der Vorbesitzer meiner IV N hat sich dann für die neue Serie entschieden.
 
Findest Du den Klang nicht sehr unterschiedlich im Vergleich zu den späteren Modellen? Die meisten, die man auf Youtube hört, klingen irgendwie nach Akkordeonorchestersound, wie er mir nicht sonderlich gefällt.

Nach meiner Erfahrung klingen die Morinos der M Serie etwas anders als die der N und S Serie - wenngleich wiederum aber alle typisch morinomäßig klingen. Die Baureihen der N und S Serie sind sehr ählich aufgebaut und klingen von daher auch sehr ähnlich. Kleine Unterschiede gibts hier schon im Detail und sind im klitzekleinen Detail auch etwas von Instrument zu Instrument unterschiedlich. Im Alltag macht der Erhaltungsszustand und die Stimmung dann den Unterschied aus und die bauserienbedingten Unterschiede sind im Vergleich zur aktuellen Stimmung und zum Erhaltungszustand untergeordnet.


Aber der Klang DIESER Morino... Und wenn man die Gola von Manfred Leuchter hört, kann man das als "Hohnerklang" einordnen?

Die Gola wurde ganz ursprünglich auf der Basis der Morino (M Serie) entwickelt, hat dann aber sehr schnell eigene bauarttypische Elemente angenommen. Schon die ersten Baumuster die in Umlauf kamen waren schon typisch Gola. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass sich in der Gola und der Morino ähnliche Klänge finden, wenngleich die wiederum bei der Morino und der Gola in andere Endrichtung kultiviert wurden.
Mit einer Imperator, die ja auch von Hohner und aus der Zeit ist, würde ich die Morino aber nicht gleichsetzen wollen, was den Klang angeht. Natürlich sind herstellerabhängig ein paar Grundsätzlichkeiten in den verschiedenen Bauserien schon vorhanden, aber die Morino und die Imperator unterscheiden sich nach meinen Erfahrungen doch recht deutlich ,so dass ich nicht unbedingt von einem hohnertypischen Klang sprechen wollte.

Man kann aber auf jeden Fall von einem typischen Morinoklang innerhalb der Bauserien sprechen und da kann man je nach Bauserie, auch kleinen Unterschiede ausmachen. Und die ersten N-Serieninstrumente wurden noch nicht genau so gebaut, wie die nachfolgende "richtige" N-Serie" so dass hier durchaus ein kleiner Unterschied vorhanden sein kann. Persönlich habe ich schon ein paar mal Instrumente der Anfangs-N-Serie gespielt und bilde mir ein, dass mir die einen leichten Tick besser gefallen haben, als die eigentliche N-Serie... aber das kann auch von der Situation und vom Zustand des einzelnen Instruments gekommen sein - da möchte ich mich nun nicht festlegen müssen!
 
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@Schtine01: Ich habe mit Weltmeister sehr gute Erfahrungen gemacht. Habe einige ältere Modell angespielt, (so ca. 50er Jahre, aber einfache, ohne Namen und Cassotto). Dann hab ich ein traumhaft schönes kleines gekauft und auf Vordermann gebracht, und es total genossen, darauf zu spielen. Bis ein Träger vom Rucksack aufging, das Ding auf den Boden knallte und Totalschaden hatte... Die großen durfte ich live noch nicht erleben, den Aufnahmen nach klingen sie mir aber meist zu geschlossen und dunkel. Wie gesagt, für eine S4 könnte ich mich erwärmen, aber ich glaube, die Gene sind doch stärker, oder die Sozialisierung. Mal sehen...

Das mit dem Nulltremolo habe ich bei der Supita, zudem die Registerschaltung so modifiziert, dass ich 14 Kombinationen schalten kann, m.E. absolut genial; bei einer 5er-Morino könnte man auch einen offenen 8' auf Null und den anderen auf Schwebung stimmen lassen.

Das male ich mir im Gedanken immer aus. Bin mir aber irgendwie nicht sicher, ob so etwas zu so einem konservativen und fast ikonischen Instrument wie einer Morino passen würde. Ob sie nicht ihr Gesicht verlieren würde. Wie gesagt, möglich wäre es ja. oder wie auch schon gelesen, tiefe und hohe Oktave ins Cassotto und das 3 chörige Tremolo ganz draußen lassen... Die Morino, aufgrund derer ich geschrieben habe, hat sich fast so angehört. Hab noch nie so ein rundes, verstärkt klingendes Piccolo (im Gesamtklang) gehört. innen wärs mir nicht aufgefallen, hab aber da nicht drauf geachtet. Gibt´s im Oberkrainermillieu oder bei den Musettefetischisten solche Umbautraditionen (Die OK bauen ja auch offenbar gerne die IV M um, indem sie die tiefe Oktave durch einen weiteren Tremolochor erstetzen)?
Deshalb vielleicht erst mal eine spielbare unrestaurierte kaufen, die richtig kennen lerne, und dann mal entscheiden, wie man sie haben möchte, oder ob doch die Zeit wieder reif ist für ein anderes Instrument.Oh ich fürchte, es gehr gerade Richtung ot!? also lieber weiter zum Thema...

Nach meiner Erfahrung klingen die Morinos der M Serie etwas anders als die der N und S Serie - wenngleich wiederum aber alle typisch morinomäßig klingen. Die Baureihen der N und S Serie sind sehr ählich aufgebaut und klingen von daher auch sehr ähnlich.

Ich meinte eigentlich innerhalb der N- Baureihe. Die 4-5, die ich noch im Kopf habe, waren alle sehr unterschiedlich. 2 sofort-haben-wollen-Modelle, die anderen haben mich total kalt gelassen. Wäre interessant, was davon objektiv auch für "Außenstehende" wahrnehmbar wäre.

Grüße Euch herzlich!

Markus
 
Bin mir aber irgendwie nicht sicher, ob so etwas zu so einem konservativen und fast ikonischen Instrument wie einer Morino passen würde.

Das wird man erst wissen, wenn man´s ausprobiert hat. Dazu gehört auch einzukalkulieren, dass man scheitert. Bei meine VN hab ich mir neben dem Cassotto 8-er noch das Untertremolo auf Null stimmen lassen und auf ein Register legen lassen. Hat sich nach meinem Geschmack gut angehört. Das mit dem 3. (-er zusammmen relultierende Tremolo Klang dann zwar nicht so rund, wie gewohnt, daber hat trotzdem durch die Dominanz des Grundtons einen guten Klang gehabt. Somit hab ich das in meiner VN gelassen.
Bei meiner kleinen Gola hab ich das Tremolo mal auf Null stimmen lassen, weil ich das von der großen her so schon kannte... und da hat s gar nicht recht gepasst. Bei dem Instument hab ich wieder ein Tremolo reinstimmen lassen - Drum: wie´s dann wirklich klingt, kann man erst hinterher sagen und muss dann auch einkalkulieren, dass es ein Fehlgriff gewesen sein kann, den man dann wieder korrigieren muss!


Wie gesagt, möglich wäre es ja. oder wie auch schon gelesen, tiefe und hohe Oktave ins Cassotto und das 3 chörige Tremolo ganz draußen lassen...

Auch das kann man machen. Das Treomolo der drei 8-er Chöre wird dann nicht mehr so weich klingen, weil kein Cassottochor mehr dabei ist und das Piccolo wird sehr wahrscheinlich in den oberen Lagen an Kraft verlieren. Das kann unter Umständen gut klingen - muss aber nicht. Wobei das dann ein größerer Eingriff wird, denn hier wird nicht nur umgestimmt, hier müssen die Stimmstöcke umgebaut werden.

Ich meinte eigentlich innerhalb der N- Baureihe. Die 4-5, die ich noch im Kopf habe, waren alle sehr unterschiedlich. 2 sofort-haben-wollen-Modelle, die anderen haben mich total kalt gelassen.

Du suchst einen Klang, der dich "mitnimmt" und hast den bei einer alten VN vorgefunden. Wenn du dann über Umstimmungen (Nulltremolo) und Umbauten (Piccolo ins Cassotto) nachdenkst musst du dir auch gleichzeitg bewusst sein, dass du hier ganz grundlegend den Klang des Instrumentes änderst. Das solltest du dir hier ganz klar bewusst machen: Den Klang den du gehabt hast wirst du nach dem Umbau/Umstimmung nicht mehr haben. Kann besser sein, muss aber nicht. Und wenn du schon so stark ins Klanggefüge einzugreifen planst, ist die Frage, ob es dann nicht eine normale VN oder VS auch genauso tut, die man sich dann durch Stimmung auf seinen persönlichen Geschmack hintrimmen lässt (Hier sind m.E nach meist mehrere Runden erforderlich , bis man sein Ziel erreicht hat), denn bieten die ganz alten VN keine grundsätzlich bessere Bausubstanz, die per se nach den Änderungen ein besseres Ergebnis erwarten lassen.
 
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@maxito Wie gesagt, das sind eigentlich nur Gedankenspiele mit den Eingriffen. Wenn einen der Klang "packt", wie Du schreibst, wird man wahrscheinlich nicht das Bedürfnis haben. Weil eben hinter "Morino" schon auch ein Konzept und ein gewisses Klangbild steckt. Die vermeintlichen Vorteile von verschiedenen Instrumenten vereinigt, muß nicht zwangsläufig ein besseres Instrument ergeben. Im schlimmsten Falle wirds ein Wolpertinger. :ugly::) Aber interessant in technischer und klanglicher Hinsicht ist das allemal (hier spricht der Bastler und Tüftler;)).
Ein paar Kleinigkeiten zum Hintrimmen wird man aber sicher immer finden. Am besten wäre halt ein Akko- Zoo, wie ihn morigol und viele andere hier haben. Aber das ist zumindest momentan leider nicht drin.
 
@maxitoWenn einen der Klang "packt", wie Du schreibst, wird man wahrscheinlich nicht das Bedürfnis haben. Weil eben hinter "Morino" schon auch ein Konzept und ein gewisses Klangbild steckt.
Das ist auch mein Eindruck, dass die Morino ein gewisses Klangbild und Konzept hat.
Und die möglichen Eingriffe verändern dieses Gesamtkonzept mehr oder weniger stark. Beim Tremolo ist meine Morino III M mittlerweile unisono gestimmt; sollte ich die V S doch mal aufarbeiten lassen, dann würde ich das Tremolo evtl. wie bei @maxitos V N stimmen lassen, um sowohl unisono als auch eine leichte Schwebung zu erhaben (für meine Musik die sinnvollste Art, 5 Chöre auszunutzen).

Aber Konzept und Klangbild der sämtlicher 4' 8' 16'-Chöre und Kombinationen würde ich unangetastet lassen, also auch die Position der Chöre im bzw. außerhalb des Cassottos. Der 4' der Morino VS ist in den Kombinationen mit 8' und/oder 16' nicht sehr scharf - der braucht m.E. kein Cassotto. Bei meiner Delicia (vor vielen Jahren ersteigert in einer Anwandlung von MIII-lernenwollen) ist der 4' in höheren Lagen regelrecht schrill. Der 4' bei der Supita ist brilliant, etwas scharf und deutlich, dennoch angenehm und passend. Aber die Kombination 8' 4' kann die Morino für meinen Geschmack etwas besser.

Das klassische 3-chörige Tremolo bei der Morino wird durch den mittleren 8' im Cassotto nicht direkt weich, eher rund, tragfähig (auch eine wichtige Wirkung des Cassottos) und ausgewogen. Obwohl die kräftigeren Tremoli an sich nicht mehr so mein Fall sind, finde ich das bei der VS schon sehr stimmig.

Gruß, Tobias
 
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Im schlimmsten Falle wird's ein Wolpertinger.

Bei den 5-chörigen Instrumenten geht der trend ja mehr dahin, die Schwetonreihen asymmetrisch zu stimmen. Damit will man erreichen, dass das Instrument flexibler wird. Manche Hersteller bieten das heute ab Werk an, viele haben das bei ihren Morinos machen lassen.

Meiner Meinung nach ist das alles Unfug. Dadurch geht der Klang eines harmonischen Tremolos verloren, wie er gerade bei den Morinos bekannt ist.

Ich brauche keine 32 Register, ich habe meine S-Morino so erweitert, dass alle Möglichkeiten schaltbar sind. In der Praxis brauche ich das so gut wie nicht.
 
Liebe Leute,
eigentlich wollte ich warten, bis ich aus den Flitterwochen zurück bin, aber die dauern irgendwie immer noch an...
Aber jetzt mal von vorn...
Ca. 2 Tage nach Euren letzten Antworten (für die ich sehr dankbar bin, man sieht, daß man nicht allein ist mit so einer Thematik) war in den Kleinanzeigen eine Morino V N, laut Anzeige vom Fachgeschäft für gut befunden, Erstbesitz einer ehemaligen Orchesterspielerin, die damit in den 70er und 80er Jahren auch Wettbewerbe gespielt hat, Bj 72, schon in den frühen 80ern Klebefilze gewechselt, für 1700,- €! 4 Jahre nicht mehr gespielt, aber jeden Monat den Balg ausgelüftet (!). Das war doch eine Ansage. es war relativ weit zu fahren, hab die Gemahlin mit den Kinderchen sitzen gelassen und ab ins Fränkische.
Die Verkäuferin schien recht betucht, wovon Haus und Steinway- Flügel zeugten, die Morino wurde aus Gewichts- und Krankeitsgründen verkauft. Außerdem hatte Sie wohl auch kein Interesse mehr an Akko Musik. Als sie die Morino angespielt hat, habe ich im ersten Moment wirklich Gänsehaut bekommen, sooo schöne Klänge waren darin. Und das, obwohl sie irgendwie klanglich überhaupt nicht mit der Threat- auslösenden Morino zu vergleichen war... Dann selber ein bisschen probiert, und natürlich gleich geöffnet... Wachs noch ok, wenn auch wirklich nicht mehr neu, kein Rost, Bassstimmstock aus lackiertem Nußholz, generell sehr wenige Stimmspuren an den Zungen. Ventile eher so Zustand 3 würde ich sagen. Ich war seehr unschlüssig, ob das nicht noch einen großen Reparaturaufwand nach sich ziehen würde. Balgecken oben sollte man erneuern, eine ist lose (darauf hatte sie am Telefon schon hingewiesen). Und irgendwo ging relativ viel Luft flöten, obwohl deutlich zu spüren war, daß der Luftverbrauch beim spielen sehr gering ist (soweit ich das vergleichen kann). Die Zeit war knapp, und ich wollte nicht mit leeren Händen nach Hause kommen, und so hab ich die Kohle rübergeschoben und das Schätzchen mitgenommen.
Das war also die Las Vegas Hochzeit! ich habe alsdann auch mit einem entsprechenden Kater am Morgen danach gerechnet, wenn man seine Braut das erste Mal bei Tageslicht sieht...
Objektiv gesehen ist die Bilanz gemischt, wie beschrieben hat sie schon ein paar Alterserscheinungen. Ich schätze, neue Klappenbeläge würden die Zugluft und manches Geklapper ziemlich reduzieren. Die Tastatur könnte auch mal eine Überholung gebrauchen, solche Sachen halt.
Aber Leute: Ich kann fast nicht aufhören zu spielen!!! Ich vernachlässige Job, Weib und Kinder, schlafe viel zu wenig, ich kann sie nicht mal in den Koffer packen, ich möchte sie schließlich sehen, wenn ich in meinem Arbeitszimmer bin! Obwohl sie nach Euren Maßstäben sicher eher eine mittelmäßige V N ist, und sie wirklich Defizite hat, kann ich sie kaum mehr loslassen. Flitterwochen eben. Naja, der Ehealltag wird auch mal kommen...
Also momentan kann ich mit dem Zustand sehr gut leben, auf mittlere Sicht sollte mal was gemacht werden, aber bei dem Einkaufspreis ist ja ein bisschen was an Spielraum noch gegeben.
Komisch war irgendwie, daß ein renommiertes Münchner Akkordeonhaus (das mir neulich auch von einem alten Granden der Volksmusikszene wärmstens ans Herz gelegt wurde) sie für sehr gut im Zustand beschrieben hat (laut Verkäuferin!). Die hätten das mit den Klappen, der Tastatur und den Ventilen doch ankreiden müssen. Naja, irgenwann werde ich da mal vorstellig mit meiner Süßen.
Mich fasziniert total daß mir eigentlich alle Register sehr gut gefallen, sogar das Accord, das mir bei fast keinem Akkordeon gefällt, da es sich selten mischt. Da hilft vielleicht das 3chörige Tremolo. Ja dieses ist richtig silbrig schillernd und gar nicht aufdringlich. Von der Bassseite bin ich -trotz aller Klagen über leise oder schwache Bässe- richtig begeistert! alles klingt sehr sauber, dynamisch differenziert, fügt sich in den Gesamtklang ein. Der Tiefbass ist eine souveräne Basis, aber eben nicht helikonmäßig blökend. Hingegen kommt mir der 16´ der Diskantseite manchmal etwas derb, fast ordinär daher.
Am schönsten finde ich aber, daß sie mir das Akkordeonspielen ganz neu beibringt. Einiges, was ich Ihr angelastet habe, gibt sich mir der Zeit, z. B. der derbe
16´ und manche Sache mit der Ansprache. Da hängt so vieles mir der Balgführung zusammen. Die Atemführung beim Gesang lässt grüßen... Und plötzlich, nach einiger Übezeit (geht immer schneller) macht sogar der 16 ´ was ich will, kann fett wie eine Posaune klingen oder raunend munharmonikamäßig, wie es für Jazzsachen so schön ist (ok, zwar keine Giulietti oder Victoria oder Excelsior AC, aber immerhin!). Die Ansprache der untersten Quint bleibt allerdings be... scheiden.
Was mich jetzt noch sehr interessieren würde:
-Ist das cassottospezifisch (klangabstrahlungsmäßig...), daß man hinter dem Akkordeon den Klang nur sehr reduziert wahrnimmt? Wenn ich sie im Koffer stehen habe und quasi frontal ein wenig anspiele, klingt sie extrem farbig und stark, beim normalen spielen bekomme ich viel weniger mit. Das kann auch vielleicht mit daran liegen, daß ich durch das Gardinenstangenkorsettsystem das Instrument viel senkrechter halte und mehr dahinter sitze, als ich das früher gemacht hatte. Da war das Akko schräger und tiefer, somit der Schallaustritt mehr Richtung Ohr ging.
-Die Ansprache generell ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig: Im ppp bis mp Bereich wirklich wunderbar, zumindest in der Haupt- Spiellage, dann kommt aber irgenwie ein Bruch, und wenn man Gas gibt, geht es auch wieder gut. Die mittlere Lautstärke verhält sich irgenwie komisch.
- Manche schwarze Tasten klingen bei den Cassotto Registern v. a. auf Druck total verstopft (in Spielposition), wenn man von vorne hört, fällt es nicht oder fast gar nicht auf. Ist da die Registermaschine im Weg?, oder woher kann das kommen?
-kann man eigentlich irgendwo noch die "Bollen" von den Registerdrückern oder notfalls die ganzen Drücker als Ersatzteile bekommen? Meine sind total vergilbt (die Tasten blieben komischerweise weiß). Oder kann man die irgendwie reinigen, mit Korrega Tabs einweichen oder so?

Ja, das sind jetzt so meine Neuigkeiten. Könnte schon verstehen, wen Ihr sagen würdet: "Der geht ja mit jeder ins ...", oder "Jetzt nimmt er einfach die nächstbeste billige, die er findet, nachdem er so einen Zauber gemacht hat..." Erwischt hat´s mich auf jeden Fall, und ich sehne mich auch nicht nach der anderen. Manchmal passiert´s einfach ganz schnell:love:. (komme mir gerade vor wie mit 14)

Nochmal ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei @dallamè. Er hat sich sofort und unbekannterweise für mich ins Zeug gelegt und sich gleich umgehört bei "seinem" Händler, der einige sehr interessante Instrumente da hatte. Aber da habe ich mich dann schon Richtung Franken aufgemacht, vielleicht war´s gut, vielleicht nicht, man wird sehen...
Wünsche Euch einen schönen Tag und grüße Euch herzlich!

Accaruso
 
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Da Musik eine Frage der Leidenschaft ist, kann ich dich nur beglückwünschen!

Viel Freude mit der Braut ❤️
 
Als sie die Morino angespielt hat, habe ich im ersten Moment wirklich Gänsehaut bekommen, sooo schöne Klänge waren darin.:m_akk:
Dann selber ein bisschen probiert. Aber Leute: Ich kann fast nicht aufhören zu spielen!!!:stars:

:claphands:Mich fasziniert total, daß mir eigentlich alle Register sehr gut gefallen, sogar das Accord. Das 3chörige Tremolo; ja dieses ist richtig silbrig schillernd und gar nicht aufdringlich.
Von der Bassseite bin ich -trotz aller Klagen über leise oder schwache Bässe- richtig begeistert! alles klingt sehr sauber, dynamisch differenziert:good_evil:, fügt sich in den Gesamtklang ein.

:love:Am schönsten finde ich aber, daß sie mir das Akkordeonspielen ganz neu beibringt. Erwischt hat´s mich auf jeden Fall, und ich sehne mich auch nicht nach der anderen. Manchmal passiert´s einfach ganz schnell.
Grüsse Euch herzlich:heartbeat:, Accaruso
Diese herrliche Begeisterung muss mit Hörbeispielen (über alle Register hinweg) bestätigt werden. Besten Dank im Voraus von Paul Frager.
 
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Hallo @Accaruso,
herzlichen Glückwunsch dazu, dass du dein Instrument gefunden hast. Wenn ich das richtig verstanden habe, und du 1700,- € dafür bezahlt hast, dann kannst du damit nicht allzuviel falsch gemacht haben. Gründlich überarbeitete/aufgearbeitete/überholte VN oder VS gehen beim Händler ab 3000,-€ los, so dass du noch Luft hast, das ein oder andere zu machen.
Wenn keine groben Schäden sind, bspw. sprödes Wachs oder Ventile, die zu lasch sind oder immer wieder kleben (letzteres könntest du evtl. mal angesichts des zögerlichen Anspracheverhaltens im mf- oder f-Bereich überprüfen lassen), dann hängt es auch von deiner Vorstellung und deiner Sensibiltät ab, ob und wann was gemacht werden muss. Auch bei guten Instrumenten klingen Töne abhängig von Zug und Druck und der Lage im Instrument mehr oder weniger unterschiedlich - mitunter nimmt diese Nuancen der Spieler viel mehr wahr, als der Zuhörer, denn sitzt am dichtesten dran und er kennt sein Instrument zunehmend.

Dann kommen Gewöhnungseffekte dazu. Bei meinem (weitesgehenden) Umstieg von Morino auf Supita war ich von dem Anspracheverhalten der Supita einfach nur überwältigt, und ich hatte auch noch keine Morino in der Hand die das Anspracheverhalten erreicht, dennoch fallen nach einiger Gewöhnung hin und wieder auch bei der Supita zumindest Nuancen von Unterschieden im Anspracheverhalten innerhalb des Instrumentes auf.
Die Gewöhnungseffekte beim nach und nach nicht mehr neuen Instrument können in zwei Richtungen gehen: Man gewöhnt sich dran, wird gnädiger mit dem Instrument und behrrscht es zugleich besser, oder es stören einen bestimmte Dinge immer mehr. Im Idealfall ensteht aus großer Verliebtheit trotz Abnehmen der rosaroten Brille bald tiefe Liebe zu dem Instrument.

Sollten in der Tat bei deiner Morino neue Ventile und ggf doch neues Aufwachsen fällig sein, so gibt es in Franken (wo du ja zum Kauf schon extra hingefahren bist) bei Hersbruck eine Akkordeonwerkstatt die günstige Festpreise hat - letztes Jahr waren das 3,10€/Stimmplatte für Waschen, Ventilieren und Neu-Aufwachsen der Stimmplatten inkl. Stimmung (bei einer Morino VN wären das mit neuer Balgdichtung etwas unter 850 Euro, dann ist die im Inneren fast wie neu).


Wenn möglich stell doch in der Tat mal einige Bilder (wegen Tasten und Registerschaltern) rein, ebenso einige Tonaufnahmen; bei aller Eisnchränkung, die Tonaufnahmen mitbringen, ein bisschen was an Unterschieden im Ansprachverhalten und unterschiedlichem Klang zwischen den Tönen kann man schon heraushören.

Viel Spaß mit dem Instrument,
Tobias
 
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