Gurt an der Kopfplatte statt am body befestigen?

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Hallo,

ich komme ja von der klassischen Nylon Gitarre. Nun ist es so das ich mich mit der stehenden E-Gitarren Haltung einfach nie anfreunden konnte. Mir gelang es nie den Hals meines Harley Benton Strat Verschnitts in einen angenehmen Winkel zu bekommen.
Außerdem führte selbst der gepolsterte Ledergurt immer noch zu Schulterschmerzen. Nun habe ich Spaßeshalber mal ausprobiert den Gurt an der Kopfplatte zu befestigen statt am Body und auf einmal sind alle Probleme verschwunden, die Schulter schmerzt nicht mehr, der Hals befindet sich in einem angenehmen 45 Grad Winkel und ist super ausbalanciert.

Jetzt frage ich mich natürlich warum ich nie jemanden gesehen habe der so spielt, hat das irgendwelche Nachteile?
 
Eigenschaft
 
Es widerspricht dem guten Ton unter E Gitarristen.:D wir sind konservativ:D
Sowas macht man eben nicht. :bad:
Wenn es keine Nachteile haben sollte werden wir welche erfinden.

(der Hals kann, weil abgewürgt sicherlich nicht richtig schwingen. Wer am Galgen hängt kann nicht gut singen:evil:)
 
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an meinen großen Bass (6,5 Kilo, 7Saiter mit 35" Mensur) hab ich ein Haltesystem in den Hals reingeschraubt, am 7. Bund. Funktioniert wunderbar, weil der Hals dafür eine gute Statik bietet. Ob ich den Bass einfach nur in der Hand halte oder am Gurt trage, macht am Stimmgerät exakt 0 cent Unterschied aus, und das klingt auch.

Wenns für dich funktioniert, hau rein :)
 
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Jetzt frage ich mich natürlich warum ich nie jemanden gesehen habe der so spielt, hat das irgendwelche Nachteile?

sister-rosetta-tharpe-featured-image-8-15-15.jpg


Sister Rosetta kam vielleicht auch aus der 'Klassik-Ecke' :confused:
 
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Nachteile hat das keine, aber es sieht halt weder cool aus, noch lässt sich damit "flashy" spielen (nicht, dass das bei der absoluten Mehrheit der Gitarristen, die ohnehin nur mehr oder minder stillstehen, was ausmachen würde:D).
 
hab' ich jahrzehnte lang mit meiner alten nylonsaitengitarre so gemacht, die hatte gar keinen body-pin.
nun habe ich mir vor kurzem eine neue gekauft die einen solchen hat und ich hab den gurt da mal reingehängt. geht auch.
bei neuen gurten ist ja häufig eine art schnürsenkel dabei, der ist ja genau für diesen zweck gedacht den gurt an der kopfplatte festzubinden, dachte ich zumindest immer.
 
Vielleicht ist es cool, gerade weil's sonst keiner so macht ;). Vielleicht wird es ja zum Hipstertrend :cool:.

Im Ernst - mit der für Egitarren “klassischen“ Befestigt am Korpus ist man wohl beweglicher, außerdem funktioniert es halt gut. Bei der Befestigung an der Kopflatte muss bei ganz wilder Bühnenaction der Hals schon gut am Korpus befestigt sein, weil ja einiges an Masse, Trägheit und Fliehkräften auf die Konstruktion wirkt.
Wenn man sich mit der Akrobatik auf's Griffbrett beschränkt, gibt es bis auf Komfortfragen und persönliche Vorlieben keine Kontrainduktion.
 
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Doch, hat es. Es erzeugt Druck auf den Hals, den Hals-Korpus-Übergang oder den Kopfplatten-Hals-Übergang. Am Ende bricht dir das weg. Ich würde das auf keinen Fall so machen....

das ist jetzt satire, oder?
 
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Sind SGs aus Balsaholz? :weird: Also wenn die Gitarre Schaden nimmt, weil der Gurt an der Kopfplatte befestigt ist, dann müssen da aber schon mächtige Kräfte wirken.
 
Nun habe ich Spaßeshalber mal ausprobiert den Gurt an der Kopfplatte zu befestigen statt am Body und auf einmal sind alle Probleme verschwunden, die Schulter schmerzt nicht mehr,

Nur die Harden kommen in den Madison Square Garden!
;)
 
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Ich habe es mal kurz überschlagen. Wenn man annimmt, dass die Gitarre 5kg wiegt, also eine Kraft von 50N wirkt. Des weiteren nehmen wir an, dass der Body 1/3 und der Hals 2/3 grob der Gesamtlänge ausmachen. Dann wirken am Gurtpin am Body ca. 33N und am Halsende ca. 17N (senkrecht). Die Hauptlast trägt also der Gurtpin am Body. Das sind aufgerundet ca 2kg oder 2 Liter Milch. Und 2 Liter Milch sollte ein Stück Holz, das ca. 75 cm lang und Kinderarm dick ist, tragen können. Dabei war ich noch großzügig in den Annahmen (schwere Gitarre) und habe immer aufgerundet.

Nachtrag: Und die Verbindung Korpus-Hals sollte den Moment auch aufnehmen können. Das wären ungefähr (auch wieder aufgerundet) 13Nm also (aufgerundet) 1,5 Liter Milch.

Mit wirklichen Zahlen gerechnet, und keine ungünstigen, groben Schätzungen, dürften sich geringer Kräfte ergeben, die wirken. ;)

(Ich wusste, dass ich die Statikvorlesung von meinem abgebrochenen Bauingenieurstudium noch mal sinnvoll brauchen kann. :D)
 
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Nein, absolut nicht. Ich würde nicht im Traum bei z.B. einer SG den Gurt am Halskopf befestigen. Da genügt eigentlich simples nachdenken... .

Dann mache besser Nylonsaiten auf deine Gitarren,
die ziehen nicht so am Hals.....:rofl:
 
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Kannst du deine Nicht-Aussagen "simples Nachdenken" und "offenbar nicht" auch irgendwie handfest begründen? Oder meine Aussage rechnerisch oder empirisch widerlegen?

Das ein Druck, wie du sagst, auf Hals, Hals-Kopfplatte und Hals-Korpus wirkt bestreitet auch niemand. Nur sind die wirkenden Kräfte und Momente bei weiten nicht so groß, als dass sie die Gitarre nachhaltig beschädigen würden, was ich mit meiner groben Überschlagsrechnung an einem vereinfachten Modell rechnerisch nachgewiesen habe.
 

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