[WORKSHOP] Cajon - Von der Hand- zur Fußbedienung mit zwei Millenium PD-111 Pro & DiY-Unterbau

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[WORKSHOP] Cajon - Von der Hand- zur Fußbedienung mit zwei Millenium PD-111 Pro & DiY-Unterbau



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Willkommen bei einer weiteren Ausgabe von GeiGit's Bastelstunde. :hat:
Heute geht es darum mein Cajon von Hand- auf Fußbedienung umzustellen.
Natürlich gibt es da schon jede Menge Ansätze und eigentlich klingt ein Cajon besser wenn man es mit den Händen spielt. Wenn aber die Hände für etwas anderes gebraucht werden wäre tatsächlich trotz allem die Fußbedienung ein Lösungsansatz.

Hintergrund


Ich spiele schon eine ganze Zeit Cajon, Gitarre, Geige und singe und Kombinationen wie "Cajon und Singen", sowie "Gitarre und Singen" gehen gut auch gleichzeitig. Das mache ich in der Band bei uns im Gottesdienst, oder eben auch in kleinerer Besetzung bei kleineren Veranstaltungen wie z.B. dem "Alpha Kurs". Wenn dann kein Schlagzeug dabei ist, fehlt mir das und deshalb hat es mich immer wieder gereizt vielleicht auch Gitarre, Cajon (und Singen?), oder Geige und Cajon gleichzeitig spielen zu können. :gruebel:
Da aber die Hände durch die Gitarre, oder Geige belegt sind, müsste eben das Cajon mit zwei Fußmaschinen gespielt werden.

Die Suche nach Möglichkeiten


Ich hatte daraufhin eine ganze Weile recherchiert, aber immer nur verschiedene Fußmaschinen für den "Base-Sound" und nicht für den "Snare-Sound" des Cajon finden können. Da diese alle dafür konzipiert waren, dass man weiterhin auf dem Cajon sitzt und allesamt nicht gerade günstig waren, dachte ich mir irgendwann, dass man es vielleicht quer vor einem liegend mit passender Unterlage im Sitzen spielen könnte...?

Von der Theorie zur Praxis


Der Gedanke das Cajon quer zu legen und dann ähnlich einer Double-Base mit zwei Fußmaschinen zu spielen wurde weiter geprüft, konkretisiert, verfeinert und immer weiter ausgearbeitet bis ich mir schließlich im Oktober 2017 bei Thomann zwei günstige Fußmaschinen bestellte:

Dann zerlegte ich eine alte Palette und baute mir daraus eine Kombination aus "Halter" und "Podest" in einem - für jede Fußmaschine eine. Auf diese zwei Halter konnte ich das Cajon quer drauflegen und die Winkel boten den nötigen Gegenhalt für die Schläge. Die Fußmaschinen konnte ich vorne anklemmen.
Für den Snare-Schlag stellte ich den original "Beater" etwas länger ein und positionierte das Podest samt Fußmaschine so, dass der Beater an der passenden Stelle aufschlägt.


(zur vollständigen Ansicht und für weitere Infos Bilder anklicken)

Für den Base-Schlag war der original-Beater von der Stange her zu lang und von der Härte her zu hart. Da baute ich mir eine Eigenkonstruktion mit kurzer Stange und selbst-gegossenem Beater aus einem Rest weicheren, 2-Komponenten-Material. Es wäre aber durchaus auch ein anderer, weicher Beater möglich. Vielleicht experimentiere ich da auch noch etwas weiter.
Hier nun der DiY-Unterbau mit den beiden Fußmaschinen:

(zur vollständigen Ansicht und für weitere Infos Bilder anklicken)

Ich habe hier mal die zwei Millenium PD-111 Pro Bass Drum Pedal-Fußmaschinen mit DiY-Unterbau & -Schlegel eng zusammelgelegt. Diese Grundfläche wäre für einen Koffer oder für eine Tasche, oder einen Karton für den Transport wohl sinnvoll. Es wird aber noch ne Weile dauern bevor ich dafür eine Lösung brauche um mein Fuß-Cajon zu transportieren:

(zur vollständigen Ansicht und für weitere Infos Bild anklicken)

Das "Fuß-Cajon"


Ich brauchte eine ganze Weile bis ich die passenden Einstellungen für Federspannung, Winkel, Position usw. gefunden hatte, aber dann spielte es sich nicht schlecht und klang auch ganz gut.
Natürlich ist der Klang und die Variantenvielfalt nicht so gut wie beim "Handspiel", aber trotzdem war ich mit dem Ergebnis zufrieden.

(zur vollständigen Ansicht und für weitere Infos Bilder anklicken)

Erstes "Fußspiel"


Ich bin ja kein Schlagzeuger, somit war (und ist) die Koordination für das rhytmische Spielen mit den Füßen bei mir noch ziemlich ungewohnt und unterentwickelt. Nach einer Weile klang es schon halbwegs annehmbar, aber der schnelle Erfolg blieb erstmal aus.
Irgendwann war ich so weit, dass es halbwegs flüssig und rhythmisch lief und nun wollte ich es zusammen mit der A-Gitarre probieren.

Die Koordination mit einem zweiten Instrument


Also holte ich meine A-Gitarre, setzte mich auf den Stuhl vor dem "Fuß-Cajon" und versuchte einfache Rhythmen auf der Gitarre und dem Cajon synchron zu spielen.
Ich bin ganz ehrlich: So schwer hatte ich es mir nicht vorgestellt! Ich übte eine ganze Weile, aber das war schon eine große Herausforderung! Singen und Gitarre ist ja manchmal rhythmisch schon nicht ganz leicht, aber einen konstanten Beat per Fuß zu spielen und dann wechselnde, andere Rhythmen auf der Gitarre - da kam immer wieder ein ungewollter, oder zeitversetzter Schlag raus, oder man änderte den Beat ungewollt.

Erkenntnis


Ich bin wohl doch kein geborener "One-Man-Band"-Musiker und der sowie so schon hohe Respekt für die Leistung solcher Musiker stieg nochmals um einige Stufen!
Wenn ich das nicht eine ganze Weile übe, werde ich mich damit wahrscheinlich nicht so schnell vor ein Publikum trauen!

"In Action" - Das Video zum Fuß-Cajon


Trotzdem möchte ich euch den Klang, Aufbau und die Kombination mit Gitarre auch nicht optisch und akustisch vorenthalten und habe mich angestregt und ein "In-Action-Video" gedreht, geschnitten und mit Textbeschreibungen ergänzt!

Schaut euch das Video an! Es lohnt sich!




Fazit


Der Klang ist ok, das Fußspiel klappt aber momentan nur "einzeln". Sobald ein zweites Instrument dazu kommt fehlt die Routine und der Rhythmus ist unpräzise.
Hier ist noch viel Zeit und Übung notwendig um es auftrittstauglich zu beherrschen!
...cool wäre es aber absolut das zu können!

...ich versuche dran zu bleiben und besser zu werden ;)

... heißt es eigentlich "der", "die", oder "das" Cajon?


Da scheint sich der deutsche Sprachgebrauch noch nicht ganz einig zu sein.
Für mich bleibt es erstmal "das Cajon" bis mich jemand von etwas anderem überzeugt.
...es gibt dafür aber einen eigenen Thread: klick

...wer noch mehr von mir lesen möchte, darf gerne durch meine Reviews und Workshops stöbern. :coffee:

Vielen Dank für Euer Interesse! Seid gesegnet!
 
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Rutscht dein Cajon da bei längerm Spielen nicht irgendwie seitlich weg? Bei den meisten fußbedienten Instrumenten habe ich die Erfahrung gemacht, dass man da schnell mit ungewollter Abwanderung zu kämpfen hat. Mein Percussionist bindet seine fußbediente Cowbell immer an den Congas fest, sonst ist die nach einem Song sonstwo in der Pampa.
 
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Warum spielst Du nicht wie ein Drummer, die 'Bassdrum' mit dem rechten Fuß? Der linke wäre dann für die 'Snare', wäre ja fast analog zum 'richigen' Drumset, wo der linke Fuß die HiHat bedient. Das hat sicherlich irgendeinen Sinn, wie ein Drummer das mit links und rechts koordiniert. Und falls Du tatsächlich mal am Drumset sitzt, musst Du nicht wieder umdenken ;)
 
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Rutscht dein Cajon da bei längerm Spielen nicht irgendwie seitlich weg?
Bisher nicht, auch wenn ich mal ne halbe Stunde geübt hab. Das wundert mich selbst, aber das Cajon liegt ziemlich ruhig. Es rutscht nur ganz leicht vor und zurück, so, wie man das in dem Film sehen kann.
Insofern wäre es wahrscheinlich sinnvoll ein paar Mosgummipads aufzukleben. Das hilft dann in alle Richtungen. :gruebel:
Ich werde es beobachten.

Warum spielst Du nicht wie ein Drummer, die 'Bassdrum' mit dem rechten Fuß?
Das hat einen ganz einfachen Grund: ich bin Linkshänder und Linksfüssler. In dem Film siehst du auch, dass ich die Basedrum mit der linken und den Snareschlag mit der rechten Hand mache. Ich habe es auch andersrum probiert, komme dann aber immer wieder aus dem Rhythmus.
Gitarre und Geige spiele ich wie ein Rechtshänder, beim Cajon bin ich aber eindeutig Linkshänder.
Das mit dem "Linksfüssler" weiß ich auch schon seit meiner frühesten Jugend, da ich mit dem linken Bein z.B. abspringe, beim Fahrrad antrete, beim 100m-Lauf starte usw.
Dass das aber meine bescheidenen Versuche in der Band auch mal am Schlagzeug einen halbwegs passenden Rhythmus zu spielen erschwert hat (wenn mal alle Musiker aus Spaß durchgetauscht haben), weiß ich erst seit ein paar Jahren.
Wenn ich ein Schlagzeugset tatsächlich umstelle, oder ein Double-Base-Pedal existiert und ich mit links die Basedrum spielen kann, die Snare mit rechts und das HiHat mit links spiele, klappt das um einiges schneller, intuitiver und flüssiger.

Bei ähnlichen Versuchen am Keyboard oder Klavier kommt auch meistens ein Basslauf, oder -Rhythmus mit der linken Hand und maximal eine schwache Melodie mit der rechten Hand raus.

:opa: Der Vorteil bei meiner zweiteiligen Fuß-Cajon-Konstruktion ist die Möglichkeit, dass man die beiden Fußmaschinen problemlos vertauschen und das Cajon andersherum auflegen kann und somit auch ein Rechtshänder und Rechtsfüssler nach nicht mal einer Minute Umbaupause damit spielen kann. :hi5:
 
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Ich hatte mir so etwas schon gedacht, dann aber verworfen, weil Du die Gitarre wie ein Rechtshänder spielst ;)
 
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Ja, beim Gitarre und Geige spielen kann man es nicht erkennen, dass ich Linkshänder bin, da ich die Geige rechtshändig (ohne Probleme) erlernt habe.
Die Gitarre dann andersrum zu lernen wäre völlig komisch gewesen. Also blieb ich dabei.
Ich hatte in meinem ersten (!) Beitrag hier im Board darüber geschrieben: klick

Beim Cajon hatte ich aber dann beim Lernen die freie Wahl und hatte schnell herausgefunden, dass es für mich “links“ einfacher war.
Bei den Füßen ist das sogar noch ausgeprägter.
 
Schöne Idee, schöne Umsetzung. Danke fürs Teilen. :)

Vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten, die ich vermutlich noch machen würde:
- die Holzhalter noch etwas unterbauen, damit der / die / das Cajon wegen der Fußmaschinen nicht schief steht
- die Auflageflächen mit Filz oder Ähnlichem bekleben, damit das Cajon nicht zerkratzt
- eine Randbegrenzung links und rechts anbauen, damit die Kiste nicht wandern kann
- die beiden Halter mit einander verbinden, um alles noch stabiler zu machen
- für den Bass einen Cajonbeater benutzen (z.B. Meinl CPB4 oder die Version von Fame / Musicstore). Damit wird es deutlichst besser klingen. :)
- für den Snaresound noch mit Beatern experimentieren, damit es einer Hand näher kommt.
 
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Ein Bruder im Geiste! Hatte auch Lust auf Gitarre plus Cajon und mich für ein Millennium Cajon pedal entschieden. Im Gegenzug zum Bowdenzugmodell der Konkurrenz billiger und sinniger. Dabei saß ich dann wegen des festen Winkels ziemlich angespannt auf der Kiste und trat links noch über eine Billighihatmaschine ein aufgeschraubtes Tambourine. Beide Füße mussten ordentlich Weg zurücklegen, dazu noch die Gitarre plus Gesang. Nach einigen Wochen merkte ich, wie ich mich eingemauert habe und hab alles verkauft. Als Ersatz hab ich ein Ortegasampletreter mit 5 Sounds, Kick, Tambourine, immer nur 1 spielbar. Ist ziemlich befreiend. Dazu hab ich links den Bluetoothumblätterer fürs Tablet. Eben überlege ich mir, ob ich das Boss Dr 01s (Drumcomputer mit interessantem Ansatz teste. Hat auch wieder Nachteile (Fillings nur eingeschränkt trigger bar) aber ich müsste nicht ständig für korrektes Four on the Floor sorgen. Ich glaub es hat seinen Grund warum Schlagzeuger ein eigenständiger ehrbarer Beruf ist und Phil Collins an seiner Schießbude nicht noch eine Gitarre Umhänge hatte...
 
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Vielen Dank für diese sehr interessante Bauanleitung. Das nette daran ist, dass ich jetzt zwei ältere Fussmaschinen doch sinnvoll wiederverwenden kann. Cajon ist auch schon vorhanden und ein paar Holzreste wohl auch.
Spannend wid natürlich, ob ich es schaffe z.B. dazu Saxophon zu spielen. Schlagzeug kann ich leidlich spielen, aber ich schaffe es allenfalls, einen einfachen chorus dazu zu singen.
 
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für den Bass-Sound würde ich aber einen weichen Filzklöppel verwenden! Bei der Aufnahme ist mir zu wenig Bass, würde die Bassmaschine auch mittiger positionieren. Aber das ist Geschmackssache.
 
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@Korki hat mir ja den Moosgummi-Beater empfohlen.
Sowas in die Richtung wird es wahrscheinlich noch werden, wobei der Bass im Original voluminöser klingt als er auf der Aufnahme rüberkommt.
Die Position gefällt mir vom Sound her gut und sie entspricht auch meiner natürlichen "Beinstellungsbreite". Wenn man weiter mittiger schlägt wird der Sound eher "topfig" und weniger definiert. Leider fängt das das Kameramikrofon eben nur bedingt realistisch ein.
 
Das ist ja der Hammer! Genau sowas habe ich gesucht, das werde ich mir ganz sicher nachbauen. Das wäre echt perfekt für die Begleitung zu Gitarre und Gesang. Vielen Dank für den Tipp und die Anleitung=)
 
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