Einbau Artec SE-2 Bass Elektronik

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Nun, da ich die Vorzüge einer aktiven Schaltung in meinem Warwick RockBass kennengerlernt habe, möchte ich diese tatsächlich nicht mehr missen und habe mich entschieden einfach mal zu schauen, was es so bei Thomann gibt. Da ich diesen Monat mein Budget bereits "etwas" überzogen hatte, blieb mir nur das günstigste Modell einer aktiven Schaltung für den Bass übrig: Die Artect SE 2 für nur 25 Euro plus Stereo Klinkenbuchse. Also um und bei knappe 30 Euro.

Falls ihr kein Interesse habt meine Einbau-Odyssee zu verfolgen bitte zum Fazit scrollen!

Verpackung
Die Schaltung kam in einem überdimensionierten Karton sehr gut gepolstert an, war an sich jedoch nur in einem kleinen Tütchen verpackt. Die Potis sind bereits verkabel, man musste also nur noch die PU'S und die Klinkenbuchse anschließen, soweit kein Problem, dachte ich mir.

Vorab: Ich habe leider im Eifer des Gefechts vergessen, weitere Bilder zu machen und kann euch deswegen nur wenig optische Eindrücke liefern. Da ich jedoch vorhabe weitere meiner Bässe nachzurüsten, wird das noch kommen.

Erster Eindruck
Im Grunde genommen wirkte die Verkabelung ordentlich, die Farben der Kabel haben wohl auch einen tieferen Sinn, da dass meiste aber schon erledigt war, habe ich da noch keinen Gedanken dran verschwendet.

Zur Artec Elektronik: Die Platinen wirken recht robust und die bereist gesteckten und gelöteten Kabel sahen nicht aus, als würden sie gleich abreissen, insofern schonmal gut. Der Arbeitsaufwand sollte sich also in Grenzen halten. An dieser Stelle ein fettes aber: Es ist keinerlei Anleitung dabei, wie die Elektronik anzuschließen sein, immerhin findet man diese simpel im Internet.

Einbau und Probleme
Zunächst also die alte Elektronik raus aus dem Bass, recht simpel: Die PU's abgelötet, Masse ab und Potis raus.
20180808_105548.jpg

Dann die Neue rein. Mit der Anleitung und den doch recht wenigen Sachen die man löten muss, sollte dies kein Problem sein. PU's an die Platine fürs Balance Poti anlöten, dann die Hauptplatine mit dem Batterieclip und der Klinkenbuchse verbinden und die Masse noch an die Brücke, blöd nur, dass keine kleinen Kabel für die Verbindung von Platine zur Klinkenbuchse dabei sein. Für mich nicht dass Problem, ich habe mich an der alten Schaltung bedient.

Der Einbau war damit schnell erledigt, das Bass noch offen und zum testen gleich mal an den kleinen Übungscombo angeschlossen. Siehe da, es kommt Ton, allerdings extrem leise.
Stirnrunzeln, grimmiger Blick. Einmal kräftig in die Saiten gelangt und es erklingt ein verzerrter aber leiser Basston. Die neue Batterie schon leer? Könnte ein Kurzschluss in der Elektronik passiert sein, schlampig gearbeitet. Das wäre möglich, denn ich habe mit einem deutlich zu großem und zu heißem Lötkolben gearbeitet, da ich aktuell nichts anderes zur Verfügung habe. Der Batterietest mit der im Menschen eingebauten Testvorrichtung (Zunge) ergab aber, dass die Batterie noch voll sein, es wurde dennoch ein andere angeschlossen, mit dem Ergebnissen, dass es diesmal ein bisschen Rascheln und Knacken gab und der Amp danach gar nichts mehr von sich gab.
Fehlersuche
Es geht also an die Fehlersuche. Zunächst einmal alle Fehlermöglichkeiten ausschließen, die nicht am Bass liegen. Also Combo und Kabel mit anderem Bass getesten, wild daran rumgefummelt um einen Wackelkontakt zu finden, es blieb alles sauber und entsprechend laut eingestellt: Die Elektronik ist also Schuld.

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Auf den Bildern zu sehen: Die Kontaktflächen sind nicht die Größten und sauberes Arbeiten sieht anders aus: Den richtigen Lötkolben zu nehmen und etwas Übung schaden also nicht

Ich habe zunächst einen Fehler bei meiner Arbeit vermutet, also alles nochmal abgelötet und neu angelötet, diesmal sorgfältiger und ordentlicher. Leider habe ich hiervon und ab diesem Zeitpunkt keine Bilder mehr, diese habe ich im ersten Ärger über mich selbst vergessen.

Diesmal sahen die Kontakte deutlich besser aus, keine kalten Lötstellen, keine unerwünschten Kontakte durch blanke Kabel oder Lotzinn und alle Kabel sind ordentlich platziert, was für mich bedeutet: Testen!
Bass angeschlossen und wieder Ton und diesmal sogar in der erwarteten Lautstärke. Zufrieden alle Potis durchgetestet und die Elektronik machte was sie soll.
Deckel drauf und Feierabend war mein Gedanke. Ich habe die Kabel nochmal neu angeordnet um der Batterie ordentlich Platz zu schaffen und anschließend die Elektronikfachabdeckung wieder aufgeschraubt. Also erstmal ordentlich testen und mal was spielen, Bass angeschlossen und siehe da: KEIN TON.

Langsam wurde ich ungehalten. Deckel wieder ab, ich dachte zunächst ich hätte ein Kabel versehentlich abgerissen oder ähnlich. Im verbauten Zustand konnte ich jedoch nichts dergleichen erkennen, also musste die Elektronik wieder raus. Die Potis habe ich von der Hauptplatine gelöst und einzeln begutachtet. Dank der Steckverbindungen war zumindest das recht stressfrei. Leider konnte ich hier keine offensichtlichen Fehler erkennen, alle Lötstellen waren mehr oder minder ordentlich, daran sollte es also nicht mehr liegen. Alles erneut zusammengesteckt, Bass angeschlossen und ein wenig an den Kabel gewackelt. Es knackt und hin und wieder kam Ton: Irgendwo hat sich ein Wackelkontakt versteckt! Also alles so positioniert, dass Ton kommt und anschließend fixiert (Ein Multimeter hatte ich leider nicht zur Hand). Nun am jeden Kabel vorsichtig wackeln und drücken. Vom PU zum Balance Poti keine Problem aber von dort zur Hauptplatine: Knistern und Knacken! Kabelbruch heißt die Lösung.
Fix ausgetauscht und alles hat funktioniert, diesmal auch mit viel Gewackel und Bewegung.

Klang und Bedienung
Die Potis arbeiten ohne Rauschen und Knacken und auch der Widerstand beim drehen ist angenehm, bei den 3 Potis mit MIttenrastung könnte diese für meinen Geschmack aber etwas fester sein, da es mir schon passiert, den Punkt nicht auf den ersten Anhieb zu fühlen, an dem die Mittelstellung erreicht ist.
Der Bass Regler und der Höhen Regler packen ganz gut zu, jedoch nicht so kräftig wie die Elektronik in meinem Warwick, der Blend Regler ist in Mittelstellung nur unwesentlich leiser als in anderen Einstellungen scheint mir dafür aber etwas die Höhen zu dämpfen. Weiter ist der Blend Regler in seiner Funktion nicht so gut wie der des Warwick, bei diesem ist das Verhältnis der PU's zueinander gut einzustellen, bei der Artec Elektronik habe ich eher das Gefühl, einen Schalter zu haben, der die PU's durchschaltet.

Der Allgemeine Output des Basses ist nun merklich gestiegen, jedoch ebenfalls nicht so hoch wie der des Warwick, auch ist der Klang im Groben immer noch wie im passiv Betrieb, es scheinen mir die unteren Mitten etwas betonter, das mag aber Einbildung sein. Der Höhen Regler betont übrigens nicht die ganz hohen Höhen, sondern eher die Hochmitten.


Fazit
Die Artec SE 2 bietet für nur 25 Euro eine aktive 2 Band Klangregelung mit Volume und Balance Regler, nahezu komplett fertig und mit Batterieclip. Sie hat einige Schwächen, leistet nach ein wenig Arbeit eine solide Leistung. Wenn man nicht so ein Pech beim Einbau hat wie ich und sich vielleicht auch etwas besser anstellt, der kann durchaus eine brauchbare aktive Elektronik einbauen. Man sollte jedoch beachten, dass der Sound hier nicht aufgewertet oder verbessert wird, sondern etwas stärkerer Output und eben die Klangregelung bei rum kommt.

Pro
- Preis
- Sauber verarbeitete Platinen
- Kleine Bauteile (in der Breite!)
- Batterieclip inklusive
- Potis sind vorverkabelt

Kontra
- minderwertige Kabel
- ein wenig Löten sollte man können
- Balance Regler "mischt" nicht sondern schaltet eher
- keine Stereobuchse
- keine Kabel zum Anlöten der Buchse
 
Eigenschaft
 
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Um Erfahrungen mit dem generellen Umbau der Elektronik zu sammeln, war die Artec-Elektronik sicher nicht verkehrt. Allerdings hast Du ja doch eine Menge Kritikpunkte gefunden. Für mich persönlich wäre das Verhalten des Balance-Potis ein totales NoGo, ich brauche diese feine Abstimmbarkeit im Sound bei meinen Bässen unbedingt - das ist mir sogar wichtiger als der EQ. Auch der Sound Deines Basses scheint nach dem Umbau ja etwas "belegt" zu sein, so wie Du es beschreibst. Wie wäre es stattdessen mit einer höhenwertigen Elektronik? Von Glockenklang gibt es da was für 105 EUR, die Reviews beim großen T sehen gut aus. Guckst Du hier: https://www.thomann.de/de/glockenklang_2band_electronic.htm
 
Ich denke, wenn ich nach dem TÜV und der geplanten neuen Box noch was über habe, wäre die Glockenklang Elektronik durchaus einen Versuch wert!

In der Tat, der Balance Poti ist nicht unbedingt das Wahre, ich persönlich kann damit jedoch gut umgehen, viel wichtiger ist wohl der nächste Punkt:

Nach nun einiger Zeit in der ich den Bass mit der Artec getestet und habe, ist mir aufgefallen, dass die Dynamik des Signals etwas gelitten hat. Der Ton erscheint mir weniger lebendig als vorher, was für mich dann wohl auch der ausschlaggebende Punkt sein wird die Artec irgendwann auszutauschen.
 
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