Kaufberatung (Studio)Mic für Gesang

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Hallo zusammen.
Ich bin endlich in der glücklichen Lage mir über die Beschaffung eines Mikros für Gesang im Homerecordingbereich Gedanken machen zu können. Ich habe leider keine Möglichkeit Mics gegeneinander zu testen und benötige etwas Entscheidungshilfe bzw. Denkanstöße. Habt ihr Empfehlungen (bis 300€)? Musikrichtungen sind folkig bis rockig. Ich mag gerne wärmeren Sound. Stimmlich bin ich leider kein Ass, ich muss ziemlich viel "Kraft" beim Singen aufwenden, das etwas Volumen zusammenkommt. Pad und Low Cut sowie umschaltbare Richtcharakteristik sind willkommen da ich mir nichut für jeden Anwendungsfall/Raum andere Mics zulegen möchte.
Danke schonmal und Grüße
 
Eigenschaft
 
Hallo,

...da gibt es eine gute, bewährte Einsteigerkombi, nämlich das Audio Technica AT2035 und das Steinberg UR22:



Hier sind im Set nebst Mikrofon auch noch so notwendige Kleinigkeiten wie Stativ, Kabel und Popschutz enthalten...



Zum Interface gehört auch die Download-Version von Cubase AI - somit hast Du alles, was Du brauchst ;)

Diese beiden Komponenten sind bewährt und werden hier wirklich gerne empfohlen, gehen zusammen allerdings eine Kleinigkeit über die von Dir gewünschte Budgetgrenze hinaus. Es lohnt sich aber.

Wenn Du sicher bist, auch mit einer etwas reduzierten Eingangsausstattung (nur je ein Mic- und line-Input) hinzukommen, dann ist auch das Focus Scarlett Solo eine Überlegung wert (...und dann wieder im Budgetrahmen - ggfs. könntest Du es ja später bei aufkommendem Bedarf gegen ein größeres Interface austauschen):



Umschaltbare Richtcharakteristiken wirst Du für Gesang und auch für die meisten anderen Recording-Fälle nicht brauchen. Die "Niere" reicht. Eine Acht oder Kugel wirst Du nicht brauchen, und das AT2035 ist auch pegelfest genug. Bevor Du die 149 db knackst, haben Deine Ohren schon lange aufgegeben... ;) (es reicht auch für Blechbläser gut hin!).

Alternative zum vorher Gesagten: Absolut in Deinem Budget wäre folgendes Set von Focusrite:



Moderatorenkollege @antipasti hat dieses Set, damals noch mit dem Vorgänger des aktuellen Solo-Interfaces, getestet und war ziemlich zufrieden damit. Wäre vielleicht eine Möglichkeit, zum günstigen Kurs ins Recording reinzuschnuppern und bei wachsenden Ansprüchen das Mikrofon zu ersetzen (hier wäre das AT2035 sicher das überlegene Mic...)

Von einem USB-Mic, falls Du fragst, würde ich abraten. Da hast Du zwar Interface und Mic im selben Gehäuse, aber schon, wenn Du eine Gitarre oder ein Keyboard anschließen mußt, machen viele USB-Mics mangels weiterem Eingang die Grätsche. Die USB-Mics haben ihre Berechtigung m. E. eher im Podcasting-Sektor. Anderer Nachteil: Wenn Du wegen gestiegenen Bedarfes oder Ansprüchen eine Komponente ersetzen möchtest, mußt Du, hast Du ein USB-Mic, gleich alles neu kaufen... ansonsten tauschst Du nur Interface oder Mic aus. Oder nimmst ein weiteres Mic dazu...

Viele Grüße
Klaus
 
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Danke schon mal. EIn Interface hab ich schon (Focusrite 6 USB). Nehme auch schon länger fließig auf. Nur Vocals kann ich nicht, weil ich mir immer ein Mic leihen muss (und hier dann noch mit dem Equipment am WE ins Büro fahren muss weil ich zuhause nicht plärren kann), da ich noch kein eigenes für Gesang habe. Ich habe zwei AL CM3 - auf die hattest du mich sogar damals aufmerksam gemacht, feine Teile :) - für Acc Gitarre/Instr.. Ich suche nur ein Mic für Gesang ...
 
Die CM3 kannst Du auch für Stimme verwenden. Wegen der "fast Kugel" wären natürlich ein paar Maßnahmen im Raum zu treffen, aber das gilt ja sowieso.
 
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Meine Empfehlung:
Ein Mikrofon was recht neutral Deine Stimme wiedergibt, aber dennoch etwas die Stimme größer macht.
Das machen GMKs wie das AT2035, was auch meine Empfehlung wäre.

Den Rest des Geldes kannst Du in Stimm- oder Gesangsbildung stecken, das bringt Dir sehr viel.
 
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@mjmueller: das CM3 hab ich schon für Gesang getestet: klang da wie sehr "verschlossen". Ich habe noch ein AKG D330 BT aus meiner Live Zeit vor 30 Jahren. Das klingt schon besser, aber im Gegensatz zu dem Großmembrankondenser meines Kumpels auch ziemlich "verschlossen" (das möchte ich mir nicht zulegen, weil es kein Pad und keinen Low cut hat).
 
Hallo,
Basselch und Whitealbum haben natürlich recht, wenn sie ein GMK wie zB das AT2035 empfehlen.
Ich hatte hier mal einen Schnipsel zusammengestellt:
Zunächst ein AT2035, dann ein Rode Procaster und der dritte Ausschnitt ist mit einem CM3 aufgenommen.
https://soundcloud.com/mjmueler/vocals-mjm-test
Auf ihre jeweilige Art haben für mich alle drei funktioniert.
Ich will Dich ja auch nicht darin ausbremsen, Dir ein Mikrofon zuzulegen, sondern lediglich den Hinweis geben, dass auch mit einem CM3 natürlich Stimme aufgenommen werden kann. Ob das Ergebnis Deinen Vorstellungen entspricht, ist noch mal eine ganz andere Frage.
Letztlich kommt es aber auch auf eine Vielzahl von Faktoren an, die eine gute Stimmaufnahme ausmachen. Dabei spielt natürlich das Mikrofon eine zentrale Rolle, aber eben auch so Sachen wie Raum, Preamps, Erfahrung und nicht zuletzt die Performance.
 
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das D330 ist kein schlechtes Mikro, vielleicht etwas kompliziert zu schalten mit dem 2x3 Switch...
Die Brumm/Störgeräusch Unterdrückung ist ein zusätzlicher Vorteil bei leisen Signalen.

Vielleicht irritiert dich die Darstellung von Rohaufnahmen als quasi-Strich mit ein paar Beulen.
Bei 24bit Aufnahmen ist da trotzdem genug Information enthalten, sie wird nur durch den Massstab der Anzeige nicht dargestellt.
Mache einfach einen Test und normalisiere die Aufnahme (auf 0dB/fs), die übliche Standardeinstellung.
Achte dann auf das Rauschverhalten und darauf ob der Ton eventuell 'kratzig' wirkt.
Eventuelles Rauschen stammt aus der Umgebung (Lüfter, Strassenverkehr etc) und/oder von der Vorstufe des Interfaces.

Ein dynamisches Mikro 'klingt' logischerweise immer etwas anders als ein Kondensatortyp, aber da du speziell den 'warmen' Aspekt des Klangs betonst, stehen die Chancen mit den D330 nicht schlecht - gerade im Vergleich mit eher low budget GMKs.
Die Dinger wollen allerdings (individuell) 'richtig' angesprochen sein.

ps: bei der Modellnummer 330 sind mir doch noch leichte Bedenken gekommen. AKG hat die (sehr gute) 200er Serie seinerzeit aus Kostengründen eingestellt. Vielleicht ist das schon der Beginn der 'Rotstiftphase' des Unternehmens... eine reine Vermutung, weil ich es selbst nicht kenne. Es tauchte aber vor kurzem in einer Rockpalast-Doku auf :D
 
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Das AT2035 kannte ich ja noch gar nicht. Ist das neu oder ein Geheimtipp?
 
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weder - noch...
aber mit einer beispiellosen Kampfpreis-Historie von einst um 370€ auf aktuelle 154€ macht es den Wettbewerbern das Leben schwer - und dürfte von AT vor allem als 'Einstiegsdroge' angesetzt sein. ;)
 
Ich hab mal bei uns im Musikhaus nachgefragt. Die können und würden mir Mikros zum Testen mit nachhause geben - was ja die Beste Option ist. Ich kann dann z.B. das AT2035, NT1, NT2 testen. Wie ist denn eure Erfahrung mit Röhrenmics (z.B. dasMXL V69M oder das Rode NTK - auch wenn das out of budget ist)?
 
Hallo,

Röhrenmics? Zwiegespalten. Wenn Du "Röhre" automatisch mit "warmem Klang" assoziierst, wie die Werbung es gerne glauben machen möchte, dann laß es lieber. Der Unterschied ist in den unteren Preisklassen kleiner, als Du denken wirst.
Im noch-Einsteiger-Bereich ist das t-bone SCT800


allerdings gar nicht mal schlecht, wenn Du ein gutes Exemplar erwischst (da ist leider die Serienstreuung etwas höher). Das Rode NTK hatte ich vor Jahren mal kurz "zwischen", und wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hat es mich wirklich nicht vom Sessel gehauen. Zum MXL69 kann ich leider nichts beisteuern.

Viele Grüße
Klaus
 
Ich nutze die Kombination aus
T.bone SC-1100
Zoom U-24

insbesonderes Letzteres ist derzeit ein Schnapperl.
Wenn Du als Pre-Amp eine Röhre möchtest wäre der ARP Tube eine Möglichkeit.

Ich besitze jede dieser Komponenten und für meine Amateur-Ansprüche klingt das Gut.
Auch am Soundcraft Ui24R Mixer macht des SC-1100 mMn. eine gute Figur.
 
Der ART Tube MP ist kein Mikrophonvorverstärker auf Röhren-Basis. Es handelt sich um einen Transistor-Mikrophonvorverstärker, die Röhre ist nicht Teil der eigentlichen Verstärkerschaltung und liegt nicht direkt im Signalweg. Was lediglich möglich ist, ist etwas Röhrenzerre beizumischen.
Für den Preis, den das Gerät kostet ist es nicht möglich einen echten Röhren-Mikrophonvorverstärker zu bauen, ein solcher kostet rund 500€ aufwärts.
 
@Signalschwarz, das ist natürlich vollkommen richtig was Du schreibst. Ich bin auch nicht davon ausgegangen dass jemand bei einem Straßenpreis von 50€ Und einem 9V Netzteil davon ausgehen würde hier einen „echten“ Vollröhrenvorverstärker zu bekommen.
Aber die einzelne Röhre ist durchaus so integriert, dass sich klangliche Eigenschaften bemerkbar machen. Mit weit geöffnetem Input und dafür geschlossenerem Output lassen sich jedefalls schöne Sättigungseffekte erzielen.
Und ich denke mal, das ist doch das was am ende und für den hier Fragenden zählt.
Bei (s)einem 300€ Budget macht man meiner Ansicht nach damit nicht viel verkehrt.
Das Teil ist ja nicht umsonst einer der meistverkauften Röhren(Transistor)-Preamps. Wenn es nichts taugen würde - für das Geld -hätte sich das bestimmt schon herumgesprochen.
Aber Richtig ist dein Hinweis in jedem Fall.
 
Wenn es nichts taugen würde - für das Geld -hätte sich das bestimmt schon herumgesprochen. ...
wohl kaum... die Kunschaft, die auf solche Produkte hereinfällt, hat idR wenig bis keine Erfahrung mit der Materie und erst recht keine Vergleichsmöglichkeiten. ;)
Gerade bei der Stimme will man das, was hier als 'Sättigung' bezeichnet wird, eher nicht haben.

Gute Röhrenvorstufen arbeiten in dem Bereich ausgesprochen subtil, damit Klarheit und Transparenz des Signals erhalten bleiben.
Ansonsten tut es ein Mic-Modeller oä in der DAW, wenn man das Signal unbedingt 'entschärfen' will.
(bei manchem budget-GMK gar nicht mal verkehrt)
Geht übrigens auch mit Soundcloud, indem man die Datei als 16bit .wav hoch- und anschliessend den 128bit mp3 Stream herunterlädt...
 
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Ich pers. kann mit dem Gerät ausgesprochen sauber verstärken und bin zufrieden für den Preis. Wüsste nicht worauf ich hereingefallen sein sollte. Vergleichsmöglichkeiten habe ich gehabt. Die allesamt den Finanziellen Rahmen für „Hobby“ deutlich sprengen. Wenn das Geld limitiert sind die Wahlmöglichkeiten nun mal begrenzt.
Bin der Ansicht man kann mit geringem Budget viel erreichen, wenn man sich nur genug Zeit nimmt um das Beste heraus zu holen. Ich mag das Teil im Zusammenspiel mit dem SC-1100 jedenfalls.
Und das schöne ist ja auch, dank Rückgaberecht des Internethandels ist ein Ausprobieren ja Risikofrei.
Gebe Dir aber Recht dass man das am Besten in der DAW „warm“ bekommen kann.
 
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