Ich zitiere mal aus Dan Erlewine's "Guitar Player Repair guide"
zum Reinigen:
Neue Lacke:
Bei neuem Lack reicht ein sauberes trockenes Tuch. Wenn's schön blinkt: is gut, wenn man möchte kann man noch wachsen. Schützt den Lack. Ich benutze da "Dunlop 65, Cream of Carnauba". Der Lack sollte aber schön sauber sein und rissfrei.
Wenn's denn dreckig ist: Hier nützt polieren nix, da reibt man nur den Dreck rum und macht einen schönen Film auf dem Lack.
Der Dreck gehört in den Lappen, also:
Lack anhauchen und polieren, polieren, polieren. Wenn das nicht reicht:
Benzin (Naphtha),
dünn auf einen Lappen und damit kommt alles runter, außer der Lack, Für alles geeignet: Finish, Pickguards, Fingerboard, bridges, tailpieces, metall parts (Seite 1 im Buch). Handschuhe tragen.
Habe ich bei meinen gebrauchten Gitarren gemacht: Top Ergebnis. Der ganze alte Schmierkram ist weg und das Teil glänzt. Möchte nicht den Schweiß des Hardrock-Kollegen von den letzten 30 Gigs abbekommen
Danach: Entweder reines Wachs oder Politur/Cleaner.
Liquid Cleaners oder Polishes nehmen immer was vom Lack weg, weil sie Schleifmittel enthalten. Polish enthält manchmal auch noch Wachs. Ich habe mir mal GHS " Guitar Gloss" zugelegt. Enthält
kein Wachs.
Dann das Wachs (s. oben).
Problem: Vintage Instrumente mit Rissen und Cracks. Da wird's dann tricky: Warmes Wasser, Benzin, Politur alles erlaubt aber möglichst nicht in die Risse. Wird sicherlich das Holz angreifen und arbeitet sich unter den verbliebenen Lack. Interssanterweise meint Erlewine, man kann ja auch mal Spucke benutzen, aber bitte nicht auf ein Instrument spucken was einem nicht gehört.
Polyurethan und Polyester-Lack kann man schrubbeln bis die Kühe von der Weide kommen. Da geht fast nix kaputt.
Problem ist eher der sehr dünne Nitro-Lack: Erlewine empfiehlt hier eher keine Politur, da dieses eben meist Wachs enthält und das arbeitet sich in den Lack.
Hier empfiehlt er wenn möglich wenig Benzin und einen Baumwoll-Lappen. Evt. Politur ohne Wachs (s. oben). Möglichst trocken reinigen.
Der "Killerton" der alten Instrumente ist seiner Meinung nach auch bedingt durch das trokene Holz (?)...das gibt jetzt wieder Diskussionen....
Fingerboard (Palisander oder Ebenholz)
Saiten abwischen nach jedem Gig / Probe / Übungsstunde. Ist ja klar.....gilt für alle Hölzer.
Achtung: Folgendes gilt nicht für Maple-Hälse (nur weiches Tuch, trocken. Wenn unbedingt notwendig, ganz wenig Flüssigkeit und viel, viel Ellenbogenarbeit).
Ist das Griffbrett voll mit alter Haut und Dreck: Saiten runter und Stahlwolle 0000 (und nur 0000). Aber vorsichtig, nicht zu starken Druck ausüben und nicht ständig quer zur Msserung, das gibt schöne Schleifspuren. NICHT auf lackierten Maple-Hälsen !
Wenn das nicht reicht: Baumwoll-Lappen mit Benzin, Dreck einweichen und dann mit einem Scraper vorsicht den Dreck runter kratzen (Achtung: keine Kratzer, die das Holz ritzen) => Ich benutze nach Ratschlag von Erlewine mein Halsradius-Messlinieal, natürlch mit der korrekten Radiusseite.
Danach: Lemon-Oil. Nicht zuviel Öl und schon garnicht bei jedem Saitenwechsel. Vielleicht 3-4/ Jahr (je nach Gebrauch)
Ist ein kleiner Ausschnitt aus dem tollen Buch von
Dan Erlewine, absolut empfehlenswert.
Keine Garantie für Schäden.....jeder sollte sich genau erkundigen, was er für ein Lack hat und was man darauf packen darf.
Ein weicher Lappen, trocken, schadet am wenigsten. Anhauchen geht auch immer, Spucke....hmm kommt auf die Spucke an..
Letzter Tipp von Erlewine: Don't overdo it!!! Griffbrett reinigen 1xJahr wenn man immer schön die Saiten trocken abwischt. Und den Schweiß auf dem Body kann man wunderbar nach jedem Instrumentengebrauch ebenfalls mit einem alten, sauberen Baumwoll-T-Shirt weg bekommen. Das schont den Lack.
ES SEI DENN: Man will Relic......oh, schon wieder Diskussion.....
Apropos Relic: da wird's dann tricky (s. oben).