[Review] Thomastik Classic S Rope Core KR116 Flat Wound Saiten

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Folk- und Fingerpickingsaiten (nicht nur) für die klassische Gitarre

Produktbezeichnung:
Classic S Rope Core KR116


Hersteller: Thomastik-Infeld

„Peter Infeld […] war ein österreichischer Musiker, Saitenproduzent sowie Kunstsammler und -mäzen. Infelds leiblicher Vater fiel in Stalingrad. Seine Mutter heiratete Jahre später den Maschinenbauingenieur Otto Infeld, der mit dem Geigenbauer Franz Thomastik Stahlsaiten für Streichinstrumente entwickelte und den Sohn seiner Frau adoptierte. Infeld maturierte 1960 in Wien und erhielt in jungen Jahren eine Gesangsausbildung zum Tenor. Nach dem Tod seines Stiefvaters im Jahr 1965 übernahm seine Mutter Margaretha Infeld die Saitenfirma. […] Nach dem Tod der Mutter im Jahre 1994 wurde Infeld alleiniger Geschäftsführer der Thomastik-Infeld GmbH.“
(vgl. Wikipedia: Peter Infeld, in: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Infeld, Stand: 20.8.2017)

„Derzeit produziert Thomastik-Infeld mit fast 200 Mitarbeitern mehr als 2.000 verschiedenartige Saiten für Streich- und Zupfinstrumente direkt im Herzen der Musikstadt Wien. 97 % der produzierten Jahresmenge wird in über 80 Länder dieser Welt exportiert. Die starke internationale Ausrichtung und die stete Erweiterung der Geschäftsbeziehungen bleibt ein wesentlicher Bestandteil der Strategie von Thomastik-Infeld.“
(vgl. Historie 1950 – heute, in: http://www.thomastik-infeld.com/de/historie-1950-heute, Stand: 21.8.2017)

Preis: 19,50 € (3,25 € pro Saite)

Schön finde ich, dass man diese Saiten auch einzeln beziehen kann. Wenn eine Saite reißt, dann muss man nicht den ganzen Satz wechseln. Das ist zwar im Verhältnis dann recht teuer, aber lohnt sich aufgrund des teuren Satzes dennoch.

Spezifikationen laut Hersteller:

E KN16 .016 7.4 kp
H KN24 .024 6.6 kp
G KN25 .025 6.4 kp
D KR23 .023 6.5 kp
A KR31 .031 7.2 kp
E KR39 .039 6.6 kp

Aufbau:

Im Kern sind dies weiche Stahlsaiten. Alle Saiten sind Flat Wound. Bei den drei höheren Saiten handelt es sich um „Nylon Tape Wound on Rope Core“ (mit Nylonband umsponnen), die drei tieferen Saiten sind „Silverplated Copper Flat Wound“ (umsponnen mit versilberten Kupferband).

700_4639.jpg


Alle Saiten haben an beiden Enden noch eine zusätzliche Ummantelung.

Anwendungszweck:

Ich spiele diese Saite seit vielen Jahren auf verschiedenen klassischen Gitarren. Normalen Nylonsaiten fehlt für mein Empfinden was. Diese Saite hier ist quasi der halbe Weg zwischen Stahl- und Nylonsaiten.

Sie eignen sich natürlich auch für das klassische Gitarrenspiel, gemacht wurden sie aber vor allem für Folk und Fingerpicking.

Dringend empfehlen kann ich diese Saite auch für Parlor-Gitarren. Auch hier passen sie wie Arsch auf Eimer!

Verpackung:

In einer Plastikschachtel finden sich sechs Papierumschläge mit je einer Saite darin. Aus Gesichtspunkten des Umweltschutzes könnte man das Plastik durch ein weiteres Pappschächtelchen ersetzen. Gut ist aber, dass sich die beiden Materialen problemlos getrennt entsorgen lassen.

Verarbeitung:

Diese in Österreich hergestellten Saiten sind absolut tadellos verarbeitet. In den gut 20 Jahren, die ich diese Saiten inzwischen spiele hate ich nicht einmal eine dabei, die irgendwelche Mängel zeigte.

Die Lebensdauer dieser Saite ist natürlich, wie immer, von dem Grad der Nutzung abhängig. Ich spiele die klassischen Gitarren deutlich seltener als meine Western- und Stromgitarren, so halten sie bei mir viele Monate.

Saitenwechsel:

Der Saitenwechsel wird dadurch erleichtert, dass es sich um Ball Ends handelt. Das nervige „Einknoten“ der Saiten an der Brücke, wie es bei den meisten Nylonsaiten erforderlich ist, entfällt damit.

700_4631.jpg


Nach dem Aufziehen ist in der ersten halben Stunde immer wieder mal ein Nachstimmen erforderlich. Nach nur wenigen Stunden hat sich diese Saite jedoch endgültig gesetzt, so dass nur noch das normale Stimmen aufgrund von Temperaturunterschieden erforderlich ist. Für ein Konzert am Abend reicht es daher vollkommen, die Saiten am Morgen aufzuziehen.

Klang:

Ich bin immer wieder vollends begeistert von diesen Saiten. Sie sind sanft und brilliant gleichermaßen. Sie haben diesen silbrigen Klang, den ich an Nylonsaiten sonst vermisse. Sie klingen auch auf verschiedenen Decken stets großartig, so habe ich sie z.B. auf Zederndecken und natürlich auf Fichtendecken schon viele Male verwendet. Einer guten Gitarre helfen sie zur Vollendung. Aber auch auf einer Gurkengitarre können sie erstaunlich was rausholen.

Fazit:

Diese Saite ist mit über drei Euro pro Saite wirklich teuer. Ich würde dennoch sagen, dass sie ihren Preis wert ist, da sie - vorausgesetzt man mag ihren Klangcharakter der sich irgendwo zwischen Steelstrings und Nylons bewegt - jedes Instrument noch einmal deutlich aufwerten, egal, ob man es mit einer guten Gitte oder einer Gurke zu tun hat. Ich werde dieser Saite treu bleiben.

Produktinformation des Herstellers:

http://www.thomastik-infeld.com/sites/default/files/catalogue/ti_acou_git_folder_06_13sc.pdf

Hörprobe:

Ober, A.G. (24.4.2015): "Already home" classical guitar original/Hanika custom/Thomastik KR 116, in: , Stand: 19.5.2018
 
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