SHIT HAPPENS!
HILFE!!!!
Gestern fand eine (eigentlich) tolle Photosession statt. Es entstanden in lockerer Atmosphäre wundervolle "hochästhetische Bilder"... so würde man es beim Herrenabend wohl ausdrücken... jenen denen ich fast immer fern bleibe. Also tolle Bilder vom neuen Drumset waren entstanden, das wollte ich sagen.
Nach der gestrigen Photosession bin ich dann völlig ermattet ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen. Sicherheitskopien anzufertigen habe ich Vollpfosten im ganzen Streß natürlich vergessen. Und nun das!!! Alle Bilder sind zerstört. Es muß ein Trumpianer oder Trojaner gewesen sein. Ich bin bekanntlich leider eher Computer-Rookie und blicke aktuell nicht durch, was konkret passiert sein könnte. Verfluchter Mist!
Mitbekommen habe ich natürlich, dass gegenwärtig in den Medien vor dem Virus bzw. Wurm "small dick" aus St. Petersburg gewarnt wird. Hoffentlich ist es der nicht. In jedem Falle sind all meine Dateien bzw. Bilder völlig korrumpiert. Ein Bild habe ich mal angefügt. Es scheint ein Virus-Debil-Overflow mit wahllosen Buchstaben bzw. ASCII-Zeichen stattgefunden zu haben. Also irgendeine völlig zufallsgesteuerte Buchstabensuppe, die keinen Wortsinn ergibt, verunstaltet alle gestern so mühsam gemachten Photos. Es ist wohl manchesmal besser, die Wallstreet niedriger, hingegen aber die eigene Firewall höher zu gewichten.
Ich muß Euch nun aufgrund meiner vielen vollmundigen Ankündigungen der letzten Wochen zu meinem neuen Drumset wie ein Trampel und Großmaul vorkommen. Die schönen Bilder... quasi über Nacht wurde durch den Virus alles zerstört.
So ein Mist ist mir noch nie passiert, ganz großes Sorry!
Doch seht das Grauen selbst:
Kurzversion: Hurra, mein neues sehnsüchtig erwartetes Drumset ist da und aufgebaut. Nach meinen (lange gereiften ;-)) Vorstellungen wurde es genau so von Mic Scharf
http://www.klangmacherei.de gebaut, wie ich es gewünscht habe. Prima!
WARNUNG! Noch kann man den Thread (weitestgehend) unbeschadet verlassen! Überlegt es Euch
Extended Version (or should I say: Hardcore-version?):
Ein bisschen viel Text für so wenig Schlagzeug... hahaha... mag man einwenden! Diese extended Version ist wohl nur für absolute materialverrückte Freaks geeignet. Lesen auf "eigene Gefahr". Aber immerhin habe ich ein paar wohlproportionierte Hochglanz-Photos... kicher... zur Auflockerung um die Textwüsten platziert.
Etwa Mitte der Neunziger wurde mein Drang nach einem Mini-Drumset (das aber trotzdem auf professionelle Kessel und Hardware setzen sollte - also kein Spielzeugladen-Kit aus Kunststoff oder billig zusammengeklaubten "Resthölzern") so stark, dass damals von einem Drumbauer ein Kit in den von mir gewünschten Maßen (siehe unten) gebaut wurde.
20 x 8 Bass
8 x 3,5 Tom 1
10 x 4 Tom 2
12 x 5 Tom 3
15 x 6 Tom 4
14 x 3,5 Pearl Free Floating Snare brass
Die Snare erschien mir abmessungstechnisch damals zu den Kesseln oben passend, zumal sie schon lange vorher in meinem Besitz war und mein sehr schmales Budget für ein Mini-Kit entlastete ;-).
Mit dem damaligen Set (das 15" Tom nutzte ich nach wenigen Wochen seinerzeit aufgrund der Größe nicht mehr) gab es einige wundervolle Gigs. Natürlich bei weitem nicht ausnahmslos, aber manche! waren toll und mir unvergesslich. Es gab sogar eine CD-Einspielung mit dem Set und die für mich erste "Teilnahme" an einem durch offizielles Label vertriebenen Tonträger. Wer hätte das von solch einer Mini-Bude gedacht. Klasse!
Aber völlig klar. Solche kleinen Maße bringen große Klang-Kompromisse mit sich. Der Satz mutet an sich schon absurd an. Ist aber zutreffend - im Zweifel nochmal! lesen ;-).
Und doch, der Spaß mit der Kiste bei vielen Proben und Gigs überwog gewisse Klangkompromisse und die damals neue erste bandeigene PA erlaubte mir die Kiste live für unsere damaligen Ohren erstaunlich gut klingen zu lassen. Niemals machte mir trommeln vor Menschen mehr Spaß als mit dieser Bude. Und dies ist keinesfalls reißerisch formuliert, genau so fühlte ich. Das Video gibt einen recht realen, ungeschönten Einblick.
Dies erklärt auch die zwanghafte ;-) Akribie für die ganz neue 2017 entstandene Mini-Set-Konzeption. Die wird vielen bizarr-pedantisch vorkommen: ich wollte diesmal aber möglichst viel von dem verändern was damals von mir Platz-logistisch (oder sagen wir: Einsparpotential-relevant) nicht konsequent genug zuende gedacht war - um im Idealfall noch zufriedener mit dem neuen Kit zu sein, bzw. aus alten Schwächen (damals ging alles recht schnell in Sachen Konzeption) neue Schlüsse zu ziehen bzw. "alte hastige Konzeptionskompromisse" nicht zu wiederholen.
Detail am Rande: das alte Kit, hatte ich irgendwann viel zu billig verkauft. Das Geld wurde woanders gebraucht. Fehler macht der Mensch... ich, viele und reichlich. Ich habe es also nicht mehr - ehrlich.
Jahre/Jahrzehnte vergingen. Die Industrie hält mittlerweile eine Fülle von Clubkits, Minisets, Arbiter-Flats, Jam-xy etc. bereit. Kleine transportfreundliche Kits wurden fast zur Mode ;-) und sind in jedem Falle seit vielen Jahren nichts exotisches oder ungewöhnliches mehr. Letzter Neuzugang vor einigen Monaten das Pearl-Compact Traveller. Es kommen jedes Jahr immer mehr Varianten diverser Hersteller hinzu, immer mehr Hersteller wagen immer mehr Produktdifferenzierungen in der Welt von Lilliput. Manche dieser Sets schienen mir ganz nett. Aber nix von der Stange gefiel mir wirklich. Nichts! Stets trauerte ich meinem alten Kit hinterher bzw. hatte weitergehend den Gedanken an eine möglichst konsequente Verbesserung der Anfangsidee von damals.
Es würde eines Tages für mich ein neues Mini-Kit kommen...
... und zwar noch größer!!! als damals. Noch Größer weil es kleiner sein wird!
Der Trump macht uns noch alle zu Volldeppen... hahaha
Also, das nächste Mini-Set sollte - nochmals zum Mitschreiben - kleiner! werden. Wie damals lag der Schwerpunkt auch diesmal nicht auf dynamischem Druck ;-), der Klangfülle oder gar "Erhalt von einem Restmaß an Tiefbass" sondern! dem noch radikaleren! Minimieren des Drumsets in Sachen Ausmaße (Kesselmaße, Stellfläche, Platz beim Transport, Gewicht, etc. etc.). Gleichwohl sollten die Kessel optisch möglichst nicht mit E-Drums verwechselt werden, auch keinesfalls Arbiter Flats ähneln, sondern als echtes Drumset visuell identifizierbar sein und mir zusätzlich auch wichtig: keine Snare beinhalten die vom Durchmesser kleiner als 13" ist. Es sollte somit nicht auf Teufel komm' raus winzig werden.
Viele Konzeptionen wurden von mir durchdacht (immer dann wenn die Birne mal Luft hatte, oder Nachts vor dem Einschlafen oder bei den vielen Sportaktivitäten tagsüber), denn es sollte in meinem Auge auch optisch verblüffend oder gar skurril aber eben auch schön! in meinen Augen aussehen. Und gerade diesbezüglich waren viele Dinge nun anders zu gestalten als beim Mini-Erstset vor mehr als 20 Jahren. Mancher mag einwenden "Dein schlimmster Fehler damals wie heute: Deine Klamotten und die Frisur" ;-) Ja, der Trump wurde von mir schon vor Dekaden (zumindest in den "stilsicheren Stilbrüchen") vorweggenommen... hihihi ;-)
Vor wenigen Jahren kam es dann schon mal zu einem Umbau, dem Kürzen einer Bass von 20 x 12 auf 20 x 7 1/4 (sieben ein-viertel). Dies wurde damals als Kundenauftrag von Mic Scharf (Klangmacherei) auf den Millimeter genau, handwerklich wundervoll exakt umgesetzt. Ich war also schonmal ein weiteres Stück flacher geworden, als Mitte der Neunziger mit 20 x 8. Also nicht ich ;-) eine meiner Kick-Drums.
Der "12-Punkte-Plan" (Änderungen die mir 2017 wichtig waren gegenüber dem Mini-Set Mitte der Neunziger):
1.) Das Set soll (wie bereits oft genug erwähnt ;-)) nochmals deutlich kompakter werden. Radikal gesprochen: Kompaktheit als Zielattribut deutlich höher gewichtet als Soundfülle oder gar "Bassanteil".
Et voila:
20 x 4,5 Bass
8 x 3,25 Tom 1
10 x 3,5 Tom 2
12 x 4 Tom 3
13 x 4 Snare
2.) Es sollte für mein Ästhetik-Empfinden schöner und! aufgeräumter sein.
3.) Die Snare sollte diesmal aus demselben Kesselmaterial entstammen und die selben Stimmböckchen aufweisen, wie der Rest des neuen Kits.
4.) Ich wollte die Option haben ein Tom im Aufbau je nach Lust und Aufbaulogistik wegzulassen. Damals waren es 4 Toms die in späteren Proben und auf Live generell auf 3 reduziert waren. Nun sollten 3 Toms geordert werden die Live oder bei Proben je nach Bedarf auf 2 reduziert werden sollten. Auch sowas völlig banales! trägt ja immens zur weiteren Kompaktheit bei.
5.) Die Aufbau-Zeit sollte (wenn es zu Gigs oder Proben kommt) durch möglichst geschickte Konzeption des Racks und der Halterungen nochmals kürzer sein als damals schon.
6.) Die Hardware sollte optisch stimmiger und aufgeräumter aussehen, im Idealfall von deutlich weniger verschiedenen Herstellern stammen - oder zumindest nicht! als inkongruent formgebungstechnisch auffallen.
Will heißen, damals in den Neunzigern wurde von mir auf Drumhardware von ca. 7 (+/-1) verschiedenen Herstellern zurückgegriffen. Das war für Kenner-Augen sichtbar und erschien visuell etwas "unruhig"... hahaha. Es stand mir seinerzeit sehr, sehr wenig Budget zur Verfügung, somit griff ich auf alles mögliche aus meinem damaligen Hardwarefundus zurück. Letztlich wurde das Rack von mir per Hand zugesägt (ich weiß, habe ich schon oft erwähnt), nebst vielen Schwielen und "Pseudo-Borderline"-Blutzoll: nämlich immer dann wenn die Säge mit hohem Anpreßdruck durch mich von den aalglatten!, verchromten Rundrohren von Gibraltar abrutschte und irgendwo im Körper einschnitt. Ja, das Rock 'n' Roll-Steak ist zuweilen nicht Medium sondern blutig ;-).
7.) Das Set sollte nicht mehr aus Maple (damals Maple-Kessel von Keller) sein, und auch nicht foliert wie damals sondern im Idealfall aus Walnuss oder (wenn zu teuer) als "Plan B" aus Birke sein. Generell diesmal aber in lackierter (Glanz)-Optik. Keinesfalls matt. Ich mag matte finishes grundsätzlich nicht. Die einzige Ausnahme ist das Tama "Molten Brown burst" Finish das einige Jahre in matt angeboten wurde. Das war optisch toll, ist aber für normalsterbliche Lackierer nicht so leicht bis unmöglich! in dieser optischen Perfektion und Wertigkeit zu reproduzieren und erschien mir auch für ein Set was auch mal transportiert wird viel zu empfindlich.
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Walnuss-Kessel wären leider 300 Euro teurer geworden, so mußte ich finanziell den Gedanken an mein Wunschholz opfern und entschied folgerichtig für meinen "Plan B": Birke. Optik sollte angelehnt sein an das "See through black" oder "Midnight Black" etc. Es gibt so viele Farben und auch Varianten in den Namensgebungen der diversen Drumhersteller wie auch leichte optische Unterschiede was unter "See through black" etc. verstanden wird (manche Hersteller schienen bei ihren Sets eher grau-schwarz, andere eher doch schwarz mit minimalem Maserungsverlauf-erahnbar zu fertigen...). Anyway: fast alle Varianten der diversen Hersteller und Serien fand ich schön. Ich mochte optisch in den frühen neunzigern auch die Yamaha Maple Custom Kits (die sicher viele auch erinnern, allerdings hatten jene bei Kollegen güldene Kesselhardware) oder auch das Starclassic Performer dass es um die 2000 er Jahre optisch mal ähnlich gab (das ich damals wegen 100 Mark oder Euro weniger aber stehenliess und das Set in Amber Gold kaufte). Anyway: mein neues Miniset sollte jenen "alten" Optiken Nahe kommen. Halt: ein Mapex Pro M hatte ich mal in dieser Optik (dort "Midnight Black" genannt), fällt mir siedend heiß ein.
8.) Das Set sollte im Gesamterscheinungsbild auch farblich reduzierter daherkommen und nur 2 oder maximal 3 Farben vorherrschend haben.
- Schwarz: Kessel
- Silber bzw. Chromoptik: die Hardware nebst Rack aber auch die Kesselhardware wie Tubelugs etc.
- Weiß (die Felle) oder wahlweise die Felle in schwarz. das würde ich später "Entscheiden" oder auch je nach Stimmunsglage und Jahreszeit ;-) "switchen".
9.) Alle Kessel sollten wenig Hardware-Gewicht haben. Somit keine Tomhalterbrackets, keine Bassrosette, auch keine Badges. Ebenso keine! Bassdrumspurs. Auch keine wie auch immer aufgebrachten Firmenlogos. Stattdessen dünne bzw. sehr leichte Spannreifen und (aus optischen Gründen) mußten es für mich diesmal! Tubelugs sein.
Rims erschien mir aufgrund ihrer riesigen Dimensionen bzw. der meist anzutreffenden Formgebung (auch bei vielen Rim-Clones) für solche Mini-Toms mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Da machen dann konzeptionell kurze Kessel platz-spar-technisch keinen Sinn mehr wenn Rims gefühlt "meterweit" überstehen. Nein, das wäre Nonsens. Und auch nicht verschwiegen werden soll: ich wollte das solche kleinen feinen Toms auch gesehen! werden. Ich möchte vor dem Playmate des Monats keinen Sattelschlepper geparkt haben. Ähnlich fatal wäre die optische Blockade-Wirkung mit Rims bei diesen kleinen Toms aber gewesen... ganz abgesehen von deren Überstand aufgrund ihrer Dimensionierung.
Auch reguläre Tom-Brackets direkt am Kessel montiert, scheiden formgebungstechnisch aufgrund der Ausmaße bei den kleinsten Toms aus. Mitte der Neunziger verwandte ich ultra-schmale (horizontal! verlaufende) Tombrackets von Toca-Mini-Timbales, weil diese gerade so an die flachen 8" und/oder 10" Toms passten. Normale brackets passten logischweise vom Platz nicht "zwischen die Spannreifen". Aber diese Platzierung damals war für Sustain und auch das Tuning etwas heikel. Generell sind derartig flache Toms nicht sooo leicht zu stimmen bzw. bergen viele Besonderheiten, das hatte ich noch bestens in Erinnerung. Als Concerttoms eingesetzt (was ich damals lange tat) sind sie natürlich genauso leicht und problemlos zu stimmen wie Concert-Toms mit tieferen Kesseln. Es ist vielmehr die sehr direkte! und sehr zeitnahe Schlagfell-Resonanzfell-Interaktion die einiges vom Stimmer bei den flachen Kesseln abverlangte deren Kessel zusätzlich logischerweise mit keinem Bass-Boost mehr den Klang subjektiv "schönen" können (was hingegen traditionell deutlich längere Kessel durchaus für unser Ohr tun. Für die Freaks alles nichts neues, sondern simple Physik plus 3 Pfund Hörwahrnehmung ;-)
10.) Ich wollte unbedingt diesmal eine uralte Tomaufhängungsidee "von mir" (für Narzissmus ist nicht mehr viel Platz. Ich gehe davon aus das jede noch so pfiffige Idee im Universum schon von 10.000 anderen Drummern mal irgendwann im stillen Kämmerlein erdacht wurde) erproben. Ich dachte früher immer "... da muß mal einer etwas für mich Schweißen oder hoffentlich lerne ich jemand mit CAD-Fräse etc. kennen". Dann kam der Wink des Schicksals. Just während das 2017 Drumset gebaut wurde, war in Shops endlich das Teil erhältlich (angekündigt war es schon lange), dass von seiner originären Kernfunktion zwar nicht neu war (Dixon aber auch LP haben seit Jahrzehnten ähnliches)... nun aber von Meinl viel subtiler und auch etwas leichter/filigraner in den Ausmaßen daherkam. Ein großer Timing-Zufall, der mir sehr in die Hände spielte. Die Meinl Rim-clamp wollte ich radikal entgegen! ihrer eigentlichen Bestimmung ;-) am Resospannreif nutzen, um als alternative Tomaufhängung! zu dienen und auch um von den klitzekleinen Toms deren schöne Optik nicht zu stark durch Hardware zu überdecken. Wichtiger: Im Idealfall auch um meine jahrzehntealte Idee (bei ISS hatte ich es vor gefühlten Ewigkeiten auch angewandt) mit ganz neuer Hardware "Toms am Spannreif aufgehängt", differenzierter als in früheren Jahren/Jahrzehnten zu prüfen.
11.) Eine so kleine Bass ist selbst mit mächtigen Bassdrum-Spurs sehr heikel in der Anwendung. In aller Regel fliegt eine kleine Bass trotz spurs ohne weitere Fixierung bei jedem mittelschweren Pedal-Tritt von Dreieich bis Acapulco. Mitte der Neunziger hatte ich dieses Problem mit einem Rohr gelöst, dass in die damals am Kit vorhandene Bassrosette eingeführt (hust...) wurde und dann am Drumrack festgemacht war. Diese Lösung (fixieren am Rack) hielt seinerzeit bombenfest und ermöglichte ultra-raschen Aufbau, da die bassspurs von mir abmontiert werden konnten, und somit nix mehr doppelt ausgefahren oder gar justiert werden mußte. Diesmal wollte ich aber keine Bassrosette, wie also dieses 20 x 4,5 Leichtgewicht beim Kickpedalspiel in Position halten? "Plan B" war diesmal (wenn alle Stricke reißen würden) war mittels des DW-Cowbellholders den Bassdrumspannreif (an dem der Halter dann angebracht würde) mittels L-Stück mit dem Rack zu verbinden. So war dieser Halter von der Industrie nie gedacht, aber genau das kreative Neuanwendungen etablierter Dinge macht mir seit Dekaden diabolischen ;-) Spaß. Dass funktionierte mit dem DW-teil und der Kick tadellos. War mir aber von vornherein klar. Die Pflicht war erfüllt. Auf diese Lösung könnte ich also im Worstcase-szenario immer zurückgreifen: "Sollte etwas Rutschen, die dw-clamp Nutzen". Wäre ein schön-debiler Werbeslogan! ;-) Ich wollte aber (schon vor dem Bau des Drumsets) eine ganz neue, mir viel cooler erscheinende Idee umzusetzen versuchen. Nämlich die Idee eine so flache Kick (nochmals: 20 x 4,5) einfach vor ein mittig platiertes Rackrohr zu stellen. Somit das normale Basspedal als "Anker" nutzen und das Frontrohr mittig als "Bremse" bzw. "In-Position-Halter" einsetzen. Das erschien mir höllisch gewagt aber konzeptionell völlig neu. Und noch besser, sollte es klappen: würde man bei einer Probe oder einem Gig mit jenem Drumset den Bass Kessel einfach hinstellen und das war es. Positionierungszeit für die Bass = eine Sekunde! Keine bassdrum-spurs justieren, keine Spikes rausdrehen, keine Schrauben lösen oder anziehen. Nichts. Auspacken und hinstellen! Das braucht sicher kein Schwein, aber mich begeisterte diese Idee in Sachen Effizienz und Pragmatismus. Mehr dazu im Bild. Achso... beinahe vergessen zu erwähnen.. ja, das funktioniert tatsächlich in der Praxis auch! Zur Sicherheit werde ich aber wenn das Drumset mal aus dem Haus kommt, die DW-Clamp (Also "Plan B") stets dabeihaben. Man weiß ja nie, was der Untergrund breit hält.
12.) Ich hatte noch 2 neue Accutune Reifen für 20" Bass übrig. Jene hatte ich 2-3 Jahren neu erworben. Ganz früher (Achtziger) waren diese Reifen die z.B: dem Tama Artstar Esprit beilagen sehr verwindungssteif, weshalb ich sie nie als billig-Lösung empfand sondern eigentlich mochte. Bei dem Miniset wollte ich sie unbedingt wieder (mein Miniset der Neunziger hatte solche Reifen auch), da bei jenen reguläre Stimmschrauben verwendet werden deren Schraubköpfe keinen Millimeter überstehen. Außerdem muß man sich nicht so neurotisch auf versehentliches "Anstoßen an irgendwas" reagieren, wie man dies oft bei Kratzern oder gar Dellen bei Basspannreifen für 100 + X Euro das Stück tut. Etwas verwundert war ich nur, dass diese neueren Accutune in meinen Händen nicht mehr so verwindungssteif und bretthart schienen wie früher. Seltsam, vielleicht eine Ausnahme oder wurde gar der Zulieferer oder die "Rezeptur" verändert oder muß chemisch noch etwas aus den Hoops diffundieren ;-) und danach werden sie noch etwas verwindungsteifer? Das einzige Fragezeichen im Rahmen des gesamten Projektes. Ob meine Sinneseindrücke von früher diesbezüglich, fehlerhaft waren...?
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Geradezu erschreckend ;-) was man alles eigentlich völlig unnützes ;-) ;-) überlegen kann wenn man mit halbermatteter Birne dauernd durch die Wälder rennt oder Nachts nicht gleich Einschlafen kann ;-) aber ohne jeden Witz, war das nahezu alles irgendwann mal überlegt und mental zurechtgelegt bevor! es zum Auftrag kam. Spontanes liebe ich auch. Hier allerdings war nachweislich nichts! spontan oder gar Bauchgefühl-gesteuert. Und da ich bizarren Humor liebe, paßt zu solchen Ausmaßen eines Drumsets natürlich auch eine hochgewissenhafte Vorbereitung... ;-)
"Plärr-Force 1 an Flughafen Berlin: Wir schauen bei einem Rundflug mal bei Euch vorbei... fliegen dann aber grinsend weiter."
Oder: zur Interaktion zwischen Besteller und Erbauer:
Beim Thema Drums muß (und sollte ;-)) man mir nichts erzählen wollen, da ich Drums seit 1979 liebe und atme! ;-) Das mag anmaßend klingen ist aber sachlicher formuliert als womöglich für manchen vorstellbar.
Bei Mic wiederum muß man auch nix erzählen weil er handwerklich super-fit ist und darüberhinaus eben auch viel weiß.
Diese vielleicht garnicht sooo häufig anzutreffende Konstellation machte somit die Bauphase (klingt schon wieder wie ein Großprojekt...hihihi) auch sehr harmonisch. Es gab keinerlei Diskussionsbedarf. Manchmal hat Mic mir freundlicherweise ein bautechnisches Mini-Detail über Facebook zur Auswahl gestellt (zum Beispiel zur Position des Air-Vent). Ich habe dann schnell online in die Tasten meine Wahl gehauen und das war es schon ;-)
Das tolle: Mic hat ab und an schöne Bilder der Zwischenstadien gemacht und mir dann zeitnah zugemailt. Das war ähnlich wie beim Adventskalender, jenes "Türchen öffnen" das wir alle Erinnern und dies steigert auch als Erwachsener ;-) die Vorfreude immens. Stimmungstechnisch riesig und hat mir in Sachen Transparenz bzw. "firmenpolitisch" sehr gut gefallen, da man dann als Kunde eigentlich sinnbildlich gesprochen unter dem Kirschbaum liegen kann und den Kirschen beim Reifen zuschaut, sich dabei langam aber sicher der Speichel sammelt .... ;-)
Jetzt muß die Kirsche nur noch in den Mund fallen... ja, irgendwann war die Kirsche dann verzehrfertig gereift bzw. das Paket auch geliefert (siehe Posts vorher, in diesem Thread) ;-)
Es gab kein Mißverständnis und nicht den kleinsten Anflug von Dysharmonie. Kein Haar in der Suppe. So läuft es wenn jeder weiß was er will und was er kann ;-). Sehr schön! Ich kann mich nicht entsinnen solch einen reibungslosen Ablauf von einer Individual-Bestellung bis hin zur Lieferung in irgendeinem anderen Fall so zuvor erlebt zu haben (ganz egal in welcher Branche oder Produktgruppe). Ganz sachlich.. und doch wird mancher spätestens jetzt die Bestnote für den Gesamtablauf an Mic herauslesen.
So, jetzt sind wir fast durch ;-)
Abgesehen von Bild 1, entstammen die Bilder Mic's Urheberschaft. Einbindung hier mit seiner Genehmigung.
Ich plane eventuell für 2018 noch einen verwegenen, eyecatching ;-) Zweitaufbau der vor langer Zeit von mir ausgeheckt wurde (mit dem zusätzlichen 12" Tom das gegenwärtig nicht montiert ist). Gegenwärtig, also m Jahr 2017 wollte ich aber unbedingt diesen! von mir aktuell stark favorisierten Aufbau - siehe oben- realisieren.
Vielen Dank auch an meinen supernetten Drumschüler Berti, ohne dessen tollen und hilfsbereiten Einsatz ich das Drumset womöglich erst 1-2 Wochen später hätte vorstellen können, da just ein Rackteil zugesägt werden mußte.