Stratspieler
Helpful & Friendly User
Viel Vorab
Meinen JTM45...
...umbauen???
Nein, ich suche nicht nach dem "Woman Tone".
Nein, ich suche auch nicht nach dem "Beano Tone".
Und nein, ich weiß auch nicht, welcher Ausgangsübertrager im angeblich legendären JTM45 Bluesbreaker vom Herrn Clapton werkelte. Und nein, ich weiß auch nicht, welche Speaker damals arbeiteten und ob sie korrekt angeschlossen waren... Es ist mir egal!
Geschrieben wurde und wird darüber soviel. Jeder weiß angeblich dazu was, insbesondere die vielen selbsternannten Gurus. Letztendlich sind es aber alles nur Vermutungen; nichts genaues weiß man nicht.
Warum baue ich dann also meinen JTM45 um???
Ganz einfach: Ich kann die beiden darin verbauten 5881 gut für meinen zweiten Excelsior gebrauchen! :-D
Nee, ganz so einfach ist es nun doch nicht.
Bei der Überprüfung meines JTM45 zeigte es sich, dass ich die beiden 5881 nicht wärmer biasen kann. Sie liefen ab Werk mit 22…24 mA bei +390V Anodenspannung. Das erschien mir als ein viel zu geringer Wert. Ich habe sie neu justiert auf 35 mA bei +380V Anodenspannung. Auch das erschien mir noch als zu kalt. Ein weiteres Einstellen war aber mit VR1 nicht mehr möglich! Das hat mich gestört. Wie klingt der Amp, wenn ich die Röhren wärmer einstelle? Weiß ich nicht, da nicht möglich. Das ist doof. Ich hätte schon einmal gerne gewußt, wie die Kiste klingt, wenn man ihr statt der 5881 zwei "dicke Pötte", nämlich die KT66 spendiert. Hier hab ich nämlich noch meinen damaligen 2266VM im Ohr - der klang vergleichsweise anders, aber himmlisch gut. Naja, und wenn man dann schon umbaut, dann natürlich mit Turret Board und PTP-Layout: Man kann damit gut experimentieren!
Um mich nicht falsch zu verstehen: Ich mag den Klang des JTM45RI. Das ist mein Maßstab. Der Amp spielt ungeheuer analytisch, sauber, klar, impulsgetreu; er kann brüllen "wie Sau". Die Meßlatte liegt hoch! Aber probieren geht dennoch über studieren - wenn sich die Kosten für einen Umbau in Grenzen halten.
Kann man so einen simplen Amp, wie es der JTM45 ist, einfach so umbauen? Im www wird viel darüber diskutiert. Meistens geht es dabei darum, dass es letztendlich ohne einen anderen Ausgangsübertrager nicht wirklich geht. Erst die richtige Anpassung der jeweiligen Endröhren an die Primärimpedanz, die der Übertrager zur Verfügung stellen muss, würde den Amp in die richtige Richtung klingen lassen... Die Meinungen dazu driften allerdings: Nur bei idealerweise 8 KOhm klingt es mit KT66 so richtig gut. Bei 6,6 KOhm klingts sonst schlechter - aber scheinbar auch nicht wieder sooo schlecht, denn andere schreiben wieder, dass sich die Röhren da "wohl fühlen"...
Clevere kommen mit einem Umschalten der Sekundärimpedanz bzw. einer "falschen" Speakerimpedanz, zum Beispiel einem 4-Ohm-Speaker am 8-Ohm-Ausgang, um über das Übersetzungsverhältnis des Übertragers wiederum die primärseitige Anpassung der beiden Endröhren zu "verbiegen". Das ist dann eine gewollte Art "Fehlanpassung" in die richtige Richtung. Aber was ist "die richtige Richtung", wenn man Obenstehendes in Betracht zieht, letztendlich bezüglich des Klanges nur Vermutungen hat, aber nichts konkretes weiß?
Die "optimale Anpassung der Primärimpedanz". Geht das eigentlich? Was ist optimal? Was bedeutet in dieser Hinsicht "Fehlanpassung", wenn man weiß, dass die Impedanz ohnehin ein frequenzabhängiger Wert ist, der somit nicht konstant ist? Und überhaupt: Anpassung. Wie bitte geschieht die, wenn zwar errechnete Werte nach Datanblättern gegeben sind, unsere Endröhren aber betriebsmäßig zum Teil jenseits von Gut und Böse laufen?
Die Messung
Schauen wir uns doch einfach mal den Ausgangsübertrager an, den Drake 784-389, den Marshall in seinem RI da so liefert. Was kann der? Was liefert der eigentlich für eine Primärimpedanz?
Wenn man hergeht und seine Primärimpedanz mißt, was mittels entsprechendem Gerätepark kein Problem darstellt (ich verwende als Signalgenerator einen Tongenerator GF2, Clamann & Grahnert, Dresden, eingestellt auf 1 Volt / 1 KHz. Seine Spannung kontrolliere ich mit einem Universal-Röhrenvoltmeter URV1 vom WF Berlin, mit vorgeschaltetetem NF-Tastkopf. Zur Messung der NF-Spannung benutze ich ein NF-Röhrenvoltmeter MV1, Clamann & Grahnert, Dresden) so mißt und errechnet man einen Wert von 7,51 bis 7,74 KOhm Primärimpedanz je nach Sekundärimpedanz, an der gemessen wird.
Aha, die liegt also bestens in Richtung der offenbar erforderlichen 8 KOhm. Das ist doch schon mal was! Bei dieser Primärimpedanz pfeife ich doch glatt auf einen anderen Ausgangsübertrager!
Die Planung
Hm, und wie baut man nun auf? Was dient als Vorlage? Wir wissen: Was die Technik-Geschichte der Heroen angeht, so vermuten alle nur. Wissen tut keiner was.
Zunächst galt es erst einmal, sich die Beschaltung des RI aus seiner Verdrahtung plus Platinenlayout genau herzuleiten. Das ging noch relativ zügig.
Hier das Layout:
Und daraus resultierend letztendlich der Schematic meines RI (pdf der Schematics im Anhang):
Diese Vorlage dient mir nun als Basis zum Vergleich mit den vielen Anbietern. Hier war eine lange Recherche angesagt.
Alleine nur die Beschaltung des Netzteiles... Ceriatone - Metroamp - TAD - TT - Triode Electronics - das Marshall-RI-Original - alte Marshall-Pläne - Linnenmann... Dazu die vielen anderen Anbieter!
Bei einem liegt ein 47nF-Kondensator mit in der HV-Leitung, beim nächsten nicht. Der eine legt den Standby-Schalter hierhin, der nächste wieder woanders hin... Der eine nimmt einen Bleeder Resistor mit an den Netzteilelko, der nächste läßt ihn weg... Ich erspare mir hier die Einzelheiten bzw. die Unterschiede im Detail aufzuführen. Jeder hat seine Gründe, um das Netzteil individuell zu beschalten und offenbar weiß jeder genau, warum er das so und nicht anders macht. Komisch, dass es dann trotzdem diese Vielfalt gibt...
Schlußendlich habe ich mich für die Vorgabe von TT entschieden.
Bezüglich der eigentlichen Verstärkerschaltung ging es weiter: Wie sehen die Schaltungen der vielen verschiedenen Anbieter aus, worin unterscheiden sie sich, welche Abweichungen gibt es? Was gehört eigentlich "als Original" rein??? Zum Glück ist man sich hier ziemlich einig, so dass die Schaltung auf eine relativ einheitliche heruntergebrochen werden konnte, so dass ich nun hergehen konnte, um die Abweichungen von meinem RI zu kennzeichnen, um somit endlich den Bedarf an neuen Bauelementen genauer spezifizieren zu können.
Als nächstes war zu ermitteln, was an Bauelementen einschließlich Turret Board benötigt wird. Bezüglich des Turret Boards genügte ein simpler Preisvergleich TT vs. TAD und schon war klar, wer dafür als Anbieter für mich infrage kommt. Aber was als Bauelemente nehmen? Schon rumorten die Geister und Gurus los: Die Kondensatoren! Mullard! Mustard! SoZo! Mallory! Jupiter! Mars! Venus! Erde! Alpha!!! Die ja alle "unterschiedlich klingen"! Und erst die Kohlepresswiderstände! Die rauschen zwar wie ein Wasserfall, aber sollte ich etwa ohne aufbauen??? Das geht gar nicht! Alle Originale sind so!!!
Ich habe mich für Xicon Carbon Film Widerstände und Mallory-Kondensatoren entschieden. Die Trafos, sowie alle Vorröhren bleiben. Ebenso alle Buchsen, Umschalter und Potis. Verdrahtung? Irgendwo habe ich noch Push-Back-Wire zum Verdrahten herumliegen, das genügt vollauf.
Als Ergebnis hatte ich dann endlich meinen Schaltplan mit den rot eingezeichneten Umbauten vergleichsweise zum RI:
Kurze Überlegung: Die beiden 5881 ziehen 0,9A Heizstrom pro Röhre. Dafür ist der Netztrafo ausgelegt. Meine beiden KT66 ziehen jedoch 1,3A pro Röhre, das macht 0,8 Ampere mehr, die der Trafo liefern muss. OK, da sehe ich zwar nicht großzügig hinweg, aber ich denke, diesen Mehraufwand kann der Trafo problemlos liefern. Wird er halt etwas stärker vor sich hin brummen müssen...
Hm, die meisten der Anbieter fahren ihre dicken Pötte mit einer ziemlich hohen Anodenspannung; meistens liefern die Netztrafos so um die 2x 345 Volt Wechselspannung. Der Trafo meines RI liefert da mit 2x 312 Volt deutlich weniger. Ist mir wurscht. Im Gegenteil - geht die ganze Kiste vielleicht früher in Sättigung - wenn überhaupt.
Auffällt neben der Änderung diverser Bauelementewerte die Lage der Siebkette R102 - C102A+B. Lag sie beim RI noch zwischen Rö1 und Rö2, so wandert sie nun zwischen Rö2 und Rö3!
- -
Letztendlich resultierte aus allen Überlegungen die Stückliste. TT, TAD und Banzai Music lieferten. TAD hatte ohnehin zufällig zwei "Marshall" gelabelte KT66 im Programm. Zwar unterscheiden sich ihre Anodenströme um mehr als 5 mA bei gleichen Betriebsspannungswerten, trotz identischer Labels, wie sich im Nachhinein herausstellte. Aber dafür waren sie relativ preisgünstig. Desweiteren habe ich mir noch erlaubt, meinem Amp als Gimmick einen neuen Indicator zu spendieren. Die eckige LED sah mir zu modern aus. TAD hat hier nach meinem Geschmack was Rundes, Gefälligeres.
Der Bedarf errechnet sich somit auf rund 130,- Euro, alle Versandkosten eingerechnet. Voilá, alles geliefert:
Es kann losgehen!
(wird fortgesetzt)
Meinen JTM45...
...umbauen???
Nein, ich suche nicht nach dem "Woman Tone".
Nein, ich suche auch nicht nach dem "Beano Tone".
Und nein, ich weiß auch nicht, welcher Ausgangsübertrager im angeblich legendären JTM45 Bluesbreaker vom Herrn Clapton werkelte. Und nein, ich weiß auch nicht, welche Speaker damals arbeiteten und ob sie korrekt angeschlossen waren... Es ist mir egal!
Geschrieben wurde und wird darüber soviel. Jeder weiß angeblich dazu was, insbesondere die vielen selbsternannten Gurus. Letztendlich sind es aber alles nur Vermutungen; nichts genaues weiß man nicht.
Warum baue ich dann also meinen JTM45 um???
Ganz einfach: Ich kann die beiden darin verbauten 5881 gut für meinen zweiten Excelsior gebrauchen! :-D
Nee, ganz so einfach ist es nun doch nicht.
Bei der Überprüfung meines JTM45 zeigte es sich, dass ich die beiden 5881 nicht wärmer biasen kann. Sie liefen ab Werk mit 22…24 mA bei +390V Anodenspannung. Das erschien mir als ein viel zu geringer Wert. Ich habe sie neu justiert auf 35 mA bei +380V Anodenspannung. Auch das erschien mir noch als zu kalt. Ein weiteres Einstellen war aber mit VR1 nicht mehr möglich! Das hat mich gestört. Wie klingt der Amp, wenn ich die Röhren wärmer einstelle? Weiß ich nicht, da nicht möglich. Das ist doof. Ich hätte schon einmal gerne gewußt, wie die Kiste klingt, wenn man ihr statt der 5881 zwei "dicke Pötte", nämlich die KT66 spendiert. Hier hab ich nämlich noch meinen damaligen 2266VM im Ohr - der klang vergleichsweise anders, aber himmlisch gut. Naja, und wenn man dann schon umbaut, dann natürlich mit Turret Board und PTP-Layout: Man kann damit gut experimentieren!
Um mich nicht falsch zu verstehen: Ich mag den Klang des JTM45RI. Das ist mein Maßstab. Der Amp spielt ungeheuer analytisch, sauber, klar, impulsgetreu; er kann brüllen "wie Sau". Die Meßlatte liegt hoch! Aber probieren geht dennoch über studieren - wenn sich die Kosten für einen Umbau in Grenzen halten.
Kann man so einen simplen Amp, wie es der JTM45 ist, einfach so umbauen? Im www wird viel darüber diskutiert. Meistens geht es dabei darum, dass es letztendlich ohne einen anderen Ausgangsübertrager nicht wirklich geht. Erst die richtige Anpassung der jeweiligen Endröhren an die Primärimpedanz, die der Übertrager zur Verfügung stellen muss, würde den Amp in die richtige Richtung klingen lassen... Die Meinungen dazu driften allerdings: Nur bei idealerweise 8 KOhm klingt es mit KT66 so richtig gut. Bei 6,6 KOhm klingts sonst schlechter - aber scheinbar auch nicht wieder sooo schlecht, denn andere schreiben wieder, dass sich die Röhren da "wohl fühlen"...
Clevere kommen mit einem Umschalten der Sekundärimpedanz bzw. einer "falschen" Speakerimpedanz, zum Beispiel einem 4-Ohm-Speaker am 8-Ohm-Ausgang, um über das Übersetzungsverhältnis des Übertragers wiederum die primärseitige Anpassung der beiden Endröhren zu "verbiegen". Das ist dann eine gewollte Art "Fehlanpassung" in die richtige Richtung. Aber was ist "die richtige Richtung", wenn man Obenstehendes in Betracht zieht, letztendlich bezüglich des Klanges nur Vermutungen hat, aber nichts konkretes weiß?
Die "optimale Anpassung der Primärimpedanz". Geht das eigentlich? Was ist optimal? Was bedeutet in dieser Hinsicht "Fehlanpassung", wenn man weiß, dass die Impedanz ohnehin ein frequenzabhängiger Wert ist, der somit nicht konstant ist? Und überhaupt: Anpassung. Wie bitte geschieht die, wenn zwar errechnete Werte nach Datanblättern gegeben sind, unsere Endröhren aber betriebsmäßig zum Teil jenseits von Gut und Böse laufen?
Die Messung
Schauen wir uns doch einfach mal den Ausgangsübertrager an, den Drake 784-389, den Marshall in seinem RI da so liefert. Was kann der? Was liefert der eigentlich für eine Primärimpedanz?
Wenn man hergeht und seine Primärimpedanz mißt, was mittels entsprechendem Gerätepark kein Problem darstellt (ich verwende als Signalgenerator einen Tongenerator GF2, Clamann & Grahnert, Dresden, eingestellt auf 1 Volt / 1 KHz. Seine Spannung kontrolliere ich mit einem Universal-Röhrenvoltmeter URV1 vom WF Berlin, mit vorgeschaltetetem NF-Tastkopf. Zur Messung der NF-Spannung benutze ich ein NF-Röhrenvoltmeter MV1, Clamann & Grahnert, Dresden) so mißt und errechnet man einen Wert von 7,51 bis 7,74 KOhm Primärimpedanz je nach Sekundärimpedanz, an der gemessen wird.
Aha, die liegt also bestens in Richtung der offenbar erforderlichen 8 KOhm. Das ist doch schon mal was! Bei dieser Primärimpedanz pfeife ich doch glatt auf einen anderen Ausgangsübertrager!
Die Planung
Hm, und wie baut man nun auf? Was dient als Vorlage? Wir wissen: Was die Technik-Geschichte der Heroen angeht, so vermuten alle nur. Wissen tut keiner was.
Zunächst galt es erst einmal, sich die Beschaltung des RI aus seiner Verdrahtung plus Platinenlayout genau herzuleiten. Das ging noch relativ zügig.
Hier das Layout:
Und daraus resultierend letztendlich der Schematic meines RI (pdf der Schematics im Anhang):
Diese Vorlage dient mir nun als Basis zum Vergleich mit den vielen Anbietern. Hier war eine lange Recherche angesagt.
Alleine nur die Beschaltung des Netzteiles... Ceriatone - Metroamp - TAD - TT - Triode Electronics - das Marshall-RI-Original - alte Marshall-Pläne - Linnenmann... Dazu die vielen anderen Anbieter!
Bei einem liegt ein 47nF-Kondensator mit in der HV-Leitung, beim nächsten nicht. Der eine legt den Standby-Schalter hierhin, der nächste wieder woanders hin... Der eine nimmt einen Bleeder Resistor mit an den Netzteilelko, der nächste läßt ihn weg... Ich erspare mir hier die Einzelheiten bzw. die Unterschiede im Detail aufzuführen. Jeder hat seine Gründe, um das Netzteil individuell zu beschalten und offenbar weiß jeder genau, warum er das so und nicht anders macht. Komisch, dass es dann trotzdem diese Vielfalt gibt...
Schlußendlich habe ich mich für die Vorgabe von TT entschieden.
Bezüglich der eigentlichen Verstärkerschaltung ging es weiter: Wie sehen die Schaltungen der vielen verschiedenen Anbieter aus, worin unterscheiden sie sich, welche Abweichungen gibt es? Was gehört eigentlich "als Original" rein??? Zum Glück ist man sich hier ziemlich einig, so dass die Schaltung auf eine relativ einheitliche heruntergebrochen werden konnte, so dass ich nun hergehen konnte, um die Abweichungen von meinem RI zu kennzeichnen, um somit endlich den Bedarf an neuen Bauelementen genauer spezifizieren zu können.
Als nächstes war zu ermitteln, was an Bauelementen einschließlich Turret Board benötigt wird. Bezüglich des Turret Boards genügte ein simpler Preisvergleich TT vs. TAD und schon war klar, wer dafür als Anbieter für mich infrage kommt. Aber was als Bauelemente nehmen? Schon rumorten die Geister und Gurus los: Die Kondensatoren! Mullard! Mustard! SoZo! Mallory! Jupiter! Mars! Venus! Erde! Alpha!!! Die ja alle "unterschiedlich klingen"! Und erst die Kohlepresswiderstände! Die rauschen zwar wie ein Wasserfall, aber sollte ich etwa ohne aufbauen??? Das geht gar nicht! Alle Originale sind so!!!
Ich habe mich für Xicon Carbon Film Widerstände und Mallory-Kondensatoren entschieden. Die Trafos, sowie alle Vorröhren bleiben. Ebenso alle Buchsen, Umschalter und Potis. Verdrahtung? Irgendwo habe ich noch Push-Back-Wire zum Verdrahten herumliegen, das genügt vollauf.
Als Ergebnis hatte ich dann endlich meinen Schaltplan mit den rot eingezeichneten Umbauten vergleichsweise zum RI:
Kurze Überlegung: Die beiden 5881 ziehen 0,9A Heizstrom pro Röhre. Dafür ist der Netztrafo ausgelegt. Meine beiden KT66 ziehen jedoch 1,3A pro Röhre, das macht 0,8 Ampere mehr, die der Trafo liefern muss. OK, da sehe ich zwar nicht großzügig hinweg, aber ich denke, diesen Mehraufwand kann der Trafo problemlos liefern. Wird er halt etwas stärker vor sich hin brummen müssen...
Hm, die meisten der Anbieter fahren ihre dicken Pötte mit einer ziemlich hohen Anodenspannung; meistens liefern die Netztrafos so um die 2x 345 Volt Wechselspannung. Der Trafo meines RI liefert da mit 2x 312 Volt deutlich weniger. Ist mir wurscht. Im Gegenteil - geht die ganze Kiste vielleicht früher in Sättigung - wenn überhaupt.
Auffällt neben der Änderung diverser Bauelementewerte die Lage der Siebkette R102 - C102A+B. Lag sie beim RI noch zwischen Rö1 und Rö2, so wandert sie nun zwischen Rö2 und Rö3!
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Letztendlich resultierte aus allen Überlegungen die Stückliste. TT, TAD und Banzai Music lieferten. TAD hatte ohnehin zufällig zwei "Marshall" gelabelte KT66 im Programm. Zwar unterscheiden sich ihre Anodenströme um mehr als 5 mA bei gleichen Betriebsspannungswerten, trotz identischer Labels, wie sich im Nachhinein herausstellte. Aber dafür waren sie relativ preisgünstig. Desweiteren habe ich mir noch erlaubt, meinem Amp als Gimmick einen neuen Indicator zu spendieren. Die eckige LED sah mir zu modern aus. TAD hat hier nach meinem Geschmack was Rundes, Gefälligeres.
Der Bedarf errechnet sich somit auf rund 130,- Euro, alle Versandkosten eingerechnet. Voilá, alles geliefert:
Es kann losgehen!
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