Nun dann glaub an was du willst, aber es.gibt technisch gesehen (auch im Consumerbereich) kaum andere Lösungen, Sonderfälle mal ausgenommen. Aber um solche handelt es sich hier nicht!
Sorry Wolle, ich will dir da echt nicht an den Karren fahren, aber ich kann das einfach nicht so unkommentiert stehen lassen, weil das leider schlicht und ergreifend Blödsinn ist.
Ich versuch das jetzt noch ein letztes Mal aufzuräumen, weil ich eigentlich schon glaube, dass wir letztendlich doch das Gleiche meinen und uns da aber grade irgendwie festgefahren haben.
Nachfolgend also die "kleine Steckerkunde" nochmals aus meiner Sichtweise:
TS-Klinkenstecker: Zweipolig. Hat nur Signal und Schirm, kann also - da sind wir uns einig - nur ein einzelnes Signal übertragen und das auch nur unsymmetrisch, was bei langen Kabelwegen Einstreuungen zur Folge haben kann.
TRS-Klinkenstecker. Dreipolige Klinke. Was kann man da drüber laufen lassen? Entweder ein einzelnes differentielles Signal, dessen Signale der beiden Adern gegenüber eine reellen oder gedachten Bezugmasse Amplituden in exakt gegenläufiger Auslenkung produzieren würden, wenn man sich das auf einem Oszilloskop ansähe. Auftretende Einstreuungen werden durch die Gleichtaktunterdrückung im Differentialverstärker des "empfangenden" Gerätes eliminiert.
Was kann man noch drüber laufen lassen? Zwei unterschiedliche Signale, mit dem Vorteil, dass man deren Massepotentiale zusammenlegt und sich so gegenüber der Möglichkeit "2x TS-Klinke" einen Kontakt spart und das somit über einen dreipoligen Klinkenstecker jagen kann. Ob das jetzt 2x faktisch
das selbe Signal ist (weil ich mir grade ein Studioprojekt anhöre und bei allen Kanälen den PAN auf Center stehen habe), zwei
völlig unterschiedliche Kanäle (z.B. aus einem Drumcomputer einmal der Klick für den Drummer und einmal Samples, die bei Bedarf abgefeuert werden) oder ein "echtes" Stereosignal einer gemasterten Studioaufnahme, ist dabei doch völlig Rille.
Fakt ist, dass bei sämtlichem Consumergedöns immer nur unsymmetrische Verbindungen zum Einsatz kommen. Das Zeug ist auch nicht dafür gedacht, dass da jemand 30m Klinkeverlängerung dransteckt. Und wenn doch, dann ist das halt sein Problem, wenn die Chose zu brummen anfängt.
Man zeige mir auch nur einen einzigen Consumer-MP3-Player mit symmetrischen Ausgängen oder irgendeine Multimedia-Box beim Saturn/MediaMarkt/Euronics/whatever mit symmetrischen Eingängen (
nicht: "dreipolig" - das ist er bei unsymmetrisch Stereo worum es uns geht ja auch). Da kann man wahrscheinlich froh sein, wenn zumindest der dritte hinzugeholte Verkäufer mit 30 Jahren Berufserfahrung grob eine Idee hat, was ich eigentlich grade von ihm will.
Es passt ganz gut, dass mir gestern einer auf einer Hochzeit so einen JBL-Brüllwürfel (langgezogene Klorolle) in die Hand drückte, mit der Frage ob man zumindest die vielleicht irgendwie ans Pult dranhängen könnte, weil sein neumodernes Eierfon ja nur noch Drecks-Lightning hat und er da mangels Adapter auf 3,5er-Klinke nur per Bluetooth rauskann. Die Kiste hatte links und rechts einen Lautsprecher, kann also ein über die 3,5er Klinke (war neben Micro-USB zum Laden und Bluetooth ebenfalls vorhanden, ein Ausgang indes leider nicht) angelegtes Stereosignal auch wirklich als Stereo ausgeben.
Wie gesagt, wenn eine Box im Gegensatz dazu nur einkanalig ausgeführt ist, dann wird entweder ein Kanal verworfen oder die Signale werden halt intern summiert. Das habe ich aber 1:1 auch so bereits geschrieben. So macht es z.B. meine Electro Voice ZLX 12P, die hat - oh welch Wunder - auch einen
dreipoligen, unsymmetrisch ausgeführten 3,5mm Klinkeneingang (um es jetzt mal ganz genau definiert zu schreiben, vulgo "AUX-In"), damit man da eben mal schnell sein Handy anstecken kann und aber keiner der beiden Kanäle fehlt, auch wenn man eine Aufnahme mit extremem Stereopanorama anhört (z.B Git 1 90% links, Git 2 90 % rechts). Ein Stereobild ergibt sich beim anhören natürlich nicht, ist ja auch vollkommen logisch.
So.
Jetzt aber wieder zurück zum Ausgangsproblem. Es wäre halt schon ganz nett, wenn serbe204 jetzt endlich mal den konkreten Lautsprechertyp nennen könnte. Denn laut seiner Argumentation erwarte ich jetzt hier mindestens etwas à la zwei Lautsprecher mit je zwei Koaxtreibern, die von unabhängigen Kanälen des internen Ampmoduls angefahren werden. Dann würde es sich wirklich um eine Box handeln, die ein anliegendes Stereosignal auch in Stereo wiedergeben kann.
Ich streite überhaupt nicht ab, dass die meisten professionellen Studiomonitore symmetrische Klinkeneingänge haben, aber das sind dann 6,3er (3,5er Drecks-Miniklinke bricht ja schon von allein ab, wenn ich das mit meinem bayrischen Grantlerblick nur schief ansehe
) und auch nix aus dem "Consumerbereich". In diesem wird man symmetrische Eingänge wie gesagt annähernd vergeblich suchen. Punkt.