Echt? Wenn ich Röhren runterwerfen würde, würde das Glas brechen - da ist es mir dann egal ob das System schief ist. Oder ist deine 6L6WGB im Stahlgehäuse, weil militärisch spezifiziert?
Ich präsentiere mal "Exhibit A":
Andere Perspektive und mit Hilfslinien:
Habe ich so bei alten Röhren noch nicht gesehen. Bei den heutigen habe ich ECC83 gesehen, die so aussahen...
Ich halte prinzipiell nichts von der Diskussion NOS besser/schlechter als aktuelle Röhren, dazu sind Röhren einfach zu unvorhersagbar und das ist bei NOS als auch aktueller Produktion der Fall.
Die Röhren waren früher enger toleriert. Das stand zwar nicht im Datenblatt, aber die Anzahl an Gurken war niedriger als heute. Wenn ihr euch mit Leuten unterhaltet, die heute 80 sind und die in der Röhrenecke entwickelt haben, dann werden die euch sagen, dass es damals nicht üblich war, selektierte ECC83 und so Zeug zu verkaufen. Premium, selected, moonshine virgin special edition oder sonstwas? Damals nicht, heute schon. Warum?
Qualität in den 60er Jahren hin oder her, wenn ich für zwei KT66 Röhren knapp 500€ als "NOS" bezahle muss, müssen diese mindestens 10x länger halten als aktuelle Ware.
Das ist mir schon bewusst, dass die alten Dinger sehr viel Geld kosten, weil die Verkäufer wissen, was die Leute zu zahlen bereit sind. Es gibt aber immer wieder mal Gelegenheiten, sowas günstig zu kaufen, nur muss man dazu Leute kennen oder eben wie ich seit >10 Jahren allen möglichen alten Schrott sammeln und da ab und zu ein Schätzchen mit ergattern.
Ich habe für die 3 Stück 6L6WGB, die ich hier habe, 50€ gezahlt. Die waren neu, sind nicht selektiert (eine ist sogar aus einem anderen Jahr) und trotzdem kann ich die einfach gegeneinander tauschen und die Ruheströme sind ca. gleich (nicht nennenswerter Unterschied, einstellige mA). Heute? undenkbar.
Das schließt auch ein das das Glas nicht durch äußere Umstände kaputt geht z.B. Transport im Gitarrenverstärker.
Wenn das passiert, dann sind entweder die Röhren mechanisch Müll (da gab es Serien mit hauchdünnem Glas und Problemen mit Spannungsrissen) oder die Befestigung ist nicht korrekt.
Die komischen Federklapperdinger sind keine korrekte Röhrenmontage. Wenn man schon will, dass die Dinger in den Fassungen bleiben, dann sollte man es richtig machen (hier eine der besagten Tungsol NOS 6L6WGB in irgendeinem Einschub aus irgendwas brauchbar konstruiertem):
Das kratzt nicht seitlich an der Röhre, es wackelt nichts und die gleiche Konstruktion habe ich auch schon mit zwei Gewindebolzen gesehen, für Anwendung im vibrationsgefährdeten MIL Bereich. Am besten umwickelt man das Ganze noch mit Asbest...oder halt irgendwas modernem, das die Temperaturen auch aushält.
Wer einen Röhrenverstärker so baut, dass die Röhren drin HÄNGEN und nur durch die Klemmkraft der Sockelkontakte, durch irgendwelche an den Röhren scheuernde Blechdinger billigster Pressbauart oder sonstige komische Konstruktionen gehalten werden, der hat als Hersteller mechanisch versagt und da kann man den Röhren keinen Vorwurf machen.
Ebenso hat man als Hersteller versagt, wenn die mechanische Konstruktion des Verstärkers es erfordert, dass Netzkabel, Fußschalter oder sonstwas im Gehäuse rumfliegt und die Röhren beschädigen kann oder wenn ein normaler Transport dazu führen kann.
Über thermische Probleme will ich jetzt gar nicht erst reden.
Die Röhren welche in den (meisten) Gitarrenverstärkern zum Einsatz kommen sind auch keine Spezialröhren sondern "Jelly Bean" Röhren das waren sie auch früher schon, deswegen waren/sind sie auch so weit verbreitet. Die von dir genannte E83CC ist eine Weiterentwicklung die speziell für Messanwendungen konstruiert wurden, das diese (bessere) Charakteristika aufweißt als die ECC83 ist im Sinne der Konstrukteure. Nun hinzugehen und die als Referenz anzugeben, ist zwar nett hilft aber nicht wirklich dem Topic weiter, oder?
Doch, weil versuche heute mal IRGENDEINE Röhre zu bekommen, bei der der Hersteller nicht einfach das Datenblatt aus den 60ern kopiert hat (und vielleicht noch die Hälfte weggelassen hat oder wie EH reinschreibt "Rg1 max. 120 kOhm" oder sowas bei einer EL34...).
Die ECC83 waren früher natürlich deutlich eher Massenware als die E83CC oder andere Spezialröhren wie CCa, F2a, C3m usw. aber sie waren meiner Erfahrung nach nicht so ein Glücksspiel wie heute.
Die elektischen und mechanischen Eigenschaften sind zusätzlich zum Datenblatt (als "Richtwert") indiviuell von der jeweiligen Röhre abhängig. Man sieht es auch daran das sehr wenig bei den Röhren "spezifziert" ist im Sinne von "min - typ -max", das gibt darauf schon einen guten Hinweis womit eigentlich zu rechnen ist.
So gesehen ist natürlich bei den Röhren alles "typical" oder "nominal", klar - aus rechtlicher Sicht ("was GARANTIERT der Hersteller") hast du absolut Recht. Nur ist es halt so, dass ich auch schon mal 20 neue Siemens ECC83 auf mein Neuberger gesteckt habe und obwohl die unterschiedlich alt waren, waren die alle sehr nah beieinander (weniger als 10% Streuung bezogen auf den einen Arbeitspunkt, den das Ding halt prüft - ich habe nicht die kompletten Kennlinien gemessen). Bei heutigen Röhren ist das teils ein ziemliches Glücksspiel.
Wenn irgendjemand hier belastbare Infos zu größer angelegten Vergleichen hat, dann her damit. Also technischen Vergleichen - nicht "die klingt wärmer" - sowas hilft nicht, das ist - wie du absolut korrekt schreibst - heute wie damals Glücksspiel und Geschmackssache.
Und nur nochmal zum Mitschreiben: Ich sage nicht, dass NOS superduper ist und das heute alles nichts mehr taugt - ich verbaue ja selber immer wieder mal neue Röhren - ABER ich sage, dass meiner Erfahrung nach (!) die alten Dinger einfach eher das tun, was ich erwarte und ich weniger Probleme damit hatte.
Und spätestens, wenn man mal vom 0815 Musikschrott weggeht, dann merkt man die Unterschiede zwischen damals und heute DEUTLICH (Messgeräte, HF...)
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Habe ich eine hierbei zugrunde zu legende weitere Rahmenbedingung überlesen
?
Ich präzisiere: "Röhren alleine klingen nicht, und einen Klang alleine an einer Röhre (einem aktiven Bauelement in einer Schaltung) festmachen zu wollen, ist zu kurz gedacht."
Besser?
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Dann ist der Palmer 3 wohl an dir vorbei gegangen
... Vielleicht hätte es eine weniger extreme Aussage getan
???
Nein und Nein
Ich glaub er meint 6L6 vs 6L6GC... Fürn Tech mags n Unterschied geben, für uns Gitarridioten ists doch quasi das selbe
Ja, das meint er. Eine 6L6 ist keine 6L6GA ist keine 6L6GB ist keine 6L6GC ist keine 5881 ist keine KT irgendwas.
Das sind unterschiedliche Röhren mit unterschiedlichen Grenzwerten und die sollen auch so bezeichnet werden. Ein VW Polo ist auch kein Golf und der ist kein Touareg oder sonstwas, nur weil sie alle mit VW anfangen