Maijunge
Registrierter Benutzer
Sommer 2011 und ja, es war dann "die" Liebe auf den ersten Blick, nein, nicht die hübsche Nachbartochter, sondern eine 6-saitige Western-Gitarre, die auf den Namen Martin DCPA 1 hört, und ich musste 50 Jahre alt werden, um sie kennen zu lernen.
Die Dreadnought Cutaway Performing Artist der Serie 1 wurde zusammen mit ihren Schwestermodellen Grand Auditorium (GPCPA) und Orchester (OMCPA) erstmals im Jahr 2010 auf der Frankfurter Musikmesse vorgestellt. Eine Besonderheit hierbei war der eigens für die Bühne konzipierte PU Fishman F1 mit der neuen Aura-Technologie, auf die ich im Verlauf meines Reviews noch zurück kommen werde.
Und so sieht sie aus, ganz entspannt auf dem Balkon.
Der Hals liegt durch das low oval D-Profil (Performing Artist Profile) sehr angenehm und vertraut in der Hand, der seidenmatt lackierte Hals aus Sapele ermöglicht einen leicht gleitenden up and down Lauf. Die Sattelbreite mit 44,45 mm kommt meinen von der Konzert-Gitarre jahrelang arg strapazierten Fingern sehr entgegen.
Die Saitenlage mit 3,5 mm im 12.Bund tiefes E (Werkseinstellung vermutlich Bluegrass) empfand ich persönlich anfangs für etwas zu hoch.
Einen Sound zu beschreiben ist nicht einfach und eine wohl eher persönliche Wahrnehmung, die man bemüht ist, mit manchmal poetisch klingenden Adjektiven zu füllen.
Die angenehm warm klingenden Bässe sind in der Ansprache etwas zurück haltend und könnten ein bisschen druckvoller sein, mit einen etwas härteren Anschlag beim Fingerpicking gegenüber den für Martin-Sound typisch betonten Mitten lässt sich das kleine Defizit jedoch ganz gut ausgleichen. Beim Strumming ist die härtere Anschlagtechnik der Bässe zu den Mitten dann meines Erachtens spieltechnisch schon etwas schwieriger.
Die brilliant klingenden Diskantsaiten haben eine insgesamt sehr gute Ansprache, das hohe e hat einen nahezu Kirchturmglocken ähnlich klaren metallisch süßlichen Klang.
Die Intonation über dem gesamten Griffbrett ist ausgezeichnet gut, und die Flageolett-Töne brillieren bezüglich meiner persönlich wahrnehmenden Tonschärfe/Intensität, wie zwei am Glasfuß angefasste und aneinander gestoßene gefüllte Kristall-Weingläser.
Resumée ist, sowohl unplugged als auch elektrisch verstärkt überzeugt die DCPA 1 bei Strumming und Picking durch ein insgesamt sehr ausgewogenes, gut differenziertes und offenes Sustain.
Die fehlenden/vermissten Ausführungen zum verstärkten Klang/Sound habe ich in meinem Beitrag # 16 nachgereicht. Sorry !
Kopfplatte - Mechanik
Der auffallend edele jedoch auf den ersten Blick etwas prunkig scheinende C.F. Martin Schriftzug aus filigran eingefassten Abalone wirkte bei mir zunächst etwas ungewohnt, empfand ich den traditionell gewohnten nostalgisch wirkenden Schriftzug bis dato doch als eines der optisch verbindenden Elemente mit Wiedererkennungswert.
Ebenso eine gewöhnungsbedürfige Neuheit war die Kopfplatte aus Black Richlite, einen hochwertigen und bereits im Flugzeugbau etablierten Kunststoff, dem weiter entwickelten Micarta. Man gewöhnt sich jedoch recht schnell an den modernen Style zumal es sich bei der Performing Artist Serie bekanntlich um ein "modernes" Martin-Modell handelt. Der Kopf ist aus afrikanischen Sapele.
Die Kopfplatten-Einfassung aus Ovangkol gefiel mir hingegen auf Anhieb. Die gold umschlossene Mechanik mit den Martin-Stempeln läuft wie nicht anders erwartet sehr leicht und präzise.
Sattel
Der Sattel mit einer Breite von 44,45 mm ist ein mit 16" Radius kompensierter white Tusq Kunststoff, 11er und/oder 12er Saiten liegen perfekt in den Kerben.
Griffbrett - Inlays - Binding - Bundierung - Bundenden - Bundkennzeichnung
Akribisch filigran eingelegte Arrows & Squares Abalone Inlays befinden sich im Griffbrett im
3-5-7-9-12 und 15. Bund. Das Griffbrett ist aus schwarzen Ebenholz und hat ein Binding aus Ovangkol. Die Bundierung ist absolut sauber in den Nuten eingepasst, die Bünde sind Plek abgerichtet und die Bundenden sorgfältig abgerundet. Der Hals besteht aus dem afrikanischen Sapele und weist eine schöne gestrichelte Maserung auf. Foto ganz rechts zeigt die Bundkennzeichnung an der Griffbrettkante. (kleine eingefasste Dots)
Übergang Halsfuß-Korpus-Gurtpin
Der perfekt sitzende und präzise sauber angedockte Halsfuß am Korpus ist eine Mortise Tenon Neck Joint, kurz Zapfenverbindung. Die hochwertige Verarbeitung im Bereich Übergang seidenmatt lackierten Halsfuß und hochglanz lackierten Korpus ist auf den Fotos dokumentiert.
Seitlich am Halsfuß (Foto oben rechts) befindet sich der Gurtpin.
Korpus-Binding - Schallloch - Schallloch-Hygrometer -
Schlicht schönes perfekt verarbeitetes Ovangkol-Binding auch am Korpus. Das Schallloch ist mit einen eingefassten Ring aus Abalone verziert.
Foto rechts mit einem digitalen Schallloch-Hygrometer von Crafter soll lediglich als Anschauung dienen.
Decke - Boden-Bracing - Innenleben/Seriennummer - Halseinstellschraube
Die Decke aus massiver Sitka-Fichte ist feinjährig mit sehr gleichmäßigen Spiegel und einer schön ausbalancierten Farbsättigung, dazu zwei bear claws bookmatched, seitlich links und rechts unterhalb der Brücke. Die Konstruktion der Decke ist das Hybrid X scalloped 5/16" Bracing, verantwortlich für eine gute Deckenschwingung und auch den Sound.
Zoomt man mit der Nase an das Schallloch und schnuppert, hat sie (3 Jahre nach Kauf) immer noch diesen genüsslich frischen und aromatischen Fichtenholzduft.
Sehr vorbildlich und sorgsam eingepasst und verleimt wurde die DCPA 1 auch innen, an den Decken-und Bodenverstrebungen, und dem semicircle kerfling ribbon lining (eingeschnittenes Bandfutter).
Leimnasen, vorstehende Holzfasern, kleinste Äste oder Holzsplitter ? -Fehlanzeige ! alles top !
Die eingeläserte Seriennummer gut sichtbar, leicht zugänglich auch die Einstellschraube für den Halsspannstab (Trussrod) oberhalb des Schalllochs/direkt unter der Decke.
Zargen & Boden - Korpusansicht - Saitenhalter/Steg/Stegeinlage
Zargen und Boden sind aus schön gemaserten ostindischen Palisander,dessen Bestand in Indien nur noch sehr gering ist, lat. Dalbergia Latifolia wird mittlerweile seit über 30 Jahren in Indonesien kultiviert. Zargen und Boden sind jeweils Hochglanz lackiert, alle Martin-Gitarren werden ja bekanntlich mit Nitrolack veredelt. Der Boden ist solid bookmatched und in der Mitte geteilt, der Kontrast des eingearbeiteten Holzstreifen hätte etwas stärker ausfallen können.
Das Pickguard ist ein Delmar Tortoise. Saitenhalter und Steg sind aus schwarzen Ebenholz im satin finsih, die Plek abgerichtete Stegeinlage ist aus Knochen. Die Endpins sind aus Kunststoff mit am Kopf verzierten Abalone-Dots, die Kragenkanten der Endpins sitzen auf dem Steghalter dicht auf.
PU-Innenleben - PU-Regler - Gurtpin/Batteriefach - Martin-Koffer - Begleitdokumente
Im Schallloch sitzt der Fishman F1 Aura PU, in der Zarge verbaut sind die beiden Multifunktion-Button Edit und Volume sowie eine Digitalanzeige. Am Ende der Gitarre befindet sich in der Zarge der zweite Gurtpin und das Batteriefach, Stromquelle ist eine 9 Volt Blockbatterie.
Im Lieferumfang enthalten ist der Original Martin-Koffer 345 PA Hardshell brown, made in canada mit Innenfutter aus weinroten Plüsch, im Koffer ist ein zu klappbares Verstaufach für Ersatzsaiten und diversen Zubehör. Die Gitarre gleitet passgenau in den Koffer der bei einem stolzen Leergewicht von ca. 6,5kg doch einen stabil verarbeiteten Eindruck hinterlässt, die Scharnierverschlüsse haben wenig Spiel und sind stabil.
Die Begleitdokumente beinhalten, Kopfplatten-Etikett, Garantiekarte, Pflege-und Aufbewahrungshinweise, kleines Heft Pflegeanleitung mit Abbildungen und Bedienungsanleitung PU in englisch (kleines Heft)
kleine abschließende Bider-Galerie
Der eingebaute Tonabnehmer ist ein Fishman F1 Aura mit integrierten Stimmgerät (Tuner) und beinhaltet eine Vielzahl von Features. An der Gitarre befinden sich lediglich eine Digitalanzeige und zwei Knöpfe (Edit und Volume) mit Multifunktionen, die das Stimmen der Gitarre und 9 verschiedene Mikrofonisierungen ermöglichen. Durch drücken und halten des Edit-Button und drehen des Volume-Button gelangt man zu den jeweils gewünschten Image.
Die Aura Acoustic Imaging Technology verwendet die in den Fishman Audio Laboren entwickelten digitalen Algorithmen.
Die Menüführung aufgrund der lediglich 2 Multitask-Button ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, die im Lieferumfang enthaltene Bedienungsanleitung in englisch mit vielen Abbildungen sehr hilfreich, die Beschreibung der Funktionen allerdings kurz und knapp erklärt. Zu empfehlen wäre hier der download der ausführlichen deutschen Anleitung als PDF-Datei unter www.martin-gitarren.de
Die Martin DCPA 1 besteht aus hochwertig erlesenen Edelhölzern mit einer Top verarbeiteten Konstruktion und ist aufgrund ihrer sehr angenehmen Bespielbarkeit sowohl für strumming als auch Fingerpicking geeignet und in allen Bereichen einsetzbar.
Durch die dünne mehrschichtig aufgetragene NitrolackHochglanzveredelung, hübsche akribisch und filigran eingefasste Abalone-Inlays in der Kopfplatte, im Griffbrett und am Schallloch und das schlicht schöne Ovangkol-Binding am Kopf, Hals und Korpus ist die DCPA 1 auch optisch eine absolute Augenweide.
Eine akustische Western-Gitarre mit dem legendären Martin-Sound, ob unplugged zuhause, unterwegs oder elektrisch verstärkt durch den Fishman F1 Aura Tonabnehmer für die Bühne,sie ist auf jeden Fall ein Instrument im Segment der Spitzenklasse und absolut empfehlenswert.
Bewusst habe ich hier auf eine ausführliche Schilderung der Kaufentstehung verzichtet, diese ist bzw. war bereits im alten MB auf meinem Profil veröffentlicht.
Gekauft habe ich sie im August 2011 neu, über einen Online-Musikfachhandel, ich war mir allen Risiken bewusst (Serienstreuung, Transport,etc.), zum Glück kam die DCPA 1 per UPS im 1A-Zustand, eine Serienstreuung bezgl. dem Klang konnte ich nicht wahrnehmen.
Der Kaufpreis war 2.999,00 € statt 3.290,00 € in den Musikfachgeschäften in Berlin.
Die DCPA 1 gibt es in 3 abweichenden Versionen, meine nachfolgenden Angaben sind jedoch ohne Gewähr.
1.Version DCPA 1 (mein Modell ab 2009)
auf der Webseite von Martin als inactive gelistet, d.h. sie wird nicht mehr gebaut.
2.Version DCPA 1 + aktueller Preis: 3.290,00 €
(neue und aktuell gebaute Version) abweichende Features zu Version 1 sind u.a. der Simple Dove Tail Neck Joint, abgeänderte Form der Griffbrett-Inlays und ein überarbeiteter PU Fishman F1 + mit erleichterter Menüführung
3. Version DCPA 1 Madagaskar aktueller Preis: 4.899,00 €
auf der Webseite von Martin als inactive gelistet, d.h. sie wird nicht mehr gebaut, Besonderheiten u.a. Decke aus Adirondack-Fichte, Standard X scalloped (Golden Era Style) forward shifted, Kopf, Boden & Zargen aus Madagaskar-Palisander, Inlays etc.
So mein liebes MB, das war mein erstes Review, trotz der unerwarteten Länge würde ich mich über jedes Feedback sehr freuen, für eventuelle kritische Anmerkungen bin ich jederzeit offen, man lernt nie aus.
In diesem Sinne, es grüßt Euch alle herzlichst,
Euer Maijunge
Die Dreadnought Cutaway Performing Artist der Serie 1 wurde zusammen mit ihren Schwestermodellen Grand Auditorium (GPCPA) und Orchester (OMCPA) erstmals im Jahr 2010 auf der Frankfurter Musikmesse vorgestellt. Eine Besonderheit hierbei war der eigens für die Bühne konzipierte PU Fishman F1 mit der neuen Aura-Technologie, auf die ich im Verlauf meines Reviews noch zurück kommen werde.
Und so sieht sie aus, ganz entspannt auf dem Balkon.
Technische Daten
- Korpusform D 14 Fret Cutaway
- Decke massiv Sitka-Fichte
- Bracing Hybrid X scalloped 5/16"
- Zargen massiv ostindischer Palisander
- Boden massiv ostindischer Palisander
- Mechanik enclosed gold
- Kopfplatte Black Richlite
- Kopfplatten-Inlay C.F. Martin in Abalone (Perlmutt) eingefasst
- Kopf Sapele
- Kopf-Binding Ovangkol
- Sattel 16" Radius compensated/white tusq
- Sattelbreite 44,45 mm
- Mensur 645 mm
- Bünde 20
- Griffbrett schwarzes Ebenholz
- Griffbrett-Inlays Arrows & Squares in Abalone (Perlmutt) eingefasst
- Griffbrett-Binding Ovangkol
- Hals Sapele
- Halsprofil Performing Artist Profile (low oval)
- Korpus-Binding Ovangkol
- Schallloch Ring Abalone (Perlmutt) eingefasst
- Schlagbrett Delmar Tortoise
- Steghalter schwarzes Ebenholz
- Stegeinlage Knochen
- Besaitung ab Werk Martin SP Lifespan 7100 Phosphor Bronze light gauge
- Tonabnehmer Fishman F1 Aura mit Tuner
- Gewicht Gitarre ca. 2,5 kg
- Koffer Original Martin 345 PA Hardshell brown made in canada
- Gewicht Koffer ca. 6,5 kg
Bespielbarkeit/Haptik
Der Hals liegt durch das low oval D-Profil (Performing Artist Profile) sehr angenehm und vertraut in der Hand, der seidenmatt lackierte Hals aus Sapele ermöglicht einen leicht gleitenden up and down Lauf. Die Sattelbreite mit 44,45 mm kommt meinen von der Konzert-Gitarre jahrelang arg strapazierten Fingern sehr entgegen.
Die Saitenlage mit 3,5 mm im 12.Bund tiefes E (Werkseinstellung vermutlich Bluegrass) empfand ich persönlich anfangs für etwas zu hoch.
Sound
Einen Sound zu beschreiben ist nicht einfach und eine wohl eher persönliche Wahrnehmung, die man bemüht ist, mit manchmal poetisch klingenden Adjektiven zu füllen.
Die angenehm warm klingenden Bässe sind in der Ansprache etwas zurück haltend und könnten ein bisschen druckvoller sein, mit einen etwas härteren Anschlag beim Fingerpicking gegenüber den für Martin-Sound typisch betonten Mitten lässt sich das kleine Defizit jedoch ganz gut ausgleichen. Beim Strumming ist die härtere Anschlagtechnik der Bässe zu den Mitten dann meines Erachtens spieltechnisch schon etwas schwieriger.
Die brilliant klingenden Diskantsaiten haben eine insgesamt sehr gute Ansprache, das hohe e hat einen nahezu Kirchturmglocken ähnlich klaren metallisch süßlichen Klang.
Die Intonation über dem gesamten Griffbrett ist ausgezeichnet gut, und die Flageolett-Töne brillieren bezüglich meiner persönlich wahrnehmenden Tonschärfe/Intensität, wie zwei am Glasfuß angefasste und aneinander gestoßene gefüllte Kristall-Weingläser.
Resumée ist, sowohl unplugged als auch elektrisch verstärkt überzeugt die DCPA 1 bei Strumming und Picking durch ein insgesamt sehr ausgewogenes, gut differenziertes und offenes Sustain.
Die fehlenden/vermissten Ausführungen zum verstärkten Klang/Sound habe ich in meinem Beitrag # 16 nachgereicht. Sorry !
Optik & Verarbeitung
Kopfplatte - Mechanik
Der auffallend edele jedoch auf den ersten Blick etwas prunkig scheinende C.F. Martin Schriftzug aus filigran eingefassten Abalone wirkte bei mir zunächst etwas ungewohnt, empfand ich den traditionell gewohnten nostalgisch wirkenden Schriftzug bis dato doch als eines der optisch verbindenden Elemente mit Wiedererkennungswert.
Ebenso eine gewöhnungsbedürfige Neuheit war die Kopfplatte aus Black Richlite, einen hochwertigen und bereits im Flugzeugbau etablierten Kunststoff, dem weiter entwickelten Micarta. Man gewöhnt sich jedoch recht schnell an den modernen Style zumal es sich bei der Performing Artist Serie bekanntlich um ein "modernes" Martin-Modell handelt. Der Kopf ist aus afrikanischen Sapele.
Die Kopfplatten-Einfassung aus Ovangkol gefiel mir hingegen auf Anhieb. Die gold umschlossene Mechanik mit den Martin-Stempeln läuft wie nicht anders erwartet sehr leicht und präzise.
Sattel
Der Sattel mit einer Breite von 44,45 mm ist ein mit 16" Radius kompensierter white Tusq Kunststoff, 11er und/oder 12er Saiten liegen perfekt in den Kerben.
Griffbrett - Inlays - Binding - Bundierung - Bundenden - Bundkennzeichnung
Akribisch filigran eingelegte Arrows & Squares Abalone Inlays befinden sich im Griffbrett im
3-5-7-9-12 und 15. Bund. Das Griffbrett ist aus schwarzen Ebenholz und hat ein Binding aus Ovangkol. Die Bundierung ist absolut sauber in den Nuten eingepasst, die Bünde sind Plek abgerichtet und die Bundenden sorgfältig abgerundet. Der Hals besteht aus dem afrikanischen Sapele und weist eine schöne gestrichelte Maserung auf. Foto ganz rechts zeigt die Bundkennzeichnung an der Griffbrettkante. (kleine eingefasste Dots)
Übergang Halsfuß-Korpus-Gurtpin
Der perfekt sitzende und präzise sauber angedockte Halsfuß am Korpus ist eine Mortise Tenon Neck Joint, kurz Zapfenverbindung. Die hochwertige Verarbeitung im Bereich Übergang seidenmatt lackierten Halsfuß und hochglanz lackierten Korpus ist auf den Fotos dokumentiert.
Seitlich am Halsfuß (Foto oben rechts) befindet sich der Gurtpin.
Korpus-Binding - Schallloch - Schallloch-Hygrometer -
Schlicht schönes perfekt verarbeitetes Ovangkol-Binding auch am Korpus. Das Schallloch ist mit einen eingefassten Ring aus Abalone verziert.
Foto rechts mit einem digitalen Schallloch-Hygrometer von Crafter soll lediglich als Anschauung dienen.
Decke - Boden-Bracing - Innenleben/Seriennummer - Halseinstellschraube
Die Decke aus massiver Sitka-Fichte ist feinjährig mit sehr gleichmäßigen Spiegel und einer schön ausbalancierten Farbsättigung, dazu zwei bear claws bookmatched, seitlich links und rechts unterhalb der Brücke. Die Konstruktion der Decke ist das Hybrid X scalloped 5/16" Bracing, verantwortlich für eine gute Deckenschwingung und auch den Sound.
Zoomt man mit der Nase an das Schallloch und schnuppert, hat sie (3 Jahre nach Kauf) immer noch diesen genüsslich frischen und aromatischen Fichtenholzduft.
Sehr vorbildlich und sorgsam eingepasst und verleimt wurde die DCPA 1 auch innen, an den Decken-und Bodenverstrebungen, und dem semicircle kerfling ribbon lining (eingeschnittenes Bandfutter).
Leimnasen, vorstehende Holzfasern, kleinste Äste oder Holzsplitter ? -Fehlanzeige ! alles top !
Die eingeläserte Seriennummer gut sichtbar, leicht zugänglich auch die Einstellschraube für den Halsspannstab (Trussrod) oberhalb des Schalllochs/direkt unter der Decke.
Zargen & Boden - Korpusansicht - Saitenhalter/Steg/Stegeinlage
Zargen und Boden sind aus schön gemaserten ostindischen Palisander,dessen Bestand in Indien nur noch sehr gering ist, lat. Dalbergia Latifolia wird mittlerweile seit über 30 Jahren in Indonesien kultiviert. Zargen und Boden sind jeweils Hochglanz lackiert, alle Martin-Gitarren werden ja bekanntlich mit Nitrolack veredelt. Der Boden ist solid bookmatched und in der Mitte geteilt, der Kontrast des eingearbeiteten Holzstreifen hätte etwas stärker ausfallen können.
Das Pickguard ist ein Delmar Tortoise. Saitenhalter und Steg sind aus schwarzen Ebenholz im satin finsih, die Plek abgerichtete Stegeinlage ist aus Knochen. Die Endpins sind aus Kunststoff mit am Kopf verzierten Abalone-Dots, die Kragenkanten der Endpins sitzen auf dem Steghalter dicht auf.
PU-Innenleben - PU-Regler - Gurtpin/Batteriefach - Martin-Koffer - Begleitdokumente
Im Schallloch sitzt der Fishman F1 Aura PU, in der Zarge verbaut sind die beiden Multifunktion-Button Edit und Volume sowie eine Digitalanzeige. Am Ende der Gitarre befindet sich in der Zarge der zweite Gurtpin und das Batteriefach, Stromquelle ist eine 9 Volt Blockbatterie.
Im Lieferumfang enthalten ist der Original Martin-Koffer 345 PA Hardshell brown, made in canada mit Innenfutter aus weinroten Plüsch, im Koffer ist ein zu klappbares Verstaufach für Ersatzsaiten und diversen Zubehör. Die Gitarre gleitet passgenau in den Koffer der bei einem stolzen Leergewicht von ca. 6,5kg doch einen stabil verarbeiteten Eindruck hinterlässt, die Scharnierverschlüsse haben wenig Spiel und sind stabil.
Die Begleitdokumente beinhalten, Kopfplatten-Etikett, Garantiekarte, Pflege-und Aufbewahrungshinweise, kleines Heft Pflegeanleitung mit Abbildungen und Bedienungsanleitung PU in englisch (kleines Heft)
kleine abschließende Bider-Galerie
PU
Der eingebaute Tonabnehmer ist ein Fishman F1 Aura mit integrierten Stimmgerät (Tuner) und beinhaltet eine Vielzahl von Features. An der Gitarre befinden sich lediglich eine Digitalanzeige und zwei Knöpfe (Edit und Volume) mit Multifunktionen, die das Stimmen der Gitarre und 9 verschiedene Mikrofonisierungen ermöglichen. Durch drücken und halten des Edit-Button und drehen des Volume-Button gelangt man zu den jeweils gewünschten Image.
Die Aura Acoustic Imaging Technology verwendet die in den Fishman Audio Laboren entwickelten digitalen Algorithmen.
Die Menüführung aufgrund der lediglich 2 Multitask-Button ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, die im Lieferumfang enthaltene Bedienungsanleitung in englisch mit vielen Abbildungen sehr hilfreich, die Beschreibung der Funktionen allerdings kurz und knapp erklärt. Zu empfehlen wäre hier der download der ausführlichen deutschen Anleitung als PDF-Datei unter www.martin-gitarren.de
Zusammenfassung/Fazit
Die Martin DCPA 1 besteht aus hochwertig erlesenen Edelhölzern mit einer Top verarbeiteten Konstruktion und ist aufgrund ihrer sehr angenehmen Bespielbarkeit sowohl für strumming als auch Fingerpicking geeignet und in allen Bereichen einsetzbar.
Durch die dünne mehrschichtig aufgetragene NitrolackHochglanzveredelung, hübsche akribisch und filigran eingefasste Abalone-Inlays in der Kopfplatte, im Griffbrett und am Schallloch und das schlicht schöne Ovangkol-Binding am Kopf, Hals und Korpus ist die DCPA 1 auch optisch eine absolute Augenweide.
Eine akustische Western-Gitarre mit dem legendären Martin-Sound, ob unplugged zuhause, unterwegs oder elektrisch verstärkt durch den Fishman F1 Aura Tonabnehmer für die Bühne,sie ist auf jeden Fall ein Instrument im Segment der Spitzenklasse und absolut empfehlenswert.
Abschließende Anmerkungen
Bewusst habe ich hier auf eine ausführliche Schilderung der Kaufentstehung verzichtet, diese ist bzw. war bereits im alten MB auf meinem Profil veröffentlicht.
Gekauft habe ich sie im August 2011 neu, über einen Online-Musikfachhandel, ich war mir allen Risiken bewusst (Serienstreuung, Transport,etc.), zum Glück kam die DCPA 1 per UPS im 1A-Zustand, eine Serienstreuung bezgl. dem Klang konnte ich nicht wahrnehmen.
Der Kaufpreis war 2.999,00 € statt 3.290,00 € in den Musikfachgeschäften in Berlin.
Die DCPA 1 gibt es in 3 abweichenden Versionen, meine nachfolgenden Angaben sind jedoch ohne Gewähr.
1.Version DCPA 1 (mein Modell ab 2009)
auf der Webseite von Martin als inactive gelistet, d.h. sie wird nicht mehr gebaut.
2.Version DCPA 1 + aktueller Preis: 3.290,00 €
(neue und aktuell gebaute Version) abweichende Features zu Version 1 sind u.a. der Simple Dove Tail Neck Joint, abgeänderte Form der Griffbrett-Inlays und ein überarbeiteter PU Fishman F1 + mit erleichterter Menüführung
3. Version DCPA 1 Madagaskar aktueller Preis: 4.899,00 €
auf der Webseite von Martin als inactive gelistet, d.h. sie wird nicht mehr gebaut, Besonderheiten u.a. Decke aus Adirondack-Fichte, Standard X scalloped (Golden Era Style) forward shifted, Kopf, Boden & Zargen aus Madagaskar-Palisander, Inlays etc.
So mein liebes MB, das war mein erstes Review, trotz der unerwarteten Länge würde ich mich über jedes Feedback sehr freuen, für eventuelle kritische Anmerkungen bin ich jederzeit offen, man lernt nie aus.
In diesem Sinne, es grüßt Euch alle herzlichst,
Euer Maijunge
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