[REVIEW] Mikrofon AE5100 und Vergleichstest zu MD441 und LineAudio CM3

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Hallo liebe Recording-Begeisterte,

letztens sprachen wir in einem Thread über die Mikrofonierung von klassischen Gitarren:
https://www.musiker-board.de/threads/mikrofon-fuer-klassische-gitarre.673892/
Irgendwo dazwischen wurde auch in einem Video von Audio Technica das AE5100 erwähnt.
Das fand ich interessant, wollte ich gern einmal testen und habe mir eins günstig gebraucht geschossen.
Der Neupreis liegt bei ca. 290,-

Der Hintergrund:
Ich brauchte noch ein Mikrofon für meinen Recording-Rucksack.
Neben meinem Notebook ist da noch das Apollo Twin, die benötigten Kabel und natürlich ein Mikrofon drin. Das war bisher Immer das MD441, weil das gut für viele Dinge funktioniert.
Nur ist es halt ziemlich unhandlich und groß.

Die kleinen CM3 kamen nicht in Frage, da sie durch ihre breite Niere zu viel Raum einfangen, was nicht immer gut ist.
Speziell habe ich den Rucksack immer dabei, wenn ich mich allein oder mit Freunden z.B. in den Proberaum zurückziehe und an neuen Songs und Ideen arbeite.
Da die Akustik nicht überall 100%ig optimal ist, ich aber gern auch schon mal Spuren direkt weiter verwenden möchte, fehlte mir da noch ein robustes Allround-Mikrofon.

Dafür kam mir das AE5100 passend vor. Außerdem finde ich den Hybridcharakter interessant.
Es handelt sich nämlich nicht um ein Kleinmembran-Kondensator sondern hat eine mittelgroße Membran bei ansonsten vergleichbarer Größe und Durchmesser zu KMK - Mikrofonen.
Audio Technica listet es als Großmembran-Mikrofon.

AE5100.jpg



Technisches


Richtcharakteristik: Niere
Frequenzgang: 20 bis 20.000Hz
Impedance: 150 Ohm
Rauschabstand: 11db SPL
Bass-Roll off 80Hz bei 12dB/Oktave
10dB Pad-Schalter
max. Schalldruck: 148 dB SPL
Gewicht: 143g
Abmessungen: 148,5 mm x 26 mm



Polar Pattern und Frequenzgang
ae5100_polar.jpg
ae5100_freq.jpg


Praxistest

Die ersten Tests habe ich mit 2 verschiedenen Akustikgitarren ( Gibson Hummingbird mit .012 Roundwounds und Cort Earth mit 0.11 Flatwounds) und meinem Banjo durchgeführt:
Im Test hatte ich die 3 Mikrofone die äußerlich ungleicher nicht sein könnten:
Sennheiser MD441
Line Audio CM3
Audio Technica AE5100

3_ungleiche.jpg



Die Mikrofone wurden nebeneinander angeordnet und zeigten auf denselben Spot.
Bei den Gitarren war das der 12.Bund im Abstand von knapp 30 cm.
Beim Banjo zeigen die Mikrofone auf einen Punkt unterhalb der Bridge.

Ich wollte alle 3 Mikrofone gleichzeitig in einem Take mitschneiden, um Spielvariationen zu vermeiden.
Durch die Anordnung ergeben sich natürlich leicht unterschiedliche Mikrofonwinkel, das lässt sich bei gleichzeitiger Aufnahme nicht vermeiden.
Die unterschiedlichen Charakteristiken kommen aber trotzdem sehr deutlich zum Vorschein. Das mittig platzierte CM3 fängt durch seine große Niere viel vom Schallloch ein, wie man gut hören kann.


Die Mikrofone hängen an einem Apollo Interface ohne jegliche weitere Komponenten in der Kette. Gain-Einstellungen (die Lautstärken wurden im Nachgang noch angeglichen):

Gain.png


Audiofiles

Die einzelnen Dateien finden sich im WAV-Format unter https://app.box.com/s/gd83l04lrbkuwr94pli4px3z677do5ti
Hier sind die entsprechenden MP3-Files verlinkt

Akustikgitarre Strumming (Flatwounds)

AE5100



CM3



MD441



Akustikgitarre bluesy (Flatwounds)

AE5100



CM3



MD441



Akustikgitarre Fingerpicking (Flatwounds)

AE5100



CM3



MD441



Akustikgitarre Plektrum gepickt (Flatwounds)

AE5100



CM3



MD441



Akustikgitarre Strumming (Roundwounds)

AE5100



CM3



MD441



Akustikgitarre bluesy (Roundwounds)

AE5100



CM3



MD441



Banjo1

AE5100



CM3



MD441



Banjo2

AE5100



CM3



MD441




Kurzfazit


Nach den ersten Tests eignet sich das AE5100 sehr gut als „ToGo“-Mikrofon, wenn man ohne weitere Nachbearbeitungen natürliche, schlanke Aufnahmen haben will.
AE heisst ausgeschrieben „Artist Elite“ - ich würde sagen, das passt.
Ich denke, es richtet sich vor allem an Musiker, die ohne viel technischen Aufwand in der Nachbearbeitung einfach gute Aufnahmen machen wollen und dafür nicht x Spezialisten benötigen (wie das im Studio der Fall ist), sondern einen guten Allrounder.

An der Hummingbird wirkt es mir in der Postion (12. Bund) etwas zu hell bis metallisch, da würde ich in jedem Fall andere Positionen ausprobieren.
Bei Gitarren mit weniger Präsenten, wie meiner Cort mit den Flatwounds passt das ganz gut. Auch am Banjo funktioniert das Mikrofon gut, wobei es da natürlich noch unzählige andere Positionen gibt, die ebenfalls erkundet werden wollen. Da sind Banjos wahre Klangwunder - durch die unterschiedlichen Materialien auf engsten Raum klingt ein Banjo an jedem Zentimeter anders - von warm, matt oder weich bis blechern, metallisch und attackreich.
In jedem Fall kommt das AE5100 in meinen Recording.Rucksack, das gute alte MD441 darf im bequemen Zuhause bleiben.
Ich werde in den nächsten Tagen noch weitere Instrumente und Stimmen testen (derzeit bin ich erkältungsbedingt komplett stimmlos).

Meinungen und Anregungen sind wie immer gern willkommen.
Besten Dank für die Aufmerksamkeit, wer es bis hier geschafft hat :)
 
Eigenschaft
 

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sehr schön - kurz und knackig :)
Als Vorbesitzer des 441 bin ich natürlich nicht ganz objektiv und gebe zu, dass mich vor allem der Unterschied zu den modernen Typen interessiert hat. Altersmässig dürften mindestens 2 Jahrzehnte zwischen den Probanden liegen - dass Sennheiser da ein 1a Produkt abgeliefert hat, kommt ziehmlich gut raus.
Aber betreffend der Einschätzung des AE5100 stimme ich dir 100% zu. Ein frischer, neutraler Ton, der auch nicht 'unmusikalisch' rüberkommt. Unter Platz/Gewichtsaspekten eindeutig im Vorteil und natürlich weniger anspruchsvoll was die Vorverstärkung angeht.
Der Vergleich zeigt imho auch, dass eine bestimmte Qualität doch einen gewissen Mindestpreis erfordert.
Die 3 Kandidaten liegen jeweils um etwa den Faktor 2 auseinander.
Das CM3 funktioniert, das AE5100 macht es besser und mit dem MD441 lassen sich (bei entsprechender Ausstattung bzw Instrument) Sahnehäubchen umsetzen.
 
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Das CM3 funktioniert, das AE5100 macht es besser und mit dem MD441 lassen sich (bei entsprechender Ausstattung bzw Instrument) Sahnehäubchen umsetzen.
Wie sagt @whitealbum so schön? Das MD441 weiß doch immer wieder zu überraschen :)
Da hat er wohl recht.

Wobei, der Preisfaktor ist gar nicht mal so entscheidend hier. An einigen Stellen gefällt mir das CM3 klanglich besser, ist aber normalerweise nicht ohne Nachbearbeitung zu verwenden.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und weil es gerade so schön ist, hier Part 2:

Test am Bass-Amp

Zugegeben, eher seltene Disziplin. Heutzutage machen das ja nur noch sehr wenige Leute. In den HiZ geht's natürlich schneller.
Ich bin trotzdem ein Freund von Bassaufnahmen direkt am Amp.
Zuhause habe ich gerade einen tc electronic BG250 mit zwei 8" Speakern als Leihstellung, dann nehmen wir doch direkt den :)

Die Mikrofone:
Microtech Gefell M930Ts
AE 5100
Electro Voice PL33

Mikros.jpg


Die Mikrofone hängen wieder direkt am Apollo mit folgenden Gain-Settings:

gain.jpg


Erster Bass: Höfner Club Contemporary mit Flatwounds

club.jpg


Mit Plek gespielt:

M930TS



AE 5100



EV PL33



Mit Fingern gespielt:

M930TS



AE 5100



EV PL33





Zweiter Bass: Marcus Miller V7

MM.jpg


Mit Plek gespielt

M930TS



AE 5100



EV PL33



Mit Fingern gespielt

M930TS



AE 5100



EV PL33




Dritter Bass: Ortega Uke Bass fretless

uke.jpg


M930TS



AE 5100



EV PL33



Beim Uke Bass hört man die typischen Nebengeräusche von den speziellen Saiten.


Die Dateien im WAV-Format gibt es zum Download unter https://app.box.com/s/4g3gatl8333nhbhvzz7ldeqfolgm5z4g
 

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Sehr schön @Hotspot kurz und knackig, wunderbar zu hören wie der grundsätzliche Charakter der Mikros ist.

Bei den akust. Gitarren könnte ich mir das MD441 in einem Mix mit schlankem Arrangement hervorragend vorstellen, das geht durch die sehr guten Mittenwiedergabe durch den Mix, sage ich Dir :D
Und es hat auch das gewisse Rustikale, was bei sehr guten Tauchspulenmikros sehr schön klingt.
Hatte zwischendurch Cashs American Recordings im Kopf und die verschwurbelten Schwurbelgitarren von Mr. Tweedy :)

Was mich beim AE5100 positiv überrascht, ist vor allem beim Picking gut zu hören, es ist erstaunlich schnell, folgt allen Impulsen, sehr dynamisch.
Da verwischt das CM3 doch etwas im Vergleich.

Top!
 
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Ich habe vor geraumer Zeit ja selbst mal zwei Mikros von Audio-Technica gegeneinander antreten lassen (Kleinmembraner AT2031 vs. AT 4021) und mich bestärkt Dein Vergleich, dass man Audio-Technica als Hersteller sehr ernst nehmen sollte. Vor allem gefällt mir am AE5199 sein niedriger Gain-Bedarf im Vergleich zu den Kontrahenten, was man anhand Deiner Fotos doch sehr deutlich vor Augen geführt bekommt.

Was mir in Deinem Vergleich etwas kurz kommt, ist die Auseinandersetzung mit den Basisdaten der Vergleichsmikrofone und deren Besprechung. Sie scheinen wie Statisten nur so daneben zu stehen, um das AE5199 umso mehr glänzen zu lassen. Das erinnert mich ans alte Rom, wo der Imperator Bockmist machen konnte, wie er wollte und trotzdem war er der Größte. :twisted:
 
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ich glaube die hat Hotspot weggelassen, weil sie weitgehend bekannt sind ;)
Die CM3 gehören hier zu den meistgenannten Kleinmembranern, das MD441 ist ein Klassiker.
 
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Auseinandersetzung mit den Basisdaten der Vergleichsmikrofone und deren Besprechung
...sollte ja kein shoot out sein.
Es ist nur relativ wenig aussagekräftig, Aufnahmen mit nur einem Mikrofon reinzustellen. Ohne Vergleichssamples sagt das so gut wie nichts aus. Ich kenne kaum jemanden, der ein Mikrofon einzeln hört und es bereits klanglich einordnen kann. Meistens benötigt man dazu einen mehr oder weniger bekannten Vergleichskandidaten.

Deswegen die beiden "Statisten" (die im Übrigen nicht dazu da sind, das AE5100 besser aussehen zu lassen - was ja auch nur teilweise gelingt :) ).
Die Auswahl ist relativ willkürlich. Das MD441 hatte ich nur mit dazu genommen, weil ich es 1. mag und zweitens eine klangliche Verwandtschaft zum AE5100 vermutete, die sich aber bei den Tests mitnichten bestätigt hat.
 
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ich glaube die hat Hotspot weggelassen, weil sie weitgehend bekannt sind ;)
Die CM3 gehören hier zu den meistgenannten Kleinmembranern, das MD441 ist ein Klassiker.
Tjaaahaaa, Du magst recht haben, wenn man allein die Namen nennt oder wenn es um Insiderwissen geht. Hier aber, im Forum, lesen auch viele Leute ohne dieses Expertenwissen und ohne die "Kontrahenten" jemals selbst in den Händen gehabt zu haben. Ich nehme mich da gar nicht aus, obschon ich schon jahrzehntelang Recording betreibe (okay, ich besitze zwei OM1 vom gleichen Hersteller wie dem CM3, trotzdem habe ich das CM3 noch nie selbst angewandt). Ich bin also der Ansicht, dass man Reviews nicht zum Selbstzweck schreiben sollte, was ich hier ja auch niemandem unterstelle, sondern damit sich beliebige Leser wirklich schlau machen können. Da hilft es eben nicht, zu sagen "kennt eh jeder", o.ä. ;)

...sollte ja kein shoot out sein.
Es ist nur relativ wenig aussagekräftig, Aufnahmen mit nur einem Mikrofon reinzustellen. Ohne Vergleichssamples sagt das so gut wie nichts aus. Ich kenne kaum jemanden, der ein Mikrofon einzeln hört und es bereits klanglich einordnen kann. Meistens benötigt man dazu einen mehr oder weniger bekannten Vergleichskandidaten.

Deswegen die beiden "Statisten" (die im Übrigen nicht dazu da sind, das AE5100 besser aussehen zu lassen - was ja auch nur teilweise gelingt :) ).
Die Auswahl ist relativ willkürlich. Das MD441 hatte ich nur mit dazu genommen, weil ich es 1. mag und zweitens eine klangliche Verwandtschaft zum AE5100 vermutete, die sich aber bei den Tests mitnichten bestätigt hat.
Du hast ja absolut recht. Ich habe das ja auch nur angeführt, weil es den "Lesewert" deutlich erhöht hätte (siehe meine Replik an Telefunky). Und es ist ohnehin gut, unterschiedliche Mikrofone mal zu hören, so wie Du es in diesem Fall gemacht hast. Nur so als Anregung; ich hätte für den Leser die Frequenzcharts der Kontrahenten rausgesucht und für den Fall der Fälle verlinkt, vielleicht auch die Werksangaben zu den Spezifikationen. Ich weiß, das ist Mehraufwand, aber für (zukünftige) Leser hebt dies das Niveau des Beitrags und vor allen Dingen auch den des gesamten Musiker-Boards.

Mir ist bekannt, dass mit Telefunky und Dir hier "alte Hasen" und Kenner am Werke sind und deshalb fände ich es schön, wenn man Neulinge (in der Materie oder im Board) ein bißchen bei der Hand nimmt. Das kann nicht schaden und trägt zum hohen Niveau dieser Website bei.
 
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Danke für die konstruktive Anregung.
Ich möchte kurz meinen Gedankengang dazu aufzeigen.
So hatte ich auch erst darüber nachgedacht, die anderen Kennlinien mit aufzulisten. Nach einiger Überlegung und den teilweise fragwürdigen Kennlinien, die ich zum MD441 fand, habe ich davon aber wieder Abstand genommen. Das hätte das Thema für mein Verständnis doch zu sehr in Richtung Mikrofonvergleich verschoben, das wollte ich nicht.
Da ich selbst niemals nach Kennlinien entscheide, finde ich das auch weniger relevant. Meine Ziel war, die Ohren entscheiden zu lassen - völlig unbeeinflusst von visuellen Parametern. Das würde ich auch "Neulingen" ans Herz legen.

"Kennt eh jeder" ist nicht die Motivation, sondern "hör selbst hin".
Sehr häufig treffe ich hier auf Leute, die mehr mit den Augen und dem Kopf (bzw. ihrer Erwartungshaltung) hören, statt mit den Ohren. Dass das nicht zielführend ist, müssen wir hier nicht weiter diskutieren.

Aber noch mal zum Thema...
Für etwaige Bass-Anwendung finde ich das AE5100 zwar okay, aber von den drei Kandidaten wäre das meine letzte Wahl. Hier tendiere ich sogar zum günstigsten Mikrofon (EV PL33), dass für Bass bzw. Kick schon den richtigen Boost in dem Bereich mitbringt. Kann man sich EQing fast schon sparen.
Seht ihr das auch so?
 
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Kurz zu Tests im Forum:
Meine Meinung:
Tests sollten aus meiner Sicht kurz und knapp geschrieben werden, und sich auf das Wesentliche beschränken.

Ellenlange Reviews mit Diagrammen und Kennlinien bringen aus meiner Sicht nicht wirklich was, sie runden ab, das kann ich verstehen, können aber auch vom Wesentlichen ablenken, aber hier im Forum zählt aus meiner Sicht vor allem auch der eigene subjektive Eindruck.
Interessierte können sofort weitere Infos aus dem Netz bekommen ,das ist ja heute im Gegensatz vor zwanzig Jahren nur ein Mausklick entfernt.

Letztlich zählt, was kommt hinten bei raus wie klingt es, und da zählt für mich auch das geschriebene Wort (was natürlich auch vom Tester und seiner Erfahrung ahängt), wie hat der Tester das Gerät klanglich über einen längeren Zeitraum wahrgenommen (Audioausschnitte geben ja auch nur einen Moment bzw. einen Eindruck wieder).

Ich habe gerade einen Test hinter mir mit einem Telefunken V672a Preamp (zwei re-capped'e Karten eingebaut in einem handgefertigten Rack inkl. DI und Co.)
Da gab es den allersersten Eindruck, und dann auch weitere Eindrücke, die zum Teil den ersten Eindruck bestätigen, und zum anderen auch erweiterten.
Zu dem Rack gibt es überhaupt keine Kennlinien, Rauschwerte nix.
Das hat mich dazu geführt, einfach zu hören (Rauschen, Frequenzgang, Verstärkung etc.).
Oft verlässt man sich auch auf technische Angaben, die bei den üblichen Verdächtigen stimmen, aber woanders eben gnadenlos vorbei gehen.
Btw, werde ich in absehbarer Zeit dazu ein kleines Review machen.

Und noch ein wichtiger PUnkt für mich:
Ein Review hier oder woanders kann nur INteresse wecken im Sinne von, das gefällt mir was ich lese und/oder höre, ich teste selbst.
Und das ist der Punkt, sich eine eigene Meinung bilden, und verstehen was hat der andere geschrieben.

Wenn ich woanders Mikrotests lese von einem bestimmten Autor, und mir bekannte Mikros werden fast deckungsgleich beschrieben, dann werde ich besonders hellhörig, wenn was neues angepriesen wird, könnte ja passen ;)
 
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Sehr gutes review :great::hat:, für meinen persönlichen Geschmack ist das AE 5100 klarer Testsieger, wobei mich das MD 441 auch angenehm überrascht hat.
 
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Was mir in Deinem Vergleich etwas kurz kommt, ist die Auseinandersetzung mit den Basisdaten der Vergleichsmikrofone und deren Besprechung. Sie scheinen wie Statisten nur so daneben zu stehen, um das AE5199 umso mehr glänzen zu lassen.

Ich finde auch, dass man von Leuten, die hier ohne jede Gegenleistung Reviews in ihrer Freizeit posten, sowas nicht verlangen kann. Polardiagramme und Frequenzschriebe von Herstellern sind bei OEM-Ware oft gar nicht erhältlich. Ich finde gut aufgenommene Soundbeispiele mit bekannten Vergleichsmikros viel aussagefähiger und bin auch an der persönlichen Meinung der Tester interssiert. Danke an @Hotspot, der sich die Mühe gemacht hat.

Interessierte können sofort weitere Infos aus dem Netz bekommen ,das ist ja heute im Gegensatz vor zwanzig Jahren nur ein Mausklick entfernt.

Dem Stimme ich zu. Bei weitergehendem Interesse weitergehene Infos zu finden ist ja heute sehr einfach und zumeist kostenlos. Die Seiten der Hersteller sind einfach zu finden.

Vor allem gefällt mir am AE5199 sein niedriger Gain-Bedarf im Vergleich zu den Kontrahenten

Das AT AE 5100 hat ja quasi eine mittlere Membran, deshalb ist das nicht verwunderlich gegenüber echten Kleinmembrankondensatoren. Von dynamischen Mikros mal ganz abgesehen. Beim M 930 TS war laut Abbildung übrigens das PAD eingeschaltet.
 
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Beim M 930 TS war laut Abbildung übrigens das PAD eingeschaltet.
Genau, bei der Bassabnahme war das nötig. Das M930TS ist von allen hier getesteten Mikrofonen mit Abstand das mit der größten Empfindlichkeit.
 
...
Aber noch mal zum Thema...
Für etwaige Bass-Anwendung finde ich das AE5100 zwar okay, aber von den drei Kandidaten wäre das meine letzte Wahl. Hier tendiere ich sogar zum günstigsten Mikrofon (EV PL33), dass für Bass bzw. Kick schon den richtigen Boost in dem Bereich mitbringt. Kann man sich EQing fast schon sparen.
Seht ihr das auch so?
Yepp :)
Das AE5100 passt nicht so recht bei Bass, okay, aber da fehlt doch was.
DAs EV macht das sehr gut, auch das knorrige wird rausgeholt, im Basskeller klingts an ein paar wenigen Stellen ein wenig "verschwommen", kann am Bass und/oder Amp und/oder Eisntellung liegen.
 
Ich finde auch, dass man von Leuten, die hier ohne jede Gegenleistung Reviews in ihrer Freizeit posten, sowas nicht verlangen kann. (...)
Ich verlange garnichts. Ich rege nur an. Hotspot hat mich schon sehr gut verstanden.
 
Dann ist ja alles prima :)
 

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