Katz23
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Im Urlaub, mit der Lektüre "Des Knaben Wunderhorn", logierten wir in einer Jugendherberge am Stadtturm und haben viele weitere Türme und Bauten vergangener Jahrhunderte besucht. Nicht verwunderlich, dass ich frühs aufwache und mir ein altertümlicher Text zufliegt (der war wohl irgendwo zwischen den Mauerritzen versteckt).
Jedenfalls ist die Konstellation "Wächter und Mädchen" aus dem Wunderhorn entnommen, aber mit eigenen Worten und anderem Ausgang. Ich hab schon mehrere Interpretationsansätze gefunden und wäre neugierig, was euch dazu einfällt.
Ein Folk-Duett zur Vertonung liegt nahe für diesen Text.
(M = Mädchen, W = Wächter)
M: "Herr Wächter, steht fast jede Nacht
Vor meiner hölzern Tür.
Bewachen sollt ihr meine Ehr
Mein Vater stellte euch dafür.
Doch bitt ich euch für diese Nacht
Lasst ein in mein Gemach,
Den Liebsten, der ohn jede Schuld
Mir mein Herze brach!"
W: "Ach Jungfrau, in den dicken Mauern
Weis euch der Vater wohl,
Dass keiner von den glatten Herrn,
Sich eure Tugend hol.
Ich bürg dafür mit meinem Kopf,
Dass niemand hier passiert,
Der Herzen gar wie Blumen pflückt
Und sie danach verliert."
M: "Doch Wächter, glaubt mir dieser Herr,
Weis was Treue meint.
Er bleibt an meiner Seite
Sind wir erstmal vereint."
W: "Mein Fräulein, wisset: solchen Herr'n
Sind Äpfel gleich wie Birnen,
Erst schwören sie der Jungfrau Treu,
Dann geh'n sie zu den Dirnen.
Für dieses Spiel ohn' Regeln
Vergeud ich keine Zeit!
Ich spar mein' Sold, bau' mir ein Haus
Und such mir eine Maid."
M: "Ach Wächter, seid ein braver Mann,
Dient meinem Vater gut.
Doch bitt ich euch für diese Nacht,
Dient mir mit eurem Mut!"
W: "Mein Fräulein, nein bei meiner Ehr,
Und schaut ihr noch drein,
Ich gab mein Wort und lass mein Leben,
Geht jemand zu euch ein.
Werd eurem Vater gleich berichten,
Dass er euch besser schützt.
Wenn Männer zu den Mädchen woll'n
Ein Wächter wenig nützt."
M: "Ach Wächter, sagt's doch nicht dem Vater
Bleibt an meiner Tür!
Denn WEN ich insgeheim verehr,
Herr Wächter, das seid IHR!"
Jedenfalls ist die Konstellation "Wächter und Mädchen" aus dem Wunderhorn entnommen, aber mit eigenen Worten und anderem Ausgang. Ich hab schon mehrere Interpretationsansätze gefunden und wäre neugierig, was euch dazu einfällt.
Ein Folk-Duett zur Vertonung liegt nahe für diesen Text.
(M = Mädchen, W = Wächter)
M: "Herr Wächter, steht fast jede Nacht
Vor meiner hölzern Tür.
Bewachen sollt ihr meine Ehr
Mein Vater stellte euch dafür.
Doch bitt ich euch für diese Nacht
Lasst ein in mein Gemach,
Den Liebsten, der ohn jede Schuld
Mir mein Herze brach!"
W: "Ach Jungfrau, in den dicken Mauern
Weis euch der Vater wohl,
Dass keiner von den glatten Herrn,
Sich eure Tugend hol.
Ich bürg dafür mit meinem Kopf,
Dass niemand hier passiert,
Der Herzen gar wie Blumen pflückt
Und sie danach verliert."
M: "Doch Wächter, glaubt mir dieser Herr,
Weis was Treue meint.
Er bleibt an meiner Seite
Sind wir erstmal vereint."
W: "Mein Fräulein, wisset: solchen Herr'n
Sind Äpfel gleich wie Birnen,
Erst schwören sie der Jungfrau Treu,
Dann geh'n sie zu den Dirnen.
Für dieses Spiel ohn' Regeln
Vergeud ich keine Zeit!
Ich spar mein' Sold, bau' mir ein Haus
Und such mir eine Maid."
M: "Ach Wächter, seid ein braver Mann,
Dient meinem Vater gut.
Doch bitt ich euch für diese Nacht,
Dient mir mit eurem Mut!"
W: "Mein Fräulein, nein bei meiner Ehr,
Und schaut ihr noch drein,
Ich gab mein Wort und lass mein Leben,
Geht jemand zu euch ein.
Werd eurem Vater gleich berichten,
Dass er euch besser schützt.
Wenn Männer zu den Mädchen woll'n
Ein Wächter wenig nützt."
M: "Ach Wächter, sagt's doch nicht dem Vater
Bleibt an meiner Tür!
Denn WEN ich insgeheim verehr,
Herr Wächter, das seid IHR!"
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