Mikrofon: Ein/Aus-Schalter

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Wastrel
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Hallo allerseits!

Ich habe im Keller meiner Eltern ein altes, zerkratztes und aufgeschraubtes Mikrofon gefunden. Leider habe ich 0 Infos über das Modell, aber auf dem Gehäuse stand etwas von "Made in Japan", also nehme ich an, dass es sich lohnen könnte herauszufinden, ob es etwas taugt oder nicht.

Leider fehlten bis auf das "Mikrofon" selbst alle weiteren Bauteile. Glücklicherweise habe ich in einem lokalen Elektronikgeschäft einen passenden Schalter und XLR-Stecker auftreiben können. Jedoch weiß ich nicht genau, wie ich die Kabel zwischen den Teilen verlöten muss. Kennt sich hier jemand aus und könnte weiterhelfen?

Die Pins des Steckers sind nummeriert und ich konnte bisher herausfinden, dass an 1 Erde liegen sollte (vermutlich das schwarze Kabel), an 2 + (vermutlich das rote Kabel?) und an 3 - (vermutlich das grüne Kabel?), aber wie verlöte ich den Schalter korrekt? Dazu konnte ich bisher gar nichts online finden. Es handelt sich um einen herkömmlichen Schalter mit insgesamt 6 Pins in 2 Reihen. Er passt perfekt ins Gehäuse und sieht so aus wie übliche Mikrofon Ein/Aus-Schalter, also nehme ich mal an, dass es eine Standard-Schaltung sein sollte.

Noch eine Kleinigkeit: Ich habe hier nur noch Reste von 4-adrigem Pickup-Kabel zum verlöten. Wäre es in irgendeiner Form sinnvoll, alle 4 Adern mit zu verlöten (z.B. jeweils 2 Adern miteinander zu verdrehen und an Grün und Rot an zu löten) oder wäre das eher eine schlechte Idee und ich sollte die beiden übrigen Adern einfach leer lassen oder mit an die Masse löten?

Freue mich über jede Hilfe und Ratschläge. :)


Besten Gruß!


mic01.png
 
Eigenschaft
 
Versuch zunächst mal mittels Krokoklemmen das Mikro zum Leben zu erwecken, indem du eben wie du schon schriebst die einzelnen Leitungen mit den entsprechenden PINs des XLR verbindest, also
Pin 1 - schwarz (nennt sich Masse und nicht Erde)
Pin 2 - rot
Pin 3 - grün

Wenn das so funktioniert, dann verbindest du den Schalter wie folgt:
An je eine der beiden äußeren Pins kommt rot und grün. Die beiden mittleren Pins sind die Abgänge zum XLR, jeweils so wie du das ganze an den beiden äußeren angeschlossen hast. Die schwarze Leitung kommt direkt an den XLR.

Bezgl. deiner Leitung. Nimm einfach je eine Ader dafür oder hol dir besser eine entsprechende Mikrofonleitung, da die auch geschirmt ist.
 
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Es ist nicht sehr sinnvoll den Schalter so anzuschließen. Damit unterbrichst Du beide Leitungen zum XLR, was bei ausgeschaltetem Mikrofon zu starkem Rauschen des Eingangs führt.

Besser ist es mit dem Schalter einen Kurzschluß zwischen rot und grün zu machen. Wird auch von jedem Mikrofonhersteller so praktiziert.

Also: schwarz, rot und grün wie beschrieben zum xlr verbinden. 2 Litzen von XLR 2 und 3 zum Schalter, eine Litze an den Mittelabgriff des Schalters, eine an den äußeren Anschluß.
 
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Genau so! Wenn man dann noch ein bisschen "entknacken" möchte, lötet man einen 1 MOhm oder die Größenordung parallel zum Schalter. Muss aber nicht - das ist nur Kosmetik, um auch die letzten kleinen Mini-Knackser noch loszuwerden.
Im Übrigen ist das auch die einzige Schaltung, die hinsichtlich Anschluss an Phantomspeisung "sauber" ist. Manche Spezis kommen nämlich auf die Idee, die Tonadern nicht zu unterbrechen oder gegeneinander kurzzuschließen, sondern auf Masse zu schalten - und schließen damit die Phantomspannung kurz...
 
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und schließen damit die Phantomspannung kurz..
Au ja, genau auf Masse das knallt dann so richtig!
Auch beim Öffnen knallt das ziemlich.
Die beiden Tonadern kurz schließen ist hier das Mittel der Wahl.
 
Hallo Leute,

vielen Dank für die fixe Hilfe! Jetzt verstehe ich auch, wie der Schalter funktioniert.

Versuch zunächst mal mittels Krokoklemmen das Mikro zum Leben zu erwecken

Gute Idee! Es funktioniert soweit scheinbar noch problemlos, genaueres kann ich allerdings wohl erst sagen, wenn ich es komplett zusammengebaut und ordentlich am Mikrofonständer angebracht habe.

Besser ist es mit dem Schalter einen Kurzschluß zwischen rot und grün zu machen. Wird auch von jedem Mikrofonhersteller so praktiziert.

Also: schwarz, rot und grün wie beschrieben zum xlr verbinden. 2 Litzen von XLR 2 und 3 zum Schalter, eine Litze an den Mittelabgriff des Schalters, eine an den äußeren Anschluß.

Hmm... sorry, aber auf die Beschreibung konnte ich mir nach einigen Überlegungen keinen Reim machen. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie ich das Mikrofon so kurzschließen kann und habe es immer nur geschafft, + und - dabei zu vertauschen... meine letzte eigene Überlegung dazu habe ich unten mal aufgezeichnet, auch damit ich es für mich leichter nachvollziehen kann.

mic02.png

Wenn man dann noch ein bisschen "entknacken" möchte, lötet man einen 1 MOhm oder die Größenordung parallel zum Schalter. (...) Manche Spezis kommen nämlich auf die Idee, die Tonadern nicht zu unterbrechen oder gegeneinander kurzzuschließen, sondern auf Masse zu schalten - und schließen damit die Phantomspannung kurz...

Ha... ähm, das hätte ich auch fast gemacht, bevor ich hier angefragt habe. Zwar ist die Phantomspeisung aus, aber genau das wollte ich lieber vermeiden.

Bzgl. Knacken: Tun es eventuell auch zwei 400k Ohm Widerstände in Serie oder muss es wirklich 1M Ohm sein? Weil, die hätte ich nämlich auch noch hier...
 
Es tut auch 1 400k Ohm Widerstand, auch 100 kOhm. Der muss dann zum XLR Stecker hin. Das Mikro selber ist recht niederohmig, ca. 200 Ohm, da kann man sich den Widerstand einfach sparen.
Deins Schaltung ist übrigens goldrichtig.
Wenn du ganz sicher gehen willst, miss mal den Widerstand vom schwarzen Draht zur metallischen Schirmung desr Mikrofonkapsel. Das sollte direkten Druchgang haben. Die anderen beiden sind dann die Enden der Schwingspule.
 
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Deins Schaltung ist übrigens goldrichtig.
Sie ist goldrichtig in dem Sinne, dass die Tonadern zum XLR hin kurzgeschlossen werden. Im Hinblick auf Knackser ist das so suboptimal: zum einen hängt im Moment des Umschaltens der Eingang kurz in der Luft (es wird erst der eine Schalter geöffnet und dann der andere geschlossen) und zum anderen wird so die Phantomspeisung einmal auf die Kapsel gelegt und einmal an eine Drahtbrücke. Das ist nicht schlimm, macht aber mehr Umschaltknack als nötig.

Besser geht es so wie in folgendem Bild unten(!):
331457d1361367895-how-wire-external-xlr-off-switch-pedal-balanced-mute-switches.jpg

Quelle: https://www.gearslutz.com/board/geekslutz-forum/813680-how-wire-external-xlr-off-switch-pedal.html

Der Widerstand von 400kOhm...1MOhm kommt in dem Fall einfach parallel zum Schalter (und zwar am besten einfach direkt am Schalter selbst). Also zwischen die beiden Drähte, die am Schalter ankommen.
Du hast zwar einen 2xUM-Schalter, brauchst aber eigentlich nur einen 1xEIN (belegst also nur 2 der 6 Pins)...
 
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Hi, ihr Beiden.

Danke! Also die Verbindung von Schwarz zur Metallkapsel ist gegeben, jedoch weiß ich streng genommen nicht, ob Rot noch + und Grün - ist. Die Kabel sehen aber eigentlich originalverlötet aus.

Ich habe den kleinen Schaltplan noch mal eben angepasst, ich schaffe das so ganz ohne Visualisierung momentan noch nicht. Habe ich das nun richtig verstanden, oder hat sich da noch ein Fehler eingeschlichen?

mic03.png
 
Sieht sehr gut aus. Danke auch an Mikrogunni für die Ergänzung mit dem Kurzschluss/Widerstand.
 
Hi, ihr Beiden.

Danke! Also die Verbindung von Schwarz zur Metallkapsel ist gegeben, jedoch weiß ich streng genommen nicht, ob Rot noch + und Grün - ist. Die Kabel sehen aber eigentlich originalverlötet aus.

Ich habe den kleinen Schaltplan noch mal eben angepasst, ich schaffe das so ganz ohne Visualisierung momentan noch nicht. Habe ich das nun richtig verstanden, oder hat sich da noch ein Fehler eingeschlichen?

Anhang anzeigen 606757

So ist es richtig:


Ob Du den Widerstand einfügst ist Geschmacksache, eigentlich brauchst Du ihn nicht.
 

Anhänge

  • mic03.png
    mic03.png
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eigentlich brauchst Du ihn nicht.
Genau. Schau nochmals auf die beiden Bilder von @.Jens
(Das obere ist übrigens das mit dem Knall, wenn man es bei Mikrofonen verwendet.)
In der unteren Schaltung sieht man, dass eigentlich immer das Mikrofon mit seinem Quellwiderstand von ca. 200 Ohm die beiden Adern verbindet, die dann kurzgeschlossen werden. Daher braucht man in diesem Fall keinen zusätzlichen Widerstand. Wenn man ein Shure SM58S anschaut, dann ist da genau so ein Schalter verbaut und kein weiterer Widerstand. Ok, da kommt dann noch der Ausgangsübertrager dahinter.
Bessere Mikrofone verwenden da einen Reed-Kontakt für dne Kurzschluss und verschieben einen kleinen Permanentmagneten zum Schalten.

Dem Mikro tut das übrigens nichts, wenn es kurz geschlossen wird. Da wird die Membran vielleicht etwas mehr bedämpft, aber sonst passiert nichts.

Deine ursprüngliche Schaltung mit den 2 Kontakten wäre auch geeignet gewesen, nur hat sie dann 2 Schalter in Reihe. Die Kontakte 1-2 und 4-5 sind ja wirkungslos, da kurz geschlossen (aber behindern die Schaltung nicht), 2-3 und 5-6 sind 2 in Reihe geschaltete Kurzschlusskontakte. Das ist etwas ungünstiger, wenn man den Kurzschluss zum Ausschalten erzeugen will.
 
Nabend,

ah, okay. Verstehe ich das nun richtig, dass es keinen Pop gibt, wenn man die + und - Leitungen kurzschließt? Dann würde ich microguenni's letzte Variante umsetzen, das ist ja wirklich die simpelste Lösung.

Allerdings würde ich bei dieser Gelegenheit, falls möglich, schon gerne das Geräusch beim Ein- und Ausschalten minimieren. Ich würde das Mikro ggf. auch für Sprach-Chats und andere Zwecke nutzen, da ist es ganz nett, wenn man dem Gegenüber nicht immer die Lautsprecher raus haut.

Jetzt habe ich zwischenzeitig doch noch einen weiteren Schaltplan gefunden:
http://www.discovercircuits.com/H-Corner/popfree micophone switch.htm

Der beschreibt glaube ich, was .Jens mit "Widerstand parallel zum Schalter" meinte, das hatte ich wohl nur missverstanden. Allerdings wäre der Widerstand mit meinem Schalter gar nicht notwendig, wenn ich das richtig erkenne. Dort wird dann aber noch ein Kondensator dazwischen gesetzt. Es steht eigentlich für Electret Mikrofone dabei, obwohl der Schalter auch auf die Masse leitet. Ist das Murks oder wäre das eine Alternative (falls Pop überhaupt vorhanden ist)? Einen 100 µF Kondensator hätte ich auch glaube ich genau noch da, allerdings ohne Flussrichtung.
 
Da geht es um ein Elektret Mikrofon und da ist Gleichspannung im Spiel. Also etwas ganz anderes als Du brauchst.
 
Du kannst zunächst mal den Vorschlag von Mikroguenni umsetzen - genau so war auch meine Idee. Da haut es auch definitv keine Boxen raus. Diese Variante ist schon grundsätzlich die sauberste Lösung. Probier das erstmal aus.
Der zusätzliche Widerstand (wenn man ihn denn nach dem Test noch meint zu brauchen) ist dann nir noch das Tüpfelchen auf dem i - da geht es um minimale "Knicks"-geräuschchen, die man damit noch loswird. Die Schaltung braucht so einen Widerstand nicht, denn der Quellwiderstand des Mikros ist ja auch noch da. Nur ist eine Schwingspule kein ohmscher Widerstand, sondern ein dynamisches System mit einem induktiven Anteil. Und wenn die in einem Moment noch gegen einen Kurzschluss "arbeitet" und im nächsten Moment gegen einen hochohmigen Preamp, dann können kleine, hochfrequente Transienten entstehen. Das ist aber kein "POP", sondern eher das Geräusch eines fallenden Kekskrümels :)
 
Hallo Zusammen, entschuldigt dass ich einen so alten thread wieder ausgrabe aber ich weiß nicht mehr so recht weiter.

Auf Basis des hier genannten Schalters habe ich hier für ein Headsetmikrofon, das ich mit einem Phantom gespeisten speiseadapter von audix betreibe. Einen fußschalter gebastelt, der beim betätigen die Adern 2 und 3 verbindet und somit kurzschliest. Allerdings habe ich trotzdem einen Knall beim betätigen des Schalters (bei -15 bis -20 auf dem Pult)
Der Schalter ist zwischen speiseadapter und Mischpult im xlr Weg gesteckt. Als schalter verwende ich https://m.thomann.de/de/thomann_fusstaster_sw1045m.htm?ref=msg_a_2 auch das brücken des schaltes mit dem wiederstand hat nichts gebracht auch mit einer niedrigeren Ohm Zahl. Ich brauche dieses Fußpedal als mute switch für ein Orchester mit dem die Querflöten über ein Headset abgenommen werden. Und die einen solchen Fußschalter zum muten ihres mikros möchten.

Ich hoffe ihr könnt mir bei dem Problem Helfen da ich langsam nicht mehr weiß an was es liegt.
 
Man kann nicht einfach so mal ein phantompower gespeistes Mikro hart wegmuten. Das muss in diesem Fall knallen, denn du erzeugst damit einen Impuls beim Zu- und Wegschalten eben durch die Phantomspeisung. Bedenke dass Tonsignale nichts anderes sind als Spannungsänderungen und genau das machst du ja da, du änderst über die Zeit die Spannunng und das wertet der dahinter liegende Verstärker entsprechend aus.

Um dies zu verhindern müßte man zwischen einem Phantomspeiseadapter und Pulteingang einen Übertrager schalten und den Muteschalter dann zwischen Übertrager und Pulteingang einbauen, so dass das Mikro durchweg mit der Phatonpower versorgt wird.

Andernfalls kann man auch ein Digitalpult nutzen und dies entsprechend fernsteuern.
 
Leider gehen bei joeys repair die Bilder nicht mehr. Fehler bei der Weiterleitung zu crown. Das einzige was ich verstanden habe war dass zusätzlich kondensatoren ind die Schaltung gesetzt wefden müsse. Aber wie genau nicht...

Sorry wenn ich da so dumm frage...
 

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