Wie bekomme ich einen Mix, der auch auf bass-schwachen Systemen klingt?

  • Ersteller chris_kah
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Im Prinzip sind vor allem die Anteile 100Hz bis 300Hz bei Bass und Cajon betont.
Genau das war IMO das falsche. Die Mixe sind noch recht unausgewogen:
- den Instrumenten fehlt es an Klarheit
- es passiert insgesamt zu viel im Bassbereich
- die Levels sind nicht ganz stimmig, die Lead Vocals sind meist zu laut und alleinstehend / zu sehr im Vordergrund

Für ein Demo aber sicher trotzdem ausreichend.

Ach und eine meiner Strategien beim Mix ist mir das Ergebnis extrem leise anzuhören. Ich dreh immer weiter leiser bis einzelne Instrumente nicht mehr hörbar sind.
Dito. Leise Abmischen ist generell zu empfehlen. Analytisches Hören ist dadurch wesentlich einfacher und die Ohren ermüden langsamer.
Die Abhörlautstärke so weit runter zu fahren, bis man fast nichts mehr hört, mache ich auch gelegentlich, um die Levels der wichtigsten Dinge (Lead Vocals, Gitarren und Snare z.B.) zu prüfen.
 
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Um noch mal auf den Threadtitel einzugehen:

"Wie bekomme ich einen Mix, der auch auf bass-schwachen Systemen klingt?"

Die Antwort klingt zunächst paradox: In jedem Fall nicht, indem man mehr Bass in den Mix reindreht ;)
Wichtig für einen ausgewogenen Sound, der auf den unterschiedlichsten Ausgabegeräten gut rüberkommt, ist der Mittenbereich. Wenn der funktioniert und dort alles Wichtige seinen Platz hat, hast du schon gewonnen.
Ein ausgewogener Mix ohne überbetonten Bassbereich funktioniert auch auf Bass-Schwachen Systemen gut. Insbesondere, wenn die Bass-lastigen Dinge wie Percussion und Bass Präsenzanteile im Mitten- und Höhenbereich haben. Dann bleiben sie nämlich immer durchhörbar.
 
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In jedem Fall nicht, indem man mehr Bass in den Mix reindreht
Hast du eigentlich gelesen, was ich gemacht habe und was davor im Thread schon besprochen wurde, bevor du einen Tipp abgibst, der vorher schon da war? Ich habe definitiv keinen Bass reingedreht (das war von Anfang an klar), sondern eher im Tiefmittenbereich, nämlich so um die 200 Hz dezent angehoben.
Nur Bässe anheben will ich nicht,
Und ok, offenbar muss ich noch in höheren Frequenzbereichen anpassen.

@Mfk0815 Danke für den Tipp mit dem leisen Abmischen und den Transienten Designern bei den X-Air. Muss ich mal testen.
 
Hast du eigentlich gelesen, was ich gemacht habe und was davor im Thread schon besprochen wurde, bevor du einen Tipp abgibst, der vorher schon da war? Ich habe definitiv keinen Bass reingedreht (das war von Anfang an klar), sondern eher im Tiefmittenbereich, nämlich so um die 200 Hz dezent angehoben.
Dann hattest du eben Tiefmitten betont. Aber genau das ist der Bereich, den man meistens am stärksten Entmumpfen und Aufräumen muss. Eigentlich sogar 100-1000Hz.
Weiterhin sind sowieso zu viele Tiefmitten da. Auf den Vocals und auf der Gitarre. Lieber dort rausdrehen als auf Bass und Cajon reindrehen. Dann wird das alles schon mal viel transparenter.

Außerdem hat es Vorteile, wenn man ein unvoreingenommenes Feedback gibt. Ich habe in deinen Track aus Post #14 reingehört und meinen Eindruck geschildert. Direkt und voll auf die Nuss. Ist natürlich nicht "nett", aber bringt mehr, als nette Kommentare, die offensichtliche Mix Probleme schön reden.
 
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Bin etwas spät dran, aber vielleicht doch noch einen Gedanken von mir zum Thema "Bass" :)
Harmonische/Obertöne werden ja zb auch durch ganz banale Overdrive oder Verzerrer erzeugt.
Jetzt bin ich aber auch in einem anderen Genre unterwegs als ihr und etwas Verzerrung ist da sehr beliebt - auch beim Bass. aber entscheidender finde ich im Grunde die Wahrnehmung in den Aufnahmen, als die Verzerrung an sich. Ist so ein wenig eine Gratwanderung, aber dadurch wird der Bass sehr einfach besser wahrgenommen. Ich beschränke den dann aber auch uU sehr steilflankig manchmal schon bei 60Hz - klingt irgendwie trotzdem nach Bass.
 
Dann hattest du eben Tiefmitten betont. Aber genau das ist der Bereich, den man meistens am stärksten Entmumpfen und Aufräumen muss. Eigentlich sogar 100-1000Hz.
Weiterhin sind sowieso zu viele Tiefmitten da. Auf den Vocals und auf der Gitarre. Lieber dort rausdrehen als auf Bass und Cajon reindrehen. Dann wird das alles schon mal viel transparenter.

So, das ist doch mal eine Aussage zu den wesentlichen Maßnahmen, die weiterhilft.

Außerdem hat es Vorteile, wenn man ein unvoreingenommenes Feedback gibt.

Wenn man eben mitten im Thread eine Weisheit zum Besten gibt, die von Anfang an klar war, dann kommt das leicht als Klugscheisserei daher.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
etwas Verzerrung ist da sehr beliebt
ja, das hatten wir im Prinzip auch schon. Die Exiter und ähnliches machen das ja aus diesem Grund.

Insgesamt kann man natürlich viel Arbeit ein einen Mix stecken, aber hier ging es drum, mit vertretbarem Aufwand ein Demo-Schnipsel zu erstellen, das potentiellen Kunden und Zuhöreren einen Eindruck des Musikstils vermittelt.
 
Also ich würde folgendermaßen an die Sache rangehen:

- erstmal alle einzelnen Spuren durch sweepen und Störendes auf "musikalische" Weise dämpfen
- im Mix generell keine Bässe und Tiefmitten / Grundtöne anheben (wenn dann nur im Mastering auf dem Mid Signal -> M/S Modus), dann drückt die ganze Sache am Ende viel mehr, weil die Bässe nicht durch EQs verschmieren
- auf Percussions ordentlich Präsenz im oberen Mitten / unteren Höhenbereich anheben
- dem Bass Mittenpräsenz mit Zerre und/oder Anheben in dem Bereich geben (wenn ein rohes DI Signal, dann evtl. auch einfach Re-Ampen)
- auf mittenlastigen Instrumenten und dem Gesang Tiefmitten mittels Shelf rausdrehen, sollte da zu viel da sein (Nahbesprechung)
- auf mittenlastigen Instrumenten wie Gitarren für die Vocals in dem Bereich absenken (Mittentransparenz, Natürlichkeit des Gesangs bewahren)
- genau (mit Lautstärke Automation) leveln

Ein bisschen Summenkompression sollte schon auch sein, um alles zusammenzukleben und - wenn es ein guter Summenkompressor ist - dem ganzen noch einen subtilen Charakter zu geben.
Und am Ende ein Limiter auf der Summe sollte schon auch sein. Selbst wenn der nur vereinzelte Peaks um 2-3dB dämpft, holt man so - ohne was kaputt zu machen oder andere Maßnahmen zu ergreifen - ganz einfach Lautstärke und sicheren Headroom raus. Natürlich nur, wenn nicht noch (extern) gemastert wird.
 
Werde ich mir bei den nächsten Mixes mal zu Gemüte führen und ausprobieren.

Eine Summenkompression habe ich nicht durchgeführt. Würde natürlich sicher helfen in Bezug auf wahrgenommene Lautheit.

Natürlich nur, wenn nicht noch (extern) gemastert wird.
Das wäre etwas übertrieben für eine reine Spaß - Amateurgruppe mit ca. 10 Gigs pro Jahr. (Wobei ... 6 Gigs sind schon für dieses Jahr fest mit einem 7. im Anmarsch ... :gruebel: )
 
Werde ich mir bei den nächsten Mixes mal zu Gemüte führen und ausprobieren.
Es sind natürlich nur Anregungen. Es gibt viele Wege. Die Punkte stellen im Großen und Ganzen meine allgemeine Herangehensweise beim EQing dar, ist aber teilweise auf deinen Fall hier zugeschnitten (z.B. was Percussion und Bass betrifft). Der Bass muss nicht immer Mittenpräsenz haben, kommt natürlich immer drauf an ...

Eine Summenkompression habe ich nicht durchgeführt. Würde natürlich sicher helfen in Bezug auf wahrgenommene Lautheit.
In Bezug auf wahrgenommene Lautheit eher weniger. Bei der Mix-Summenkompression gehts wirklich hauptsächlich darum, die Spuren zusammenzufügen (Glue) und den Kompressor den Mix noch etwas formen zu lassen. Die Einzelspuren sollten natürlich schon passend komprimiert sein.
Wahrgenommene Lautheit korreliert vor allem mit dem Frequenzbild. Je mehr obere Mitten und Höhen, desto höher ist die wahrgenommene Lautheit bei gleichem RMS Pegel und umgedreht. Mal von Transienten abgesehen, verschafft ein Bass-armer Mix also mehr Headroom für wahrgenommene Lautheit.
 
Noch eine Anregung zur Grundfrage und für eure kommenden Recordingsessions:
Bei dieser Art Musik darf der Bass auch ruhig etwas mehr Raum bekommen. Das Ziel sollte sein, so natürlich wie möglich zu klingen, so wie ihr eben klingt, wenn ihr zusammen in einem Raum spielt.
Da kommt der Bass nicht stur aus Mitte, sondern bewegt durchaus den Raum und gibt den Songs die atmosphärische Bühne. Das ist schon etwas anders als bei einer üblichen Pop/Rocknummer mit entsprechend dichtem Arrangement, da bilden meist die Drums die klangliche Bühne.

Du hast verschiedene Songs mit etwas unterschiedlicher Stilistik aneinander gehangen.
Die eher jazzige (Clapton-Cover?) Nummer würde bei mir soundtechnisch ein anderes Setting anregen. Da solltet ihr euch auch noch mal Gedanken machen, ob ihr es einheitlich wollt (dann würde ich dem „Bueno Vista Social Club“ - feeling den Vorzug geben, ist aber klar Geschmacksache) oder tatsächlich soundmäßig unterschiedliche Atmosphären bedienen wollt. Auch dagegen spricht nichts, im Rahmen einer Demo für die Veranstalter wäre möglicherweise ein ausgeglichenes Soundbild vorzuziehen.

Und noch etwas weiterführend, über das eigentliche Thema hinaus:
Das Ideal wäre, alle 3 Leute in einen nicht zu kleinen, gut klingenden Raum, gemeinsam spielen lassen und dabei mitschneiden.
Ein paar Frequenz-Korrekturen werden auch dabei nötig in der Nachbearbeitung, das ist normal.
Das Hauptaugenmerk würde ich zu großen Teilen auf den Raum und eine sinnvolle Mikrofonierung setzen.
Diese Musik lebt vom live-feeling. Das sollte eingefangen werden.
 
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Danke für alle Anregungen!

in nächster Zeit werde ich nicht so viel dazu kommen neue Mixe zu erstellen. Meine Freizeit ist leider nur 1 x verfügbar. Familie, Musik machen gehen vor. In der Zeit, in der ich die Mixe erstellt habe, ist leider das eigene Musik machen etwas verkümmert.
Den Demo Mix lasse ich erst mal so. Für das, was er erreichen soll, reicht er wohl aus.

Ganz grundsätzlich ist unser Konzept aber, dass wir sehr unterschiedliche Stilrichtungen im Programm haben, damit es nicht langweilig wird. Wir sind keine Profis, die es schaffen, einen ganzen Abend lang in einer Stilrichtung eine Spannung aufrecht zu erhalten. Nicht umsonst hat unser derzeitiges Programm den Tiltel "Abwechslung muss sein!"

Das mit dem gut klingenden Raum haben wir vermutlich bei einem Konzert Mitte März. Ich versuche da jemanden zu finden, der das Konzert mitschneidet (sprich den Laptop am XR18 bedient). Ich habe die Mixtools (aus dem Behringer Forum). Da müsste man tatsächlich nur wechselweise Start und Stop drücken.
Wir müssten dann an der Percussion nur alle Mikros so anbringen, wie wir es sonst Open Air bräuchten, dann wäre alles schon mal relativ gut einzeln trennbar auf Spuren. Der Aufwand wäre sehr überschaubar. Das steht und fällt aber damit, ob ich jemanden für die Technik finde. Ich will im Konzert nicht auch noch die Aufnahme bedienen.

Dann würde ich mich beispielhaft mit einem Mix (nur 1 Stück) hier wieder melden. Allerdings ginge es dann eher um eine Demo CD.
 

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