Epiphone_SG
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Vorgeschichte
Ich spiele in einer 5-köpfigen Cover-Band. Mein Sound kommt im wesentlichen aus einem Boss GT-10 Multieffekt und wird verstärkt über einen Roland JC-120 (Im Bild unten).
Nun hatten wir in den Proben das Problem, dass meine Mitmusiker mich kaum hörten, während ich mich an meiner Stelle teils schon fast zu laut fand. Auch durch Umpositionieren des Amps konnten wir keine für alle befriedigendere Lösung finden. Entweder hörte der Rest der Band mich gut, ich mich aber kaum, oder aber der Sänger bekam eine volle Packung Höhen auf die Ohren, weil er genau im Beam der Lautsprecher stand.
Ich hatte vor einigen Jahren schonmal mit dem Gedanken gespielt meinen Verstärker mit Diffusoren zu versehen, hab es dann aber letztendlich nicht weiter verfolgt. Motiviert durch die aktuellen Probleme habe ich mir jetzt zwei Diffusoren von Tube-Town [LINK] bestellt und eingebaut. Zumal sie mit je knapp 16 € kein allzu großes Loch ins Budget reißen.
erster Eindruck
Die Diffusoren sind recht einfach aufgebaut: Ein Grundkörper aus einem Stück leichtem Holz, auf dem in der Mitte der eigentliche Diffusor (aus einem weichen Material) aufgebracht ist. Komplett in Schwarz gehalten gibt es hier nichts zu meckern: Alle Kanten sind sauber ausgefräst, keine Grate, Klebereste oder sonstige Schlampereien. Nichts wirkt wie eine Bastellösung.
Einbau
Bewaffnet mit den zwei 'Pizzakartons' ging es dann also in den Proberaum. Der Einbau gestaltete sich recht einfach, auch wenn ich etwas improvisieren musste: Die Diffusoren haben 4 Befestigungslöcher, die Lautsprecher des Rolands werden aber von je 8 Schrauben gehalten. Da ich aber keine Lust hatte unverrichteter Dinge wieder heimzufahren habe ich kurzerhand für 4 weitere Löcher in den Diffusoren gesorgt.
Nicht vorbereitet auf diese Eventualität hatte ich natürlich keine Bohrer einstecken, aber aufgrund des leichten Holzes waren die Löcher schnell mit einem kleinen Akkuschrauber und Kreuz-Bit... sagen wir mal "gefräst" .
Die Diffusoren lassen sich auf dem Bild nur erahnen. Auch in natura fallen die schwarzen Diffusoren kaum störend auf, wenngleich sie die schönen Chrom-Kappen der Roland-Lautsprecher teils verdecken.
Dauer des Einbaus von zwei Diffusoren inklusive "Anpassung": ca. 45 Minuten
Klang / Wirkung
Vor und nach dem Einbau bin ich mit der Gitarre quer durch den Proberaum marschiert und hab den Sound getstet. Nach dem Einbau war der Klang an den Positionen der Mitmusiker subjektiv wirklich ein bisschen besser. Wo vorher hauptsächlich nur ein mumpfiger, basslastiger Teil meines Sounds ankam, ist der Sound mit den Diffusoren dort nun tatsächlich etwas ausgewogener. Es ist kein Unterschied wie Tag und Nacht, aber hörbar. Der Ton wirkt differenzierter und es kommen mehr höhere Frequenzen an. Auch die Mitmusiker bei der ersten Probe einige Tage später attestierten eine Verbesserung und hörten mich besser.
Wo ich aber wirklich begeistert bin ist der Bereich direkt vor dem Verstärker (also da wo ich stehe ). Die aggressiven Höhen im Beam der Lautsprecher werden deutlich reduziert und blasen einem nicht mehr das Ohr weg, wenn man sich mal in den falschen Bereich bewegt. Man hört zwar weiterhin eine (teils deutliche) Veränderung im Sound wenn man seine relative Position zum Lautsprecher ändert, aber anders als zuvor würde ich nun den gesamten Bereich vor dem Verstärker als brauchbar einstufen. Hierbei ist die Soundänderung in vertikaler Richtung (also Ohr oberhalb des Lautsprechers zu Ohr unterhalb des Lautsprechers) subjektiv deutlicher als in horizontaler (also Ohr links zu Ohr rechts vom Lautsprecher). Wahrscheinlich aufgrund der Holzkonstruktion des Diffusors.
Fazit
Ich bin sehr zufrieden mit den Diffusoren (Nicht zuletzt in Anbetracht der Anschaffungskosten). Sie werden auf jeden Fall erstmal im Verstärker bleiben. Die erste Probe jedenfalls hat keinerlei Probleme offenbart und eigentlich nur Verbesserung gebracht. Der Klang des Verstärkers ist jetzt in einem großen Bereich gut und die Sperrzone direkt vor den Lautsprechern entfällt.
- Eigenschaft