Vergleich Kawai MP11 vs MP11SE

gwhs
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Hier meine ersten Eindrücke vom MP11 Shigeru Edition...

Was mir bei den Kawai MPs generell gut gefällt, ist die stetige Verbesserung in Serien ohne große Gesamtänderung (MP9000-MP8II) und MP10-MP11SE. Ich mache seit dem MP8 über das MP8II, MP10, MP11 immer regelmäßige "Updates". Beim letzen von MP11 auf MP11SE gibt es auf den ersten Blick nur sehr wenig Unterschiede.

VERARBEITUNG / DESIGN
Gleich nach dem Auspacken stinkt das Kawai gewaltig mit einem undifferenzierten Geruchsmischung vor sich hin. Nach 2 Wochen ist die Geruchsbelästigung zwar besser, aber immer noch da. Hoffe, es wird mit der Zeit! :-(
Ansonsten ist es genauso solide und gut verarbeitet wie das MP11.Prima Verarbeitung, lässt keine Wünsche offen.
Optisch fallen nur die geänderten Seitenteile auf. Diese gefallen mir persönlich besser als beim MP11. Ist aber Geschmacksache. Ansonsten gibt es keine Veränderungen.

TASTATUR:
Die Tastatur ist ja unverändert zum MP11: Grand Feel. Ich finde das ohne Zweifel eine der besten Tastaturen bei Stagepianos.
Lediglich die Verarbeitungsqualität könnte besser sein. Die schwarzen Tasten sind teilweise scharfkantig aufgeklebt, insgesamt ist das Holz seitlich eher generell grobschlächtig. Das war aber bei meinem MP11 auch so ähnlich. Hier hatte ich sogar erst beim zweiten Mal Glück, weil einige Tasten geklappert haben.
ABER: Spielbarkeit und Funktionalität der Tastatur ist überragend für ein StagePiano dieser Klasse. Es gibt m.E. in dieser Region keine bessere Tastatur.

PEDAL:
Das neue Pedal ist wesentlich besser verarbeitet als die bisherige Pedaleinheit von FATAR. Im Vergleich zur FATAR hier ein großer Sprung in Spielbarkeit nach vorne. Interessant ist hier auch die neue optische Abtretung als die bisherige mechanische. Hier finde ich nur einen einzigen Kritikpunkt: den 5 pol-Din Stecker von schlechter Plastikqualität. Hier werde ich wohl mal nachlösen. Bin gespannt, wie lange die DIN Buchse hält...

BEDIENUNG:
Hier ist alles identisch wie beim MP11. Lediglich ein paar neue Parameter sind hinzugefügt: Undamped String Resonance und inverse Controllernutzung. Also nur Kleinigkeiten.

SOUND:
Bei den Sounds wird es eigentlich erst spannend: Die neuen Sounds SK EX UND SK5 von Shigeru Kawai Flügelsamples.
Hier singt das für ein Digtialpiano voller Lebendigkeit und Dynamik. Extrem fein und nuancenreich, m.E. wesentlich näher dran an einem akustischen Instrument. Kurzum: hier finde ich mehr Natürlichkeit im Ton als beim Vorgänger. Das fällt auch ohne direkten Vergleich sofort auf. Hier höre ich richtig Saiten schwingen. Vor allem der Diskant ist angenehmer und überzeugender als beim MP11. Insgesamt nicht so steril wie beim Vorgänger.

Neben dem SK EX Sound ist vor allem der neue SK5 Sound überaus gelungen. Der SK5 Sound ist anscheinend neuer als der SK5 beim ES8. Noch zwei neue, sehr gut gelungene Sounds: SK Jazz Grand Sound und der der SK Studio Grand Sound.
Bei den neuen Shigeru Sounds wird der Unterschied zum MP11 signifikant hörbar.
Funktionieren auch besser über PA bei Konzerten ohne großes Soundtuning. Hier musste ich beim MP11 mehr nachhelfen.

Die Sounds sind wirklich gelungen! KURZUM: Großartig!!

CHAPEAU Kawai!

Für mich war der Sound das Kriterium zum Kauf des MP11SE. Ansonsten gibt es hier wenig Veränderung zum Vorgänger. Für mich ist es eines der besten Stage-Pianos!
Das MP11 ist nach wie vor super und ist auch jetzt recht günstig zu haben :)
 
Eigenschaft
 
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Ich stelle in Kürze noch Sounddemos zum Vergleich der beiden Pianos ein... Schließlich gehts ja um den Sound...
 
Vielen Dank für den schönen Vergleich, ich bin auf die Demos sehr gespannt!
Was nutzt du denn zuhause als Monitor?
 
Können weitere Problem mit der Tastatur bestätigen? Mich irritiert etwas diese Aussagen von wegen Montagsmodellen etc. Ich habe jetzt immer mal wieder ein Kawai angespielt (Session Walldorf, Schlaile KA) in denen die Grand Feel I oder II verbaut war. Eigentlich mag ich diese Tastatur, gut, die Auflage auf den Tasten ist teilweise tatsächlich "rauh", aber dennoch waren die Manuale nicht so, dass ich von einer schlechten Qualität sprechen würde.
 
Hat das "alte" MP11 auch schon Saitenresonanz bei gedrücktem Sustainpedal?
 
Können weitere Problem mit der Tastatur bestätigen?

Ja, leider. Die schlecht aufgeklebten schwarzen Tasten habe ich beim MP11 (ohne SE) auch. Obendrein klemmt nach weniger als 2,5 Jahren eine Taste und macht stärkere mechanische Geräusche.

Was das Spielgefühl angeht, ist die Tastatur großartig, als ich damals gesucht habe, habe ich in dieser Hinsicht kein besseres Stage Piano gefunden. Wenn ich allerdings auf die erzeugten MIDI-Werte schaue, sehe ich, dass ich damit die mögliche Dynamik nicht annähernd ausschöpfen kann. Theoretisch geht die Velocity von 0 bis 127, praktisch kann ich aber nicht so leicht anschlagen, dass ich zuverlässig unter ~28 komme. Das mag an meiner Spieltechnik liegen, so richtig glaube ich das aber nicht.
 
Wie klingen eigentlich darauf andere Stimmungen oder wenn man es auf 435 Hz runterschraubt? Ich überlege, so eines mit einer Orgel zusammen einzusetzen und die Orgel schwankt je nach Raumtemperatur zwischen 432 und 438 Hz.
 
Hat das "alte" MP11 auch schon Saitenresonanz bei gedrücktem Sustainpedal
Hallo Ippenstein,
ich habe das eben mal bei unserem Kawai MP8 II getestet - das ist der Vor-Vorgänger des "alten" MP11 (und nachdem wir am Samstag gerade in einem großen Musikgeschäft in Köln waren und ich mal wieder verschiedenste Digitalpianos durchgetestet habe, muss ich sagen, das Ding ist immer trotz aller Weiterentwicklung immer noch top, obwohl es 2011 schon Auslaufmodell war, als wir es gekauft haben).

Selbst bei dem MP8 II ist es so, dass auch einzeln angespielte Töne etwas anders erklingen, wenn das Sustainpedal getreten wird. Und nachdem sich dieser Effekt ähnlich anhört, wie bei unserem Flügel (habe das eben auch verglichen, obwohl sich unser Ibach eigentlich jeden Vergleich mit einm Digi ausdrücklich verbittet :D) , würde ich davon ausgehen, dass schon das MP8 II Saitenresonanz bei bei gedrücktem Sustainpedal hat.
Was da noch fehlt, ist der Effekt, dass beim schnellen Treten des Sustainpedals auch ohne gedrückte Taste dieses Rauschen erklingt, das beim echten Flügel ertönt, wenn die Dämpfer sehr flott abgehoben werden (mein einfaches, aber neueres Casio PX-A100 imitert das dagegen).


Gruß, Tobias
 
Grüß Dich,

jau, hab das inzwischen entdeckt, daß das MP11 die Saitenresonanz auch schon hat. Und das MP7 SE hat ja einen richtig guten Neupreis... da frage ich mich schon, ob der höhere Preis das Spielgefühl rechtfertigt. Mein Augenmerk liegt ja auf der Haptik sowie dem Klang. Ich habe ein Beispiel auf youtube gefunden, in dem jemand mal schnell das Feintuning verändert. Leider ist das noch nicht soooo aussagekräftig. Mich interessiert, ob der Klang bei einer Veränderung um 2 bis 5 Hz immer noch so gut ist. Bei meinem damaligen Yamaha P 200 hat man den Klangunterschied qualitativ recht gut gehört.

Ob MP oder als SE-Version? Der Ausgangsbeitrag animiert mich zum SE...

Viele Grüße

Andreas
 
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Ich für mich reduziere das MP11 gerne auf das eine Spielgefühl. So überragend gut ist der Sound nicht, dass er ein Alleinstellungsmerkmal wäre. Lässt man die angesprochenen Mängel der Tastatur außen vor, ist es eine der besten im Stage Piano Bereich. Alternativen sind hier für mich das Roland PHA-50, die sich ebenfalls sehr gut spielen lässt und die von Fatar gebaute TP/40WI. Die Roland ist gefühlt etwas schwerer, was, zumindest mir, als erstes Auffällt, beide sowohl Roland als auch die Fatar verhalten sich anders beim Zurückholen der Tasten. Die Kawai Tastatur ist hier meiner Meinung nach realistischer.
 
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Spannend. :)
Könntest Du zu diesem Unterschied noch ein paar Sätze schreiben? Da war mir beim Vergleich MP11SE und Roland FP-90 nämlich nichts aufgefallen, mir fehlt außerdem der Vergleich zu einem Flügel.
Es wäre natürlich gut zu wissen, welches akustische Instrument deinen Maßstab liefert.

Gruß Claus
 
Und wo ist die tp 40 wi verbaut? :rolleyes:
 
Könntest Du zu diesem Unterschied noch ein paar Sätze schreiben?
Ich versuche es zu beschreiben, bei der TP40, also den Tastaturen die relativ kurze Tasten haben und der Hammer sich unter der Taste befindet, fühlt es sich so an, als würde die Taste gleichmässig von unten nach oben gedrückt, eine durchgängige Bewegegung bis die Taste oben ist. Bei Kawai ist es so, dass nach loslassen der Taste der Hammer quasi zurückfällt und die Taste an deren Ende nach oben drückt, also wie eine Wippe. Je nach Anschlag federt die Taste kurz nach. Es fühlt sich so an als würde die Taste nicht nach oben gedrückt, sondern lediglich nur einen Impuls dazu bekommen. Auch ist der Tastentiefgang unterschiedlich. Was sich in Summe für mich etwas organischer anfühlt. Das meinte ich mit realistischer. (Jede Menge Voodoo also :))

Und wo ist die tp 40 wi verbaut? :rolleyes:
Es trifft generell auf alle TP40 zu. Diese werden im Nord Piano, in einigen Studiologic, bei Döpfer etc. verbaut. WI bedeutet lediglich Holzauflage und Ivory Feel, was einem Vergleich natürlich zugute kommt, da alle 3 Hersteller damit werben.
 
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Ich versuche es zu beschreiben, bei der TP40, also den Tastaturen die relativ kurze Tasten haben und der Hammer sich unter der Taste befindet, fühlt es sich so an, als würde die Taste gleichmässig von unten nach oben gedrückt, eine durchgängige Bewegegung bis die Taste oben ist. Bei Kawai ist es so, dass nach loslassen der Taste der Hammer quasi zurückfällt und die Taste an deren Ende nach oben drückt, also wie eine Wippe. Je nach Anschlag federt die Taste kurz nach. Es fühlt sich so an als würde die Taste nicht nach oben gedrückt, sondern lediglich nur einen Impuls dazu bekommen.

Hier bildlich veranschaulicht:
1. Eine Tastatur, die bei sehr unterschiedlichen Details und Aussehen je nach Hersteller, aber weitestgehend gleich von Schema und Funktionsweise in den meisten Digitalpianos verbaut ist (auch bei Kawai, abgesehen, von allem was "Grand-"Irgendwas heißt):
RH_Action_Bild2.jpg


2. Nun der grundsätzlich bis heute gleicher Aufbau und gleiche Funktionsweise sämtlicher Kawai "Grand"-Irgenwas usw.-Tastaturen - auch wenn sie im kleineren und größeren Detail, der Tastenlänge u.ä. variieren:
RM3-Grand_Bild1.jpg



Auch ist der Tastentiefgang unterschiedlich. Was sich in Summe für mich etwas organischer anfühlt. Das meinte ich mit realistischer. (Jede Menge Voodoo also :))
Gerade den Tiefgang finde ich bei Kawai "Grand"-dingens-Tastaturen etwas undefiniert, besonders das Anschlagende. Deswegen haben wir damals sehr zwischen Kawai MP8 II und Roland FP-7F geschwankt (wohl ist mir bewusst, dass das unterschiedliche Konzepte sind, das eine ein reines Stagepiano, das andere Pseudo-Stage/Compactpiano). Obwohl die Tastaturen von Roland durchweg nach dem Schema des oberen Bildes konstruiert sind, fühlen die sich nicht wneiger realistisch an. Ausschlaggebend für das MP8 II waren für uns dann Klang und Bedienkonzept - und gegenüber dem gerade neu erschienen MP10 die Anzahl der Klänge, nach dem Motto, wenn schon elektronisch, dann die volle Dröhnung:D.

@Ippenstein : Letzteres könnte, wenn sich die Tastatur für dich ähnlich gut anfühlt, ein Argument für das MP-7 / MP-7SE sein. Je nachdem, wie du es einsetzen willst. Soll zu der Orgel nur Klavier/Cembalo erklingen oder doch mal eine Band in der Kirche...?

Gruß, Tobias
 
Gerade den Tiefgang finde ich bei Kawai "Grand"-dingens-Tastaturen etwas undefiniert, besonders das Anschlagende. Deswegen haben wir damals sehr zwischen Kawai MP8 II und Roland FP-7F geschwankt (wohl ist mir bewusst, dass das unterschiedliche Konzepte sind, das eine ein reines Stagepiano, das andere Pseudo-Stage/Compactpiano). Obwohl die Tastaturen von Roland durchweg nach dem Schema des oberen Bildes konstruiert sind, fühlen die sich nicht wneiger realistisch an. Ausschlaggebend für das MP8 II waren für uns dann Klang und Bedienkonzept - und gegenüber dem gerade neu erschienen MP10 die Anzahl der Klänge, nach dem Motto, wenn schon elektronisch, dann die volle Dröhnung.
Es hat sich im allgemeinen die letzten Jahre viel getan. Die ersten Manuale hatten ja zusätzlich zum Hammer noch eine Feder, die die Taste zurückholen musste. Dann ist es ja auch so, dass wenn ein Hammer die Taste wieder Ihre Ausgangslage zurück bringt, auch ein entsprechendes Gewicht der Taste vorhanden sein muss. Gewicht und Gegengewicht. Ich sehe das auch so, dass man mit einer Roland oder den neuen Fatar Tastaturen sehr gut leben kann. Ich selbst verwende als Controller ein Roland RD2000 und bin eigentlich zufrieden. Es zieht mich dennoch immer wieder zu der Grand Feel von Kawai. Triple Sensor bieten mittlerweile einige mehr als nur Kawai an. Leider gibt es derzeit keinen Controller in dem die aktuelle TP40 von Fatar verbaut ist, schade eigentlich :)
 
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Die ersten Manuale? Eine Tastenrückholfeder :D hat die aktuelle Fatar TP-400 anscheined auch, die Tastatur ist im neuen Dexibell Vivo Stage S9 verbaut.
Wo genau soll diese sitzen? Die ersten Tastaturen hatten eine Feder hinter der dem Tastendrehpunkt, diese hat sich gedehnt wenn die Taste gedrückt wurde und zieht beim loslassen. Die neueren Tastaturen haben oft eine Feder vor dem Tastendrehpunkt, diese wird zusammengedrückt.

 
Unter dem oben und in der Quellangabe genannten Link dort steht die Aussage von Fatar, die fett rote Hervorhebung ist von mir:
"TP/400: Professional Digital Piano. The new design of the hammer and the return spring application creates the right combination for the press of the keys as on the real Acoustic Piano. 76 & 88 keys, Dynamic rubber contacts, Monophonic Aftertouch available."

Dabei stehen folgende nicht gerade hochauflösenden Grafiken:
TP_400.jpg
TP_400_dis.jpg

Quelle: http://www.fatar.com/pages/TP_400.htm

Gruß Claus
 
Dann reden wir über das gleiche. Früher oder bei günstigeren Modellen heute noch ist die Feder hinter der Aufhängung der Taste. Ich hoffe man sieht den Unterschied ohne das es markiert ist.

TP_10MDRdis.jpg


Aber du hast recht, der hersteller nennt das gleich. Vom Spielgefühl dennoch ein Unterschied.
 
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Je mehr ich es spiele, um so mehr gefällt es mir. Aber aus dem Inneren kommt ab und zu mal ein Knacken wie bei manchen E-Pianos, wenn man sie einschaltet. Was könnte das sein? Ich versuche mal, das aufzunehmen.
Es taucht dann manchmal auf, wenn ich die E-piano oder Subsection ausschalte. Na nur dann, wenn ich den Volume-regler von der Piano-Section betätige, flackern ein paar LEDs. Seltsam.
 
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