Ursachen für "matsch",undefinierten Klang bei high gain.

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Marschjus
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Auch wenn andere Unterforen evtl. geeigneter wären habe ich den Biergarten gewählt, da ich davon ausgehe das die Antworten (sofern es ein längeres Thema wird) in alle Richtungen gehen werden.
Von "scheiß Amp kauf XYZ",Scheiß Gitarre,schlechte Spieltechnik usw. Und das Leben weiter geht auch wenn ich keine Lösung finde denke ich ist der Biergarten nicht der schlechteste Ort.

Nun zum Thema: Bei meinem letzten Versuch dem Hype Gitarre spielen zu wollen hatte ich wohl durch Zufall DEN Sound für mich gefunden. Palm Mutes klangen kräftig,druckvoll und dennoch nicht mulmig oder matschig.
Genau diesen Sound wollte und will ich mit dem (gleichen) Amp wieder finden...nur das gestaltet sich schwerer als gedacht. Verstärker ist ein George Dennis The Blue 100 Head.
Der Amp war von März bis Oktober oder November zwecks Durchsicht und fehlersuche (selten auftretende Lautstärkeschwankung bis fast ausfall). Seit dem läuft der normal. Fehler wurden keine gefunden, an ein paar Stellen wurde nachgelötet aber sonst alles super.
Bevor sich jemand darüber muckiert das es so lange dauert, das war sowas wie eine Freundschaftsdienst bei einem Kumpel eines Arbeitskollegen und da muss ich mich nunmal hinten anstellen wenn noch andere Auftragsarbeiten anstehen.
Der matschige und undefinierte Klang tritt in beiden Leadkanälen auf. Gain runter bringt da keine wirkliche Besserung. Bass hab ich auch schon komplett runter gedreht -> macht es auch nicht besser.
Dann dachte ich evtl. Box oder der Aufstellort. Aber über Effektpedal (Boss MT2) bekomme ich einen definierten klang.
3 unterschiedliche Gitarren habe ich probiert, bei alles ein gleichwertiges Ergebnis.
Jetzt bin ich auf Ursachenforschung auch in technischer Sicht. Endstufenröhren sind 3 Jahre alt davon stand der Amp aber bis letztes Jahr November fast nur herum. Bias wurde letztes Jahr im November/Dezember eingestellt.
Aber die Endstufe hab ich nicht wirklich im Verdacht,da diese ja an der Klangbildung nicht richtig beteiligt ist. Oder irre ich da?? Können die Röhren schon wieder "verbraucht". Oder BIAS nicht optimal eingestellt? Fällt doch bei einem moderneren Amp kaum ins Gewicht oder?
Vorstufenröhren hatte ich auch Ende letztes Jahr gegen JJ 12AX7 getauscht. V1 an der V1 Position. Davor waren noch 3 originale drin ,also von 1999 und 2 no name.

Gestern hab ich ein neues Effektpedal (neues gebrauchtes) ebenfalls von GD in Betrieb genommen. Ein Volumen/Zerrpedal mit einer 12AX7. Und bei dem Pedal zeigen sich fast die gleichen Beobachtungen. Hier wird es erst matschig und mumpfig (so ein nachwummern) wenn man zu viel Gain einstellt. Wobei "zu viel" hier sehr relativ ist, denn wirklich stark verzerrt ist es da noch garnicht.

Da kam ich ins grübeln und frage mich ob es nicht evtl. an der Technik liegt,also Spieltechnik. Aber dann sollte es ja über die anderen Zerrpedale auch nicht nennenswert besser sein. Ist es aber.

Also würdet ihr ansetzen. Amp wurde ja schon geprüft. Andere Vorstufenröhren testen? Beim Pedal auch mal? Kann der Federhall da mit eine Rolle spielen? Wenn ich den aktiviere hab ich manchmal,nicht immer, ein ekliges Rauschen.Überhaupt rauschen die auch die Lead-Kanäle. Früher
waren die absolut still. Wie würdet ihr weiter vorgehen. Das der Amp den Klang kann den ich Suche weiß ich ja...nur irgendwie finde ich den nicht wieder.
 
Eigenschaft
 
Fällt doch bei einem moderneren Amp kaum ins Gewicht oder?
Doch, natürlich, nur total anders als bei den Vintage Amps.
Bei alten Kisten spielt das Verzerrverhalten und der Klang der Verzerrung eine Rolle, weswegen sie da "stärker am Sound beteiligt ist". Bei den modernen Kisten mit clean ausgelegten Endstufen fällt der verzerrte Sound in den Hintergrund, aber es bleiben die Relevanz von ordentlichem Bias und auch guten Röhren, immerhin machen die die ganze Kiste lauter.

Ich kenne den Amp aber nicht gut genug, um bewerten zu können, obs daran liegt. Hohes Bias kann zu Matschen führen.

Ich würd hier zu erst mal einen Tech aufsuchen, der das Bias runterschraubt, um zu schauen, obs das ist. Sound sollte tighter, aber auch etwas lebloser werden, man muss seine Mitte finden.
Wenn das nichts bringt, würde ich durchaus auch mal Endstufenröhren verdächtigen, denn eine ordentlich messbare Halbwertszeit haben die nicht.

Davon ab, Bass einfach raus bringt bei den passiven EQs nicht immer was. Teste mal das Zusammenspiel der drei Regler, manchmal kommen da bei komischen Stellungen komische Sachen raus.
Dh. genaue Settings und das genutzte Equipment sind nicht uninteressant.


Davon abgesehen, ein Tubescreamer kann Wunder wirken. Es reichen dann auch die günstigen, ich hab ganz gute Erfahrungen mit einem EHX East River Drive gemacht.
 
Genau diesen Sound wollte und will ich mit dem (gleichen) Amp wieder finden...nur das gestaltet sich schwerer als gedacht.

Nur eine kurze Verständnisfrage: Formal ist alles gleich, ja? Gleiche Gitarre, gleiche Saiten, gleicher Amp (wenn auch repariert)?
 
Davon abgesehen, ein Tubescreamer kann Wunder wirken. Es reichen dann auch die günstigen, ich hab ganz gute Erfahrungen mit einem EHX East River Drive gemacht.
Hatte da schon den ein oder anderen Versuch. Aber "damals" hatte ich auch garnicht davor. Also muss es ja irgendwie gehen.
Auch in meiner Jugend als ich mit dem Ding auch auf Konzerten war. Gain volle Möhre aufgerissen und hat nie gematscht. Zumindest ist mir nichts derartiges in Erinnerung geblieben.
Ich hab auch mal den kompletten FX Loop umgangen, die Gitarre direkt in den Amp. Da ich einen Einfluss von irgendeinem Pedal oder die langen Kabelwege ausschließen wollte.
Teste mal das Zusammenspiel der drei Regler,
Hab es mit allen 4 Reglern versucht. (High,Mid,Mid-Sweep und Low) einen Umschalter, hab ich auch noch dran. Genaue Einstellungen müsste ich jetzt nachsehen (bin gerade nicht zu Hause) aber das dürfte auch keinem weiter helfen da ja niemand weiß was bei 12:00 Stellung wie klingt und wie groß der Wirkbereich der Potis ist.
Gitarren sind eigentlich die gleichen wie damals. Destroyer mit SH 6 (damals noch mit aktiver elektronik,heute wieder passiv), und die RG170 die ich jetzt erst auf neue PU's umgebaut habe.

Ich glaub ich werde mich mal mit der BIAS einstellung näher beschäftigen. Den Amp zu einem Tech bringen und dann zu Hause testen und wieder hin so lange bis das Ergebnis befriedigend ist scheint mir eine aufwendige Lösung zu sein.
Beim letzten mal war ich dabei, also eine Raketenwissenschaft war das jetzt nicht. Wäre sicher nicht unsinnig sich damit auch mal etwas zu beschäftigen.

Nur eine kurze Verständnisfrage: Formal ist alles gleich, ja? Gleiche Gitarre, gleiche Saiten, gleicher Amp (wenn auch repariert)?
eigentlich ja, die Übeungsecke ist halt wo anders weil ich umgezogen bin. Saiten nehme ich schon immer erni ball, das einzige was am Amp repariert wurde war der Footswitch,der hat nicht mehr funktioniert. Sonst war nichts feststellbar.
Zu den Gitarren hab ich ja schon was gesagt.
 
eigentlich ja, die Übeungsecke ist halt wo anders weil ich umgezogen bin.

Okay, hast du es einmal in deiner Wohnung an einer anderen Stelle mit einer anderen Steckdose probiert? Du schreibst von Rauschen in den Kanälen, das es früher nicht gab. Entweder ´schlechter´ Strom, Einsteuungen oder am Amp ist doch etwas vermurkst worden, wäre da mein spontaner Gedanke.... spontan, wie gesagt....
 
Bitte poste mal EQ Settings und komplette Signalkette
 
Okay, hast du es einmal in deiner Wohnung an einer anderen Stelle mit einer anderen Steckdose probiert? Du schreibst von Rauschen in den Kanälen, das es früher nicht gab. Entweder ´schlechter´ Strom, Einsteuungen oder am Amp ist doch etwas vermurkst worden, wäre da mein spontaner Gedanke.... spontan, wie gesagt....
Naja....ich wohne jetzt nicht wirklich in einer Wohnung:(. Also nein hab noch keine andere Steckdose getestet. Rauschen ist auch nur in den beiden Lead Kanälen. Clean und Crunch sindrauschfrei.
Die lead Kanäle teilen sich eine gemeinse EQ Einteilung haben nur je einen Gain-Regler.

Ich würde heute mal die EQ Einstellungen zu notieren wo es noch am besten ist.

Bitte nicht böse sein wenn ich nicht immer sofort antworte, hab zu Hause kein Internet und über Handy ist der Empfang meist so bescheiden das eh nichts geht.
 
Naja....ich wohne jetzt nicht wirklich in einer Wohnung:(.

Das könnte doch ganz gut zu der Strom-, bzw. Standortidee passen. Hatte ich einmal bei einem Auftritt, mit meiner Röhre ging da gar nichts, der Transistor Amp meines Kollegen hatte aber keine Probleme... . Ach so, und verschiedene Kabel einmal getestet?
 
Kabel,für Gitarre und Box hab ich unterschiedliche. Mein kleiner Bugere G5 verhält sich unauffällig, ist ja auch ne Röhre. Aber sicher anders beschalten.
Was mir aber gerade noch eingefallen ist, damals hatte ich eine andere Box dran. Die orig. 4x12. 4Ohm gesamtimpedanz.
Da die 4x12 für meine Überungsbuchte aber völlig überdimensioniert ist und leise gespielt ein wenig leblos klang hab ich auf 1x12 umgesattelt (8Ohm).
Kann mir zwar nicht vorstellen das dass so ein krasser Unterschied sein soll ob ne 4Ohm oder 8Ohm Box dran hängt aber ich kann es ja mal testen.
 
Es wäre zwar besser, die Ursache zu finden und zu beseitigen, falls das aber nicht gelingen sollte, wäre ein Treble Booster hilfreich, neben dem schon genannten Tubescreamer finde ich gerade für diesen Einsatzzweck den Reußenzehn Daniel D sehr gut geeignet. Er "entmatscht" den Sound und war früher ein Geheimtipp für die Röhrenverstärker alten Typs, bei denen es bei niedrigen Lautstärken dumpf matschte.
 
Er "entmatscht" den Sound und war früher ein Geheimtipp für die Röhrenverstärker alten Typs, bei denen es bei niedrigen Lautstärken dumpf matschte.
Was meinst du mit Verstärker alten Typs? Ist es je nach Bauart normal das es bei geringer Lautstärke etwas dumpf/mulmig klingt?

Habe gestern noch mal eine Weile nach dem Sound gesucht,zum leidwesen meiner Frau. Dabei auch mal die 4x12er angeschlossen, da klingt es noch dumpfer.
ABER,wenn ich direkt mit der Gitarre in den Amp gehe und dann in die Box hab ich eine Einstellung gefunden wo es mir eigentlich gut gefällt. Dieses leichte "nachdröhnen" bleibt zwar, aber wohl in einem Frequenzbereich wo es nicht weiter stört.
Mit Effektkette davor geht es auch noch. Aber wenn ich den FX Loop nutze wird es merklich dumpfer,das kann ich zumindest am Amp auch nicht mehr ausregeln. Im Loop hab ich nur mein RC1 und ein Analogdelay.
Also scheint das Pedalboard einen großen Anteil daran haben. Da ich aber auf den Looper im FX Loop nicht verzichten möchte muss ich da mal nach der URsache Forschen. Das Analogdelay hab ich mal aus der Kette genommen,das kann ich als Ursache ausschließen.

Hier mal ein Bild von der Einstellung wo ich am erstmal zufriedensten war (ohne Effekteboard). Ein besseres Foto bekomme ich mit dem Handy leider nicht hin.
Bass ist hier relativ hoch (7),sonst klingt es irgendwie kraftlos. Middle erkennt man schlecht sehe ich gerade, steht bei 3.
GD_100_Lead_B.jpg


Da ja nun für mich erstmal das Pedalboard mit die Hauptursache ist, bzw. evtl. eher die langen Kabelwege. Sind ja dann insgesamt 12m plus die Verkabelung auf dem Board.
Ich glaub die Leitungen des FX Loop sind meine alten Instrumentenkabel,die werden wohl eher günstig sein. Können "bessere" Kabel da eine Abhilfe schaffen? Oder ist das wieder so ein Marketingmärchen?
Ich weiß darüber wird viel gestritten und ich möchte da jetzt auch keine neue Grundsatzdiskussion lostreten.
 
Was meinst du mit Verstärker alten Typs? Ist es je nach Bauart normal das es bei geringer Lautstärke etwas dumpf/mulmig klingt?

Ja, genau. Speziell bei vielen älteren Röhrenverstärkern, etwa VOX AC 30, tritt das auf. Auch bei älteren Marshalls usw. Erst ab einer gewissen Lautstärke kommen genügend Höhen aus den Lautsprechern. Auch der Klang der Lautsprecher verändert sich mit zunehmender Lautstärke. Heutige (hochwertige) Amps können das teilweise zumindest in Maßen ausgleichen, früher halfen dafür stattdessen Treble Booster wie Tubescreamer (Verzerrung auf Null, Tone voll auf) oder Spezialtreter wie Reußenzehn Daniel D. Solltest Du einen Shop in der Nähe haben, der entsprechende Pedale vor dem Kauf zum Ausprobieren verleiht, dann wäre das einen Versuch wert. Bei meinem JCM 800 Fullstack hat das geholfen, den kann ich jetzt auch mit ordentlichem Klangerlebnis zuhause spielen.
 
hmm...war mir jetzt garnicht so bewusst. Mein Amp ist von 1999,ich glaube nicht das George das Rad neu erfunden hat.
Da würde doch so ein TS 808 Clon oder UK-Bausatz auch funktionieren oder? Wäre zumindest einen Versuch wert,bisher hatte ich derartige Dinge getestet um noch was aus dem Amp zu kitzeln, aber das klang immer nicht so ganz wie ich es wollte. Daher habe ich die wieder verkauft.
Ich teste da mal ein wenig, hab da noch ein Pedal was ähnlich ist.
 
99 und 3 Kanäle sprechen schon für die neue Bauart.
Bei deinen Settings, also Bässe und Höhen rein, Mitten raus, wird aber Matschen durchaus begünstigt. Ich würd noch mal im Mittenspektrum anfangen, und da viel mehr geben, und das Signal untenrum verschlanken. Obenrum viel kann manchmal auch matschig kommen...
 
Selbst wenn ich die Bässe ganz runter drehe wird es nicht besser. Also zumindest wenn ich das Pedalboard dran habe, aber für diesen Zustand muss ich eine Lösung finden.
Ich werde heute nochmal ein wenig experimentieren. Muss die Kiste eh nochmal aufschrauben weil der Reverb nicht funktioniert....hab wohl vergessen den anzuschließen bei der letzten Aktion.
Kann ja morgen nochmal die Einstellungen nennen die ich bisher drin hatte,das oben ist das Ergebnis wo es mir mit dem nackten Amp am besten gefällt.
Alles nicht so einfach, 1000 potenzielle Ursachen.
 
Crazy Iwan hat schon recht.

Im Moment spielst du in Frequenzbereichen, in der eine Gitarre im Bandkontext eigentlich wenig zu suchen hat. Gleichzeitig nimmst du den wichtigsten Bereich, das Mittenband raus. Grundsätzlich sollte eine Gitarre sich vorwiegend im Mittenbereich aufhalten. Im Moment spielst du im Bassbereich gegen Bassist und Bass-Drum, und im Höhenbereich gegen den Gesang an. Das kann nur matschen.
 
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Naja...der Bandkontext ist mir ehrlich gesagt so ziemlich egal,da ich eh nur allein daheim spiele.
 
Ändert nicht viel
 
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Die Amps sind auf Bandkontext ausgelegt, und die bekannten Sounds, die man erreichen möchte, stammen aus dem Bandkontext.
Insofern wirst auch daheim nur den Klang erhalten, wenn Du den Bandkontextsound suchst.
 
Na dann suche ich weiter, sagte ich ja bereits.
 

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