Offtopic:
Solange alle drei Akkordtöne vorkommen ist es ein legitimer Akkord.
Ich bin kein großer Freund von "Standard" und "das muss man so greifen und nicht anders". Es gibt eine Menge Vor- und Nachteile bei jeder Griffart.
Im Optimalfall ist man sich deren bewusst.
Beispiele: Akkordwechsel und geschickte Griffvariante:
1) Ein Lied hat viele Wechsel von C nach G: Hier würde ich G so greifen:
3 kleiner Finger
0
0
0
2 Mittelfinger
3 Ringfinger
Der Grund ist, dass man dann Ring- und Mittelfinger beim Wechsel von C aus, einfach nur jeweils eine Saite hochsetzen muss.
2) Ein Lied hat viele Wechsel von G nach D: Hier würde ich G so greifen:
3 kleiner Finger
3 Ringfinger
0
0
2 Zeigefinger
3 Mittelfinger
Der Grund ist, dass man dann den Ringfinger einfach für den folgenden D-Akkord liegen lassen kann und so einen Ankerpunkt schafft.
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Es gibt mehrere Gründe für die verschiedenen Akkordvoicing: Vereinfachung von Wechseln, Ermöglichung von bestimmten Picking-Pattern, bestimmte Töne als höchster Ton etc...
Der Grund "hab ich so als Standard gelernt" ist für mich keiner.
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Ontopic und hierzu hat leider kaum jemand etwas gesagt gehabt:
nicht alle 4 Finger gleichzeitig auf die Saiten bekomme. Ich mach entweder den Ring und kleinen Finger zuerst drauf und dann Mittel und Zeigefinger oder umgekehrt. Das braucht zu viel Zeit!
Welche Übungen kann ich machen? Wie lerne ich den G-Dur richtig?
Das ist ein Problem, dass viele Schüler am Anfang haben: Sie legen die Finger nacheinander auf und das kostet viel Zeit, was dann auf Kosten des Rhythmus geht.
Dieses Problem hat mit dem Griff als solchen eigentlich ÜBERHAUPT NICHTS zu tun. (Weswegen ich auch die ganze Diskussion zum Griffbild als etwas überflüssig halte)
Ja, manche Griffe sind einfacher, aber das ändert an der grundsätzlichen Idee eines Griffwechsels nichts.
Jeder Wechsel hat drei Schritte:
1. Die Finger vom alten Akkord hochheben. (einfach nur gerade hoch in die Luft, nicht bewegen)
2. Sortieren aller Finger, bis sie in der Luft das neue Griffbild ergeben und über ihren Positionen schweben.
3. Absetzen.
Punkt 2 ist das Schwierige. Aber es ist das, was den Wechsel schnell macht. Man sollte eigentlich niemals einen Akkord nacheinander aufbauen.
Im Optimalfall setzen sich immer alle Finger gleichzeitig ab. Das braucht am Anfang etwas Übung und man kommt sich blöd vor, weil die Finger oft nicht machen, was man will. Es wird aber recht zügig besser.
Wichtig ist sich immer darauf zu konzentrieren schon in der Luft die Finger zu sortieren und in die richtige Richtung zu strecken. Da müssen Muskeln aufgebaut werden und Bewegungen gelernt. Das kommt nur durch das häufige Anwenden.
Mein Tipp ist: Die drei Schritte oben bewusst und langsam üben. Bei JEDEM Akkordwechsel. Die Griffe spielen keine Rolle. Das Wichtige ist, dass man sein Gehirn darauf konditioniert möglichst viele Finger gleichzeitig aufzusetzen. Das wird Anfangs nicht immer klappen, aber meine Erfahrungen mit mehreren Hundert Schülern zeigen, dass die meisten, die das konsequent richtig üben, doch sehr schnell Fortschritte machen. Und es ist hinterher einfach viel einfach für alle folgenden Griffe, die man jemals lernt, wenn man diese Unabhängigkeit der Finger übt.