Moin!
Ich würde ein Kit aus Bimsmehl und Schellack der Farbe Astra mischen. Hier muss der Alkoholanteil des Lackes sehr gering ausfallen. Man will ja nicht lackieren, sondern fillern. Wenn es zu hell sein sollte, kann man den Kit mit Pigment oder dunklerem Schleifstaub einfärben. Alles andere an Kits und Füllern aus dem Baumarkt ist viel zu weich oder wird nicht halten. Und das was hält und taugt, sieht scheiße aus. Ist einfach so.
Man kann auch direkt Schellack heiß machen und einfülllen. Mit einem geraden und gratfreien (!) Spachtel kannst du die warme Masse glatt streichen.
Sonst tendiere ich immer zu Knochenleim, aber an dieser Stelle wird es zu dunkel.
Das die Löcher abgeklebt werden müssen, versteht sich von selbst. Du kannst aber auch ein zweites mal bohren, wenn dir das lieber ist.
Alles was noch original da ist, solltest du mit Sekundenkleber einkleben. Das wird sonst früher oder später noch abfallen. Dabei darfst du nicht vergessen eine Zwinge zu nehmen. Und nein, Metall darf nicht direkt auf die Kopfplatte. Sollte die Zwinge keine Kunststoffschoner haben, gehört ein planes Holzklötzchen dazwischen. In diesem Fall muss der Klotz aber mit Tesa Film oder Paketklebeband beschichtet sein, da er sonst auch an der Kopfplatte haftet.
Ich moduliere sonst gerne Lacke mit Sekundenkleber auf. Das geht sehr gut, lässt sich wunderbar plan schleifen und hinterher nahtlos polieren. Eine solche Reperatur ist meist unsichtbar. Doch leider fällt diese Idee in deinem Fall weg, da zu viel Holz mitgerissen wurde. Wenn man an dieser Stelle klar auffüllt, sieht zwar der Lack noch lecker aus, aber man wird die Krater im Holz sehen. Wenn soetwas passiert muss alles an Holzsplitter - ob zerbröselt oder nicht - aufgelesen und gerettet werden. Wenn man da etwas zusammenpuzzlen kann, wird es hinterher unsichtbar. Wenn die Stücke aber fehlen, wird alles an Reperaturversuchen sichtbar bleiben.
Für nächstes mal beim Bohren: Wenn du dir keine Handreibahle für sowas kaufen willst und unbedingt mit einem Metallbohrer - wie du es hier offensichtlich getan hast - rein willst, musst du unbedingt von beiden Seiten bohren! Selbst eine Unterlage oder Klebeband auf der Unterseite reichen bei falscher Geometrie oder gänzlich fehlenden Vorschneidern beim Bohrer nicht. Grundsätzlich bohre ich im Gitarrenbau bei Durchgangslöchern von beiden Seiten. Der Bohrer verzieht immer. Egal wo du wie was eingespannt hast. Um präzise zu bleiben, bohrt man daher einfach von beiden Seiten bis zur Mitte und gut.
Bei allen Arbeiten aber gilt: Hirn an und Unbekanntes recherchieren. Wenn dir all meine Hinweise nicht geheuer sind, geh bitte zu einem Gitarrenbauer oder anderen Fachmann.
Schicken Gruß,
Etna