turko
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Da es nicht sehr spannend und unterhaltsam ist, 4-jahre-altes Material wieder hervorzukramen (man beachte das Datum meines ursprünglichen Postings), erlaube ich mir hier kurzerhand, die Spielanordnung zu ändern, und lege die "Lösungen" hier gleich offen. Für die Nachzügler, und für alle Nachzügler der Nachzügler, die noch kommen mögen ... :
Ich vertrete die These, daß man die Komponente Rhythmus in der Musik viel tiefer und viel emotioneller wahrnimmt, als Melodik oder Harmonik, und daß er, der Rhythmus, bei der "allgemeinen Wahrnehmung" daher von größerer Bedeutung ist, als man gemeinhin annehmen möchte. Auch, wenn das wirkliche Verständnis für diesen Aspekt und das Sensorium dafür nicht allzu verbreitet zu sein scheint, funktioniert es "tief d´rinnen" dennoch ... Winzigkeiten in der Rhythmik können große Auswirkungen in der (auch emotionalen) Wahrnehmung haben.
Als kleinen Test für diese These habe ich die zwei angehängten Audiofiles am Computer gebastelt und meine Chorleute diesem Test unterzogen:
Vorerst habe ich betont, daß es dabei keine richtigen und keine falschen Antworten gibt, sondern daß es (mir) lediglich um einen Wahrnehmungs-Versuch geht.
Der NACHTMUSIK-Test:
Die Datei enthält 3 Mini-Clips hintereinander:
1. "Die kleine Nachtmusik" im Original, wie man sie kennt (nur die ersten paar Takte)
2. Eine Computer-Midi-Simulation davon, bei der KEIN EINZIGER TON RICHTIG ist (außer der letzte), bei der jedoch der Rhythmus stimmt
3. Eine Computer-Midi-Simulation davon, bei der die Töne und deren Reihenfolge exakt stimmen, aber der Rhythmus völlig verzerrt und entstellt ist.
Fazit, wenn man sich, wie in meinem Chor die Mehrheit, für 2) entscheidet: Man nimmt den Rhythmus VORRANGIG gegenüber der akkuraten Melodieführung wahr.
Der TUXEDO-Test:
1. 60 % Swing (Anmerkung: GENAUES Triolenfeeling entspricht 100 % Swing. GENAUES
GERADES Achtelfeeling entspricht 0 % Swing).
2. 100 % Swing
3. 0 % Swing, also total "gerade"
4. 100 % Swing, aber die "wichtigen" Akkorde sind ganz minimal nach hinten verschoben, also "laid back"
5. 100 % Swing, aber um einen genauso großen Betrag nach vorne verschoben, also "ahead", oder mit "drive"
Bewirken diese rhythmischen Verschiebungen, die sich im Millisekundenbereich bewegen, überhaupt irgendetwas in der Wahrnehmung ?
Bei mir im Chor wurde fast geschlossen 5) und 3) als zu nervös, hektisch abgewählt, hingegen wurden 1), 2) und 4) überwiegend als angenehm und relaxed empfunden.
Auch, wenn KEIN EINZIGER meiner Chorleute im Detail benennen konnte, WARUM das so ist ...
LG
Thomas
Ich vertrete die These, daß man die Komponente Rhythmus in der Musik viel tiefer und viel emotioneller wahrnimmt, als Melodik oder Harmonik, und daß er, der Rhythmus, bei der "allgemeinen Wahrnehmung" daher von größerer Bedeutung ist, als man gemeinhin annehmen möchte. Auch, wenn das wirkliche Verständnis für diesen Aspekt und das Sensorium dafür nicht allzu verbreitet zu sein scheint, funktioniert es "tief d´rinnen" dennoch ... Winzigkeiten in der Rhythmik können große Auswirkungen in der (auch emotionalen) Wahrnehmung haben.
Als kleinen Test für diese These habe ich die zwei angehängten Audiofiles am Computer gebastelt und meine Chorleute diesem Test unterzogen:
Vorerst habe ich betont, daß es dabei keine richtigen und keine falschen Antworten gibt, sondern daß es (mir) lediglich um einen Wahrnehmungs-Versuch geht.
Der NACHTMUSIK-Test:
Die Datei enthält 3 Mini-Clips hintereinander:
1. "Die kleine Nachtmusik" im Original, wie man sie kennt (nur die ersten paar Takte)
2. Eine Computer-Midi-Simulation davon, bei der KEIN EINZIGER TON RICHTIG ist (außer der letzte), bei der jedoch der Rhythmus stimmt
3. Eine Computer-Midi-Simulation davon, bei der die Töne und deren Reihenfolge exakt stimmen, aber der Rhythmus völlig verzerrt und entstellt ist.
Fazit, wenn man sich, wie in meinem Chor die Mehrheit, für 2) entscheidet: Man nimmt den Rhythmus VORRANGIG gegenüber der akkuraten Melodieführung wahr.
Der TUXEDO-Test:
1. 60 % Swing (Anmerkung: GENAUES Triolenfeeling entspricht 100 % Swing. GENAUES
GERADES Achtelfeeling entspricht 0 % Swing).
2. 100 % Swing
3. 0 % Swing, also total "gerade"
4. 100 % Swing, aber die "wichtigen" Akkorde sind ganz minimal nach hinten verschoben, also "laid back"
5. 100 % Swing, aber um einen genauso großen Betrag nach vorne verschoben, also "ahead", oder mit "drive"
Bewirken diese rhythmischen Verschiebungen, die sich im Millisekundenbereich bewegen, überhaupt irgendetwas in der Wahrnehmung ?
Bei mir im Chor wurde fast geschlossen 5) und 3) als zu nervös, hektisch abgewählt, hingegen wurden 1), 2) und 4) überwiegend als angenehm und relaxed empfunden.
Auch, wenn KEIN EINZIGER meiner Chorleute im Detail benennen konnte, WARUM das so ist ...
LG
Thomas