draikin
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen,
da ich mal wieder von der Gemeinschaft dieses Boards bei einer Frage profitiert habe, habe ich beschlossen, auch mal wieder etwas zurückzugeben. Dieses mal in Form eines Vergleichstests.
Wie es angefangen hat...
Die Geschichte beginnt in diesem Thread: https://www.musiker-board.de/thread...e-art-von-equipment-box-ist-notwendig.669477/
Die für mich wichtigen Punkte sind der Einsatzmöglichkeit als Monitor oder normale PA-Box, die Portabilität und natürlich der subjektive Klang. Daraus resultierend sollen nun die folgenden drei aktive PA-Boxen gegeneinander antreten, um die für mich passende im Zusammenspiel mit dem Helix LT zu finden:
Dazu habe ich diese drei Boxen beim großen T geordert, damit ich mir hier zu Hause in Ruhe ein Bild machen kann. Mir behagt diese Vorgehensweise eigentlich nicht so, da ich ungerne etwas bestelle wenn ich genau weiß, davon geht auf jeden Fall wieder etwas retour. Im Sommer hat mir dann aber ein Thomann-Mitarbeiter im Laden (in einem anderen Fall) explizit dazu geraten verschiedene Modelle zu bestellen, um das in der gewohnten Umgebung auzuprobieren. Ich könnte dann ja bei nichtgefallen das entsprechende Teil problemlos wieder zurückschicken. Somit nutze ich das nun mit etwas besserem Gewissen...
In den vergangenen zwei Tagen sind dann diese drei Boxen bei mir gelandet und ich habe angefangen mir ein Bild zu machen.
Die genauen technischen Daten könnt ihr unter dem o.g. Links finden, da gehe ich jetzt nicht ausführlich drauf ein. Ich möchte an dieser Stelle auf die für mich interessanten Unterschiede der drei Boxen eingehen.
Einsatz als Monitor
Alle drei Boxen haben eine sogenannte Monitorschräge, damit sie auch als Monitore zu Einsatz kommen können. Das hat db aus meiner Sicht bei der Opera am besten gelöst, die Box steht sehr stabil im "Monitormodus", da nur eine Seite der Box angeschrägt ist, dafür aber deutlicher. Die beiden anderen können auf beide Seiten gelegt werden, liegen aber wesentlich instabiler in der Seitenlage.
Die Yamaha und die Opera haben eine DSP Einstellung für die Monitoranwendung. Bei Yamaha heißt diese Einstellung Monitor, bei db Wedge. Die Opera bietet dann auch die meisten Varianten an dieser Stelle: Club, Vocal, Bass Reduction, Playback, Bass Boost, Wedge Vocal, Wedge Playback. Die Yamaha hat derer nur drei: FoH, Off und Monitor, hat dafür aber einen HPF mit den Einstellungen Off, 100Hz und 120Hz. Die Alto bietet nur einen Contour Schalter (On/Off).
Einsatz als Box
Hier gibt es sehr wenige Unterschiede. Neben den oben erwähnten DSP Einstellungen wäre hier noch der Umstand zu nennen, dass Die Yamaha DBR12 keine Flugpunkte hat. Alle bieten die Möglichkeit zwei Quellen anzuschließen, wobei nur die Opera für beide Inputs zwischen Line und Mic/Instrument unterscheiden kann.
Portabilität
Vom Gewicht unterscheiden sich die drei zwar nicht sehr stark, aber da hat ganz klar die Alto mit "nur" 12,86 kg die Nase vorne. Die Opera bringt 14,3 kg auf die Waage, die Yamaha 15,8 kg. Die Kunstoffgehäuse sind robust und sicher bei allen drei Kandidaten roadtauglich. Die Yamaha hat als einzige keinen oberen Transportgriff, was ich als Nachteil empfinde, insbesondere da sie das meiste Gewicht mitbringt. Außerdem ist es die einzige Box auf der man jeden Fingerabdruck sieht.
Sound
Verkabelt war dafür alles wie folgt:
Gitarre (Framus Renegade Custom) -> Line6 G10 -> Line6 Helix LT -> Klinkenkabel -> Box
Ich habe die beiden Line Ausgänge des Helix LT und einen der XLR Ausgänge genutzt um alle Boxen gleichzeitig an das Helix anschließen zu können. Außerdem habe ich zeitweise mein Line6 JM4 an den zweiten Eingang der zu testenden Box angeschlossen um mal einen Backingtrack nutzen zu können.
Ich habe am Helix während des Vergleiches keine Einstellungen verändert, nur verschiedene Werkspresets durchprobiert. Soundfiles habe ich keine erstellt. Ich kenne das Helix einfach noch nicht gut genug, um damit vernünftig Aufnahmen zu machen (mal davon abgesehen, dass die Line6 Software in meiner Windows 7 VirtualBox nicht mit dem Helix spricht...). Ob es davon abgesehen irgendwem eine echte Hilfe sein würde, wage ich zu bezweifeln. Den persönlichen Höreindruck kann das so oder so nicht ersetzen. Insbesondere wenn die Kandidaten so nah beieinander liegen. Aber dazu später mehr.
Tag 1: Am ersten Abend habe ich einfach mal so durchprobiert und da gefiel mir die db Opera am besten.
Tag 2 + 3: In den nächsten Tagen habe ich mich dann noch mal etwas intensiver mit den dreien befasst. Nach zwei Tagen habe ich dann die Alto aussortiert. Die Box ist wirklich nicht schlecht, aber man hört die mehr als 100€ Unterschied zu den beiden anderen dann insgesamt doch.
Tag 4 + 5: Ab hier wurde das testen einfacher, da ich nun zwischen den beiden verbleibenen Boxen mit meinem kleinen A/B-Umschalter nahtlos switchen konnte. Und es wurde gleichzeitig schwieriger eine endgültige Entscheidung zu treffen, welche Box denn nun bleiben soll. Beide Boxen klingen in meinen Ohren gut, aber eben ein kleines bißchen anders. Es gibt klanglich keine echten Schwächen. Keine ist wirklich schlechter, denn spätestens wenn nur noch eine da ist und kein Vergleich mehr möglich ist, wird es wohl keine Rolle mehr spielen. Also weiter testen und hören. Und überlegen, welche Box den das beste Gesamtpaket für mich zu bieten hat (s.o).
Tag 6: Nach fast einer Woche hören und probieren ist dann endlich die Entscheidung gefallen. Die db Technologies Opera 12 wird bleiben. Somit war der erste Eindruck schon der richtige. Denn am Ende hat dann doch der Klang den Ausschlag gegeben. Die db Opera 12 war einen Tick besser, gerade bei Crunch und Lead Sounds setzt sich sich besser durch. In den anderen Disziplinen wie Clean oder Abbildung von Effekten (Hall, Delay, Chorus, Phaser,...) waren die beiden ebenbürtig. Die anderen Punkte, die für die db Opera sprechen sind oben ja schon angesprochen worden.
Fazit
Puh, das war echt nicht einfach. Dank der Tipps aus dem o.g. Thread, hatte ich die Auswahl ja schon entsprechend einschränken können. Die Yamaha und die db liegen in der gleichen Preisklasse und das merkt man auch. Die Unterschiede sind teilweise marginal. Aber es hat auch Spass gemacht das richtige Equipment für mich zu finden und ich bin jetzt zufrieden, dass die Entscheidung gefallen ist und hoffe noch lange Freude an dem Gespann aus Helix LT und db Opera 12 zu haben.
Nach vielen Amps, Boxen und vor allem Pedalboards bin ich angekommen bei der Suche nach dem für mich passenden Equipment. Noch nie war es so klar für mich, das die Suche hier endet.
Ich hoffe es hat Euch Spass gemacht meinen Bericht zu lesen und natürlich hoffe ich, dass es auch für den einen oder anderen hilfreich ist bei der Entscheidung für eine Box/Monitor im Zusammenspiel mit einem modernen Modeller.
da ich mal wieder von der Gemeinschaft dieses Boards bei einer Frage profitiert habe, habe ich beschlossen, auch mal wieder etwas zurückzugeben. Dieses mal in Form eines Vergleichstests.
Wie es angefangen hat...
Die Geschichte beginnt in diesem Thread: https://www.musiker-board.de/thread...e-art-von-equipment-box-ist-notwendig.669477/
Die für mich wichtigen Punkte sind der Einsatzmöglichkeit als Monitor oder normale PA-Box, die Portabilität und natürlich der subjektive Klang. Daraus resultierend sollen nun die folgenden drei aktive PA-Boxen gegeneinander antreten, um die für mich passende im Zusammenspiel mit dem Helix LT zu finden:
- Alto TS 212 https://www.thomann.de/de/alto_ts_212.htm
- Yamaha DBR 12 https://www.thomann.de/de/yamaha_dbr12.htm
- db Technologies Opera 12 https://www.thomann.de/de/db_technologies_opera_12.htm
Dazu habe ich diese drei Boxen beim großen T geordert, damit ich mir hier zu Hause in Ruhe ein Bild machen kann. Mir behagt diese Vorgehensweise eigentlich nicht so, da ich ungerne etwas bestelle wenn ich genau weiß, davon geht auf jeden Fall wieder etwas retour. Im Sommer hat mir dann aber ein Thomann-Mitarbeiter im Laden (in einem anderen Fall) explizit dazu geraten verschiedene Modelle zu bestellen, um das in der gewohnten Umgebung auzuprobieren. Ich könnte dann ja bei nichtgefallen das entsprechende Teil problemlos wieder zurückschicken. Somit nutze ich das nun mit etwas besserem Gewissen...
In den vergangenen zwei Tagen sind dann diese drei Boxen bei mir gelandet und ich habe angefangen mir ein Bild zu machen.
Die genauen technischen Daten könnt ihr unter dem o.g. Links finden, da gehe ich jetzt nicht ausführlich drauf ein. Ich möchte an dieser Stelle auf die für mich interessanten Unterschiede der drei Boxen eingehen.
Einsatz als Monitor
Alle drei Boxen haben eine sogenannte Monitorschräge, damit sie auch als Monitore zu Einsatz kommen können. Das hat db aus meiner Sicht bei der Opera am besten gelöst, die Box steht sehr stabil im "Monitormodus", da nur eine Seite der Box angeschrägt ist, dafür aber deutlicher. Die beiden anderen können auf beide Seiten gelegt werden, liegen aber wesentlich instabiler in der Seitenlage.
Die Yamaha und die Opera haben eine DSP Einstellung für die Monitoranwendung. Bei Yamaha heißt diese Einstellung Monitor, bei db Wedge. Die Opera bietet dann auch die meisten Varianten an dieser Stelle: Club, Vocal, Bass Reduction, Playback, Bass Boost, Wedge Vocal, Wedge Playback. Die Yamaha hat derer nur drei: FoH, Off und Monitor, hat dafür aber einen HPF mit den Einstellungen Off, 100Hz und 120Hz. Die Alto bietet nur einen Contour Schalter (On/Off).
IMG_20171124_193742300
- draikin
Einsatz als Box
Hier gibt es sehr wenige Unterschiede. Neben den oben erwähnten DSP Einstellungen wäre hier noch der Umstand zu nennen, dass Die Yamaha DBR12 keine Flugpunkte hat. Alle bieten die Möglichkeit zwei Quellen anzuschließen, wobei nur die Opera für beide Inputs zwischen Line und Mic/Instrument unterscheiden kann.
Portabilität
Vom Gewicht unterscheiden sich die drei zwar nicht sehr stark, aber da hat ganz klar die Alto mit "nur" 12,86 kg die Nase vorne. Die Opera bringt 14,3 kg auf die Waage, die Yamaha 15,8 kg. Die Kunstoffgehäuse sind robust und sicher bei allen drei Kandidaten roadtauglich. Die Yamaha hat als einzige keinen oberen Transportgriff, was ich als Nachteil empfinde, insbesondere da sie das meiste Gewicht mitbringt. Außerdem ist es die einzige Box auf der man jeden Fingerabdruck sieht.
Sound
Verkabelt war dafür alles wie folgt:
Gitarre (Framus Renegade Custom) -> Line6 G10 -> Line6 Helix LT -> Klinkenkabel -> Box
Ich habe die beiden Line Ausgänge des Helix LT und einen der XLR Ausgänge genutzt um alle Boxen gleichzeitig an das Helix anschließen zu können. Außerdem habe ich zeitweise mein Line6 JM4 an den zweiten Eingang der zu testenden Box angeschlossen um mal einen Backingtrack nutzen zu können.
IMG_20171124_151027500
- draikin
Ich habe am Helix während des Vergleiches keine Einstellungen verändert, nur verschiedene Werkspresets durchprobiert. Soundfiles habe ich keine erstellt. Ich kenne das Helix einfach noch nicht gut genug, um damit vernünftig Aufnahmen zu machen (mal davon abgesehen, dass die Line6 Software in meiner Windows 7 VirtualBox nicht mit dem Helix spricht...). Ob es davon abgesehen irgendwem eine echte Hilfe sein würde, wage ich zu bezweifeln. Den persönlichen Höreindruck kann das so oder so nicht ersetzen. Insbesondere wenn die Kandidaten so nah beieinander liegen. Aber dazu später mehr.
Tag 1: Am ersten Abend habe ich einfach mal so durchprobiert und da gefiel mir die db Opera am besten.
Tag 2 + 3: In den nächsten Tagen habe ich mich dann noch mal etwas intensiver mit den dreien befasst. Nach zwei Tagen habe ich dann die Alto aussortiert. Die Box ist wirklich nicht schlecht, aber man hört die mehr als 100€ Unterschied zu den beiden anderen dann insgesamt doch.
Tag 4 + 5: Ab hier wurde das testen einfacher, da ich nun zwischen den beiden verbleibenen Boxen mit meinem kleinen A/B-Umschalter nahtlos switchen konnte. Und es wurde gleichzeitig schwieriger eine endgültige Entscheidung zu treffen, welche Box denn nun bleiben soll. Beide Boxen klingen in meinen Ohren gut, aber eben ein kleines bißchen anders. Es gibt klanglich keine echten Schwächen. Keine ist wirklich schlechter, denn spätestens wenn nur noch eine da ist und kein Vergleich mehr möglich ist, wird es wohl keine Rolle mehr spielen. Also weiter testen und hören. Und überlegen, welche Box den das beste Gesamtpaket für mich zu bieten hat (s.o).
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- draikin
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- draikin
Tag 6: Nach fast einer Woche hören und probieren ist dann endlich die Entscheidung gefallen. Die db Technologies Opera 12 wird bleiben. Somit war der erste Eindruck schon der richtige. Denn am Ende hat dann doch der Klang den Ausschlag gegeben. Die db Opera 12 war einen Tick besser, gerade bei Crunch und Lead Sounds setzt sich sich besser durch. In den anderen Disziplinen wie Clean oder Abbildung von Effekten (Hall, Delay, Chorus, Phaser,...) waren die beiden ebenbürtig. Die anderen Punkte, die für die db Opera sprechen sind oben ja schon angesprochen worden.
Fazit
Puh, das war echt nicht einfach. Dank der Tipps aus dem o.g. Thread, hatte ich die Auswahl ja schon entsprechend einschränken können. Die Yamaha und die db liegen in der gleichen Preisklasse und das merkt man auch. Die Unterschiede sind teilweise marginal. Aber es hat auch Spass gemacht das richtige Equipment für mich zu finden und ich bin jetzt zufrieden, dass die Entscheidung gefallen ist und hoffe noch lange Freude an dem Gespann aus Helix LT und db Opera 12 zu haben.
Nach vielen Amps, Boxen und vor allem Pedalboards bin ich angekommen bei der Suche nach dem für mich passenden Equipment. Noch nie war es so klar für mich, das die Suche hier endet.
Ich hoffe es hat Euch Spass gemacht meinen Bericht zu lesen und natürlich hoffe ich, dass es auch für den einen oder anderen hilfreich ist bei der Entscheidung für eine Box/Monitor im Zusammenspiel mit einem modernen Modeller.
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